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Weltkrebstag

Welt­krebs­tag

Holet­schek ruft zu Vor­sor­ge auf

Bay­erns Gesund­heits­mi­nis­ter Klaus Holet­schek hat zum gest­ri­gen Welt­krebs­tag zu regel­mä­ßi­gen Vor­sor­ge­un­ter­su­chun­gen auf­ge­ru­fen. Er beton­te, wich­ti­ge Ange­bo­te zur Krebs­früh­erken­nung soll­ten genutzt und der Lebens­stil gesund­heits­för­der­lich geführt werden.

„Nie­mand soll­te aus Angst vor mög­li­chen Dia­gno­sen eine Unter­su­chung scheu­en. Denn vie­le Krebs­ar­ten sind heil­bar, wenn sie früh­zei­tig erkannt wer­den. Des­we­gen sind Früh­erken­nungs­un­ter­su­chun­gen für jeden wich­tig. Vor­sor­ge ist die bes­te Ver­si­che­rung“, sag­te Klaus Holetschek.

Krebs ist in Deutsch­land die zweit­häu­figs­te Todes­ur­sa­che nach Herz-Kreis­lauf-Erkran­kun­gen. Für 2019 wur­den im baye­ri­schen Krebs­re­gis­ter für den Frei­staat 68.760 Neu­erkran­kun­gen gemel­det, davon 36.834 (rund 54 Pro­zent) bei Män­nern und 31.914 (rund 46 Pro­zent) bei Frau­en, wie das Gesund­heits­mi­nis­te­ri­um berich­tet (Mel­dungs-Stand 31. Dezem­ber 2022). Die häu­figs­te Krebs­art war dem­nach Brust­krebs (10.503 Fäl­le), gefolgt von Pro­sta­ta­krebs (9.637), Darm­krebs (8.431) und Lun­gen­krebs (6.016).

„Die Zah­len sind wei­ter­hin hoch, aber wir erken­nen einen posi­ti­ven Trend“, erläu­ter­te Holet­schek. „Im Jahr 2014 waren noch 571 Per­so­nen von 100.000 Ein­woh­nern in Bay­ern von einer bös­ar­ti­gen Krebs­er­kran­kung betrof­fen. Für das Jahr 2019 wur­den trotz der demo­gra­fi­schen Ent­wick­lung nur noch 555 Fäl­le pro 100.000 Ein­woh­ner registriert.“

Wer gesund lebt, min­dert sein per­sön­li­ches Risiko

Der Minis­ter erklär­te, es gebe vie­le Ange­bo­te zur Krebs­früh­erken­nung. Sie umfas­se Brust­krebs (kli­ni­sche Unter­su­chung der Brust ab 30 Jah­ren, Mam­mo­gra­phie-Scree­ning ab 50 Jah­ren), Darm­krebs (ab 50 Jah­ren), Gebär­mut­ter­hals­krebs (ab 20 Jah­ren), Haut­krebs (ab 35 Jah­ren) und Pro­sta­ta­krebs (ab 45 Jahren).

Eben­falls wich­tig sei ein gesund­heits­för­der­li­cher Lebens­stil. Wer gesund lebe, min­de­re sein per­sön­li­ches Risi­ko für Krebs oder ande­re Krank­hei­ten, beton­te Holet­schek. „Nicht rau­chen, genü­gend kör­per­li­che Akti­vi­tät und Bewe­gung, aus­ge­wo­ge­ne Ernäh­rung, wenig Alko­hol, Über­ge­wicht ver­mei­den – das sind Din­ge, auf die jeder im All­tag ach­ten kann und die vor­beu­gend wir­ken. Exper­ten zufol­ge kann etwa die Hälf­te aller Krebs­fäl­le durch einen gesün­de­ren Lebens­stil ver­mie­den werden.“

Im Rah­men der Initia­ti­ve „Gesund.Leben.Bayern.“ för­dert das Staats­mi­nis­te­ri­um für Gesund­heit und Pfle­ge weg­wei­sen­de Modell-Pro­jek­te für Gesund­heits­för­de­rung und Prä­ven­ti­on mit dem Poten­zi­al der bay­ern­wei­ten Anwen­dung und will so zu einem gesund­heits­be­wuss­ten Lebens­stil moti­vie­ren. Das lau­fen­de Pro­jekt „CCC Mün­chen macht Schu­le digi­tal – Digi­ta­le Ver­mitt­lung von Gesund­heits­kom­pe­tenz zur Prä­ven­ti­on von Krebs­er­kran­kun­gen an Schü­le­rin­nen und Schü­ler“ des Kli­ni­kums der Uni­ver­si­tät Mün­chen – Com­pre­hen­si­ve Care Cen­ter (CCC) soll Schü­le­rin­nen und Schü­lern Wis­sen zur Krebs­prä­ven­ti­on ver­mit­teln. Das Modell­pro­jekt beinhal­tet die Durch­füh­rung von ins­ge­samt zwölf Pro­jekt­ta­gen in ver­schie­de­nen Klas­sen­stu­fen und Schul­ar­ten anhand eines digi­ta­len Lern­kon­zepts zu The­men wie „Krebs­prä­ven­ti­on durch Ernäh­rung und Bewe­gung sowie prak­ti­sche Umset­zung“ oder „Krebs­prä­ven­ti­on durch medi­zi­ni­sche und umwelt­be­ding­te Maß­nah­men“ in inter­dis­zi­pli­nä­ren Arbeits­grup­pen unter Betei­li­gung von Schü­lern, Leh­rern, Medi­zi­nern, Psy­cho­lo­gen, Sport­me­di­zi­nern oder Ernährungswissenschaftlern.

