Zwei Veranstaltungen bietet die Universität Bamberg in den kommenden Tagen. Einmal spielt das Germanistisch-literarische-Uni-Theater und des Weiteren eröffnet die Hochschule ihr Zentrum
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Universität Bamberg
Baubeginn für neues Universitätssportzentrum
Bambergs altes Hallenbad wird zu einem Universitätssportzentrum umgebaut. Zum Wintersemester 2026//2027 sollen die ersten Sportkurse stattfinden.
Das alte Bamberger Hallenbad am Margaretendamm soll zum Universitätssportzentrum werden. Ein Einweihungsakt per Hammerschlag am 28. Juli läutete nun den offiziellen Baubeginn ein – das teilte die Universität Bamberg letzte Woche mit.
So sollen in den kommenden Jahren unter anderem eine Zweifachsporthalle, ein Gymnastikraum und Seminar- und Büroräume entstehen. Außerdem sind auf den Außenflächen des Geländes eine 100-Meter-Laufbahn, eine sogenannte Finnenbahn für Crosstrainings, ein Hartplatz, ein Beachvolleyballfeld und Kugelstoß- und Weitsprunganlagen geplant.
Auch an Fahrradstellplätze ist laut Universität gedacht – 200 sollen vor dem neuen Universitätssportzentrum eingerichtet werden. Denn beim Umbau habe man sich zur Nachhaltigkeit verpflichtet. „Mit dem symbolischen Hammerschlag setzen wir einen bedeutenden Meilenstein auf dem Weg zu einem modernen Universitätssportzentrum hier in Bamberg“, sagte Dagmar Steuer-Flieser, Kanzlerin der Universität. „Als Universität, die fest in der Stadt verankert ist, sind wir stolz darauf, das denkmalgeschützte alte Hallenbad in ein modernes Sportzentrum umzuwandeln. Dabei liegt uns besonders am Herzen, dass der Umbau im Einklang mit unseren Nachhaltigkeitswerten steht.“ So sollen etwa auf dem Dach eine Photovoltaikanlage und vor dem Gebäude sechs E‑Ladesäulen installiert werden. Die Fassade soll eine Wärmeschutzverglasung erhalten und im Außenbereich ist angedacht, weitere Flächen zu entsiegeln.
„Das Universitätssportzentrum wird ein Ort sein“, sagte Kai Fischbach, Präsident der Universität Bamberg, „an dem Ideen entstehen, Talente gefördert werden und Gemeinschaft gelebt wird – das ist uns insbesondere als Partnerhochschule des Spitzensports wichtig.“
Fertig bis 2026
Die Fertigstellung des Gebäudes ist für Mitte 2026 geplant. Etwa 3.000 Quadratmeter Nutzfläche sollen dann zur Verfügung stehen. Bis zu 30 Millionen Euro werde der Freistaat Bayern in den Umbau des alten Hallenbads investieren, so die Universität.
Das alte Hallenbad am Margaretendamm mit seinem hohen Gebäudesockel, dem rechteckigen Grundriss und der markanten Verglasung zum Adenauerufer und an der südöstlichen Stirnseite wurde zwischen 1964 und 1967 nach Entwürfen der Architekten Hans Rothenburger und Friedrich Pöpperl erbaut und 2006 in die bayerische Denkmalliste aufgenommen. „Dank des neuen Unisportzentrums wird der Rothenburger Bau nicht nur erhalten. Vielmehr entsteht hier ein weiterer zentraler Standort der Uni auf der Achse zwischen Schillerplatz und ERBA. Er wird die Universitäts- und Bildungsstadt Bamberg stärken und zugleich ein neuer sozialer Treffpunkt für alle Studierenden der Uni sein“, sagt Bambergs Zweiter Bürgermeister und Sozialreferent Jonas Glüsenkamp.
Künstliche Intelligenz
Universität Bamberg: Wie können Unternehmen mit KI Wert generieren?
Eine Studie von unter anderem der Universität Bamberg hat drei Mechanismen und ihre Bedingungen aufgedeckt, mit denen künstliche Intelligenz (KI) in Unternehmen Wertbeiträge leisten kann. Bei allen drei geht es um maschinelles Lernen.
