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vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft - Page 5

Dees­ka­la­ti­on not­wen­dig, denn Zoll­wett­lauf kennt nur Verlierer

US-Zöl­le belas­ten Bay­erns Auto­mo­bil­in­dus­trie beson­ders stark

Die beschlos­se­nen Zusatz­zöl­le in Höhe von 25 Pro­zent auf Auto­mo­bi­le und bestimm­te Auto­mo­bil­tei­le sieht die vbw – Ver­ei­ni­gung der Baye­ri­schen Wirt­schaft e. V. mit gro­ßer Sorge.

„Die Zöl­le wer­den Pro­duk­te baye­ri­scher Auto­her­stel­ler und Zulie­fe­rer teu­rer und damit weni­ger wett­be­werbs­fä­hig auf dem US-Markt machen. Fakt ist: Die USA sind der größ­te Export­markt für baye­ri­sche Autos“, betont vbw Haupt­ge­schäfts­füh­rer Bert­ram Bros­sardt. Um die dann zu erwar­ten­de schwä­che­re Nach­fra­ge abzu­fan­gen, könn­ten die betrof­fe­nen Unter­neh­men ver­su­chen die Prei­se zu sen­ken, aber das redu­zie­re natür­lich die Mar­ge. Bay­ern als beson­ders export­ori­en­tier­te Wirt­schaft mit sei­ner star­ken Auto­mo­bil­in­dus­trie wäre davon über­durch­schnitt­lich betroffen.

Bay­ern expor­tier­te im Jahr 2024 Waren im Wert von rund 29 Mrd. Euro in die USA, das ent­spricht 12,8 Pro­zent aller baye­ri­schen Expor­te. Gegen­über dem Vor­jahr stie­gen die Expor­te in die USA um über­durch­schnitt­li­che 1,6 Pro­zent. Für Pkw sind die USA der mit Abstand wich­tigs­te Export­markt. Fast ein Fünf­tel der baye­ri­schen Pkw-Expor­te ging 2024 in die USA. Vom Export von Zulie­fer­tei­len gin­gen gut neun Pro­zent in die Ver­ei­nig­ten Staa­ten. „Es ist klar, dass die EU auf Straf­zöl­le selbst­be­wusst und geschlos­sen reagie­ren muss. Aller­dings muss sorg­fäl­tig über­legt wer­den, wel­che Mit­tel ziel­füh­rend sind. Gegen­zöl­le dür­fen nur als letz­tes Mit­tel ein­ge­setzt wer­den, ein Zoll­wett­lauf kennt nur Ver­lie­rer. Des­halb soll­te die EU jetzt aktiv und inter­es­sens­ori­en­tiert mit der US-Regie­rung ver­han­deln und vor allem dees­ka­lie­rend wir­ken. Wir sehen exem­pla­risch die Mög­lich­keit, die Import­zöl­le in die Euro­päi­sche Uni­on zu sen­ken, zum Bei­spiel für Pkw“, erklärt Bros­sardt weiter.

Auch an die neue Bun­des­re­gie­rung hat die vbw kla­re For­de­run­gen: „Unse­re Wirt­schaft kämpft der­zeit mit einer Kom­bi­na­ti­on aus Kon­junk­tur- und Struk­tur­kri­se. In die­sem schwie­ri­gen Umfeld sor­gen Zoll-Ankün­di­gun­gen bei den Unter­neh­men zusätz­lich für Unsi­cher­heit und höhe­re Kos­ten. Jetzt müs­sen rasche Refor­men beschlos­sen wer­den, die Bay­ern und Deutsch­land als Wirt­schafts­stand­ort stär­ken und eine höhe­re öko­no­mi­sche Resi­li­enz bedin­gen. Unse­re Unter­neh­men brau­chen drin­gend Ent­las­tun­gen bei Lohn­zu­satz­kos­ten, Ener­gie­kos­ten, Unter­neh­mens­steu­ern und büro­kra­ti­schen Vor­ga­ben, damit sie im sich ver­schär­fen­den inter­na­tio­na­len Wett­be­werb bestehen kön­nen. Auf­ga­be des künf­ti­gen Bun­des­kanz­lers wird es außer­dem sein, direkt auf die USA zuzugehen.“

Welt­was­ser­tag

Rah­men­be­din­gun­gen für Nut­zung von Was­ser­kraft wei­ter verbessern

Anläss­lich des Welt­was­ser­tags am 22. März betont die vbw – Ver­ei­ni­gung der Baye­ri­schen Wirt­schaft e. V. die Bedeu­tung von Was­ser für die hei­mi­sche Wirt­schaft. Was­ser­kraft spie­le eine zen­tra­le Rol­le für den Wirt­schafts­stand­ort, betont die Vereinigung.

„Was­ser­kraft spielt im Frei­staat seit Jahr­hun­der­ten eine wich­ti­ge Rol­le als Ener­gie­trä­ger und ist vor dem Hin­ter­grund von Kli­ma­wan­del und Kli­ma­schutz­be­mü­hun­gen heu­te rele­van­ter denn je. Die Was­ser­kraft­er­zeu­gung der mehr als 4.000 bestehen­den Anla­gen bewegt sich in Bay­ern in einer Band­brei­te zwi­schen zehn und elf Mil­li­ar­den Kilo­watt­stun­den pro Jahr. Damit liegt der Anteil der Was­ser­kraft an der Strom­erzeu­gung aus erneu­er­ba­ren Ener­gien im Frei­staat heu­te bei unge­fähr 25 Pro­zent. Erhalt, Moder­ni­sie­rung, Erwei­te­rung und Neu­bau von Was­ser­kraft­an­la­gen und Pump­spei­chern sind daher für den Wirt­schafts­stand­ort Bay­ern von gro­ßer Bedeu­tung. Jeder in Was­ser­kraft inves­tier­te Euro bewirkt das knapp Vier­fa­che an Wert­schöp­fung“, erläu­tert vbw Haupt­ge­schäfts­füh­rer Bert­ram Brossardt.

