Umgeben von Streuobst-Wiesen und Wald unterhalb der Altenburg liegt der Bauernhofkindergarten im Bamberger Stadtteil Wildensorg. In der zum Bayerischen Roten Kreuz gehörenden
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Unterhalb der Altenburg
Lernen zwischen Tieren und Pflanzen: Bauernhofkindergarten Wildensorg
Umgeben von Streuobst-Wiesen und Wald unterhalb der Altenburg liegt der Bauernhofkindergarten im Bamberger Stadtteil Wildensorg. In der zum Bayerischen Roten Kreuz gehörenden Einrichtung „Kita am Eichelsee“ lernen die Kinder den Umgang mit Tieren, Pflanzen, Wind und Wetter kennen und erleben den Alltag auf einem Bauernhof. Mit der Kita hat sich Pädagogin Kirstin Lips 2016 einen Traum erfüllt. Im April öffnete damals der Bauernhofkindergarten seine Pforten – einer von drei reinen Bauernhofkindergärten bayernweit und für Bamberg ein absolutes Novum.
An diesem ersten warmen Frühlingsmorgen dreht sich auf dem Bauernhofkindergarten-Gelände neben dem Schaf- und Ziegenhof Lips alles um die Samenpralinen. Die Kinder stecken in Lehmkugeln eingerollte Blumensamen in mit Erde gefüllte Pflanztöpfe und präsentieren sich gegenseitig im Morgenkreis ihre Werke. „Derzeit besuchen 23 Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren den Bauernhofkindergarten, insgesamt 120 Kinder stehen auf der Warteliste“, sagt Kirstin „Kiki“ Lips, die Initiatorin des Kindergartens. Zusammen mit Michael Ruthrof, Abteilungsleiter Soziale Arbeit beim BRK-Kreisverband Bamberg, hatte sie die Einrichtung 2016 ins Leben gerufen.
Ein Hauch von Bullerbü
„Wir lieben das Baumhaus und unsere Wachteln“, kommt es wie aus einem Mund von Elias, Alva und Simon als Antwort auf die Frage, was sie am liebsten mögen in ihrem Kindergarten. Das 4.000 Quadratmeter große Gelände unterhalb des angrenzenden Schaf- und Ziegenstalls umfasst einen Schäferwagen mit Tischen, Bänken, Regalen und eine Kochnische, ein Gerätehaus, ein Baumhaus mit Schaukeln und Rutsche, einen Unterstand – der Tanzboden – mit Tischen und Bänken und Werkbank, Hochbeete, einen mit Baumstämmen umlegten Sitzkreis mit Feuerstelle in der Mitte sowie ein großes Hühner- und Wachtelgehege, auf dem der Hahn Rudolfo stolz hin und her schreitet.
Auf der großen Wiese am Hang auf dem Gelände spielen die Kinder. Ein Kompost-
toilettenhäuschen mit Waschmöglichkeit befindet sich am Rand des Geländes. 40 Schafe und 7 Ziegen sind es derzeit im Stall nebenan, um die sich die Kindergartenkinder gemeinsam mit der Bäuerin und den Erzieherinnen kümmern.

Die Anfänge
Es war 2015, als Michael Ruthrof vom BRK auf seine ehemalige Studienkollegin Kirstin Lips zugekommen ist mit der Idee eines naturpädagogischen Konzepts für Kleinkinder. Ihm war bekannt, dass die Eltern von Kirstin, Maria und Hans-Jürgen Lips, seit 1995 einen kleinen Bioland Schaf- und Ziegenhof im Nebenerwerb mit dazugehörigem Hofladen im zentrumsnahen Bamberger Stadtteil Wildensorg betrieben und ab und zu in Zusammenarbeit mit der VHS Bamberg Kurse für Kinder anboten wie etwa „Vom Schaf zur Wolle“ oder Honig-Herstellung – gute Voraussetzungen für eine Kita in der Natur.
