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Wildensorg

Unter­halb der Altenburg

Ler­nen zwi­schen Tie­ren und Pflan­zen: Bau­ern­hof­kin­der­gar­ten Wildensorg

Umge­ben von Streu­obst-Wie­sen und Wald unter­halb der Alten­burg liegt der Bau­ern­hof­kin­der­gar­ten im Bam­ber­ger Stadt­teil Wil­densorg. In der zum Baye­ri­schen Roten Kreuz gehö­ren­den Ein­rich­tung „Kita am Eichel­see“ ler­nen die Kin­der den Umgang mit Tie­ren, Pflan­zen, Wind und Wet­ter ken­nen und erle­ben den All­tag auf einem Bau­ern­hof. Mit der Kita hat sich Päd­ago­gin Kirs­tin Lips 2016 einen Traum erfüllt. Im April öff­ne­te damals der Bau­ern­hof­kin­der­gar­ten sei­ne Pfor­ten – einer von drei rei­nen Bau­ern­hof­kin­der­gär­ten bay­ern­weit und für Bam­berg ein abso­lu­tes Novum.

An die­sem ers­ten war­men Früh­lings­mor­gen dreht sich auf dem Bau­ern­hof­kin­der­gar­ten-Gelän­de neben dem Schaf- und Zie­gen­hof Lips alles um die Samen­pra­li­nen. Die Kin­der ste­cken in Lehm­ku­geln ein­ge­roll­te Blu­men­sa­men in mit Erde gefüll­te Pflanz­töp­fe und prä­sen­tie­ren sich gegen­sei­tig im Mor­gen­kreis ihre Wer­ke. „Der­zeit besu­chen 23 Kin­der im Alter zwi­schen drei und sechs Jah­ren den Bau­ern­hof­kin­der­gar­ten, ins­ge­samt 120 Kin­der ste­hen auf der War­te­lis­te“, sagt Kirs­tin „Kiki“ Lips, die Initia­to­rin des Kin­der­gar­tens. Zusam­men mit Micha­el Ruthrof, Abtei­lungs­lei­ter Sozia­le Arbeit beim BRK-Kreis­ver­band Bam­berg, hat­te sie die Ein­rich­tung 2016 ins Leben gerufen.

Ein Hauch von Bullerbü

„Wir lie­ben das Baum­haus und unse­re Wach­teln“, kommt es wie aus einem Mund von Eli­as, Alva und Simon als Ant­wort auf die Fra­ge, was sie am liebs­ten mögen in ihrem Kin­der­gar­ten. Das 4.000 Qua­drat­me­ter gro­ße Gelän­de unter­halb des angren­zen­den Schaf- und Zie­gen­stalls umfasst einen Schä­fer­wa­gen mit Tischen, Bän­ken, Rega­len und eine Koch­ni­sche, ein Gerä­te­haus, ein Baum­haus mit Schau­keln und Rut­sche, einen Unter­stand – der Tanz­bo­den – mit Tischen und Bän­ken und Werk­bank, Hoch­bee­te, einen mit Baum­stäm­men umleg­ten Sitz­kreis mit Feu­er­stel­le in der Mit­te sowie ein gro­ßes Hüh­ner- und Wach­tel­ge­he­ge, auf dem der Hahn Rudol­fo stolz hin und her schreitet.

Auf der gro­ßen Wie­se am Hang auf dem Gelän­de spie­len die Kin­der. Ein Kom­post-
toi­let­ten­häus­chen mit Wasch­mög­lich­keit befin­det sich am Rand des Gelän­des. 40 Scha­fe und 7 Zie­gen sind es der­zeit im Stall neben­an, um die sich die Kin­der­gar­ten­kin­der gemein­sam mit der Bäue­rin und den Erzie­he­rin­nen kümmern.