Um ihre Poten­zia­le best­mög­lich aus­schöp­fen zu kön­nen, soll­ten die Rah­men­be­din­gun­gen für die Nut­zung von Was­ser­kraft in Bay­ern wei­ter ver­bes­sert wer­den. Dazu müss­ten Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren ver­ein­facht und beschleu­nigt wer­den und Anrei­ze für eine zusätz­li­che Was­ser­kraft­er­zeu­gung sowie für Pump­spei­che­rung gesetzt wer­den, for­dert Bros­sardt und ergänzt: „Poten­zi­al sehen wir auch für den Ein­satz von Wär­me­pum­pen an Fließ­ge­wäs­sern. Das soll­te zügig wei­ter unter­sucht und erprobt werden.“

Umbau des Ener­gie­sys­tems sta­gniert in wei­ten Teilen

vbw for­dert Bekennt­nis der neu­en Bun­des­re­gie­rung zur Energiewende

Der vbw – Ver­ei­ni­gung der Baye­ri­schen Wirt­schaft e. V. hat das 13. Moni­to­ring der Ener­gie­wen­de ver­öf­fent­licht, wel­ches zei­ge, dass der Umbau des deut­schen Ener­gie­sys­tems in wei­ten Tei­len sta­gnie­re. In bei­na­he allen Berei­chen ver­feh­le der Aus­bau­fort­schritt wei­ter­hin die vor­ge­ge­be­nen Ziele.

„Die Ener­gie­wen­de kommt nicht vor­an, bleibt ein­mal mehr hin­ter den Erwar­tun­gen zurück. Erneut kön­nen wir kei­ne Ver­bes­se­run­gen im Ver­gleich zum Vor­jahr erken­nen. Das ist alar­mie­rend“, kom­men­tiert vbw Haupt­ge­schäfts­füh­rer Bert­ram Brossardt.

Im Moni­to­ring der Ener­gie­wen­de wird Zwi­schen­bi­lanz in vier Kate­go­rien – Ver­sor­gungs­si­cher­heit, Bezahl­bar­keit, Ener­gie­ef­fi­zi­enz /​erneu­er­ba­re Ener­gien und Umwelt­ver­träg­lich­keit – gezo­gen. Als Maß­stab der Bewer­tun­gen die­nen die selbst­ge­steck­ten Zie­le von Bund und Frei­staat. Laut aktu­el­lem Moni­to­ring kämen ins­be­son­de­re der Aus­bau der erneu­er­ba­ren Ener­gien und der Netz­aus­bau nur schlep­pend vor­an, zeit­gleich ver­harr­ten die Ener­gie­prei­se auf einem höhe­ren Niveau als vor der Ener­gie­preis­kri­se. „Die Preis-Ampel steht auf Dun­kel­rot. Das scha­det unse­rem Stand­ort und ist eine der Ursa­chen für die zuneh­men­de Deindus­tria­li­sie­rung. Hier muss drin­gend gegen­ge­steu­ert wer­den“, for­dert Bros­sardt und ergänzt, es gäbe kei­nen Anlass, sich über eine bes­se­re Bewer­tung bei den Treib­haus­gas-Emis­sio­nen zu freu­en, wenn das maß­geb­lich auf einen Pro­duk­ti­ons­rück­gang der ener­gie­in­ten­si­ven Indus­trien als Fol­ge der Kon­junk­tur­kri­se zurück­zu­füh­ren sei. Ein Erfolg sei die Ener­gie­wen­de dann, wenn die­se Unter­neh­men mit bezahl­ba­rer, nach­hal­ti­ger Ener­gie ver­sorgt seien.

Trotz aller grund­le­gen­den Ver­säum­nis­se sieht die vbw auch posi­ti­ve Ent­wick­lun­gen. So lie­ge der Pho­to­vol­ta­ik-Aus­bau in Reich­wei­te der ambi­tio­nier­ten jähr­li­chen Zubau­zie­le. „Bei Wind­kraft und beim Aus­bau der Ener­gie­net­ze hin­ken wir aber weit hin­ter den Zie­len hin­ter­her. Zwar gehen die Pla­nun­gen end­lich schnel­ler vor­an, ech­te struk­tu­rel­le Ver­bes­se­run­gen sind aber wei­ter­hin nicht zu erken­nen“, erklärt Brossardt.

Um end­lich den Ziel­pfa­den zu ent­spre­chen, brau­che es aus Sicht der vbw ers­tens ein kla­res Bekennt­nis der neu­en Bun­des­re­gie­rung zu zen­tra­len Zie­len einer Ener­gie­wen­de. „Der Aus­bau von erneu­er­ba­ren Ener­gien und Net­zen muss mas­siv beschleu­nigt wer­den und die bis­he­ri­ge Dau­er von Planungs‑, Geneh­mi­gungs- und Bau­pro­zes­sen erheb­lich ver­kürzt wer­den“, for­dert Bros­sardt. Zwei­tens müss­ten die Ener­gie­kos­ten umfas­send gesenkt wer­den, damit der Stand­ort end­lich wie­der inter­na­tio­nal wett­be­werbs­fä­hig wer­de. „Der Brü­cken­strom­preis für die ener­gie­in­ten­si­ve Indus­trie ist über­fäl­lig und die dau­er­haf­te Absen­kung der Strom­steu­er auf das euro­päi­sche Min­dest­ni­veau für die gesam­te Wirt­schaft eben­so“, for­dert Brossardt.