Wie die Universität Bamberg am 20. Juli in einer Mitteilung schreibt, verändern Fortschritte in der künstlichen Intelligenz (KI) die Wettbewerbslandschaft. Auf der Suche nach einem geeigneten Umgang würden sich Unternehmen derzeit mit in einer Vielzahl von KI-Projekten befassen. Dabei falle es Unternehmen aber schwer, durch KI einen greifbaren Geschäftswert zu schaffen.
In einer Studie untersuchten nun Forschende der Copenhagen Business School, der Universitäten Bamberg und Paderborn sowie der IT University of Copenhagen, wie Unternehmen durch Anwendungen des maschinellen Lernens (ML) – einer Kerntechnologie der KI – nachhaltigen Wert erzielen können.
Drei Mechanismen für Unternehmenswert
Während dieser, vierjährigen Studie betrachteten die Forschenden 56 ML-Anwendungen in 29 Unternehmen. Dabei deckten sie, so die Universität Bamberg, drei grundlegende Mechanismen auf, mit denen ML einen Wertbeitrag in Unternehmen leisten soll.
„Jeder Mechanismus benötigt gewisse Gegebenheiten, um erfolgreich eingesetzt zu werden, bringt aber auch einen einzigartigen Wertbeitrag im Unternehmen“, sagt Dr. Konstantin Hopf vom Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik der Universität Bamberg. „Die systematische Gegenüberstellung der drei Arten der ML-Nutzung und der jeweiligen notwendigen Bedingungen hilft Unternehmen, ihre KI-Initiativen gezielter zu planen und zu überwachen”, sagt Prof. Arisa Shollo von der Copenhagen Business School, die die Studie initiiert hat.
Der erste Mechanismus, den die ForscherInnen aufdecken konnten, ist die Nutzung von ML zur Wissensgenerierung. Unternehmen setzen also Algorithmen ein, um Muster in Daten zu erkennen und damit zum Beispiel neue Erkenntnisse über ihr Geschäftsfeld oder Kundenverhalten zu gewinnen. Für diese Art der Wertschöpfung benötigen Unternehmen insbesondere datenwissenschaftliche Fähigkeiten und Domänenkenntnisse.
Beim zweiten Mechanismus nutzen Unternehmen ML, um Menschen bei der Ausführung von Aufgaben zu unterstützen oder anzuleiten. Die Anwendungen reichen von kleinen Erweiterungen bestehender Softwareprogramme bis hin zu spezialisierten Systemen, die Entscheidungen unterstützen oder spezifische Handlungsempfehlungen geben. Eine gute Dateninfrastruktur und Expertise in der Gestaltung von Nutzerinterfaces sind beispielsweise für diese Art der Wertschöpfung essenziell.
Bei der dritten Art der Wertschöpfung wird ML entweder direkt in neue Produkte oder Dienstleistungen integriert und somit dem Endkunden zur Verfügung gestellt oder Teile von Geschäftsprozessen werden von der KI selbst ausgeführt statt sie nur zu unterstützen. Um solche Einsatzszenarien zu realisieren, sind Unternehmen auf die Integration von ML-Anwendungen in betriebliche Prozesse und IT-Systeme, ein stabiles Geschäftsumfeld und wenige rechtliche und ethische Probleme mit ihren ML-Anwendungen angewiesen.
Universität Bamberg und Hochschule Coburg gründen Institut Mensch & Ästhetik
In einem neu gegründeten, gemeinsamen Forschungsinstitut wollen die Universität Bamberg und die Hochschule Coburg Wechselwirkungen von Gesundheit und ästhetischer Gestaltung erforschen. Am Dienstag (18. Juli) unterzeichneten die Universitäts-Präsidenten einen Kooperationsvertrag für das Institut Mensch & Ästhetik.