Wie das Gesund­heits­mi­nis­te­ri­um wei­ter­hin mit­teilt, wer­den Krebs­er­kran­kun­gen seit 1998 im baye­ri­schen Krebs­re­gis­ter erfasst. Die­ses wird seit 2017 in erwei­ter­ter Form vom Lan­des­amt für Gesund­heit und Lebens­mit­tel­si­cher­heit geführt. Ziel ist es, die kli­ni­sche Ver­sor­gung von Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten in den Regio­nen zu opti­mie­ren, Über- und Unter­ver­sor­gung vor­zu­beu­gen und etwa­ige epi­de­mio­lo­gi­sche Häu­fun­gen abzuklären.

Ver­sor­gung von Krebserkrankungen

Bay­ern will Chan­cen der Digi­ta­li­sie­rung nutzen

Bay­erns Gesund­heits­mi­nis­ter Klaus Holet­schek hat anläss­lich des Welt­krebs­ta­ges am 4. Febru­ar dar­auf hin­ge­wie­sen, dass der Kampf gegen Krebs auch wäh­rend der Coro­na-Pan­de­mie nicht ver­nach­läs­sigt wer­den darf. Holet­schek beton­te um noch bes­ser in der For­schung zu wer­den, wol­le der Frei­staat die Chan­cen der Digi­ta­li­sie­rung stär­ker nutzen.

For­schung sei das wirk­sams­te Mit­tel gegen Krebs, so der Gesund­heits­mi­nis­ter. „Wir sind hier schon gut auf­ge­stellt, aber mein Anspruch ist es, noch bes­ser zu wer­den. Dabei müs­sen wir auch die Chan­cen der Digi­ta­li­sie­rung stär­ker nut­zen – und das tun wir: Wir unter­stüt­zen Pro­jek­te wie das Bay­ern­wei­te-Onko­lo­gi­sche-Radio­lo­gie-Netz­werk – kurz ‚BORN‘ –, von dem ich mir viel ver­spre­che. Gemein­sam mit dem Baye­ri­schen Wis­sen­schafts­mi­nis­te­ri­um för­dern wir das Pro­jekt mit 850.000 Euro.“

Der Baye­ri­sche Wis­sen­schafts­mi­nis­ter Bernd Sibler erklär­te: „Mit dem Koope­ra­ti­ons­pro­jekt ‚BORN‘ gehen unse­re baye­ri­schen Uni­ver­si­täts­kli­ni­ka einen wei­te­ren inno­va­ti­ven Schritt, mit dem sie die Dia­gnos­tik und The­ra­pie von Krebs ver­bes­sern und dank moderns­ter digi­ta­ler Tech­no­lo­gien auf ein neu­es Level heben. Gera­de im medi­zi­ni­schen Bereich sehen wir immer wie­der, wie Men­schen von tech­ni­schem Fort­schritt und For­schung pro­fi­tie­ren kön­nen. Ich bin sehr zuver­sicht­lich, dass auch die in ‚BORN‘ gewon­nen Erkennt­nis­se lang­fris­tig Leben ret­ten werden.“

Bei BORN koope­rie­ren die sechs baye­ri­schen Uni­ver­si­täts­kli­ni­ken, die im Baye­ri­schen Zen­trum für Krebs­for­schung (BZKF) zusam­men­ge­schlos­sen sind, und die Brain­lab AG mit deren Toch­ter­ge­sell­schaft Mint Medi­cal GmbH. Gemein­sam erar­bei­ten und eta­blie­ren sie ein­heit­li­che, struk­tu­rier­te und stan­dar­di­sier­te Befund­be­rich­te in der onko­lo­gi­schen Bild­ge­bung in den Kliniken.