Bauernhofkindergarten
Kirs­tin Lips, Foto: Privat
Die Anfän­ge

Es war 2015, als Micha­el Ruthrof vom BRK auf sei­ne ehe­ma­li­ge Stu­di­en­kol­le­gin Kirs­tin Lips zuge­kom­men ist mit der Idee eines natur­päd­ago­gi­schen Kon­zepts für Klein­kin­der. Ihm war bekannt, dass die Eltern von Kirs­tin, Maria und Hans-Jür­gen Lips, seit 1995 einen klei­nen Bio­land Schaf- und Zie­gen­hof im Neben­er­werb mit dazu­ge­hö­ri­gem Hof­la­den im zen­trums­na­hen Bam­ber­ger Stadt­teil Wil­densorg betrie­ben und ab und zu in Zusam­men­ar­beit mit der VHS Bam­berg Kur­se für Kin­der anbo­ten wie etwa „Vom Schaf zur Wol­le“ oder Honig-Her­stel­lung – gute Vor­aus­set­zun­gen für eine Kita in der Natur. 

„Im Bam­ber­ger Raum war und ist es oft nicht bekannt, dass das BRK neben dem Blau­licht- und Pfle­ge­be­reich immer schon in der Kin­der- und Jugend­be­treu­ung enga­giert ist. Das BRK hat es sich zum Ziel gemacht, die­sen Bereich aus­zu­bau­en. Und dann kam 2015 die Idee des Pro­jekts „Stall-Luft-schnup­pern“, das wir dann als zahn­tei­li­ge Kurs­rei­he selbst orga­ni­siert hat­ten“, sagt Micha­el Ruthrof. Dabei wur­den auf dem Hof ein­mal wöchent­lich zusam­men mit Kin­dern unter drei Jah­ren in Beglei­tung ihrer Eltern natur­päd­ago­gi­sche Aktio­nen unter­nom­men. „Aus die­ser einen wur­den bald drei Grup­pen, die Nach­fra­ge war rie­sig“, so Ruthrof. Eine Umfra­ge unter den Eltern, bei der es um die Eta­blie­rung einer fes­ten Betreu­ungs­ein­rich­tung auf der Hof­stät­te ging, bestä­tig­te den Bedarf und Wunsch nach einem Bau­ern­hof-Kin­der­gar­ten am Stadt­rand; die Stadt­ver­wal­tung stimm­te zu – der Bau­ern­hof-Kin­der­gar­ten war geboren.

Das BRK pach­te­te dafür dann die an den Hof angren­zen­de Wie­se als Ort für den Kin­der­gar­ten. „Die­se Umfra­ge bezeug­te, dass unter vie­len Eltern schon lan­ge der Wunsch nach einer natur­na­hen Kin­der­be­treu­ung da war – trotz aller so genann­ten Wid­rig­kei­ten wie Wet­ter, etwas höhe­re Bei­trä­ge und kür­ze­re Betreuungszeiten.“

Traum wur­de wahr

„Es war immer mein Traum, öko­lo­gi­sche Land­wirt­schaft und Päd­ago­gik beruf­lich unter einen Hut zu brin­gen,“ sagt Kirs­tin Lips. Die Idee ihres Stu­di­en­kol­le­gen kam also gold­rich­tig. Auf dem Hof ihrer Eltern und im Hof­la­den hat­te sie immer wie­der mit­ge­hol­fen, auch bei den natur­päd­ago­gi­schen Aktio­nen für Kin­der. Vor­her unter­rich­te­te die gelern­te Erzie­he­rin und stu­dier­te Sozi­al­päd­ago­gin mehr als zehn Jah­re lang an der Berufs­fach­schu­le für Kin­der­pfle­ge in Forch­heim. „Aber die Arbeit mit den Kin­dern in der Natur und die Fra­ge „wo kommt eigent­lich mein Essen her?“ hat­ten mich immer fas­zi­niert. Die­se Mög­lich­keit der Schnitt­stel­le zwi­schen Land­wirt­schaft und Päd­ago­gik ist genau mein Ding.“

Tages­ab­lauf

Der Tag beginnt auf dem Bau­ern­hof­kin­der­gar­ten zwi­schen 8 und 8:30 Uhr in Wil­densorg an einer Hüt­te, zu der die Kin­der von ihren Eltern gebracht wer­den. Dann geht es zu Fuß wei­ter zum Kin­der­gar­ten unter­halb des Stal­les. Der Weg ist dabei das Ziel. „Es gibt jeden Tag etwas ande­res zu ent­de­cken, wir hören zum Bei­spiel im Mor­gen­kreis den Dis­tel­fink sin­gen, der dort ger­ne in der Hecke sitzt. Blind­schlei­chen, Rau­pen, Spin­nen und alle Arten von tie­ri­schen Hin­ter­las­sen­schaf­ten fin­den wir in den Hecken oder auf unse­rem Weg zum Bau­ern­hof und las­sen uns stau­nen. Im März freu­en wir uns über die ers­ten Früh­blü­her in gelb, weiß und lila nach all den mat­schi­gen, brau­nen, sel­ten wei­ßen Wintermonaten.“

