Browse Tag

Weihnachtskonzert

Weih­nachts­kon­zert

Thea­ter im Gärt­ner­vier­tel: Blues und Besinnliches

Das Thea­ter im Gärt­ner­vier­tel lässt das Jahr 2020, wie könn­te es auch anders sein, möch­te man sagen, ein wenig melan­cho­lisch aus­klin­gen. So geben die bei­den Ensem­ble­mit­glie­der Lau­ra Mann und Ste­phan Bach per Stream Blue­sig-Besinn­li­ches für die vir­tu­el­le Weih­nachts­fei­er des Bür­ger­ver­eins Bam­berg-Mit­te zum Bes­ten. Zwar kön­nen sich dies­mal nur gela­de­ne Gäs­te in das Online-Kon­zert ein­klin­ken, aber fürs neue Jahr hofft das TiG auf die Rück­kehr auf öffent­li­che Büh­nen. Wir haben mit Sän­ge­rin Lau­ra Mann gesprochen.
Frau Mann, Sie sin­gen auf der vir­tu­el­len Weih­nachts­fei­er des Bür­ger­ver­eins Bam­berg Mit­te – wie kam die Zusam­men­ar­beit mit dem Thea­ter im Gärt­ner­vier­tel zustande?

Lau­ra Mann: Ulrich Krack­hardt vom Bür­ger­ver­ein Bam­berg-Mit­te ist ein guter Freund und Unter­stüt­zer des Thea­ters im Gärt­ner­vier­tel. Er hat uns die­se Auf­tritts­mög­lich­keit ver­mit­telt und orga­ni­siert die Ver­an­stal­tung. Es wird für uns zwar das ers­te Mal sein, vir­tu­ell und live bei einer digi­ta­len Weih­nachts­fei­er auf­zu­tre­ten, aber wir freu­en uns natür­lich sehr über jede Chan­ce, wie­der auf einer Büh­ne zu ste­hen. Selbst wenn Dar­stel­ler und Publi­kum nicht im glei­chen Raum sind.

Wie sieht der Ablauf des Kon­zerts aus?

Lau­ra Mann: Mein Kol­le­ge Ste­phan Bach und ich wer­den ein klei­nes Pro­gramm von cir­ca zwan­zig Minu­ten als kul­tu­rel­les Schman­kerl zur digi­ta­len Weih­nachts­fei­er des Bür­ger­ver­eins Bam­berg Mit­te zum Bes­ten geben. Wir wer­den uns bei eini­gen Text­pas­sa­gen mit dem Vor­tra­gen abwech­seln, dann gibt es wie­der­um Anek­do­ten und eine Geschich­te, die mein Kol­le­ge allein zum Bes­ten gibt und dazwi­schen sin­ge ich weih­nacht­li­che Lie­der. Dafür schal­ten wir uns von Ste­phans Woh­nung live per Web­cam zur Fei­er dazu. Zwar haben wir kei­ne Büh­ne, aber auf vor­weih­nacht­li­ches Ambi­en­te wol­len wir den­noch nicht ver­zich­ten. Das Mot­to heißt: Mit Abstand. Aber auch mit Stim­mung. So sor­gen wir in unse­rem klei­nen Stu­dio natür­lich für die obli­ga­to­ri­schen 1,50 Meter Abstand von­ein­an­der, aber auch für ein biss­chen Lamet­ta, Ker­zen und viel­leicht sogar einen klei­nen Weih­nachts­baum. Los geht es um cir­ca 18 Uhr und dann dür­fen uns alle gela­de­nen Gäs­te des Bür­ger­ver­eins Bam­berg Mit­te vor ihren PCs lau­schen. Lei­der ist die Ver­an­stal­tung nicht öffent­lich, aber wir vom Thea­ter im Gärt­ner­vier­tel spie­len ja wie­der im neu­en Jahr. Und dann auch wie­der live. Hoffentlich.

War­um wer­den Sie beim Reper­toire des Kon­zerts den Schwer­punkt auf Blues-Stü­cke legen?