Wer zum Beispiel eine Operation hinter sich hat, braucht oft Zeit, um wieder auf die Beine zu kommen. Patientinnen und Patienten, die nach einem chirurgischen Eingriff noch in einem Krankenhauszimmer liegen müssen, können aber sozusagen Glück im Unglück haben. Denn dieses Zimmer könnte eine Aussicht ins Grüne haben, statt etwa auf eine Backsteinwand. „Ein schöner Ausblick verkürzt die postoperative Aufenthaltszeit signifikant, senkt den Schmerzmittelverbrauch und lässt sogar die Pflegekräfte freundlicher erscheinen“, sagen der Bamberger Philosoph Prof. Dr. Christian Illies und der Coburger Ästhetik- und Designforscher Prof. Dr. Michael Heinrich. Architektur könne also in ihrer Gestalt und ästhetischen Erscheinungsweise von großer Bedeutung für die Gesundheit sein. Dies zeige unter anderem eine Auswertung von Patientenakten eines Krankenhauses in Pennsylvania schon in den 1980ern.
Solche Zusammenhänge besser zu erfassen, das Wissen für Bauwelt und Design fruchtbar zu machen und so einen Beitrag zur Gesundheitsförderung und Prävention zu leisten, ist das Anliegen eines neu gegründeten Instituts der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und der Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg. Wie die Bamberger Hochschule mitteilte, unterzeichneten am Dienstag, 18. Juli, die Präsidenten der beiden Einrichtungen einen entsprechenden Kooperationsvertrag für das Institut Mensch & Ästhetik.
„Die Forschung an der Universität Bamberg zeichnet sich durch einen starken interdisziplinären Zuschnitt aus“, wird Kai Fischbach, Präsident der Universität Bamberg, bei der Unterzeichnung eines Kooperationsvertrags im Alten Rathaus zitiert. Die Aktivitäten am Institut Mensch & Ästhetik im Feld der Design‑, Geistes- und Humanwissenschaften sollen diese diese Ausrichtung in besonderer Weise veranschaulichen und zeigen, wie vielfältig Wissenschaft zur Lösung gesellschaftlicher Probleme beitragen kann.
Auch Stefan Gast, Präsident der Hochschule Coburg, freute sich über die Kooperation. „Die Kooperation hat außerdem eine besondere Dimension: Es ist das erste Mal, dass die Hochschule Coburg und die Universität Bamberg in einem hochschulbergreifenden Institut zusammenarbeiten.“
Juli-Programm
Lesungen, Bücherkiste, Jazz: Was ist los an der Universität Bamberg?
In den kommenden Tagen bietet die Universität Bamberg zum Semesterende ein vielteiliges Programm wie eine Bücherkiste an Veranstaltungen an. Es gibt Lesungen, die Vorstellung der Bücherkiste, eine Pädagogik-Messe und einen Jazz-Abend.
In einer Mitteilung hat die Universität Bamberg ihr Veranstaltungsprogramm für Juli veröffentlicht. Los geht es morgen (4. Juli) mit der Lesung mit Sharon Dodua Otoo (20 Uhr, An der Universität 2, Raum 00.25). Die Schriftstellerin, Aktivistin und Herausgeberin der Buchreihe „Witnessed“ wird aus ihrem Debütroman „Adas Raum“ lesen. Darin verwebt die Autorin, die 2016 für ihren Text „Herr Gröttrup setzt sich hin“ den Ingeborg-Bachmann-Preis gewann, die Lebensgeschichten von vier Frauen zu einer Reise durch die Jahrhunderte und über Kontinente.
Am Mittwoch (5. Juli, 18 Uhr, Feldkirchenstraße 21, Raum 01.37) hält Prof. Dr. Thomas Gehring seine Abschiedsvorlesung. Thema des Vortrags ist „Internationale Institutionen und Universitätsgremien – Kollektive Akteure oder (nur) Arenen der Präferenzaggregation?“. Thomas Gehring geht darin der Frage nach, was es eigentlich heißt, wenn wir hören, dass der Weltsicherheitsrat Sanktionen gegen ein Land verhängt oder der Senat der Universität eine neue Prüfungsordnung beschlossen hat. Handelt es sich bei diesen Institutionen um Akteure oder sollten wir Aussagen metaphorisch verstehen? Können diese Institutionen also selbst Handlungsfähigkeit erlangen, sodass ihre Handlungen sich von denen ihrer Mitglieder unterscheiden lassen? Können sie auch eigenständige Intentionen entwickeln, an denen sich ihre Entscheidungen ausrichten? Es zeigt sich, dass dies so ist, allerdings in unterschiedlichem Ausmaß. Daraus ergeben sich angesichts der weiten Verbreitung solcher Institutionen weitreichende Folgen für Politik und Gesellschaft.