Auf dem Hof ange­kom­men wer­den die Kin­der noch­mals gezählt, der Tages­ab­lauf wird gemein­sam abge­stimmt. Jeden Tag darf ein Kind den Mor­gen­kreis mode­rie­ren und im Anschluss ein Lied, ein Spiel, eine Geschich­te oder ein Rät­sel aus­su­chen. Im Anschluss gibt es Früh­stück. Je nach Wet­ter an drei unter­schied­li­chen Plät­zen: im Schä­fer­wa­gen, auf dem Tanz­bo­den oder im Tippikreis.

In der Frei­spiel­zeit zwi­schen 10 und 12 Uhr wuseln die Kin­der in allen Ecken des Kita-Gelän­des. Sie kön­nen selbst bestim­men, ob sie Stall­dienst bei den Hüh­nern und Wach­teln oder bei den Scha­fen und Zie­gen machen, beim Mut­ter- und Vater­tags-Geschenk-Bas­teln mit­ma­chen oder ein­fach nur spie­len. Zwei Erzie­he­rin­nen, eine Kin­der­pfle­ge­rin (alle Teil­zeit) und zwei SEJ-Prak­ti­kan­tIn­nen betreu­en die Kin­der von Mon­tag bis Frei­tag. Die bei­den Köchin­nen Dia­na und Danie­la berei­ten abwech­selnd an vier Tagen in der Woche im Schä­fer­wa­gen das Mit­tag­essen mit den grö­ße­ren Kin­dern zu.

Die Essens­aus­wahl im Bau­ern­hof­kin­der­gar­ten ist jah­res­zeit­lich bestimmt. Die Eier aus dem Stall wer­den ver­ar­bei­tet, die im Früh­jahr selbst (auf einem Feld­stück bei Wil­densorg) gesteck­ten und im Herbst geern­te­ten Kar­tof­feln gekocht. Geben die Zie­gen Milch, wird gemol­ken und spä­ter der aus der Milch pro­du­zier­te Käse geges­sen. Der Saft aus selbst gepflück­ten Äpfeln der Streu­obst­wie­sen rund um die Alten­burg wird getrun­ken. Frei­tags ist Piz­za-Tag, selbst­ge­macht von Frau Lips Groß­mutter. Wobei jetzt im Früh­ling der „Mutig- Quark“ das High­light bei den Kin­dern ist: Quark mit selbst gepflück­ten Brenn­nes­seln. Wer den isst, ist für immer mit Mut geseg­net. Geges­sen wird gegen 12 Uhr, danach steht der Rück­weg zur Hüt­te in der Orts­mit­te wie­der an.

Die bei­den Grup­pen der BRK-Kita neh­men an einem Pro­gramm zu Kita­ver­pfle­gung des baye­ri­schen Land­wirt­schafts­mi­nis­te­ri­ums teil, das es sich zum Ziel gemacht hat, gesun­de und nach­hal­ti­ge Ver­pfle­gung in Kitas zu etablieren.

Tie­re als Helfer

„Unse­re Päd­ago­gik fußt auf meh­re­ren Säu­len: auf der tier­ge­stütz­ten Päd­ago­gik, der jah­res­zeit­li­chen Ori­en­tie­rung, gesun­den Ernäh­rung und der Bewe­gung. Die Tie­re fun­gie­ren dabei beson­ders bei Neu­an­kömm­lin­gen als gro­ße Hil­fe. Denn die Tren­nung von den Eltern fällt den neu­en Kin­dern bei der Ein­ge­wöh­nung leich­ter, wenn wir uns bei den Tie­ren auf­hal­ten. Sie sind dann abge­lenkt und die Eltern kön­nen sich ohne Dra­ma und Trä­nen ver­ab­schie­den“, so Kirs­tin Lips’ Erfah­rung. „Und wenn eins der Tie­re stirbt wie vor eini­ger Zeit das Schaf Geral­di­no, das Gift­pflan­zen gefres­sen hat­te, kann und muss man das The­ma Tod und Ster­ben bespre­chen. Und gleich­zei­tig etwas über Wild­kräu­ter und Gift­pflan­zen ler­nen. Das gehört zu unse­rem All­tag dazu. Eben­so wie im Früh­jahr die Lämmchen-Geburten.“

