Nach Worten von Erzbischof Ludwig Schick gehören Priester wesensnotwendig zur Kirche. Andernfalls sei sie nicht mehr als eine sozial-karitative Einrichtung. Schick ging
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Erzbischof Schick feiert mit Geistlichen Priesterjubiläen in Vierzehnheiligen
„Ohne Priester keine Kirche Jesu Christi“
Nach Worten von Erzbischof Ludwig Schick gehören Priester wesensnotwendig zur Kirche. Andernfalls sei sie nicht mehr als eine sozial-karitative Einrichtung. Schick ging damit am Freitag in Vierzehnheiligen auf eine Debatte auf dem Synodalen Weg ein, wo über die Frage abgestimmt wurde, ob es Priester brauche.
Die Kirche sei mehr als ein soziales Gebilde oder ein Verein für seelisches und körperliches Wohlbefinden. „Kirche Jesu Christi ist ohne den transzendenten Gott, ohne Jesus Christus und sein Evangelium, das nicht von dieser Welt ist, nicht denkbar. Der priesterliche Dienst, der durch die Weihe übertragen wird, soll den göttlichen Ursprung der Kirche und ihr Ziel, das Himmelreich, deutlich machen“, sagte der Erzbischof. Die mit der Weihe verbundene Leitungsvollmacht sei eine geistliche. Für das Sozialgebilde Kirche, das notwendig ist, könne und solle es auch andere Leitungsbevollmächtigte geben.
Jedes Jahr Feier der Priesterjubiläen
Schick sagte, es mache ihn immer nachdenklich, wenn Priester bei Begrüßungen als „hohe Geistlichkeit“ angesprochen würden. „Wir müssen unsere hohe und verantwortungsvolle Weihe und Sendung in Demut und Heiligkeit wahrnehmen. Sonst richten wir mehr Schaden als Nutzen an“, so der Erzbischof. Damit die Kirche Haus und Familie Gottes bleibe und Instrument Jesu Christi für das Heil der Menschen, sei das geweihte Priestertum unerlässlich, betonte Schick. „Die Priester müssten Brüder der Menschen sein, die den Menschen dienen und nicht über sie herrschen wollen.“
Jedes Jahr feiert Erzbischof Schick in der Basilika Vierzehnheiligen einen Festgottesdienst mit den Priestern, die vor 25, 40, 50 und 60 Jahren geweiht wurden.
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„Oh, eine Dummel!“
Ausstellung zu Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit in Karikatur und Satire
Anlässlich der Bundestagswahl und der Aktion WILLENSSTARK! des Bundes der Katholischen Jugend (BDKJ) wird am 16. September in den Bildungs- und Tagungshäusern Vierzehnheiligen die Ausstellung „Oh, eine Dummel! Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit in Karikatur und Satire“ eröffnet. Sie ist bis 5. Oktober zu sehen.
Die Wanderausstellung aus Celle, unter der Schirmherrschaft des niedersächsischen Kultusministers Grant Hendrik Tonne, ermöglicht einen besonders jugendgerechten Zugang zu den Themen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit: Anhand von etwa 60 aktuellen Karikaturen von namenhaften Künstlerinnen und Künstlern sowie satirischen Fernseh- und Filmbeiträgen können sich die Ausstellungsbesucherinnen und ‑besucher mit den typischen, allzu simplen rechtspopulistischen und rechtsextremen Problemlösungsversuchen und Argumentationsweisen auseinandersetzen und so deren gefährlichen Gehalt offenlegen.
Geeignet insbesondere für Schulklassen ab Jahrgangsstufe 9
Dem Betrachtenden bleibt hier das Lachen förmlich im Halse stecken, und dies soll als Ausgangspunkt dienen, um über die Entstehung und über Formen von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit nachzudenken und gemeinsam darüber zu diskutieren, wie man dem etwas entgegensetzen kann.
Die Wanderausstellung ist kostenfrei zu besuchen und eignet sich insbesondere für Schulklassen ab Jahrgangsstufe 9 oder Jugendgruppen – aber auch für Erwachsene. Sie wird mit speziell erarbeitetem didaktischem Material begleitet. Konzipiert und realisiert wurde die Wanderausstellung bereits 2015 von der CD-Kaserne gGmbH in Kooperation mit dem Fachdienst Jugendarbeit der Stadt Celle. „Die Idee zur Ausstellung kam uns, nachdem wir nach einer passenden Ausstellung für Jugendliche im Rahmen der Celler Aktionswochen gesucht hatten“, so Projektleiter Kai Thomsen. „Wir wollten hierbei einen anderen, emotionaleren und jugendgerechteren Zugang zu der Thematik und wurden auf dem Ausstellungsmarkt nicht fündig. So haben wir kurzerhand beschlossen, selbst eine Wanderausstellung zu konzipieren.“ Bereits von April 2016 bis März 2018 ist die Ausstellung sehr erfolgreich in Niedersachsen und darüber hinaus gezeigt worden, an insgesamt 21 Standorten hat sie über 25.000 Besucherinnen und Besucher erreicht. Seit April 2018 tourt nun die Aktualisierung der Ausstellung bundesweit durch Schulen, Museen, Kulturzentren, Rathäuser, Jugend- und Bildungseinrichtungen, Galerien unter anderem.