Drit­tens for­dert die vbw die neue Bun­des­re­gie­rung auf, mehr für die Ver­sor­gungs­si­cher­heit zu tun. „Unser Strom­ver­brauch in Deutsch­land wird in den nächs­ten Jah­ren wei­ter stei­gen. Wir brau­chen daher bis 2030 aus­rei­chend Back­up-Kapa­zi­tä­ten. Das wird vor­über­ge­hend nur mit Gas­kraft­wer­ken erreicht wer­den kön­nen. Phä­no­me­ne wie die ‚Dun­kel­flau­te‘ dür­fen unse­rer Indus­trie nicht die Schweiß­per­len auf die Stirn brin­gen. Zukünf­tig gilt es, die­se Gas­kraft­wer­ke dann schritt­wei­se auf Was­ser­stoff umzu­stel­len“, for­dert Bros­sardt und fügt abschlie­ßend hin­zu: „Als Baye­ri­sche Wirt­schaft set­zen wir bei der Ener­gie­wen­de auf ein hohes Umset­zungs­tem­po und eine kon­se­quen­te ener­gie­po­li­ti­sche Auf­hol­jagd. Das erwar­ten wir von der neu­en Bun­des­re­gie­rung.“ Das 13. Moni­to­ring der Ener­gie­wen­de der vbw steht hier zum Down­load bereit.

Neue Platt­form “woMEn” – Lea­der­ship der Zukunft

Geziel­te Ver­net­zung von Frau­en in Führungspositionen

Die baye­ri­schen Metall- und Elek­tro-Arbeit­ge­ber­ver­bän­de bay­me-vbm haben mit „woMEn“ eine Platt­form geschaf­fen, mit der Frau­en in Füh­rungs­po­si­tio­nen gemein­sam ihre Netz­wer­ke pfle­gen können.

Anläss­lich der Auf­takt­ver­an­stal­tung „Lea­der­ship der Zukunft“ in Nürn­berg beton­te bay­me-vbm-Haupt­ge­schäfts­füh­rer Bert­ram Bros­sardt die Bedeu­tung die­ses Enga­ge­ments: „Wir sind stolz, dass am Stand­ort Bay­ern so vie­le hoch­qua­li­fi­zier­te Frau­en Füh­rungs­po­si­tio­nen inne­ha­ben. Das gilt bran­chen­über­grei­fend genau­so wie mit Blick auf die Metall- und Elek­tro- Indus­trie. Mit woMEn möch­ten wir ein Forum bie­ten, in dem die Frau­en sich gewinn­brin­gend aus­tau­schen und so über alle Berei­che von Wirt­schaft, Poli­tik, Kunst oder auch Wis­sen­schaft hin­aus ver­net­zen kön­nen.“ Gleich­zei­tig hät­ten weib­li­che Nach­wuchs­kräf­te die Mög­lich­keit, von den Erfah­rungs­wer­ten im Netz­werk zu pro­fi­tie­ren. Im Anschluss zur Auf­takt­ver­an­stal­tung sind pro Jahr zwei Online-Work­shops geplant.

Neben der neu gestar­te­ten Platt­form enga­gie­ren sich bay­me-vbm seit fünf­zehn Jah­ren mit dem Pro­jekt „Frau­en in Füh­rungs­po­si­tio­nen“ für die För­de­rung von weib­li­chen Fach­kräf­ten mit Füh­rungs­po­ten­zi­al. Die Initia­ti­ve gibt den betei­lig­ten Frau­en über zwei Jah­re lang die Mög­lich­keit, mit Work­shops, Men­to­ring­pro­gram­men sowie einer Lern- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­platt­form an ihren per­sön­li­chen Stär­ken zu arbei­ten und für sich neue Per­spek­ti­ven im Unter­neh­men zu ent­de­cken. „Die Fach­kräf­te­si­che­rung bleibt für unse­re Unter­neh­men lang­fris­tig eine Her­aus­for­de­rung und auf die jun­gen Talen­te war­ten in der baye­ri­schen M + E Indus­trie aus­ge­zeich­ne­te Kar­rie­re- und Auf­stiegs­chan­cen. Indem wir weib­li­che Fach­kräf­te durch pass­ge­naue Qua­li­fi­ka­ti­on gezielt wei­ter­bil­den, erhö­hen wir mit­tel- und lang­fris­tig den Anteil von Frau­en in lei­ten­den Posi­tio­nen“, erklärt Brossardt.

Wich­tig sei, dass weib­li­che Nach­wuchs­kräf­te so früh wie mög­lich die eige­nen Stär­ken erken­nen und erfah­ren, wo der Arbeits­markt sie braucht. Pra­xis­na­he Berufs- und Stu­di­en­ori­en­tie­rung in Schu­len sei hier die zen­tra­le Stell­schrau­be. Im MINT-Bereich füh­ren bay­me-vbm dar­um mit Pro­jekt­part­nern an baye­ri­schen Real­schu­len und Gym­na­si­en zum Bei­spiel die „Girls’Day Aka­de­mien“ durch. In Koope­ra­ti­on zwi­schen der Schu­le, einem oder meh­re­ren Unter­neh­men und einer wei­ter­füh­ren­den Schu­le oder Hoch­schu­le erhal­ten die Schü­le­rin­nen ers­te Ein­bli­cke in die Welt der MINT-Beru­fe und ent­de­cken ihre Tech­nik­be­geis­te­rung. Sie fer­ti­gen unter Anlei­tung ers­te Werk­stü­cke wie einen Grill. „Die För­de­rung des weib­li­chen Nach­wuch­ses ist für die Fach­kräf­te­si­che­rung unse­rer Unter­neh­men unver­zicht­bar. Gleich­zei­tig ist sie für uns als Ver­bän­de eine Her­zens­an­ge­le­gen­heit“, so Brossardt.

