Brose Bamberg konnte am 14. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga seine Serie von zuletzt sechs Niederlagen in Folge beenden und gewann gestern
... weiter
98:86-Sieg in Weißenfels
Brose Bamberg beendet Negativserie
Brose Bamberg konnte am 14. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga seine Serie von zuletzt sechs Niederlagen in Folge beenden und gewann gestern Abend beim SYNTAINICS MBC mit 98:86.
Zwar hatten die Gäste wieder einige Schwächephasen, in denen sie den Gegner nach teilweise zweistelligem Vorsprung zurück ins Spiel kommen ließen, am Ende aber war Brose Bamberg beim starken Debüt von Tomáš Kyzlink – sechs Punkte, acht Rebounds, vier Assists, ein Steal – über die gesamte Spielzeit gesehen das bessere Team und der verdiente Sieger.
Bamberg gewann das Reboundverhältnis mit 46:35, verteilte zudem starke 25 Assists, traf 47 Prozent seiner Würfe von jenseits der Dreierlinie und hatte sechs Spieler, die zweistellig punkteten. Topscorer war Christian Sengfelder mit 26 Zählern.
„Uns war klar: wir können das Spiel nur über die Verteidigung gewinnen. Sie haben eine starke Offensive, das haben sie in den letzten Spielen immer wieder bewiesen. Sicherlich hatten wir wieder einige schwächere Momente, aber alles in allem waren wir in der Defense da. Dennoch: wir haben nach wie vor viel Arbeit vor uns, werden jetzt sicherlich nicht in Enthusiasmus verfallen, sondern morgen wieder in der Trainingshalle stehen und besser werden“, so Brose Bamberg-Trainer Oren Amiel nach der Partie.
Weißenfels erwischte zunächst den besseren Start und lag schnell mit fünf Punkten vorne. Es dauerte gut drei Minuten, ehe Brose ins Spiel fand, dann aber richtig. Ein 7:0‑Lauf sorgte für die erste Bamberger Führung Mitte des Abschnitts: 10:8. Und der Vorsprung behielt, mit einer kleinen Ausnahme (11:12, 6. Minute), Gültigkeit bis zum Ende der ersten zehn Minuten: zum einen, weil Brose gut verteidigte und den Hausherren einfache Würfe wegnehmen konnte, zum anderen, weil das gesamte Team offensiven Output lieferte: sieben Spieler standen nach zehn Minuten auf der Scorerliste. Und noch eine Zahl belegt das bis dato starke Bamberger Spiel: die Gäste leisteten sich im gesamten ersten Viertel keinen einzigen Ballverlust. Folgerichtig hieß es 22:18 nach zehn Minuten.
Auch zu Beginn des zweiten Abschnitts blieben die Gäste, die von rund 30 mitgereisten Fans lautstark unterstützt wurden, dran und bestimmten das Spiel. Ein zügiger 9:0‑Run bescherte die 31:18-Führung nach gut zwölf Minuten. Bis Mitte des Viertels nahmen sich die Bamberger dann allerdings eine kollektive Auszeit – auf beiden Seiten des Feldes. Die Folge: Weißenfels kam wieder ran und verkürzte nach einem Rebic-Dreier die Bamberger Führung auf nur noch einen Punkt (35:34, 16.). Doch Brose zeigte sich nicht geschockt, kam aus dem Loch wieder heraus und sorgte bis zur Pause durch insgesamt sechs Dreier – vier davon in Folge – für einen abermals zweistelligen Vorsprung: 53:43.
Nach exakt zwei Minuten und 36 Sekunden allerdings hatten die Hausherren den Bamberger Vorsprung durch einen 12:2‑Lauf egalisiert: 55:55. In Rückstand geriet Brose jedoch nicht, da nach diesem kurzen Schlaf die Mannschaft wieder funktionierte. Angetrieben von Sengfelder und Heckmann, die vorne wie hinten stark agierten, erspielten sich die Gäste wieder einen Vorsprung, der nach einem Prewitt-Dreier kurz vor Viertelende beim 76:66 wieder zweistellig angewachsen war. Überhaupt die Distanzwürfe: die fielen bis dato gut auf Bamberger Seite. Nach drei Vierteln fanden elf Stück bei 20 Versuchen den Weg in den gegnerischen Korb.
Im Schlussabschnitt hieß es jetzt: nicht nachlassen. Wie schnell zehn Punkte verspielt sein können, hatten die Bamberger im Viertel zuvor gesehen. Und tatsächlich: Brose blieb konzentriert, zwang Weißenfels nun auch wieder zu schweren Würfen und konnte sich selbst offensiv immer wieder stark in Szene setzen. Robinson und Sengfelder trafen fünf Minuten vor Schluss zwei Dreier in Folge und brachten ihr Team mit 88:74 in Front. Den Vorsprung verwalteten die Gäste dann auch sicher über die Ziellinie und feierten nach zuletzt sechs Niederlagen in Folge endlich wieder einen Sieg. Am Ende gewann Brose Bamberg mit 98:86 gegen den SYNTAINICS MBC und kann nun wieder mit mehr Selbstvertrauen in die nächsten Aufgaben gehen.