„An Kiki schät­zen wir ihre Lei­den­schaft für ihr Kon­zept, für die nach­hal­ti­ge Arbeit mit den Tie­ren und den lie­be­vol­len Umgang mit den Kin­dern. Sie ver­tei­digt ihren Kin­der­gar­ten immer mit Lei­den­schaft und viel Kraft gegen alle Wid­rig­kei­ten und da kön­nen wir auch froh sein,“ sagt Eltern­bei­rats­vor­sit­zen­der Dani­el Schrei­ber. Sei­ne Frau Nata­lie und er hat­ten bezie­hungs­wei­se haben ihre bei­den Kin­der im Bauernhofkindergarten.

„Der Kin­der­gar­ten war damals ja noch recht neu und das Kon­zept hat uns begeis­tert. Wir woh­nen direkt am Rand der Natur nahe des Hofes und woll­ten für unse­re Kin­der ger­ne auch einen Kin­der­gar­ten­all­tag in der Natur. Nach­hal­ti­ges Leben ist ein extrem wich­ti­ger Teil unse­rer heu­ti­gen Welt. Und das dor­ti­ge Kon­zept ver­mit­telt dies unse­ren Kin­dern auf ganz natür­li­chem Weg. Wir sind immer stolz zu sehen, wie ver­ant­wor­tungs­voll die Kin­der mit Tie­ren umge­hen und wie viel Bewusst­sein sie für Nach­hal­tig­keit haben.“

Kita am Eichel­see­weg dazugekommen

Mit­te 2022 wur­de der Bau­ern­hof­kin­der­gar­ten um die Kita am Eichel­see­weg in Wil­densorg neben der dor­ti­gen Grund­schu­le erwei­tert. Dort kön­nen die Bau­ern­hof­kin­der bis 16 Uhr wei­ter betreut wer­den. Steht jetzt ein Unwet­ter an, kön­nen sie dort in den soge­nann­ten Schutz­raum gehen und weiterspielen.

Mit der neu­en Ein­rich­tung ent­stan­den in Wil­densorg 25 zusätz­li­che Kin­der­gar­ten- und 12 Krip­pen­plät­ze. Die bei­den Ein­rich­tun­gen sol­len sich nach Anga­ben von Micha­el Ruthrof ergän­zen und koope­rie­ren und sich etwa im Krank­heits­fäl­len beim Per­so­nal unter­stüt­zen und aus­hel­fen. Die teil­wei­se schwie­ri­ge und ange­spann­te Per­so­nal­auf­tei­lung und ‑poli­tik macht es nicht immer ein­fach für Trä­ger, Erzie­he­rin­nen und Eltern­schaft. „Aber auch hier steht die Eltern­schaft meist eng mit Kiki und ihrem Team zusam­men, weil man sich eben wirk­lich gegen­sei­tig sehr schätzt“, sagt Dani­el Schrei­ber. Auch außer­halb des Kita-Betriebs lau­fen die oben erwähn­ten natur­päd­ago­gi­schen Aktio­nen. So hieß es Ende April wie jedes Jahr „Vom Schaf zur Wol­le“. In die­sem Kurs konn­ten Kin­der einem Schaf­sche­rer über die Schul­ter schau­en und die Wol­le in meh­re­ren Schrit­ten ver­ar­bei­ten. Neben­bei bie­tet die Ein­rich­tung zum Bei­spiel auch Füh­run­gen für Schu­len an. Fami­li­en­an­ge­hö­ri­ge wie etwa Frau Lips‘ Toch­ter Lena, Freun­de der Fami­lie Lips, Erleb­nis­päd­ago­gen und auch Eltern der Bau­ern­hof­kin­der­gar­ten-Kin­der hel­fen meis­tens mit.