Bücherkiste, Pädagogik, Jazz
Auf Initiative der Koordinierungs- und Fachstelle der Partnerschaft für Demokratie entstand vor zwei Jahren das Projekt „Demokratie lesen!“ für Bamberger Kindergärten. Lehramtsstudierende haben nun eine Bücherkiste für die Grundschule zusammengestellt. Die Kiste beinhaltet 15 Bücher, die Themen wie Demokratie, Menschenrechte, Vielfalt und Toleranz, Religion und Kultur oder Flucht, Migration und Umweltschutz aufgreifen. Am 6. Juli stellen die Studierenden um 18 Uhr die Bücherkiste vor (Feldkirchenstraße 21, Raum 00.08).
Am 7. Juli beginnt um 13 Uhr die Pädagogik-Messe an der Universität (Markusplatz 3, Raum 02.27). Dort präsentieren sich pädagogische Einrichtungen und Institutionen der Region. Aus erster Hand kann man so pädagogische Arbeitsfelder kennenlernen, Netzwerke knüpfen und Praktikumsplätze ergattern. Auch die Zentrale Studienberatung der Universität, die Fachstudienberatung des Bachelorstudiengangs Pädagogik und des Masterstudiengangs Erwachsenenbildung werden vor Ort sein, um rund um das Studium der Pädagogik zu beraten.
Am 9. Juli gibt es einen Jazz-Abend (19 Uhr, An der Weberei 5). Ob mit Swing-Standards oder Fusion – die Uni-Bigband vermag ihr Publikum zum Semesterende jedes Mal aufs Neue zu unterhalten. Regelmäßig sind auch internationale Jazz-Größen zu Gast.
Zehn Kilometer durch die Stadt
525 LäuferInnen beim neunten Bamberger Uni-Lauf
Bei hochsommerlichen Temperaturen fand am Wochenende der neunte Bamberger Uni-Lauf statt. Mehr als 500 LäuferInnen traten auf der zehn Kilometer langen Strecke durch die Stadt gegeneinander an. Schnellste Frau war Elina Gradl, schnellster Mann Florian Weigl. Ihm gelang sogar eine Art Titel-Hattrick.
Unter strahlend blauem Himmel gab Bürgermeister Jonas Glüsenkamp am Sonntagvormittag, 25. Juni, im Innenhof des Universitätsgeländes auf der ERBA-Insel den Startschuss für den neunten Bamberger Uni-Lauf. Insgesamt 525 LäuferInnen nahmen teil, darunter Universitätsangehörige, VereinsläuferInnen und HobbysportlerInnen. 199 davon waren Frauen, 326 Männer, die jüngsten 13 Jahre und der älteste 82 Jahre alt. Wie die Universität Bamberg mitteilte liefen dieses Jahr knapp 200 Personen mehr als im Vorjahr mit. Der Uni-Lauf wird sowohl als Volkslauf wie als Bayerische Hochschulmeisterschaft sowie als Oberfränkische Meisterschaft als 10-Kilometer-Straßenlauf ausgetragen.
Zunächst ging es für die Sportlerinnen und Sportler durch das südliche ERBA-Gelände. Von dort führte die Strecke entlang des Main-Donau-Kanals bis zur Buger Spitze. Durch den Hain ging es zurück, vorbei an der historischen Schleuse 100, dem Kranen und der Konzerthalle zum ERBA-Gelände.
Auch Universitätspräsident Prof. Dr. Kai Fischbach ging an den Start. Nachdem er nach 46 Minuten und 41 Sekunden ins Ziel gekommen war, ehrte er die Siegerinnen und Sieger.
Titel-Hattrick für Florian Weigl
Als gesamtschnellste Frau kam Maria Brand (LG Telis Finanz Regensburg) nach 36 Minuten und 57 Sekunden ins Ziel. Damit verpasste sie nur um zehn Sekunden den Streckenrekord der Damen aus dem Jahr 2018 von Sandra Haderlein (SC Kemmern). Die Oberfränkische Meisterschaft gewann bei den Frauen Ingalena Schömburg-Heuck (LG Bamberg), die die zehn Kilometer in 37 Minuten und 24 Sekunden absolvierte.
