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Verkehrsunfälle

Ver­kehrs­un­fall­sta­tis­tik 2022

Mehr Ver­kehrs­un­fäl­le in Bay­ern: Fast 20.000 mit Fahrrädern

Die Zahl der Ver­kehrs­un­fäl­le in Bay­ern ist im Jahr 2022 gestie­gen. Bay­erns Innen­mi­nis­ter nann­te vor allem die Zunah­me der Zahl der Rad­ver­kehrs­to­ten besorg­nis­er­re­gend. Der ADFC kri­ti­siert den Zustand des Fahrradverkehrsnetzes.

Die Zahl der Ver­kehrs­un­fäl­le in Bay­ern ist im Jahr 2022 gestie­gen, wie Bay­erns Innen­mi­nis­ter Joa­chim Herr­mann bei der Vor­stel­lung der baye­ri­schen Ver­kehrs­un­fall­sta­tis­tik 2022 am Mon­tag sag­te. Der Grund dafür sei, dass durch die Auf­he­bung der Coro­na-Ein­schrän­kun­gen wie­der deut­lich mehr Men­schen unter­wegs waren. Aber: „Gemes­sen an 2019, dem letz­ten Jahr vor der Pan­de­mie, hat­ten wir 2022 deut­lich weni­ger Ver­kehrs­un­fäl­le und Unfall­op­fer”, räum­te Herr­mann ein.

Ins­ge­samt gab es im ver­gan­ge­nen Jahr in Bay­ern laut Ver­kehrs­un­fall­sta­tis­tik 375.700 Ver­kehrs­un­fäl­le. Das sind 4,7 Pro­zent mehr Unfäl­le als 2021 (359.002), aber 9,8 Pro­zent weni­ger als 2019 (416.611). Dabei müs­se laut Herr­mann aber auch die um etwa 120.000 auf rund 10,6 Mil­lio­nen gestie­ge­ne Zahl der zuge­las­se­nen Kraft­fahr­zeu­ge in Bay­ern berück­sich­tigt werden.

Die Zahl der durch Ver­kehrs­un­fäl­le Ver­letz­ten stieg unter­des­sen auf 61.781. Das sind 9 Pro­zent mehr als im Vor­jahr (2021: 56.683), jedoch 7,9 Pro­zent weni­ger als 2019 (67.079). 519 Men­schen kamen 2022 auf Bay­erns Stra­ßen ums Leben, was eine Zunah­me von 76 Ver­kehrs­to­ten gegen­über 2021 (443) bedeu­tet und eine Abnah­me von 22 gegen­über 2019 (541).

Fast 20.000 Unfäl­le mit Fahrrädern

Abso­lut „nicht zufrie­den­stel­lend“ ist aus Herr­manns Sicht die Ent­wick­lung bei den Rad­un­fäl­len. „Ins­be­son­de­re die hohe Zahl der bei Ver­kehrs­un­fäl­len getö­te­ten Radl­fah­rer ist besorg­nis­er­re­gend.“ Der Grund, den Herr­mann hier­für aus­ge­macht hat: „Lei­der geht der Radl-Boom auch mit mehr Ver­kehrs­un­fäl­len einher.“

So ist die Zahl der Rad­un­fäl­le in Bay­ern in den ver­gan­ge­nen Jah­ren deut­lich ange­stie­gen. 19.646 Rad­un­fäl­le ver­zeich­net die Ver­kehrs­un­fall­sta­tis­tik für 2022. Dabei wur­den 18.296 Rad­fah­re­rIn­nen ver­letzt und 84 getö­tet. Das ist die höchs­te Zahl an getö­te­ten Rad­fah­rern seit 2009 (97). Bei gut einem Drit­tel der Ver­kehrs­un­fäl­le (37,3 Pro­zent) sei­en Rad­fah­re­rIn­nen allein betei­ligt gewe­sen, etwa zwei Drit­tel der Rad­un­fäl­le hät­ten sie selbst verursacht.

Der All­ge­mei­ne Deut­sche Fahr­rad­club Bay­ern gab aller­dings umge­hend zu beden­ken, dass Rad­fah­ren an sich nicht beson­ders gefähr­lich sei. Gefähr­lich sei­en die schlech­ten Rah­men­be­din­gun­gen. So ver­fol­ge der Frei­staat die Sanie­rung und den Aus­bau des Fahr­rad­ver­kehrs­net­zes nicht mit der nöti­gen Ernst­haf­tig­keit, wäh­rend der Auto-Ver­kehr immer wei­ter zunehme.