Mitt­ler­wei­le ist es kurz nach 10:30 Uhr, drin­gend Zeit, die Scha­fe und Zie­gen zu füt­tern. Alva, Eli­as und Simon zer­ha­cken mit Spa­ten tro­cke­ne Brot­kru­men in einem gro­ßen Bot­tich und ver­füt­tern Kar­tof­fel­scha­len an die Tie­re. „Das schmeckt denen sehr, das ist wie Chips für die Schafe.“

Mit­tei­lun­gen von Lisa Badum und Andre­as Schwarz

1,67 Mil­lio­nen Euro für See in Wildensorg

Die Bam­ber­ger Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Lisa Badum (Grü­ne) und Andre­as Schwarz (SPD) haben mit­ge­teilt, dass der Haus­halts­aus­schuss des Bun­des­ta­ges der Sanie­rung einer Gewäs­ser­land­schaft im Park von Wil­densorg eine finan­zi­el­le Unter­stüt­zung 1,67 Mil­lio­nen Euro bewil­ligt hat.

Am gest­ri­gen Mitt­woch hat der Haus­halts­aus­schuss des Bun­des­tags Mit­tel für das Bun­des­pro­gramm „Anpas­sung urba­ner Räu­me an den Kli­ma­wan­del“ beschlos­sen. Die­se Mit­tel sol­len auch einer Neu­ge­stal­tung der Gewäs­ser­land­schaft des Parks in Wil­densorg zugu­te­kom­men. Wie die Bam­ber­ger Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Lisa Badum und Andre­as Schwarz jeweils bekannt­ga­ben, han­delt es sich um eine För­der­sum­me von 1,67 Mil­lio­nen Euro.

Auf­grund des Kli­ma­wan­dels und stei­gen­der Durch­schnitts­tem­pe­ra­tu­ren speist sich immer weni­ger Quell­was­ser in die Gewäs­ser­land­schaft der Park­an­la­ge ein. So droht die­se nach und nach zu ver­trock­nen. Ein Pro­jekt zur Neu­ge­stal­tung der Land­schaft soll dem nun Abhil­fe schaffen.

„Ich habe mich bei mei­nen grü­nen Kol­le­gIn­nen im Haus­halts­aus­schuss erfolg­reich dafür ein­ge­setzt und freue mich, dass wir die­sen Natur- und Erho­lungs­ort dank der För­de­rung erhal­ten kön­nen“, zitiert eine Mit­tei­lung Lisa Badum. Mit Hil­fe der bewil­lig­ten Bun­des­mit­tel soll die Was­ser­ver­sor­gung des Wil­densor­ger Eichel­sees und des ver­bun­de­nen Dorf­wei­hers nun auch in den Som­mer­mo­na­ten sicher sein. Dazu sei eine Was­ser­zu­füh­rung aus einer Zis­ter­ne und mit einer solar­be­trie­be­nen Pum­pe geplant. Zudem soll das Pro­jekt Arten­schutz und Kli­ma­re­si­li­enz durch Umge­stal­tung der Gewäs­ser verbessern.

Da die Wil­densor­ger Gewäs­ser­land­schaft bereits durch som­mer­li­che Dür­re­pe­ri­oden gefähr­det sei, ist „die jetzt geför­der­te Kli­ma­an­pas­sungs­maß­nah­me gut und wich­tig. Sie wird aber nur dau­er­haft erfolg­reich sein, wenn wir gleich­zei­tig den Aus­stoß von Treib­haus­ga­sen kon­se­quent redu­zie­ren“, füg­te Badum an.

„Öko­lo­gisch auf­ge­wer­te­te, kli­ma­sta­bi­le Gewässer“

Auch das Büro von Andre­as Schwarz, der sich schon ver­gan­ge­nen Som­mer vor Ort ein Bild gemacht hat­te, betont, dass es ein inno­va­ti­ves Was­ser­ma­nage­ment war, das den Haus­halts­aus­schuss über­zeu­gen konn­te, das Pro­jekt zu unterstützen.