Erst­mals über 9.000 Studierende

Dua­les Stu­di­um bleibt Erfolgsmodell

Anläss­lich der Ver­öf­fent­li­chung der aktu­el­len Stu­die­ren­den­zah­len in Bay­ern durch “hoch­schu­le dual” betont die vbw – Ver­ei­ni­gung der Baye­ri­schen Wirt­schaft e. V. die Rol­le des dua­len Stu­di­ums als Erfolgs­mo­dell in Bayern.

Die baye­ri­schen Hoch­schu­len ver­zeich­nen für das lau­fen­de Win­ter­se­mes­ter 2024 /​2025 einen Zuwachs von fünf Pro­zent und errei­chen damit erst­mals über 9.000 dual Stu­die­ren­de. „Die Zahl steigt seit nun­mehr 19 Jah­ren kon­ti­nu­ier­lich an und die aktu­el­le Kon­junk­tur- und Struk­tur­kri­se konn­te sie bis­her zum Glück auch nicht ein­trü­ben. Die Stu­die­ren­den schät­zen die Pra­xis­ori­en­tie­rung und finan­zi­el­le Sicher­heit wäh­rend des Stu­di­ums“, vbw-Haupt­ge­schäfts­füh­rer Bert­ram Bros­sardt führt aus. „Die Unter­neh­men kön­nen die Nach­wuchs­ta­len­te früh­zei­tig an sich bin­den und so ihren Fach­kräf­te­be­darf sichern, denn das dua­le Kon­zept unter­stützt den rei­bungs­lo­sen Über­gang vom Stu­di­um ins Arbeits­le­ben. Von dem Kon­zept pro­fi­tie­ren alle Beteiligten.“

Ent­spre­chend wächst auch die Zahl an dua­len Stu­di­en­gän­gen im Frei­staat. Am belieb­tes­ten sind mit 5.352 Stu­die­ren­den Tech­nik- und IT-Stu­di­en­gän­ge, gefolgt vom Sozi­al- und Gesund­heits­we­sen mit 1.798 dual Stu­die­ren­den und den Wirt­schafts­wis­sen­schaf­ten mit 1.131 dual Stu­die­ren­den. Bros­sardt erklärt: „Stu­die­ren­de pro­fi­tie­ren gera­de im natur­wis­sen­schaft­lich-tech­ni­schen Bereich von der pra­xis­na­hen und gleich­zei­tig aka­de­mi­schen Aus­bil­dung. So sind sie beim Ein­tritt in die Erwerbs­tä­tig­keit mit den betrieb­li­chen Abläu­fen ver­traut. Durch die enge Ori­en­tie­rung am Arbeits­markt haben die dual Stu­die­ren­den spe­zi­ell in MINT-Fächern gute Karriereperspektiven.

Auch die Zahl der Pra­xis­part­ner im dua­len Stu­di­um ver­bleibt auf hohem Niveau. Ins­ge­samt ver­zeich­net “hoch­schu­le dual“ 3.550 Pra­xis­part­ner-Koope­ra­tio­nen mit den Hoch­schu­len. „Das dua­le Stu­di­um trägt mit sei­ner bedarfs­ge­rech­ten Aus­rich­tung und einem hohen Anteil an MINT-Stu­di­en­gän­gen gezielt zur Wett­be­werbs­fä­hig­keit unse­res Stand­or­tes bei“, so Bros­sardt wei­ter. Eine gro­ße Chan­ce für die Zukunft bie­te der wei­te­re Aus­bau dua­ler Mas­ter­stu­di­en­gän­ge, denn sie sei­en ein wert­vol­les Personalentwicklungsinstrument.

Bedeu­tung des bri­ti­schen Absatz­mark­tes für die Exportwirtschaft

Fünf Jah­re Aus­tritt des Ver­ei­nig­ten König­reichs aus dem Binnenmarkt

Die vbw – Ver­ei­ni­gung der Baye­ri­schen Wirt­schaft e. V. for­dert anläss­lich des fünf­jäh­ri­gen Jah­res­ta­ges des Aus­tritts des Ver­ei­nig­ten König­reichs am 1. Febru­ar aus dem EU-Bin­nen­markt und der Zoll­uni­on eine Stär­kung der Handelsbeziehungen.

„Auch heu­te noch sind unse­re Unter­neh­men tag­täg­lich mit den erschwer­ten wirt­schaft­li­chen Bedin­gun­gen durch Han­dels­hemm­nis­se im Außen­han­del kon­fron­tiert. Dabei brau­chen wir gera­de in die­sen Zei­ten star­ke Part­ner für mehr Frei­han­del und wirt­schaft­li­che Koope­ra­ti­on“, ‚“ sag­te vbw Haupt­ge­schäfts­füh­rer Bert­ram Bros­sardt. Vor allem mit Blick auf die erwart­ba­re pro­tek­tio­nis­ti­sche Trump-Prä­si­dent­schaft und die Andro­hung von Straf­zöl­len ste­he für die baye­ri­sche Wirt­schaft viel auf dem Spiel. Bay­ern benö­ti­ge drin­gend mehr alter­na­ti­ve Absatz­märk­te. Das Ver­ei­nig­te König­reich sei hier ein attrak­ti­ver Part­ner. Fünf Jah­re nach dem Brexit wer­de es Zeit, die Bezie­hun­gen zu Groß­bri­tan­ni­en wie­der zu inten­si­vie­ren und zu stärken.