Brose Bamberg will zurück in die Erfolgsspur
In Weißenfels soll der Knoten platzen
Brose Bamberg ist am 14. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga heute ab 19 Uhr beim SYNTAINICS MBC in Weißenfels gefordert und hofft, beim Tabellennachbarn wieder in die Erfolgsspur zu kommen.
Der SYNTAINICS MBC hatte vor gar nicht allzu langer Zeit ein ähnliches Problem, wie es Brose Bamberg aktuell hat: sechs Niederlagen in Folge standen für den derzeit Tabellendreizehnten aus Weißenfels zu Buche, ehe sie die Negativserie kurz vor Weihnachten mit einem 89:68-Erfolg in Frankfurt beenden konnten.
Allerdings setzte es am zweiten Weihnachtsfeiertag beim 90:115 in Bonn die nächste und damit achte Niederlage der Saison. Es war dabei bereits das fünfte Mal, dass die Mannen von Coach Igor Jovovic 100 Punkte oder mehr kassiert haben. Die Defensive ist daher auch das bisher größte Manko der Sachsen-Anhaltiner. Im Schnitt lassen sie ihren Gegner 92,2 Punkte erzielen, das ist der schlechteste Wert aller BBL-Teams. Offensiv hingegen ist es mehr als solide, was das Team um den Ex-Bamberger Jamel Morris (17,1 Punkte) bislang abliefert. Neben dem Topscorer punkten mit Huskic (12,4), Rebic (12,2), Coffey (12,0), Garbacz (11,9) und Yakhchali (10,6) gleich fünf weitere Spieler zweistellig. Dieses Sextett wurde vor kurzem um einen neuen Akteur erweitert. Kostja Mushidi wechselte vor einigen Wochen nach Weißenfels und fügte sich in seinen ersten vier Spielen mit im Schnitt erzielten 13,0 Punkten nahtlos in die starke Offensive ein. So irritiert es nicht, dass der SYNTAINICS MBC mit durchschnittlich 85,8 Zählern das viertbeste Offensivteam der Liga ist. Dabei sind die Wölfe vor allem aus dem Zweierbereich solide unterwegs, trafen bisher rund 58 Prozent ihrer Wurfversuche aus der Nah- und Mitteldistanz.
Die letzten 18 Vergleiche gewann Brose
Im Gegensatz zum Gegner wartet Brose Bamberg noch auf den befreienden Sieg nach zuletzt sechs Niederlagen in Serie. Gegen Ludwigsburg zeigte sich das Team von Oren Amiel zwar teilweise stark verbessert, am Ende aber reichte es beim 81:88 wieder nicht, da es Brose nicht schaffte, in den entscheidenden Situationen vorne wie hinten einen kühlen Kopf zu bewahren. Und dennoch: vieles des Gezeigten lässt hoffen, dass der Knoten – der sich natürlich nach solch einer Niederlagenserie auch im Kopf bildet – baldmöglichst zerschlagen werden kann. Manko gegen die Schwaben war zum einen eine miese Anfangsphase, zum anderen die Dreierverteidigung, die oftmals zu langsam war und den Ludwigsburgern so 16 erfolgreiche Distanzwürfe erlaubte. Offensiv war es hingegen einmal mehr eine solide Vorstellung der Bamberger, die gleich vier Spieler in ihren Reihen hatten, die zweistellig punkten konnten. Positiv auch: Brose gab sich nie auf, kam immer wieder zurück, kämpfte bis zum Schluss – auch das ist ein Aspekt, den die Mannschaft mit nach Weißenfels nehmen kann und wird. Ob dort bereits Neuzugang Thomáš Kyzlink mitwirken kann, wird sich erst kurzfristig entscheiden, da aktuell noch nicht abzusehen ist, ob die Spielberechtigung pünktlich vom tschechischen Verband – der sich im Weihnachts- und Neujahrsurlaub befindet – eintreffen wird. Und auch wenn man sich nicht auf Statistiken verlassen sollte, so ist eine doch zumindest erwähnenswert: die letzte Niederlage gegen Weißenfels datiert vom 4. November 2009. Die vergangenen 18 Spiele wurden allesamt gewonnen.
Christian Sengfelder: „Wir machen Fortschritte, das ist gut. Allerdings bringen uns alle Fortschritte nichts, wenn wir damit nichts Zählbares erarbeiten. Wir haben gegen Ludwigsburg zwar phasenweise gut gespielt, dann hatten wir aber wieder Momente, in denen wir unorganisiert waren. Das ist Teil des Prozesses, klar. Es darf uns allerdings trotzdem nicht in dieser Häufigkeit passieren. Gegen den MBC wird es nicht leicht. Sie sind eine offensivstarke Mannschaft, die, wenn man sie ins Laufen kommen lässt, jeden Gegner schlagen können. Für uns ist es daher wichtig, dass wir sie frühzeitig stoppen. Wir können einiges Positives aus dem letzten Spiel mitnehmen und werden alles dafür tun, dass wir unsere Negativserie in Weißenfels beenden und mit einem Sieg das Jahr ausklingen lassen können.“
Die Partie beim SYNTAINICS MBC ist die letzte des Jahres 2021. Am 2. Januar empfängt Brose Bamberg zum leicht verspäteten Neujahrsspiel den FC Bayern München Basketball. Drei Tage später gastieren die Bamberger in Hamburg, ehe am 8. Januar das Frankenderby gegen s.Oliver Würzburg auf dem Programm steht.