„Einer bes­se­re Was­ser­zu­füh­rung“, sag­te Schwarz, „die Ein­lei­tung von Brun­nen­was­ser sowie die Nut­zung von Dach­wäs­sern und deren Zwi­schen­spei­che­rung in einer Zis­ter­ne stellt die Was­ser­si­cher­heit gera­de in den zuneh­men­den Extrem-Som­mern sicher.“

Zweck des Pro­jekts sei es zudem, neben dem Fort­be­stand der Gewäs­ser­land­schaft auch das Gesamt­ge­wäs­ser­sys­tem zu sichern sowie die Attrak­ti­vi­tät der Park­an­la­ge zu stei­gern. Dadurch sol­len sowohl die Bevöl­ke­rung als auch die benach­bar­te Schu­le und ein Kin­der­gar­ten eine attrak­ti­ve Spiel­stät­te erhalten..

„Das Pro­jekt zeigt mus­ter­gül­tig, wie man in Zei­ten des Kli­ma­wan­dels mit der Schaf­fung und Gestal­tung von öko­lo­gisch auf­ge­wer­te­ten, kli­ma­sta­bi­len Gewäs­ser- und Park­flä­chen reagie­ren kann“, sag­te Schwarz. „In Wil­densorg wird ein Ort geschaf­fen, an dem sich Men­schen, Tie­re und Pflan­zen glei­cher­ma­ßen wohl füh­len und die Nut­zung in den Berei­chen Spiel, Sport und Kul­tur nicht aus­ge­sperrt, son­dern inte­griert wird.“

Wil­densorg

Pilot­pro­jekt mit gel­ben Ton­nen star­tet zum Jahreswechsel

In den kom­men­den Tagen star­tet in Wil­densorg ein Pilot­pro­jekt. Ab dem Jah­res­wech­sel sol­len in gel­ben Ton­nen Ver­pa­ckungs­ab­fäl­le aus Kunst­stoff oder Dosen gesam­melt und der gel­be Sack erset­zen werden.

Das Pilot­pro­jekt mit gel­ben Ton­nen soll zunächst für die kom­men­den drei Jah­re lau­fen. Die­se wür­den, so eine Mit­tei­lung des Rat­hau­ses, wie bis­her die gel­ben Säcke, auch alle 14 Tage geleert wer­den. Mit dem Pro­jekt möch­te die Stadt her­aus­zu­fin­den, wel­che Erfah­run­gen die Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner Wil­densorgs mit den Ton­nen machen, und ob mit ihnen die gel­ben Säcke mög­li­cher­wei­se lang­fris­tig ersetzt wer­den können.

Bis zum 31. Janu­ar 2023 wird die Müll­ab­fuhr auch noch gel­be Säcke mit­neh­men. Ab dem 1. Febru­ar 2023 ent­leert sie nur noch die Tonnen.

Damit kei­ne Abfäl­le in den Ton­nen lan­den, die nicht zu Leicht­ver­pa­ckun­gen und Dosen zäh­len, sind auf den gel­ben Deckeln der Ton­nen alle Ver­kaufs­ver­pa­ckun­gen, die ein­ge­wor­fen wer­den kön­nen, eingeprägt.

Soll­ten ein­zel­ne Haus­hal­te bis zum 19. Dezem­ber noch kei­ne der neu­en Ton­nen erhal­ten haben, wür­den die­se laut Rat­haus bis zum 31. Dezem­ber nach­ge­lie­fert. Betrof­fe­ne Haus­hal­te kön­nen sich in die­sem Fall an das Unter­neh­men Remon­dis wen­den, das die Ton­nen bereitstellt.

Richt­fest beim BRK-Kinderhaus

Wil­densorg bekommt eine grö­ße­re Kindertagesstätte

Der Roh­bau für die neue Kin­der­ta­ges­stät­te in Wil­densorg steht – nun konn­te nach 11-mona­ti­ger Bau­zeit Hebauf gefei­ert wer­den. Mit dabei waren neben Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­tern der Stadt und des Baye­ri­schen Roten Kreu­zes (BRK) als Trä­ge­rin der Ein­rich­tung auch die Kin­der und Erzie­he­rin­nen und Erzie­her des Bau­ern­hof­kin­der­gar­tens, die in der neu­en Ein­rich­tung bei rich­tig schlech­tem Wet­ter ein Dach über dem Kopf finden.