Lau­ra Mann: Weih­nach­ten als Fest und die Advents­ta­ge davor trans­por­tie­ren für mich eine ganz beson­de­re Stim­mung. Wenn der gan­ze Ein­kaufs­stress ein­mal ver­stummt, dann ist das wirk­lich eine Zeit, in der man reflek­tie­ren kann: Über das ver­gan­ge­ne Jahr, was alles pas­siert ist und wie schnell die Tage und Mona­te ver­ge­hen. Da liegt neben all den schö­nen Erin­ne­run­gen auch immer ein Hauch Melan­cho­lie in der Luft. Die­ses Jahr mehr denn je. Und des­halb fin­de ich, passt der Blues und die Stim­mung, die durch die­se Musik erzeugt wird, so gut in die sta­de Zeit.

Wie sieht die Mischung mit dem hei­ter besinn­li­chen Teil der Set­lis­te aus?

Lau­ra Mann: Ste­phan Bach und ich woll­ten eine gelun­ge­ne Mischung aus Text und Musik, sowie humor­vol­len und anrüh­ren­den Tex­ten schaf­fen. Des­we­gen wech­selt sich auch immer das gespro­che­ne mit dem gesun­ge­nen Wort ab. Wir begin­nen mit etwas Hei­te­rem, das zum Schmun­zeln anre­gen soll und enden nach und nach mit einem besinn­li­chen Wunsch für Weih­nach­ten und das neue Jahr. Rund um Weih­nach­ten gibt es ja zahl­rei­che wun­der­schö­ne Anek­do­ten und Tex­te, aus denen wir eini­ge unse­rer Lieb­lin­ge her­aus­ge­pickt haben. Und weil sich zwan­zig Minu­ten Pro­gramm sehr schnell fül­len, hof­fen wir, dass wir mit unse­rer Mischung aus hei­ter besinn­li­chen Tex­ten und Lie­dern ein klein wenig zur vor­weih­nacht­li­chen Stim­mung bei­tra­gen können.

Live-Stream aus St. Stephan

Weih­nachts­kon­zert

In stark redu­zier­ter, aber dar­um womög­lich besinn­li­che­rer Form fin­det am kom­men­den Sonn­tag, dem 6. Dezem­ber, um 17 Uhr in der Kir­che St. Ste­phan das 37. Weih­nachts­kon­zert der VR-Bank Bam­berg Forch­heim statt. Da die Teil­nah­me eines Publi­kums der­zeit nicht mög­lich ist, über­trägt die Bank das Kon­zert per Live-Stream. Deka­nats­kan­to­rin, Kir­chen­mu­sik­di­rek­to­rin und Orga­nis­tin Ingrid Kas­per ist zum 12. Mal beim Weih­nachts­kon­zert dabei und lei­tet die Aufführung.
Frau Kas­per, wie soll­te das Weih­nachts­kon­zert ursprüng­lich aussehen?

Ingrid Kas­per: Ursprüng­lich war geplant, das Weih­nachts­kon­zert, das wir jedes Jahr zusam­men mit der VR-Bank und unter Teil­nah­me von Mit­glie­dern der Bam­ber­ger Sym­pho­ni­ker spie­len, mit dem 1000-jäh­ri­gen Jubi­lä­um der Ste­phans­kir­che zu ver­bin­den. Wir woll­ten mit einem der Chö­re aus St. Ste­phan Johann Sebas­ti­an Bachs Weih­nachs­ora­to­ri­um und eine Ste­pha­nus­kan­ta­te auf­füh­ren. Aber die­se Idee haben wir schon im März über den Hau­fen gewor­fen. Also haben wir über­legt, was wir statt­des­sen machen könn­ten. Der nächs­te Plan sah ein Kon­zert ohne Orches­ter­mu­si­ker und mit einem Teil des Chors der Kan­to­rei vor. 30 der 150 Chor­mit­glie­der soll­ten im Hoch­chor der Kir­che sin­gen. Ich hat­te dabei vor allem die Hoff­nung, die jugend­li­chen Chor­mit­glie­der ein­bin­den zu kön­nen. Dafür haben wir im Sep­tem­ber auch schon geprobt. Da dann aber auch Pro­ben nicht mehr erlaubt waren, muss­ten wir auch die­sen Plan verwerfen.

In wel­cher Form fin­det das Kon­zert nun tat­säch­lich statt?