„Im Bamberger Raum war und ist es oft nicht bekannt, dass das BRK neben dem Blaulicht- und Pflegebereich immer schon in der Kinder- und Jugendbetreuung engagiert ist. Das BRK hat es sich zum Ziel gemacht, diesen Bereich auszubauen. Und dann kam 2015 die Idee des Projekts „Stall-Luft-schnuppern“, das wir dann als zahnteilige Kursreihe selbst organisiert hatten“, sagt Michael Ruthrof. Dabei wurden auf dem Hof einmal wöchentlich zusammen mit Kindern unter drei Jahren in Begleitung ihrer Eltern naturpädagogische Aktionen unternommen. „Aus dieser einen wurden bald drei Gruppen, die Nachfrage war riesig“, so Ruthrof. Eine Umfrage unter den Eltern, bei der es um die Etablierung einer festen Betreuungseinrichtung auf der Hofstätte ging, bestätigte den Bedarf und Wunsch nach einem Bauernhof-Kindergarten am Stadtrand; die Stadtverwaltung stimmte zu – der Bauernhof-Kindergarten war geboren.
Das BRK pachtete dafür dann die an den Hof angrenzende Wiese als Ort für den Kindergarten. „Diese Umfrage bezeugte, dass unter vielen Eltern schon lange der Wunsch nach einer naturnahen Kinderbetreuung da war – trotz aller so genannten Widrigkeiten wie Wetter, etwas höhere Beiträge und kürzere Betreuungszeiten.“
Traum wurde wahr
„Es war immer mein Traum, ökologische Landwirtschaft und Pädagogik beruflich unter einen Hut zu bringen,“ sagt Kirstin Lips. Die Idee ihres Studienkollegen kam also goldrichtig. Auf dem Hof ihrer Eltern und im Hofladen hatte sie immer wieder mitgeholfen, auch bei den naturpädagogischen Aktionen für Kinder. Vorher unterrichtete die gelernte Erzieherin und studierte Sozialpädagogin mehr als zehn Jahre lang an der Berufsfachschule für Kinderpflege in Forchheim. „Aber die Arbeit mit den Kindern in der Natur und die Frage „wo kommt eigentlich mein Essen her?“ hatten mich immer fasziniert. Diese Möglichkeit der Schnittstelle zwischen Landwirtschaft und Pädagogik ist genau mein Ding.“
Tagesablauf
Der Tag beginnt auf dem Bauernhofkindergarten zwischen 8 und 8:30 Uhr in Wildensorg an einer Hütte, zu der die Kinder von ihren Eltern gebracht werden. Dann geht es zu Fuß weiter zum Kindergarten unterhalb des Stalles. Der Weg ist dabei das Ziel. „Es gibt jeden Tag etwas anderes zu entdecken, wir hören zum Beispiel im Morgenkreis den Distelfink singen, der dort gerne in der Hecke sitzt. Blindschleichen, Raupen, Spinnen und alle Arten von tierischen Hinterlassenschaften finden wir in den Hecken oder auf unserem Weg zum Bauernhof und lassen uns staunen. Im März freuen wir uns über die ersten Frühblüher in gelb, weiß und lila nach all den matschigen, braunen, selten weißen Wintermonaten.“
Auf dem Hof angekommen werden die Kinder nochmals gezählt, der Tagesablauf wird gemeinsam abgestimmt. Jeden Tag darf ein Kind den Morgenkreis moderieren und im Anschluss ein Lied, ein Spiel, eine Geschichte oder ein Rätsel aussuchen. Im Anschluss gibt es Frühstück. Je nach Wetter an drei unterschiedlichen Plätzen: im Schäferwagen, auf dem Tanzboden oder im Tippikreis.
In der Freispielzeit zwischen 10 und 12 Uhr wuseln die Kinder in allen Ecken des Kita-Geländes. Sie können selbst bestimmen, ob sie Stalldienst bei den Hühnern und Wachteln oder bei den Schafen und Ziegen machen, beim Mutter- und Vatertags-Geschenk-Basteln mitmachen oder einfach nur spielen. Zwei Erzieherinnen, eine Kinderpflegerin (alle Teilzeit) und zwei SEJ-PraktikantInnen betreuen die Kinder von Montag bis Freitag. Die beiden Köchinnen Diana und Daniela bereiten abwechselnd an vier Tagen in der Woche im Schäferwagen das Mittagessen mit den größeren Kindern zu.
Die Essensauswahl im Bauernhofkindergarten ist jahreszeitlich bestimmt. Die Eier aus dem Stall werden verarbeitet, die im Frühjahr selbst (auf einem Feldstück bei Wildensorg) gesteckten und im Herbst geernteten Kartoffeln gekocht. Geben die Ziegen Milch, wird gemolken und später der aus der Milch produzierte Käse gegessen. Der Saft aus selbst gepflückten Äpfeln der Streuobstwiesen rund um die Altenburg wird getrunken. Freitags ist Pizza-Tag, selbstgemacht von Frau Lips Großmutter. Wobei jetzt im Frühling der „Mutig- Quark“ das Highlight bei den Kindern ist: Quark mit selbst gepflückten Brennnesseln. Wer den isst, ist für immer mit Mut gesegnet. Gegessen wird gegen 12 Uhr, danach steht der Rückweg zur Hütte in der Ortsmitte wieder an.