Zum Begleitprogramm der Ausstellung gehört auch eine eigens dafür entwickelte Ausstellungszeitung, die neben einer Auswahl von Karikaturen auch Zitate unterstützender Künstlerinnen und Künstler wie Culcha Candela, Clueso, Cro, Jella Haase, Milky Chance, die Toten Hosen und Karoline Herfurth sowie Interviews zum Thema Rechtsextremismus enthält. „Auch auf diese Weise bietet die Ausstellung einen etwas anderen Zugang zum Thema Rechtsextremismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, als er sonst oft in der politischen Bildung verbreitet ist“, sagt Projektleiter Thomsen.
Der Autor, Musiker, Filmemacher und Cartoonist Ralph Ruthe, der mit seinem „Dummel“-Cartoon der Ausstellung seinen Titel verliehen hat, ist in der Zeitung mit einem Interview vertreten. In rechtsextremen Erscheinungen sieht er eine Gefahr, gegen die er sich als öffentliche Person positionieren müsse: „Hassen ist so einfach. Um zu hassen muss man nichts können. Jede Dummel kann hassen. Hass auf Asylanten, Hass auf Homosexuelle, Hass auf ‚die Ausländer‘. Ich verstehe, wenn manche Leute wütend sind. Das bin ich auch manchmal. Und Wut kann etwas Gutes sein, ein Antrieb für etwas Konstruktives, der Schubs den man braucht, um Dinge zu verändern. Hass allerdings führt niemals zu etwas Gutem. Sei keine Dummel!“
„Dass die Thematik Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit auch im Erzbistum Bamberg und der Region am Obermain virulent ist, zeigen nicht nur die Aktion WILLENSSTARK! des BDKJ-Diözesanverbandes und das Engagement des Bündnis Lichtenfels ist bunt!“, so Johannes Löhlein, Bildungsreferent in Vierzehnheiligen. „Daher freue ich mich über die entstandene Kooperation mit dem BDKJ und die Möglichkeit, in unseren Bildungs- und Tagungshäusern diese interessante und wichtige Ausstellung zeigen zu können.“ Für Schulklassen und Jugendgruppen besteht die Möglichkeit, auf Anfrage einen der Workshops im Rahmen des Projekts WILLENSSTARK! im Anschluss an den Besuch der Ausstellung durchzuführen. Bei Interesse werden die Referentinnen und Referenten vermittelt.
Eröffnet wird die Ausstellung am 16. September um 16.00 Uhr. Neben einer Einführung durch die Verantwortlichen der Ausstellung aus der Stadt Celle werden die evangelische Pfarrerin Anne Salzbrenner vom Bündnis „Lichtenfels ist bunt“ sowie Florian Hörlein vom BDKJ Diözesanverband Bamberg die Notwendigkeit des Einsatzes gegen Rechtsextremismus und für Demokratie in der Region aufzeigen.
Aufgrund der Corona-Regelungen wird um eine Anmeldung zur Teilnahme an der Eröffnung gebeten (09571÷926−0; info@14hl.de).
Die Ausstellung wird gefördert durch das Niedersächsische Kulturministerium, die Klosterkammer Hannover, die Stiftung Niedersachsen sowie für den Ausstellungsort Vierzehnheiligen durch die Oberfrankenstiftung.
Öffnungszeiten
Täglich 10:00 bis 18:00 Uhr
Es wird darum gebeten, Gruppen und Schulklassen ab einer Größe von 20 Personen vorher anzumelden.
Ausstellungsort
Bildungs- und Tagungshäuser Vierzehnheiligen – Haus 1
Vierzehnheiligen 9; 96231 Bad Staffelstein
09571÷926−0 | info@14hl.de
Aktuelle Corona-Regelungen: http://www.14hl.de
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Welttag der Großeltern
„Schön, dass es Dich gibt“
Am „Welttag der Großeltern und älteren Menschen“ hat der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick allen Großeltern sowie allen Seniorinnen und Senioren für ihren Einsatz in den Familien, in der Kirche und der Gesellschaft gedankt.