Den Titel der schnellsten Frau im Rahmen der Bayerischen Hochschulmeisterschaft konnte sich mit 39 Minuten und 28 Sekunden Elina Gradl von der Universität Erlangen-Nürnberg (zugleich SC Kemmern) sichern. Schnellste Bamberger Studentin wurde Antonia Fischer, die die Strecke in 43 Minuten und 30 Sekunden bewältigte. Insgesamt nahmen Läuferinnen und Läufer von zwölf bayerischen Hochschulen teil.
Als schnellster Läufer kam Florian Weigl ins Ziel. Der Informatikstudent nahm zum ersten Mal am Uni-Lauf teil und gewann direkt mehrere Titel. Mit 34 Minuten und 9 Sekunden wurde er nicht nur Gesamtsieger, Bayerischer Hochschulmeister und Oberfränkischer Meister für die LG Bamberg. Außerdem sicherte sich Weigl die Auszeichnung als schnellster Bamberger Student. „Es hat superviel Spaß gemacht, überall an der Strecke waren Zuschauerinnen und Zuschauer“, sagte Florian Weigl.
Aber nicht nur Einzelsportlerinnen und ‑sportler zeichneten sich aus, auch Mannschaften. Die Mannschaftswertung der Männer als auch der Frauen sowie der gemischten Teams im Rahmen der Bayerischen Hochschulmeisterschaft gewann die Universität Bamberg. Die Mannschaftswertung im Rahmen des Volkslaufs gewann bei den Männern die LG Bamberg, bei den Frauen der SC Kemmern und im gemischten Team die LG Bamberg. Die Mannschaftswertung im Rahmen der Oberfränkischen Meisterschaft gewann bei den Männern die LG Bamberg, bei den Frauen der SC Kemmern.
Erstmals Staffeln vertreten
Beim neunten Bamberger Uni-Lauf konnten zum ersten Mal auch Staffel, bestehend aus zwei Personen, an den Start gehen. 24 Sportlerinnen und Sportler nutzten diese Möglichkeit, sich die Strecke aufzuteilen. Die Übergabe erfolgte dabei jeweils an der Buger Spitze im Hain nach 5,5 Kilometern.
Die schnellste Staffel erreichte das Ziel nach 41 Minuten und 39 Sekunden. Nicht als Staffel, aber als Team kamen Florian Ramer (Triathlon Verein Gaustadt) und Michaela Rümmer (DJK Teutonia Gaustadt) nach einer Stunde, einer Minute und 36 Sekunden ins Ziel. Florian Ramer ist blind und wurde von Michaela Rümmer geführt. Während sie bereits in der Vergangenheit am Uni-Lauf teilgenommen hatte, war es für ihn eine Premiere. Beide kennen sich aus dem Verein, trainieren regelmäßig zu zweit als auch in der Gruppe und haben bereits an anderen Laufwettbewerben teilgenommen.
„Ich sage Florian, wo wir uns gerade befinden, damit er sich orientieren kann. Ob wir auf Schotter laufen oder Stufen kommen, oder ob wir nach links oder rechts laufen müssen“, sagte Michaela Rümmer über die Koordination des Laufduos. „Am Main-Donau-Kanal sind die Wege so breit, dass man ordentlich Gas geben kann“, fügte Florian Ramer an. Schwieriger sei es in der Altstadt, wo viele Bordsteine und enge Abzweigungen für Stolperfallen sorgten. Hier musste das Team enger zusammen laufen, was aber gut funktioniert habe.
Handeln aus Trotz
Universität Bamberg: Studie zur Reaktanz
Eine neue Studie der Universität Bamberg zu Reaktanz in der Gesundheitskommunikation zeigt, dass Aufforderungen, zum Beispiel gesünder zu leben, Konsumveränderungen erschweren können. Anders ausgedrückt: Trotz besseren Wissens weigern sich Menschen oft, ihr Verhalten zu ändern, wenn sie dazu aufgefordert werden.