Die beiden Gruppen der BRK-Kita nehmen an einem Programm zu Kitaverpflegung des bayerischen Landwirtschaftsministeriums teil, das es sich zum Ziel gemacht hat, gesunde und nachhaltige Verpflegung in Kitas zu etablieren.
Tiere als Helfer
„Unsere Pädagogik fußt auf mehreren Säulen: auf der tiergestützten Pädagogik, der jahreszeitlichen Orientierung, gesunden Ernährung und der Bewegung. Die Tiere fungieren dabei besonders bei Neuankömmlingen als große Hilfe. Denn die Trennung von den Eltern fällt den neuen Kindern bei der Eingewöhnung leichter, wenn wir uns bei den Tieren aufhalten. Sie sind dann abgelenkt und die Eltern können sich ohne Drama und Tränen verabschieden“, so Kirstin Lips’ Erfahrung. „Und wenn eins der Tiere stirbt wie vor einiger Zeit das Schaf Geraldino, das Giftpflanzen gefressen hatte, kann und muss man das Thema Tod und Sterben besprechen. Und gleichzeitig etwas über Wildkräuter und Giftpflanzen lernen. Das gehört zu unserem Alltag dazu. Ebenso wie im Frühjahr die Lämmchen-Geburten.“
„An Kiki schätzen wir ihre Leidenschaft für ihr Konzept, für die nachhaltige Arbeit mit den Tieren und den liebevollen Umgang mit den Kindern. Sie verteidigt ihren Kindergarten immer mit Leidenschaft und viel Kraft gegen alle Widrigkeiten und da können wir auch froh sein,“ sagt Elternbeiratsvorsitzender Daniel Schreiber. Seine Frau Natalie und er hatten beziehungsweise haben ihre beiden Kinder im Bauernhofkindergarten.
„Der Kindergarten war damals ja noch recht neu und das Konzept hat uns begeistert. Wir wohnen direkt am Rand der Natur nahe des Hofes und wollten für unsere Kinder gerne auch einen Kindergartenalltag in der Natur. Nachhaltiges Leben ist ein extrem wichtiger Teil unserer heutigen Welt. Und das dortige Konzept vermittelt dies unseren Kindern auf ganz natürlichem Weg. Wir sind immer stolz zu sehen, wie verantwortungsvoll die Kinder mit Tieren umgehen und wie viel Bewusstsein sie für Nachhaltigkeit haben.“
Kita am Eichelseeweg dazugekommen
Mitte 2022 wurde der Bauernhofkindergarten um die Kita am Eichelseeweg in Wildensorg neben der dortigen Grundschule erweitert. Dort können die Bauernhofkinder bis 16 Uhr weiter betreut werden. Steht jetzt ein Unwetter an, können sie dort in den sogenannten Schutzraum gehen und weiterspielen.
Mit der neuen Einrichtung entstanden in Wildensorg 25 zusätzliche Kindergarten- und 12 Krippenplätze. Die beiden Einrichtungen sollen sich nach Angaben von Michael Ruthrof ergänzen und kooperieren und sich etwa im Krankheitsfällen beim Personal unterstützen und aushelfen. Die teilweise schwierige und angespannte Personalaufteilung und ‑politik macht es nicht immer einfach für Träger, Erzieherinnen und Elternschaft. „Aber auch hier steht die Elternschaft meist eng mit Kiki und ihrem Team zusammen, weil man sich eben wirklich gegenseitig sehr schätzt“, sagt Daniel Schreiber. Auch außerhalb des Kita-Betriebs laufen die oben erwähnten naturpädagogischen Aktionen. So hieß es Ende April wie jedes Jahr „Vom Schaf zur Wolle“. In diesem Kurs konnten Kinder einem Schafscherer über die Schulter schauen und die Wolle in mehreren Schritten verarbeiten. Nebenbei bietet die Einrichtung zum Beispiel auch Führungen für Schulen an. Familienangehörige wie etwa Frau Lips‘ Tochter Lena, Freunde der Familie Lips, Erlebnispädagogen und auch Eltern der Bauernhofkindergarten-Kinder helfen meistens mit.