Das Ver­ei­nig­te König­reich bie­te viel zuletzt unge­nutz­tes Potenzial

Die vbw for­dert daher wei­te­re ergän­zen­de bila­te­ra­le Ver­ein­ba­run­gen. „Das Han­dels- und Koope­ra­ti­ons­ab­kom­men war ein wich­ti­ger Schritt, um das Schlimms­te zu ver­hin­dern. Gleich­zei­tig stel­len Son­der­vor­schrif­ten im Dienst­leis­tungs­han­del, der hohe büro­kra­ti­sche Auf­wand bei der Mobi­li­tät für Arbeits­su­chen­de sowie der auf­wän­di­ge Nach­weis der Erfül­lung von Ursprungs­re­geln die Unter­neh­men wei­ter­hin vor gro­ße Pro­ble­me.“ Die Ver­län­ge­rung der CE-Kenn­zeich­nung für die meis­ten Waren auf unbe­stimm­te Zeit sei hier ein posi­ti­ves Signal. „Wir brau­chen ein­deu­tig mehr davon: Ein ‚Mutu­al Reco­gni­ti­on Agree­ment‘ für sämt­li­che Sek­to­ren, ein Ende des Fli­cken­tep­pichs an Rege­lun­gen im Dienst­leis­tungs­han­del sowie eine Sen­kung der Hür­den bei der gegen­sei­ti­gen Aner­ken­nung von Qua­li­fi­ka­tio­nen. Nur so schaf­fen wir Pla­nungs­si­cher­heit und die Basis für einen erfolg­rei­chen und nach­hal­ti­gen wirt­schaft­li­che Aus­tausch“, erläu­tert Brossardt.

Mit einem Han­dels­vo­lu­men von rund 16 Mil­li­ar­den Euro war das Ver­ei­nig­te König­reich im Jahr 2024 nur noch der zehnt­wich­tigs­te Han­dels­part­ner Bay­erns. Seit dem Brexit neh­me die wirt­schaft­li­che Bedeu­tung des Ver­ei­nig­ten König­reichs für die baye­ri­sche Wirt­schaft ab. Trotz­dem sei­en 2024 baye­ri­sche Pro­duk­te im Wert von 11,7 Mil­li­ar­den Euro dort­hin expor­tiert wor­den, somit immer­hin 5,2 Pro­zent aller baye­ri­schen Expor­te. Das Ver­ei­nig­te König­reich bie­te viel zuletzt unge­nutz­tes Poten­zi­al. „Vor allem mit Blick auf die unbe­re­chen­ba­re geo­po­li­ti­sche Gemenge­la­ge sowie auf die zuneh­men­den welt­wei­ten Han­dels­hemm­nis­se gilt es, unse­re Wirt­schafts­be­zie­hun­gen wie­der zu stär­ken. Dies wäre ein wich­ti­ger Schritt, um unse­re Export­wirt­schaft wei­ter zu diver­si­fi­zie­ren und kri­sen­fest zu machen“, so Brossardt.

Inter­na­tio­na­ler Tag der Bil­dung am 24. Januar

vbw betont Schlüs­sel­rol­le von Bil­dungs­qua­li­tät für Wettbewerbsfähigkeit

Mit dem Inter­na­tio­na­len Tag der Bil­dung am 24. Janu­ar erin­nert die Welt­ge­mein­schaft an ihre Ver­pflich­tung, im Rah­men der Nach­hal­tig­keits­agen­da bis zum Jahr 2030 für alle Men­schen welt­weit und ein Leben lang für gute, inklu­si­ve und chan­cen­ge­rech­te Bil­dung zu sor­gen. Anläss­lich des Welt­ta­ges betont die vbw – Ver­ei­ni­gung der Baye­ri­schen Wirt­schaft e. V. den Stel­len­wert von Bil­dungs­qua­li­tät für die inter­na­tio­na­le Wett­be­werbs­fä­hig­keit Deutsch­lands und des Freistaats

„Damit unse­re Unter­neh­men lang­fris­tig wett­be­werbs- und zukunfts­fä­hig blei­ben, sind sie auf qua­li­fi­zier­te Arbeits- und Fach­kräf­te ange­wie­sen. Die Grund­la­ge für die Nach­wuchs­kräf­te­si­che­rung legen wir in der Schu­le, indem wir Kin­dern und Jugend­li­chen flä­chen­de­ckend qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge und bedarfs­ge­rech­te Bil­dungs­an­ge­bo­te zur Ver­fü­gung stel­len“, macht vbw-Haupt­ge­schäfts­füh­rer Bert­ram Bros­sardt klar.

Ins­be­son­de­re digi­ta­le Kom­pe­ten­zen sind laut vbw am Arbeits­markt inzwi­schen Schlüs­sel­fer­tig­kei­ten. „Wir müs­sen die Digi­ta­li­sie­rung an baye­ri­schen Schu­len vor­an­trei­ben, digi­ta­le Lehr- und Lern­for­ma­te in Unter­richt als ‚New Nor­mal‘ ver­an­kern und die jun­gen Men­schen dabei unter­stüt­zen, kon­ti­nu­ier­lich digi­ta­le Sou­ve­rä­ni­tät zu ent­wi­ckeln“, führt Bros­sardt aus. Das gehe auch aus der Stu­die „Digi­ta­le Bil­dung an Baye­ri­schen Schu­len zwi­schen Pan­de­mie und KI“ her­vor, die vom Lehr­stuhl für empi­ri­sche Päd­ago­gik und Päd­ago­gi­sche Psy­cho­lo­gie der LMU Mün­chen im Auf­trag der vbw erstellt und Ende ver­gan­ge­nen Jah­res der Öffent­lich­keit vor­ge­stellt wur­de. Die Digi­ta­li­sie­rung an Baye­ri­schen Schu­len habe sich in den ver­gan­ge­nen Jah­ren spür­bar beschleu­nigt. „Wir müs­sen den Schub nut­zen und ins­be­son­de­re beim Ein­satz von KI momen­tan noch unge­nutz­te Poten­zia­le heben“, bilan­ziert Brossardt. 