Und nicht nur das: Bevor sie in ihren Schutz­raum gehen, kön­nen sie sich in der so genann­ten Schmutz­schleu­se von dre­cki­gen Matsch­ho­sen und Gum­mi­stie­feln befrei­en ohne ein kom­plet­tes Cha­os anzu­rich­ten. Die Schmutz­schleu­se dient als eine Art Boxen­gas­se, wie in der For­mel 1: Raus aus den dre­cki­gen Kla­mot­ten, rein in Haus­schu­he und tro­cke­ne Hosen und ab ins Spiel­zim­mer. Außer­dem kön­nen die Bau­ern­hof­kin­der­gar­ten­kin­der künf­tig auch nach­mit­tags die Ein­rich­tung besuchen.

Froh, Schritt für Schritt voranzukommen

Neben den 24 Plät­zen für den Bau­ern­hof­kin­der­gar­ten gibt es im BRK-Kin­der­haus wei­te­re 25 Kin­der­gar­ten- und 12 Kin­der­krip­pen­plät­ze. Bis­lang gab es im Wil­densor­ger Kin­der­gar­ten ins­ge­samt nur 24 Plät­ze. „Für die Eltern ist es eine Erleich­te­rung, dass sie für ihre Kin­der einen Kita-Platz bekom­men. Aller­dings hat es gera­de in Bam­berg mit der Umset­zung in den letz­ten Jah­ren etwas geman­gelt, gera­de weil die Stadt stark gewach­sen ist. Ich bin daher froh, dass wir nun bei der Schaf­fung neu­er Plät­ze Schritt für Schritt vor­an­kom­men“, beton­te Bür­ger­meis­ter und Sozi­al­re­fe­rent Jonas Glüsen­kamp. Nur so las­se sich für Eltern Berufs­tä­tig­keit und Fami­li­en­pla­nung ver­nünf­tig unter einen Hut bringen.

Glüsen­kamp lob­te außer­dem das beson­de­re päd­ago­gi­sche Kon­zept der Ein­rich­tung. „Der Stand­ort bie­tet viel Frei­raum zur Erkun­dung der Natur und ist in Ver­bin­dung mit dem Bau­ern­hof­kin­der­gar­ten ein Ort für tol­le Kind­heits­er­leb­nis­se“, so der Bürgermeister.

Des Vor­sit­zen­den des BRK-Kreis­ver­ban­des Bam­berg, Hol­ger Dre­mel (MdL), hob in sei­ner Anspra­che die gute Zusam­men­ar­beit zwi­schen dem Trä­ger und der Stadt Bam­berg her­vor, wies eben­so auf die För­de­rung der Stadt und der Regie­rung von Ober­fran­ken hin und dank­te dem BRK-Kreis­ver­band, dass die­ser Eigen­mit­tel für die Bau­maß­nah­me aufbringt.

Im Früh­jahr 2022 wird das BRK Kin­der­haus sei­ne Pfor­ten öff­nen. Was bis dahin alles noch getan wer­den muss, dar­auf deu­te­ten die Bau­ern­hof­kin­der­gar­ten­kin­der mit ihrem Lied „Wer will flei­ßi­ge Hand­wer­ker sehen“: Fens­ter­bau­er, Maler, Flie­sen­le­ger, Tisch­ler – sie alle haben noch eini­ges zu tun. 

Kita-Offen­si­ve

Seit 2017 wur­den 154 zusätz­li­che Plät­ze geschaf­fen, allei­ne in die­sem Jahr kom­men mit den neu­en Ein­rich­tun­gen in der Dr.-Ida-Nodack-Straße und dem Kin­der­haus am Föh­ren­hain 160 wei­te­re Plät­ze, davon 60 Krip­pen und 100 KiGa-Plät­ze hin­zu. Auch die Erwei­te­run­gen bestehen­der Ein­rich­tun­gen im Bil­dungs­zen­trum am Obe­ren Ste­phans­berg und in der KiTa Jean Paul stei­gern die Anzahl um 54 Plät­ze. Wei­te­re Aus­bau­pro­jek­te fol­gen im nächs­ten Jahr. Dann wird unter ande­rem das BRK-Kin­der­haus mit sei­nen 37 zu Buche schlagen.