Mittlerweile ist es kurz nach 10:30 Uhr, dringend Zeit, die Schafe und Ziegen zu füttern. Alva, Elias und Simon zerhacken mit Spaten trockene Brotkrumen in einem großen Bottich und verfüttern Kartoffelschalen an die Tiere. „Das schmeckt denen sehr, das ist wie Chips für die Schafe.“
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Mitteilungen von Lisa Badum und Andreas Schwarz
1,67 Millionen Euro für See in Wildensorg
Die Bamberger Bundestagsabgeordneten Lisa Badum (Grüne) und Andreas Schwarz (SPD) haben mitgeteilt, dass der Haushaltsausschuss des Bundestages der Sanierung einer Gewässerlandschaft im Park von Wildensorg eine finanzielle Unterstützung 1,67 Millionen Euro bewilligt hat.
Am gestrigen Mittwoch hat der Haushaltsausschuss des Bundestags Mittel für das Bundesprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ beschlossen. Diese Mittel sollen auch einer Neugestaltung der Gewässerlandschaft des Parks in Wildensorg zugutekommen. Wie die Bamberger Bundestagsabgeordneten Lisa Badum und Andreas Schwarz jeweils bekanntgaben, handelt es sich um eine Fördersumme von 1,67 Millionen Euro.
Aufgrund des Klimawandels und steigender Durchschnittstemperaturen speist sich immer weniger Quellwasser in die Gewässerlandschaft der Parkanlage ein. So droht diese nach und nach zu vertrocknen. Ein Projekt zur Neugestaltung der Landschaft soll dem nun Abhilfe schaffen.
„Ich habe mich bei meinen grünen KollegInnen im Haushaltsausschuss erfolgreich dafür eingesetzt und freue mich, dass wir diesen Natur- und Erholungsort dank der Förderung erhalten können“, zitiert eine Mitteilung Lisa Badum. Mit Hilfe der bewilligten Bundesmittel soll die Wasserversorgung des Wildensorger Eichelsees und des verbundenen Dorfweihers nun auch in den Sommermonaten sicher sein. Dazu sei eine Wasserzuführung aus einer Zisterne und mit einer solarbetriebenen Pumpe geplant. Zudem soll das Projekt Artenschutz und Klimaresilienz durch Umgestaltung der Gewässer verbessern.
Da die Wildensorger Gewässerlandschaft bereits durch sommerliche Dürreperioden gefährdet sei, ist „die jetzt geförderte Klimaanpassungsmaßnahme gut und wichtig. Sie wird aber nur dauerhaft erfolgreich sein, wenn wir gleichzeitig den Ausstoß von Treibhausgasen konsequent reduzieren“, fügte Badum an.
„Ökologisch aufgewertete, klimastabile Gewässer“
Auch das Büro von Andreas Schwarz, der sich schon vergangenen Sommer vor Ort ein Bild gemacht hatte, betont, dass es ein innovatives Wassermanagement war, das den Haushaltsausschuss überzeugen konnte, das Projekt zu unterstützen.
„Einer bessere Wasserzuführung“, sagte Schwarz, „die Einleitung von Brunnenwasser sowie die Nutzung von Dachwässern und deren Zwischenspeicherung in einer Zisterne stellt die Wassersicherheit gerade in den zunehmenden Extrem-Sommern sicher.“
Zweck des Projekts sei es zudem, neben dem Fortbestand der Gewässerlandschaft auch das Gesamtgewässersystem zu sichern sowie die Attraktivität der Parkanlage zu steigern. Dadurch sollen sowohl die Bevölkerung als auch die benachbarte Schule und ein Kindergarten eine attraktive Spielstätte erhalten..
„Das Projekt zeigt mustergültig, wie man in Zeiten des Klimawandels mit der Schaffung und Gestaltung von ökologisch aufgewerteten, klimastabilen Gewässer- und Parkflächen reagieren kann“, sagte Schwarz. „In Wildensorg wird ein Ort geschaffen, an dem sich Menschen, Tiere und Pflanzen gleichermaßen wohl fühlen und die Nutzung in den Bereichen Spiel, Sport und Kultur nicht ausgesperrt, sondern integriert wird.“
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Wildensorg
Pilotprojekt mit gelben Tonnen startet zum Jahreswechsel
In den kommenden Tagen startet in Wildensorg ein Pilotprojekt. Ab dem Jahreswechsel sollen in gelben Tonnen Verpackungsabfälle aus Kunststoff oder Dosen gesammelt und der gelbe Sack ersetzen werden.