Ingrid Kas­per: Seit Diens­tag­mit­tag steht fol­gen­des Kon­zept: Auf der Orgel­em­po­re wer­den zwei Sän­ge­rin­nen, Susan­ne Bern­hard und Vic­to­ria De Sou­sa Real, zwei Mit­glie­der der Sym­pho­ni­ker, Bar­ba­ra Bode an der Oboe und Vio­li­nist Boris-Alex­an­der Jusa, und ich an der Orgel das Kon­zert geben. Ein Chor wird nicht teil­neh­men und auf dem Pro­gramm ste­hen Ari­en aus Bachs Weih­nachts­ora­to­ri­um und zum Schluss gibt es den Abend­se­gen von Engel­bert Humperdinck.

Wird da weih­nacht­li­che Stim­mung auf­kom­men können?

Ingrid Kas­per: Auf jeden Fall! Es wird nicht nur wegen des Weih­nachts­ora­to­ri­ums sehr fest­lich sein, den­ke ich. Wir wer­den Ker­zen­be­leuch­tung haben und die Leu­te, die sich den Live-Stream des Kon­zerts anse­hen, bekom­men nicht nur die Musi­ke­rin­nen und Musi­ker zu sehen, son­dern auch Kame­ra-Auf­nah­men der Krip­pe oder des Advents­kran­zes in St. Ste­phan. Ob wir jedoch mit genug Abstand Kame­ra­leu­te vor Ort haben kön­nen, vor allem oben auf der Empo­re, oder nur fest­ste­hen­de Kame­ras, müs­sen wir noch prü­fen. Ich glau­be also schon, dass sich das Kon­zert weih­nacht­lich anfüh­len wird. Wie es in die­ser Coro­na-Kri­se so oft der Fall ist, machen wir im Klei­nen das, was den Kern der Sache dar­stellt. Ich habe über­haupt den Ein­druck, dass sich das Kon­zert gera­de durch die Redu­zie­rung von Beset­zung und Pro­gramm aufs Wesent­li­che und die Kern­aus­sa­ge noch weih­nacht­li­cher und inni­ger als sonst anfüh­len wird. Mei­ne Cho­ris­ten und vor allem die jugend­li­chen Mit­glie­der wer­de ich aber trotz­dem wahn­sin­nig ver­mis­sen. Ich hof­fe, sie sit­zen alle vor den Bild­schir­men und sehen zu.

Ist das Ihr ers­tes Online-Stream-Konzert?

Ingrid Kas­per: Ich habe vor eini­ger Zeit für die Lan­des­syn­ode ein biss­chen Musik aus mei­nem Wohn­zim­mer gemacht. Das war für mich eine ganz neue Dimen­si­on, Musik wei­ter­zu­ge­ben. Zum einen fehl­te mir die Rück­kopp­lung ans Publi­kum, die ich nor­ma­ler­wei­se über ein Raum­emp­fin­den wahr­neh­me. Den­noch war es span­nend, im Nach­hin­ein in den Chats und in per­sön­li­chen Nach­rich­ten zu lesen, wie die Musik ange­kom­men ist. Das wird für uns Musi­ker span­nend in der kom­men­den Zeit, dass wir etwas ins Uni­ver­sum schi­cken und nicht direkt spü­ren, wie und ob es ankommt. Natür­lich könn­te man sagen, dass man es ohne Publi­kum ja blei­ben las­sen kann. Aber ich fin­de es zum Bei­spiel auch span­nend, dass sich Leu­te in den Stream ein­klin­ken kön­nen, die das Kon­zert nicht besu­chen wür­den. Mei­ne Mut­ter lebt in der Nähe von Wien und kann von da aus zuschau­en. Oder Leu­te, die im Kran­ken­haus lie­gen, kön­nen auch dabei sein.

Kann zwi­schen dem heu­ti­gen Don­ners­tag und kom­men­dem Sonn­tag, dem Tag des Kon­zerts, doch noch irgend­et­was dazwi­schen­kom­men, das das Kon­zept umstößt oder das gan­ze Kon­zert aus­fal­len lässt?

Ingrid Kas­per: Nein! Wir haben mit dem Kir­chen­vor­stand und dem Land­tag alles abge­klärt und jetzt ist alles ganz sicher. Wir dürfen.

Weih­nachts­kon­zert der VR Bank Bam­berg Forchheim

Sonn­tag, 6. Dezem­ber, 17 Uhr, St. Ste­phan Bamberg

Stream unter:

www.vrbank-bamberg-forchheim.de/live