Dass der Bil­dungs­stand­ort Bay­ern bereits hohe Bil­dungs­qua­li­tät vor­wei­sen kann, zei­ge der erneu­te zwei­te Platz des Frei­staats beim Bil­dungs­mo­ni­tor 2024 der Initia­ti­ve Neue Markt­wirt­schaft (INSM). „Unser Schul­sys­tem ist tra­di­tio­nell stark. Der Nach­wuchs hat hier in Bay­ern gute Vor­aus­set­zun­gen, um früh die Grund­la­gen für eine erfolg­rei­che beruf­li­che Zukunft zu schaf­fen“, betont Bros­sardt. „Wir dür­fen uns mit Blick auf das bun­des­weit ins­ge­samt abneh­men­de Bil­dungs­ni­veau dar­auf aber nicht aus­ru­hen. Im Gegen­teil, wir müs­sen die guten Bil­dungs­an­ge­bo­te im Frei­staat schul­art­über­grei­fend kon­se­quent wei­ter­ent­wi­ckeln. Der Nach­wuchs braucht indi­vi­du­el­le und dif­fe­ren­zier­te För­de­rung, ins­be­son­de­re bei der Sprach­kom­pe­tenz. Sie schafft fächer­über­grei­fend die Grund­la­ge für den schu­li­schen Erfolg unse­rer Fach­kräf­te von morgen.“

Baye­ri­scher Außen­han­del im Novem­ber 2024

Expor­te ein­ge­bro­chen, auch in die USA und nach China

Die baye­ri­schen Expor­te ver­zeich­ne­ten laut der heu­te vom Lan­des­amt für Sta­tis­tik ver­öf­fent­lich­ten Zah­len im Novem­ber 2024 einen Rück­gang um über elf Pro­zent gegen­über dem Vor­jah­res­mo­nat auf 18,7 Mil­li­ar­den Euro. „Wir müs­sen wie­der mehr Wirt­schaft wagen“, so die For­de­rung der vbw – Ver­ei­ni­gung der Baye­ri­schen Wirt­schaft e. V. dazu.

„Auch die Expor­te in die USA – unse­rem wich­tigs­ten Export­markt – gin­gen im Novem­ber um knapp zehn Pro­zent auf 2,6 Mil­li­ar­den Euro zurück. Im Jah­res­ver­lauf sehen wir eine kla­re Abwärts­dy­na­mik“, erläu­tert Bert­ram Bros­sardt, Haupt­ge­schäfts­füh­rer der vbw – Ver­ei­ni­gung der Baye­ri­schen Wirt­schaft e. V. Die stark gesun­ke­nen Expor­te in die USA sind aus Sicht der vbw ein dra­ma­ti­sches Signal. „Im Dezem­ber und Janu­ar erwar­ten wir bei den Expor­ten in die USA etwas bes­se­re Zah­len, da die Unter­neh­men wegen der Unwäg­bar­kei­ten auf dem US-Markt noch so weit wie mög­lich ihre Lager auf­ge­füllt haben dürf­ten. Aber für die Zeit danach sind wir sehr skep­tisch. Wir sehen Trumps Ankün­di­gun­gen von Straf­zöl­len auf US-Impor­te in Höhe von zehn bis 20 Pro­zent mit gro­ßer Sor­ge. Die­se wür­den Pro­duk­te baye­ri­scher Her­stel­ler teu­rer und damit weni­ger wett­be­werbs­fä­hig auf dem US-Markt machen. Kommt es als Fol­ge der US-Zollan­he­bun­gen zu Gegen­re­ak­tio­nen und dadurch zu einem all­ge­mei­nen Anstieg der Han­dels­hemm­nis­se welt­weit, wären Deutsch­land und Bay­ern als beson­ders export­ori­en­tiert über­durch­schnitt­lich betrof­fen. Ein Wett­lauf bei Straf­zöl­len kennt nur Ver­lie­rer“, gibt Bros­sardt zu Bedenken.

Die Expor­te in die rest­li­chen EU-Staa­ten gin­gen im Novem­ber eben­falls um 10,1 Pro­zent gegen­über dem Vor­jah­res­mo­nat zurück. „Die Aus­fuh­ren nach Chi­na nah­men im Novem­ber sogar um über 25 Pro­zent ab. Damit ver­zeich­ne­ten die Aus­fuh­ren in alle füh­ren­den Export­län­der deut­li­che Rück­gän­ge. Ledig­lich die Aus­fuh­ren auf den afri­ka­ni­schen Kon­ti­nent nah­men um über elf Pro­zent zu – eine Regi­on, die wir ver­stärkt in den Blick neh­men soll­ten“, so Brossardt.

Die Rück­gän­ge beim Export zei­gen sich über alle Bran­chen und Waren­grup­pen hin­weg. „Die Expor­te von phar­ma­zeu­ti­schen Erzeug­nis­sen san­ken sogar um fast 33 Pro­zent, die von Pkw gin­gen um über­durch­schnitt­li­che 14 Pro­zent zurück“, erläu­tert Bros­sardt und ergänzt: „Erneut zeigt sich: 2024 war wirt­schaft­lich ein ver­lo­re­nes Jahr. Die neue Regie­rung muss mutig han­deln. Wir brau­chen Ver­än­de­rungs­be­reit­schaft und mehr Frei­heit für unse­re Unter­neh­men statt Gän­ge­lung. Wir müs­sen wie­der mehr Wirt­schaft wagen“, so Bros­sardt abschließend.