Holet­schek beton­te, BORN soll die Behand­lung von Krebs­pa­ti­en­ten zunächst in den baye­ri­schen Uni­ver­si­täts­kli­ni­ken erheb­lich ver­bes­sern. In einem wei­te­ren Schritt könn­ten die im BORN Pro­jekt ent­wi­ckel­ten Unter­su­chungs­stra­te­gien dann auf ande­re Kran­ken­häu­ser und Radio­lo­gi­sche Pra­xen über­tra­gen wer­den – sodass Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten in ganz Bay­ern davon pro­fi­tie­ren. „Im BORN Pro­jekt wird eine welt­weit ein­ma­li­ge Daten­grund­la­ge zur Ent­wick­lung bild­ba­sier­ter Bio­mar­ker und KI-Ver­fah­ren ent­ste­hen, die für wis­sen­schaft­li­che Unter­su­chun­gen, aber auch für die Phar­ma­zeu­ti­sche Indus­trie und Medi­zin­pro­dukte­her­stel­ler genutzt wer­den kann“, so Holetschek.

Krebs ist in Deutsch­land die zweit­häu­figs­te Todesursache

Prof. Dr. Andre­as Macken­sen, Direk­tor des BZKF, bekräf­tig­te: „Das BORN Pro­jekt ergänzt das BZKF um eine ver­net­zen­de Kom­po­nen­te, wel­che die gemein­sa­me Stan­dar­di­sie­rung, Aus­wer­tung und Eta­blie­rung quan­ti­ta­ti­ver, bild­ba­sier­ter Bio­mar­ker unter­stützt. Der Bild­ge­bung kommt bei der Dia­gno­se und Ver­laufs­kon­trol­le von Tumor­er­kran­kun­gen eine Schlüs­sel­rol­le zu. Eine Har­mo­ni­sie­rung bei der Erfas­sung und Aus­wer­tung der Bild­ge­bung soll zu einer ein­heit­li­chen Befund­er­he­bung bei Tumor­er­kran­kun­gen füh­ren. Wir freu­en uns, die­ses wich­ti­ge kli­ni­sche Pro­jekt zur Ver­bes­se­rung der Ver­sor­gung von Krebs­pa­ti­en­tin­nen und Krebs­pa­ti­en­ten in Bay­ern mit der Unter­stüt­zung des Frei­staat Bay­erns voranzutreiben.“

Minis­ter Holet­schek sag­te: „Ein wei­te­res Pro­jekt, das wir för­dern und das nun bereits viel­ver­spre­chen­de ers­te Ergeb­nis­se erzielt hat, ist ‚digi­On­ko‘. Ziel des Pro­jek­tes ist es, mit­hil­fe digi­ta­ler Medi­zin Brust­krebs bes­ser vor­zu­beu­gen und zu behan­deln. Wir för­dern das Pro­jekt mit rund 5,4 Mil­lio­nen Euro. Es läuft noch bis ins Jahr 2024.“ Bei digi­On­ko arbei­ten das Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Erlan­gen, die Fried­rich-Alex­an­der-Uni­ver­si­tät Erlan­gen-Nürn­berg, das Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Würz­burg, das Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Regens­burg, der Medi­cal Val­ley EMN e.V., die Sie­mens Health­ca­re GmbH und die Nov­ar­tis Phar­ma GmbH zusammen.

Krebs ist in Deutsch­land die zweit­häu­figs­te Todes­ur­sa­che nach Herz-Kreis­lauf-Erkran­kun­gen. Der Minis­ter erklär­te: „Vie­le Krebs­ar­ten sind heil­bar, wenn sie recht­zei­tig erkannt wer­den. Des­we­gen ist die Vor­sor­ge so wich­tig und nie­mand soll­te sich von der Coro­na-Pan­de­mie davon abbrin­gen las­sen, Vor­sor­ge­an­ge­bo­te wahr­zu­neh­men. Krebs ist in der Coro­na-Pan­de­mie nicht weni­ger aggres­siv. Die Ärz­tin­nen und Ärz­te haben in ihren Pra­xen höchs­te Hygie­ne-Stan­dards eta­bliert und Schutz­maß­nah­men getroffen.“

Das BZKF bie­tet mit dem Bür­ger­Te­le­fon­Krebs einen kos­ten­frei­en Tele­fon­ser­vice für Fra­gen zum The­ma Krebs und die Ver­mitt­lung von Anlauf­stel­len für Vor­sor­ge­un­ter­su­chun­gen an. Die­ser ist unter der Tele­fon­num­mer 0800–85 100 80 zu erreichen.

Holet­schek unter­strich, das Inno­va­ti­ons­bünd­nis gegen Krebs bün­de­le die Kräf­te von Poli­tik, Wirt­schaft, Ärz­te­schaft, Kran­ken­kas­sen sowie Pati­en­ten­ver­tre­te­rin­nen und ‑ver­tre­tern und wol­le Bay­ern zum Impuls­ge­ber der Natio­na­len Deka­de gegen den Krebs machen. „Wir wol­len gemein­sam den Wett­lauf gegen den Krebs gewin­nen. Und wir wol­len, dass alle Betrof­fe­nen so schnell wie mög­lich von der For­schung und von Inno­va­tio­nen pro­fi­tie­ren. Des­halb bin ich sehr ger­ne Schirm­herr des Bündnisses.“