Bei einer Tagung in Vierzehnheiligen, zu der 35 Großelternpaare – aus jedem Seelsorgebereich des Erzbistums – gekommen waren, sagte Schick: „Unser gutes Leben heute verdanken wir Eurem Einsatz, Eurem Fleiß und Eurer Opferbereitschaft. Vergelt´s Gott!“
An die Eucharistiefeier am Festtag der heiligen Joachim und Anna, den Großeltern Jesu, in der Basilika Vierzehnheiligen, schloss sich eine Podiumsdiskussion in den Tagungs- und Bildungshäusern an zum Thema „Zusammenhalt der Generationen in der Gesellschaft von morgen“. Dabei meldeten sich Referentinnen und Referenten aus verschiedenen Fachbereichen zu Wort. Mit einer fränkischen Brotzeit wurde der Tag in froher Runde beschlossen.
„Ihr seid die Wurzeln, die uns Leben geben und der Baum, an dem wir Blüten und Früchte bringen“
Eine weitere Aktion zum ersten Welttag der „Großeltern und älteren Menschen“ trägt den Titel: „Schön, dass es Dich gibt!“, die der Erzbischof ins Leben gerufen hat. Ab dem 25. Juli liegen in allen Kirchen des Erzbistums Postkarten mit dem Schriftzug „Schön, dass es Dich gibt!“ aus. Sie regen an, Angehörigen einen persönlichen Gruß zu schicken. „Gerade unter den Bedingungen der Corona-Pandemie wurde immer mehr deutlich, wie wichtig und schön es ist, dass sich die Generationen begegnen. In der Coronazeit waren viele persönliche Kontakte nicht möglich und wurden schmerzlich vermisst. „Ich möchte die Menschen ermuntern, ihren Lieben persönlich und ausdrücklich mitzuteilen: „Schön, dass es Dich gibt!““, so Schick. Des Weiteren wandte sich der Erzbischof mit einem Brief an die Pfarreien, in dem er darum bat, für alle Großeltern und ältere Menschen zu beten und ihnen für ihren Einsatz in der Vergangenheit und Zukunft zu danken.
Den „Welttag der Großeltern und älteren Menschen“ hat Papst Franziskus ausgerufen. Er soll die Bedeutung der älteren Menschen in den Familien, in der Gesellschaft und Kirche ins Bewusstsein bringen. Zugleich will er ein Tag des Dankes und der Wertschätzung für die Seniorinnen und Senioren weltweit sein. Er soll auch in Zukunft in der Nähe des Gedenktages der Großeltern Jesu, der heiligen Joachim und Anna, begangen werden.
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Festgottesdienst mit Erzbischof Schick für Weihejubilare in Vierzehnheiligen
„Jesus Christus braucht für seinen Erlösungsdienst Priester“
Erzbischof Ludwig Schick hat der Seelsorgerinnen und Seelsorger gedacht, die im Einsatz für die Menschen ihr Leben verloren haben. Er erinnerte insbesondere an die Kirchenmitarbeiterinnen und ‑mitarbeiter, die 2020 bei der Betreuung von Corona-Kranken gestorben sind. In Europa seien es 400 Priester gewesen.
„Jesus Christus braucht für seinen Erlösungsdienst Priester, die in Wahrheit und Liebe, in Treue und Heiligkeit lebenslang ihren Dienst tun“, sagte Schick am Freitag bei einem Gottesdienst für die Priesterjubilare, die in Vierzehnheiligen ihr 25., 40., 50. oder 60. Weihejubiläum feierten.
Der Erzbischof bedauerte auch, dass aufgrund der Berichterstattung über Vergehen und Verbrechen von Geistlichen die vielen Priester, die tadellos und von den Gläubigen geschätzt ihren Dienst verrichten, in der öffentlichen Wahrnehmung nicht gesehen würden. Priester würden derzeit vielfach generell herabgewürdigt und pauschal verurteilt oder verdächtigt. „Das ist nicht gerecht“, sagte Schick.
„Die Welt wird erlöst durch Wahrheit und Liebe, das hat Jesus Christus uns durch sein Leben, Leiden, Sterben und Auferstehung gelehrt“, fügte Schick hinzu. „Für die Wahrheit und die Liebe zu leben, das kostet etwas in dieser Welt. Wer sich aber darauf einlässt, der darf Vertrauen und Hoffnung haben.“ Der Glaube schenke Hoffnung und bewahre in der Liebe, auch in dunklen Stunden der Rückschläge, der Ablehnung und der Leiderfahrung. „Gott wird mit uns sein Ziel, das Reich Gottes für alle, erreichen.“