Ver­ei­ni­gung der Baye­ri­schen Wirtschaft

Bay­erns Wirt­schaft steckt in der Rezession

Die vbw – Ver­ei­ni­gung der Baye­ri­schen Wirt­schaft e. V. for­dert im Rah­men eines wirt­schaft­li­chen Rück­blicks auf das Jahr 2024 eine grund­le­gen­de und schnel­le Wirt­schafts­wen­de. Das neue vbw-Dash­board zei­ge eine besorg­nis­er­re­gen­de Ent­wick­lung. Beson­ders die Schwä­che von Bau­ge­wer­be und Indus­trie tref­fe auch die baye­ri­sche Wirt­schaft stark.

„Die deut­sche Wirt­schaft steckt in der Kri­se. Das Brut­to­in­lands­pro­dukt (BIP) dürf­te in die­sem Jahr bes­ten­falls sta­gnie­ren, wahr­schein­lich geht es sogar erneut leicht zurück. Vor allem Bau­ge­wer­be und Indus­trie befin­den sich in der Rezes­si­on“, so vbw-Haupt­ge­schäfts­füh­rer Bert­ram Bros­sardt. Das tref­fe die baye­ri­sche Wirt­schaft beson­ders hart. Bei­de Sek­to­ren hät­ten eine über­durch­schnitt­li­che Bedeu­tung für den Frei­staat. Die dra­ma­ti­schen Ein­brü­che in die­sen Bran­chen zögen die gesamt­wirt­schaft­li­che Lage in Bay­ern wei­ter nach unten. „Fakt ist: Unse­re Indus­trie braucht end­lich den Befrei­ungs­schlag raus der Kri­se. Der ent­schei­den­de Schlüs­sel für Bay­ern liegt in der wirt­schafts­po­li­ti­schen Neu­aus­rich­tung der Bun­des­po­li­tik. Hier muss die neue Bun­des­re­gie­rung gleich zu Beginn anpacken“,

Die bis­lang vor­lie­gen­den Wirt­schafts­da­ten für das Jahr 2024 zeich­ne­ten ein alar­mie­ren­des Bild. „Indus­trie­pro­duk­ti­on und Bau­ge­wer­be ver­zeich­ne­ten im Frei­staat in den ers­ten zehn Mona­ten des Jah­res ein Minus von 5,0 Pro­zent und 9,1 Pro­zent. Die Stim­mung bei den baye­ri­schen Unter­neh­men ist dem ifo-Kon­junk­tur­test zufol­ge dar­über hin­aus an einem Tief­punkt ange­langt“, erläu­tert Bros­sardt. Die Betrie­be, die ihre wirt­schaft­li­che Lage als schlecht bezeich­nen, über­wö­gen deut­lich gegen­über den posi­tiv gestimm­ten Unter­neh­men. „Mehr noch: mit Blick auf die anste­hen­den Mona­te sind deut­lich mehr Betrie­be pes­si­mis­tisch als opti­mis­tisch. Auch am Arbeits­markt sind die Fol­gen spür­bar. Seit Mai 2024 lie­gen die Arbeits­lo­sen­zah­len in Bay­ern durch­ge­hend im zwei­stel­li­gen Pro­zent­be­reich über den jewei­li­gen Vor­jah­res­wer­ten. Das zeigt: Es bro­delt an allen Ecken und Enden.“

Aus Sicht der vbw müs­se die neue Bun­des­re­gie­rung zügig eine umfas­sen­de Wen­de in der Wirt­schafts­po­li­tik ein­lei­ten. Es bestehe die rea­le Gefahr, dass uns 2025 das nächs­te wirt­schaft­lich ver­lo­re­ne Jahr dro­he – mit all sei­nen Fol­gen. „Die­ses Risi­ko kön­nen wir nicht ver­ant­wor­ten. Dies gilt auch mit Blick auf den immer rau­er wer­den glo­ba­len Wett­be­werb und der Ankün­di­gung von US-Straf­zöl­len durch den Prä­si­den­ten unse­res größ­ten wirt­schaft­li­chen Absatz­mark­tes, Donald Trump in den USA. Die Neu­wah­len im Febru­ar bie­ten hier die Chan­ce, den Grund­stein zu einem wirt­schaft­li­chen Come­back zu legen“, so Bros­sardt abschlie­ßend. Das neue vbw-Dash­board ver­schafft einen aktu­el­len und kom­pak­ten Über­blick über die wich­tigs­ten Kon­junk­tur­in­di­ka­to­ren in Bay­ern. Eine Über­sicht über die gesamt­wirt­schaft­li­che Lage in Bay­ern ist hier im vbw-Kon­junk­tur-Dash­board zu finden.

Ver­ei­ni­gung der Baye­ri­schen Wirtschaft

„Neue Bun­des­re­gie­rung muss zügig liefern“

Die Arbeits­lo­sen­quo­te in Bay­ern ist im Dezem­ber 2024 im Ver­gleich zum Vor­mo­nat um 0,1 Pro­zent­punk­te auf 3,8 Pro­zent gestie­gen. Die vbw – Ver­ei­ni­gung der Baye­ri­schen Wirt­schaft e. V. ist dies­be­züg­lich und auch was die Kon­junk­tur angeht besorgt und hofft auf die neue Bundesregierung.

Die Arbeits­lo­sen­quo­te lie­ge sogar um 0,4 Pro­zent­punk­te über dem Wert des Vor­jah­res. Die vbw – Ver­ei­ni­gung der Baye­ri­schen Wirt­schaft e. V. sieht zum Jah­res­en­de kei­ne Ver­bes­se­rung auf dem Arbeits­markt und ist besorgt, dass der Abwärts­trend wei­ter anhält.