Viele Informationskampagnen versuchen, Menschen von einem gesunden Verhalten zu überzeugen. So werden wir fast täglich aufgefordert, uns mehr zu bewegen, gesünder zu essen oder mit dem Rauchen aufzuhören. Die Forschung zeigt, dass solche Botschaften durchaus wirken können, ihre Effekte aber begrenzt sind, wie die Universität Bamberg mitteilte. Ein Erklärungsansatz dafür ist das Phänomen der psychologischen Reaktanz.
Durch die Aufforderung, das eigene Verhalten zu ändern, können sich Menschen dabei in ihrer Entscheidungsfreiheit eingeschränkt fühlen. Sie reagieren dann verärgert oder trotzig, ignorieren die Botschaft oder verstärken das unerwünschte Verhalten sogar. So konnten verschiedene Studien zeigen, dass Gesundheitsbotschaften, die darauf abzielten weniger zu rauchen oder zu trinken, gegenteilige Effekte bewirkten. Eine gesteigerte Einnahme der Stoffe war im Gegenteil die Folge. Ein ähnliches Beispiel aus jüngster Vergangenheit waren die Ablehnung und der Trotz, mit denen ein großer Teil der Bevölkerung auf die Möglichkeit der Covid-Impfung reagierte.
Wie beeinflusst Reaktanz Aufmerksamkeitsprozesse?
Während die Auswirkungen psychologischer Reaktanz in vielen Bereichen gut untersucht sind, ist wenig über die zugrundeliegenden kognitiven Prozesse bekannt. Eine Studie von Forschenden der Universitäten Bamberg und Erfurt untersuchte nun, wie Reaktanz Aufmerksamkeitsprozesse beeinflusst.
Dazu wurden die Studien-Teilnehmenden in mehrere Gruppen eingeteilt. Eine Experimentalgruppe wurde aufgefordert, kein Fleisch mehr zu konsumieren, um Gesundheit und Umwelt zu schützen. Eine Kontrollgruppe bekam hingegen keine solche Botschaft. Anschließende Messungen zeigten, dass fleischessende Mitglieder der Experimentalgruppe verärgerter auf die Aufforderung regaierte als fleischessende Personen in der Kontrollgruppe.
„Das Ergebnis deutet darauf hin“, sagt Philipp Sprengholz, Juniorprofessor für Gesundheitspsychologie der Universität Bamberg, „dass die durch Gesundheitsbotschaften ausgelöste Reaktanz unsere Aufmerksamkeit in Richtung ungesunder Konsumgelegenheiten verschieben kann. Dadurch kann die beabsichtigte Verhaltensänderung erschwert und ungesundes Verhalten möglicherweise sogar verstärkt werden.“
In zukünftigen Studien sollen Aufmerksamkeitsprozesse und ihre Auswirkungen auf tatsächliches Konsumverhalten genauer untersucht werden. Die aktuellen Befunde deuten jedoch bereits darauf hin, dass Gesundheitsbotschaften möglichst wenig Reaktanz auslösen sollten.
Universität Bamberg
Aktionstag „Nachhaltig gesund in einer digitalen Welt“ mit Ernst Ulrich von Weizsäcker
Am 23. Juni diskutieren Studierende, Lehrkräfte und renommierte Persönlichkeiten an der Universität Bamberg über eine lebenswerte Gesellschaft. Ernst Ulrich von Weizsäcker ist Schirmherr der „Aktionstage zur Aufklärung 2.0: Wir sind dran!“, in deren Rahmen der Bamberger Aktionstag „Nachhaltig gesund in einer digitalen Welt“ stattfindet.
Am 23. Juni 2023 richtet die Universität Bamberg zusammen mit der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler e. V. den „Aktionstag zur Aufklärung 2.0: Wir sind dran!“ aus. Das Thema des Tages ist „Nachhaltig gesund in einer digitalen Welt“. Gäste und Mitgestalter des Programms sind Experten der Nachhaltigkeits‑, Klima- und Hirnforschung. So kommen Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker, langjähriger Co-Präsident des Club of Rome, Prof. Dr. Hartmut Graßl, mehrfach ausgezeichneter Klimaforscher und langjähriger Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie, und Prof. Dr. Ernst Pöppel, Hirnforscher und Professor an der Peking University und der Ludwig-Maximilians-Universität München, nach Bamberg.