Das Pilotprojekt mit gelben Tonnen soll zunächst für die kommenden drei Jahre laufen. Diese würden, so eine Mitteilung des Rathauses, wie bisher die gelben Säcke, auch alle 14 Tage geleert werden. Mit dem Projekt möchte die Stadt herauszufinden, welche Erfahrungen die Bewohnerinnen und Bewohner Wildensorgs mit den Tonnen machen, und ob mit ihnen die gelben Säcke möglicherweise langfristig ersetzt werden können.
Bis zum 31. Januar 2023 wird die Müllabfuhr auch noch gelbe Säcke mitnehmen. Ab dem 1. Februar 2023 entleert sie nur noch die Tonnen.
Damit keine Abfälle in den Tonnen landen, die nicht zu Leichtverpackungen und Dosen zählen, sind auf den gelben Deckeln der Tonnen alle Verkaufsverpackungen, die eingeworfen werden können, eingeprägt.
Sollten einzelne Haushalte bis zum 19. Dezember noch keine der neuen Tonnen erhalten haben, würden diese laut Rathaus bis zum 31. Dezember nachgeliefert. Betroffene Haushalte können sich in diesem Fall an das Unternehmen Remondis wenden, das die Tonnen bereitstellt.
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Richtfest beim BRK-Kinderhaus
Wildensorg bekommt eine größere Kindertagesstätte
Der Rohbau für die neue Kindertagesstätte in Wildensorg steht – nun konnte nach 11-monatiger Bauzeit Hebauf gefeiert werden. Mit dabei waren neben Vertreterinnen und Vertretern der Stadt und des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) als Trägerin der Einrichtung auch die Kinder und Erzieherinnen und Erzieher des Bauernhofkindergartens, die in der neuen Einrichtung bei richtig schlechtem Wetter ein Dach über dem Kopf finden.
Und nicht nur das: Bevor sie in ihren Schutzraum gehen, können sie sich in der so genannten Schmutzschleuse von dreckigen Matschhosen und Gummistiefeln befreien ohne ein komplettes Chaos anzurichten. Die Schmutzschleuse dient als eine Art Boxengasse, wie in der Formel 1: Raus aus den dreckigen Klamotten, rein in Hausschuhe und trockene Hosen und ab ins Spielzimmer. Außerdem können die Bauernhofkindergartenkinder künftig auch nachmittags die Einrichtung besuchen.
Froh, Schritt für Schritt voranzukommen
Neben den 24 Plätzen für den Bauernhofkindergarten gibt es im BRK-Kinderhaus weitere 25 Kindergarten- und 12 Kinderkrippenplätze. Bislang gab es im Wildensorger Kindergarten insgesamt nur 24 Plätze. „Für die Eltern ist es eine Erleichterung, dass sie für ihre Kinder einen Kita-Platz bekommen. Allerdings hat es gerade in Bamberg mit der Umsetzung in den letzten Jahren etwas gemangelt, gerade weil die Stadt stark gewachsen ist. Ich bin daher froh, dass wir nun bei der Schaffung neuer Plätze Schritt für Schritt vorankommen“, betonte Bürgermeister und Sozialreferent Jonas Glüsenkamp. Nur so lasse sich für Eltern Berufstätigkeit und Familienplanung vernünftig unter einen Hut bringen.
Glüsenkamp lobte außerdem das besondere pädagogische Konzept der Einrichtung. „Der Standort bietet viel Freiraum zur Erkundung der Natur und ist in Verbindung mit dem Bauernhofkindergarten ein Ort für tolle Kindheitserlebnisse“, so der Bürgermeister.
Des Vorsitzenden des BRK-Kreisverbandes Bamberg, Holger Dremel (MdL), hob in seiner Ansprache die gute Zusammenarbeit zwischen dem Träger und der Stadt Bamberg hervor, wies ebenso auf die Förderung der Stadt und der Regierung von Oberfranken hin und dankte dem BRK-Kreisverband, dass dieser Eigenmittel für die Baumaßnahme aufbringt.
Im Frühjahr 2022 wird das BRK Kinderhaus seine Pforten öffnen. Was bis dahin alles noch getan werden muss, darauf deuteten die Bauernhofkindergartenkinder mit ihrem Lied „Wer will fleißige Handwerker sehen“: Fensterbauer, Maler, Fliesenleger, Tischler – sie alle haben noch einiges zu tun.