Dies gel­te vor allem hin­sicht­lich der Tat­sa­che, dass die Nach­fra­ge nach Fach­kräf­ten spür­bar zurück­ge­he. Mit dem der­zei­ti­gen Bestand von rund 119.800 gemel­de­ten Arbeits­stel­len sei die Nach­fra­ge nach Arbeits­kräf­ten im Ver­gleich zum Vor­mo­nat um 2,6 Pro­zent­punk­te gesun­ken, im Ver­gleich zum Vor­jahr sogar deut­lich um 14,6 Pro­zent­punk­te. Die Anzei­gen zur Kurz­ar­beit stie­gen wei­ter an.

„Wir haben eine mas­si­ve Kon­junk­tur- und Struk­tur­kri­se. Der anhal­ten­de Abwärts­trend zeigt sich immer deut­li­cher auf dem Arbeits­markt. Der Stel­len­auf­bau ist erlahmt. Das zei­gen auch Zah­len des Sta­tis­ti­schen Bun­des­amts, das für 2024 aus­schließ­lich für den Dienst­leis­tungs­be­reich einen Stel­len­auf­bau aus­weist“, sag­te vbw Haupt­ge­schäfts­füh­rer Bert­ram Bros­sardt anläss­lich der von der Regio­nal­di­rek­ti­on Bay­ern der Bun­des­agen­tur für Arbeit heu­te vor­ge­stell­ten Zah­len. In der Indus­trie und dem Bau­ge­wer­be sei die Beschäf­ti­gung dage­gen gesun­ken. Das decke sich mit einer aktu­el­len Umfra­ge der vbw unter den Unter­neh­men der baye­ri­schen Metall- und Elek­tro-Indus­trie. „Danach geben 41 Pro­zent der Unter­neh­men an, dem­nächst Stel­len abbau­en zu müs­sen. Für 2025 pro­gnos­ti­zie­ren wir einen Rück­gang um wei­te­re 20.000 auf dann 841.000 Beschäf­tig­te in Bay­erns M+E‑Industrie. Das berei­tet uns gro­ße Sorgen.“

Da die vbw von der schei­den­den Bun­des­re­gie­rung kei­ne Impul­se mehr für 2025 erwar­tet, set­ze sie auf drin­gen­de Refor­men nach der Bun­des­tags­wahl im Febru­ar: „Die Unter­neh­men brau­chen schnel­le Ent­las­tung, ins­be­son­de­re von Büro­kra­tie sowie von den hohen Kos­ten für Ener­gie, Steu­ern und Sozi­al­ab­ga­ben. Wir brau­chen zum Jah­res­an­fang eine Auf­bruchs­stim­mung, die für Inves­ti­tio­nen, Grün­dun­gen und Stel­len­auf­bau steht. Nur so lässt sich die Trend­um­kehr schaf­fen“, erklär­te Brossardt.


vbw erwar­tet Null­wachs­tum im Jahr 2025 in Bayern

Hin­sicht­lich der Kon­junk­tur pro­gnos­ti­ziert die vbw für den Jah­res­durch­schnitt 2025 eine wirt­schaft­li­che Sta­gna­ti­on im Frei­staat. „2024 ist Bay­ern in die Rezes­si­on gerutscht, wir gehen von einem Rück­gang des Brut­to­in­lands­pro­dukts (BIP) um 0,4 Pro­zent aus. Eine Bes­se­rung ist nicht in Sicht, daher erwar­ten wir für 2025 ein Null­wachs­tum“, erklärt vbw Prä­si­dent Wolf­ram Hatz und fügt hin­zu: „Wir ste­hen vor einem wei­te­ren schwie­ri­gen Jahr. Die Kom­bi­na­ti­on aus Kon­junk­tur- und Struk­tur­kri­se führt dazu, dass die Unter­neh­men weni­ger inves­tie­ren und Arbeits­plät­ze ver­lo­ren gehen. Fakt ist, dass der Stand­ort Deutsch­land mit all sei­nen Belas­tun­gen für die Unter­neh­men nicht mehr wett­be­werbs­fä­hig ist.“

Die vbw setzt auf die neue Bun­des­re­gie­rung. „Wir brau­chen jetzt eine nach­hal­ti­ge und sofor­ti­ge Wirt­schafts­wen­de. Zen­tral ist eine Ver­bes­se­rung der Stand­ort­be­din­gun­gen. Dazu braucht es eine deut­li­che Ent­las­tungs­of­fen­si­ve bei den Abga­ben für Unter­neh­mens­steu­ern, Ener­gie- und Lohn­zu­satz­kos­ten sowie eine dras­ti­sche Reduk­ti­on der Büro­kra­tie“, fin­det Hatz. Sor­ge berei­te auch das außen­wirt­schaft­li­che Umfeld, näh­men doch die geo­po­li­ti­schen Her­aus­for­de­run­gen immer wei­ter zu. „Han­dels­hemm­nis­se und ‑strei­tig­kei­ten sind Gift für unse­re export­ori­en­tier­te Wirt­schaft. Euro­pa muss sich mit gemein­sa­men Kräf­ten gegen Pro­tek­tio­nis­mus, Zöl­le und markt­ver­zer­ren­de Sub­ven­tio­nen stem­men“, for­dert Hatz.

Laut vbw braucht der Stand­ort Deutsch­land einen Restart. „Um Stand­ort­schwä­che, Struk­tur- und Kon­junk­tur­kri­se zu über­win­den, muss die neue Bun­des­re­gie­rung zügig lie­fern. Zeit­gleich müs­sen wir die Trans­for­ma­ti­on beglei­ten und Beschäf­ti­gung sichern. Es wird Zeit, die fort­schrei­ten­de De-Indus­tria­li­sie­rung auf­zu­hal­ten und beson­ders die Indus­trie zu stär­ken“, so Hatz abschlie­ßend. Die voll­stän­di­ge vbw-Kon­junk­tur­pro­gno­se für 2025 ist hier zu finden.

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