Ziel des Aktionstags ist es, Aktivitäten der Universität zu nachhaltiger Gesundheit, Gesundheitsverhalten und digitaler Gesundheit vorzustellen. Beginn ist um 14:30 Uhr in der Aula der Universität (Dominikanerstraße 2a).
Auf dem Programm stehen unter anderem ein Impulsvortrag von Ernst Ulrich von Weizsäcker, der zur globalen Klimakrise sprechen und Lösungsansätze vorstellen wird. Und Hartmut Graßl und Ernst Pöppel diskutieren mit Studierenden und Lehrkräften der Universität über die Umsetzung verschiedener Ideen, Initiativen und Angebote, die sie in Lehrveranstaltungen entwickelt haben.
Der Aktionstag „Nachhaltig gesund in einer digitalen Welt“ ist Teil des Themenjahres Gesundheit der TechnologieAllianzOberfranken (TAO). Er wird von der interdisziplinären Profilinitiative Gesundheitsforschung an der Universität Bamberg getragen. Diese konstituierte sich 2022 mit mehr als 15 beteiligen Professuren über alle vier Fakultäten hinweg.
Die Universität besteht auf einer Online-Anmeldung zu den Veranstaltungen.
Denken der Gegenwart – Gegenwart des Denkens?
33. Bamberger Hegelwoche über die Zeit, in der wir leben
Die diesjährige Bamberger Hegelwoche beschäftigt sich vom 20. bis 22. Juni mit dem Wesen der Gegenwart. An drei Abenden gehen ForscherInnen in ihren Vorträgen der Frage nach, wie es um das Selbstverständnis der aktuellen Epoche bestellt ist.
Im Verlauf der 33. Bamberger Hegelwoche finden in der Aula der Universität Bamberg, Dominikanerstraße 2a, mehrere Vorträge statt. Sie drehen sich um die Frage, was Artenverlust und Umweltzerstörung für das menschliche Verständnis der Welt bedeuten.
Den Auftakt macht am 20. Juni, um 19:15 Uhr, der Schweizer Philosoph Prof. Dr. Dr. hc. Walther Ch. Zimmerli, Mitbegründer der Bamberger Hegelwoche. Er beschäftigt sich in seinem Vortrag „Zeitzeichen Anthropozän – Machen wir die Gegenwart?“ damit, ob es Merkmale der Gegenwart gibt, die es erlauben, von einer neuen Zeit zu sprechen.
Am Mittwoch, 21. Juni, nimmt Dr. Uwe Voigt, Professor für Philosophie an der Universität Augsburg, die Wahrnehmung der Gegenwart ins Visier. Was geschieht mit uns, wenn wir in einer immer weiter technologisierten Welt leben, die gleichzeitig von Narzissmuss geprägt ist? Den Abend abrunden wird ein Gespräch mit Universitätspräsident Prof. Dr. Kai Fischbach.
Am 22. Juni stehen schließlich die digitale Kunstgruppe Aiken Cura aus Berlin und Dr. Marion Friedrich, Lehrbeauftragte der Universität Augsburg, im Mittelpunkt. Die Performance „Nachtalb“ von Cura möchte Gehirn-zu-Gehirn-Interaktionen visuell greifbar machen. Durch die Kombination aus Virtual Reality und einem Brain-Computer-Interface kann ein Kommunikationskanal geschaffen werden, der es dem Gehirn erlaubt, mit sich selbst zu interagieren. Anschließend beleuchtet Marion Friedrich das Projekt aus psycho-philosophischer Sicht. Den Abschluss des Abends bildet ein Gespräch zwischen Friedrich, Walther Zimmerli, Uwe Voigt und Aiken Cura unter der Moderation von Prof. Dr. Christian Illies.