Kita-Offensive
Seit 2017 wurden 154 zusätzliche Plätze geschaffen, alleine in diesem Jahr kommen mit den neuen Einrichtungen in der Dr.-Ida-Nodack-Straße und dem Kinderhaus am Föhrenhain 160 weitere Plätze, davon 60 Krippen und 100 KiGa-Plätze hinzu. Auch die Erweiterungen bestehender Einrichtungen im Bildungszentrum am Oberen Stephansberg und in der KiTa Jean Paul steigern die Anzahl um 54 Plätze. Weitere Ausbauprojekte folgen im nächsten Jahr. Dann wird unter anderem das BRK-Kinderhaus mit seinen 37 zu Buche schlagen.
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Corona
Projekt „Bamberger Schnelltestbus“ erfolgreich – Angebot um eine weitere Station erweitert
Seit zwei Wochen ist der Bamberger Schnelltest-Bus im Betrieb und fährt bislang von Dienstag bis Freitag acht Stationen im Bamberger Stadtgebiet an. Nun wird das mobile Schnelltest-Zentrum um eine Station erweitert – ab kommendem Donnerstag, dem 6. Mai, wird Testen auch in Wildensorg möglich sein.
„Wir sind sehr zufrieden, dass der Bamberger Schnelltestbus von den Bürgerinnen und Bürgern so gut angenommen wird. Ab nächster Woche wird auch Wildensorg angefahren“, so Oberbürgermeister Andreas Starke nach zwei Wochen Praxiserfahrung. „Damit“, so Starke, „wird der „Gesundheitsschutz für die Bevölkerung verbessert und die Testinfrastruktur erweitert.“
Der Bamberger Schnelltestbus wird von der HTK Hygiene Technologie Kompetenzzentrum GmbH (HTK), einem Tochterunternehmen der Sozialstiftung Bamberg, betrieben. Der Bus fährt von Dienstag bis Samstag täglich zwei Stationen an und führt ohne Voranmeldung und unkompliziert ca. 90 kostenlose Bürgertests pro Tag durch. Ab Donnerstag, den 6. Mai können sich die Wildensorger zwischen 12.30 und 14 Uhr vor Ort an der Haltestelle Eichelseeweg testen lassen. Dafür entfällt der Halt „Fuchsparkstadion“ donnerstags. Stattdessen wird das „Fuchsparkstadion“ jetzt samstags angefahren – erstmalig am 8. Mai. Von 9 bis 11 Uhr und 12.30 bis 14 Uhr können sich die Bürgerinnen und Bürger dann dort vor Ort testen lassen.
Es ist nicht notwendig, sich für einen Test anzumelden, aber man sollte sich ausweisen können. Der Bus hält pro Station 1,5 Stunden vor Ort und kann circa 45 Tests in dieser Zeit durchführen. Betrieben wird die mobile Teststation von der HTK Hygiene Technologie Kompetenzzentrum GmbH, einem Tochterunternehmen der Sozialstiftung Bamberg, das bereits das Schnelltestzentrum am ZOB betreibt.
Wer einen Test benötigt, kann sich zu folgenden Zeiten an den jeweiligen Haltestationen einfinden:
Dienstag
9.30 bis 11.00 Uhr Gartenstadt/Kunigundenschule
12.30 bis 14.00 Uhr Kramersfeld-Bruckertshof/Wendeplatte an der Kemmerstraße
Mittwoch
9.30 bis 11.00 Uhr Gaustadt/Wendeplatte am Sylvanersee
12.30 bis 14.00 Uhr Gereuth/Wunderburg Grunfläche am Wolfgangsplatz
Donnerstag
9.30 bis 11.00 Uhr Bamberg-Ost/ Weißenburgstraße/“Haltestelle Kantstraße“
12.30 bis 14.00 Uhr Wildensorg/Haltestelle Eichelseeweg
Freitag
9.30 bis 11.00 Uhr Bamberg-Südwest/Parkbucht nach der Haltestelle St. Urban,
12.30 bis 14.00 Uhr Bamberg Bug/Parkplatz gegenüber Hotel Buger Hof
Samstag
9.30 bis 11.00 Uhr Bamberg-Ost/Unterer Parkplatz vor dem Fuchsparkstadion
12.30 bis 14.00 Uhr Bamberg-Ost/Unterer Parkplatz vor dem Fuchsparkstadion