Coro­na

Pro­jekt „Bam­ber­ger Schnell­test­bus“ erfolg­reich – Ange­bot um eine wei­te­re Sta­ti­on erweitert

Seit zwei Wochen ist der Bam­ber­ger Schnell­test-Bus im Betrieb und fährt bis­lang von Diens­tag bis Frei­tag acht Sta­tio­nen im Bam­ber­ger Stadt­ge­biet an. Nun wird das mobi­le Schnell­test-Zen­trum um eine Sta­ti­on erwei­tert – ab kom­men­dem Don­ners­tag, dem 6. Mai, wird Tes­ten auch in Wil­densorg mög­lich sein.

„Wir sind sehr zufrie­den, dass der Bam­ber­ger Schnell­test­bus von den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern so gut ange­nom­men wird. Ab nächs­ter Woche wird auch Wil­densorg ange­fah­ren“, so Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke nach zwei Wochen Pra­xis­er­fah­rung. „Damit“, so Star­ke, „wird der „Gesund­heits­schutz für die Bevöl­ke­rung ver­bes­sert und die Test­in­fra­struk­tur erweitert.“

Der Bam­ber­ger Schnell­test­bus wird von der HTK Hygie­ne Tech­no­lo­gie Kom­pe­tenz­zen­trum GmbH (HTK), einem Toch­ter­un­ter­neh­men der Sozi­al­stif­tung Bam­berg, betrie­ben. Der Bus fährt von Diens­tag bis Sams­tag täg­lich zwei Sta­tio­nen an und führt ohne Vor­anmel­dung und unkom­pli­ziert ca. 90 kos­ten­lo­se Bür­ger­tests pro Tag durch. Ab Don­ners­tag, den 6. Mai kön­nen sich die Wil­densor­ger zwi­schen 12.30 und 14 Uhr vor Ort an der Hal­te­stel­le Eichel­see­weg tes­ten las­sen. Dafür ent­fällt der Halt „Fuch­s­park­sta­di­on“ don­ners­tags. Statt­des­sen wird das „Fuch­s­park­sta­di­on“ jetzt sams­tags ange­fah­ren – erst­ma­lig am 8. Mai. Von 9 bis 11 Uhr und 12.30 bis 14 Uhr kön­nen sich die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger dann dort vor Ort tes­ten lassen.

Es ist nicht not­wen­dig, sich für einen Test anzu­mel­den, aber man soll­te sich aus­wei­sen kön­nen. Der Bus hält pro Sta­ti­on 1,5 Stun­den vor Ort und kann cir­ca 45 Tests in die­ser Zeit durch­füh­ren. Betrie­ben wird die mobi­le Test­sta­ti­on von der HTK Hygie­ne Tech­no­lo­gie Kom­pe­tenz­zen­trum GmbH, einem Toch­ter­un­ter­neh­men der Sozi­al­stif­tung Bam­berg, das bereits das Schnell­test­zen­trum am ZOB betreibt.

Wer einen Test benö­tigt, kann sich zu fol­gen­den Zei­ten an den jewei­li­gen Hal­te­sta­tio­nen einfinden:

Diens­tag 
9.30 bis 11.00 Uhr Gartenstadt/​Kuni­gun­den­schu­le

12.30 bis 14.00 Uhr Kra­mers­feld-Bru­ckerts­hof/­Wen­de­plat­te an der Kemmerstraße

Mitt­woch 

9.30 bis 11.00 Uhr Gaustadt/​Wendeplatte am Sylvanersee

12.30 bis 14.00 Uhr Gereuth/​Wunderburg Grun­flä­che am Wolfgangsplatz

Don­ners­tag 

9.30 bis 11.00 Uhr Bam­berg-Ost/ Weißenburgstraße/“Haltestelle Kantstraße“

12.30 bis 14.00 Uhr Wildensorg/​Hal­te­stel­le Eichelseeweg

Frei­tag 

9.30 bis 11.00 Uhr Bam­berg-Süd­wes­t/­Park­bucht nach der Hal­te­stel­le St. Urban,

12.30 bis 14.00 Uhr Bam­berg Bug/​Park­platz gegen­über Hotel Bug­er Hof

Sams­tag

9.30 bis 11.00 Uhr Bam­berg-Ost/­Un­te­rer Park­platz vor dem Fuchsparkstadion

12.30 bis 14.00 Uhr Bam­berg-Ost/­Un­te­rer Park­platz vor dem Fuchsparkstadion