Das abschließende Hegel-Forum beginnt am 23. Juni findet um 9:30 im Kapitelsaal St. Stephan statt. Hier widmen sich Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker, Umweltwissenschaftler und Politiker, und Walther Zimmerli ökologischen Fragestellungen zum Anthropozän. Ernst Ulrich von Weizsäcker zählt zu den Pionieren auf dem Gebiet der Nachhaltigkeitsforschung und erhielt für sein Umweltengagement das Bundesverdienstkreuz.
Universität Bamberg
Sabine Vogt: Neue Vizepräsidentin für Diversität und Internationales
Sabine Vogt löst an der Bamberger Universität Christine Gerhardt als Vizepräsidentin für Diversität und Internationales ab. Die Vizepräsidenten für Lehre und Studierende sowie Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs können unterdessen ihre zweite Amtszeit antreten.
Ende Mai hielt die Otto-Friedrich-Universität Bamberg Vizepräsidentschaftswahlen ab, wie die Hochschule mitteilte. Dabei wählte der Universitätsrat Prof. Dr. Sabine Vogt, Inhaberin der Professur für Klassische Philologie mit dem Schwerpunkt Gräzistik, zur neuen Vizepräsidentin für Diversität und Internationales. Vogt löst somit die Amerikanistin Prof. Dr. Christine Gerhardt ab, die das Amt in den vergangenen drei Jahren innehatte.
Musikpädagoge Prof. Dr. Stefan Hörmann, Vizepräsident für Lehre und Studierende, wurde für eine zweite Amtsperiode gewählt. Auch der Politikwissenschaftler Prof. Dr. Thomas Saalfeld stellte sich erneut erfolgreich zur Wahl, in seinem Fall zum Vizepräsidenten für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs. Gemeinsam mit Universitäts-Präsident Prof. Dr. Kai Fischbach und Kanzlerin Dr. Dagmar Steuer-Flieser bilden sie ab 1. Oktober 2023 die Universitätsleitung. Ihre Amtszeit beträgt sechs Semester.
Diversität verankert an der Universität
„Christine Gerhardt hat unsere Aktivitäten auf den Gebieten Diversität und Internationales auf ein völlig neues Niveau gehoben. Ihr gebührt unser großer Dank“, sagte Kai Fischbach. Als erste betreute die nun scheidende Vizepräsidentin den vor rund drei Jahren neu gegründeten Doppelbereich. Zu ihren Errungenschaften im Teilgebiet Diversität würden etwa die Einrichtung von Diversity-Gastprofessuren, die jährliche Ausrichtung des Diversity-Tags, ein regelmäßig erscheinendes Vorlesungsverzeichnis „Gender und Diversity“, Diversity-Preise für Universitätsangehörige, die Initiierung einer Antidiskriminierungsstelle sowie die Erstellung einer Diversity-Strategie gehören.
„Mein Ziel war es, das Thema breit in Forschung, Lehre und Verwaltung sichtbar zu machen und zügig viele neue Strukturen zu verankern, die den Dialog über Diversität an der Universität und darüber hinaus nachhaltig fördern“, sagte Gerhardt.
Auf diese Errungenschaften soll Sabine Vogt nun aufbauen. „In den ersten drei Jahren des neuen Doppelbereichs Diversität und Internationales hat Christine Gerhardt enorm viel angestoßen und umgesetzt und für beide Teilgebiete universitätsweit verbindliche Strategien entwickelt“, sagt sie. „Meine vorrangige Aufgabe wird es sein, all das auf dem erreichten hohen Niveau lebendig zu halten und auf dem begonnenen erfolgreichen Weg weiterzugehen.“
Auch möchte Sabine Vogt dazu beitragen, die Universität Bamberg noch stärker international aufzustellen und einen barriere- und diskriminierungsfreien Umgang mit Diversität sowohl in den universitären Strukturen als auch im Bewusstsein der Universitätsangehörigen fester zu verankern.
Ihre Aufgabe sehe sie daher in einer guten Vernetzung der Strukturen, Aktivitäten und AkteurInnen an der Universität Bamberg und in Kooperationen mit Partner- und Nachbaruniversitäten. „Sabine Vogt ist eine hervorragende Vertreterin ihres Fachs“, sagte Kai Fischbach, „das von Haus aus interdisziplinär und international aufgestellt ist und vielfältige Perspektiven vereint.“
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