Im Rahmen des Projekts „Mitte.Bamberg.2025“ liefern 46 Messgeräte in der Bamberger Innenstadt anonym und datenschutzkonform Fußgängerzahlen. Erste Ergebnisse der Frequenzmessung liegen nun
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Wirtschaftsförderung präsentiert valide Zahlen
Erste Ergebnisse der Frequenzmessung in der Bamberger Innenstadt
Im Rahmen des Projekts „Mitte.Bamberg.2025“ liefern 46 Messgeräte in der Bamberger Innenstadt anonym und datenschutzkonform Fußgängerzahlen. Erste Ergebnisse der Frequenzmessung liegen nun vor, wie die Stadt Bamberg mitteilt.
„Mit unserer Messung erhalten wir erstmalig zuverlässig Zahlen zu den Passant:innen in der Bamberger Innenstadt“, so Wirtschaftsreferent Dr. Stefan Goller. Das gab es noch nie in Bamberg, da die bisherige Lasertechnik des Mitbewerbers nur an einer Stelle misst und Personen mehrfach zählt, zum Beispiel wenn diese hin- und herlaufen. Das System der Ariadne Maps GmbH dagegen erfasst seit November 2024 mobile Endgeräte in anonymisierter Form und ist so programmiert, dass es keine Mehrfachzählungen gibt.
„Zudem können wir ein wesentlich umfassenderes Bild der Passantenströme liefern, da es bei dem Mitbewerber nur den Messbereich am Grünen Markt gibt und bei Ariadne 46 Messgeräte in der ganzen Innenstadt“, ergänzt Ruth Vollmar, Leiterin der Wirtschaftsförderung. Die Messungen über Ariadne seien zudem wesentlich umfangreicher als die bisher vorliegenden Zahlen. „Wir erfahren nämlich nicht nur, wann sich Passant:innen in der Innenstadt aufhalten, sondern auch, wo und wie lange sie dortbleiben. Darüber hinaus wird erkennbar, welche Wege sie nehmen – selbstverständlich datenschutzkonform und ohne Rückschlussmöglichkeit auf Einzelpersonen“, so Vollmar weiter. So wurde im Monat Mai die höchste Frequenz am Grünen Markt Süd im Umgriff des Gabelmann mit 196.615 Passant:innen mit durchschnittlich rund 51 Minuten Aufenthaltsdauer gemessen, gefolgt vom ZOB (180.319), dem Obstmarkt (140.374), dem Grünen Markt Nord im Bereich Galeria und dem östlichen Teil des Maximiliansplatzes entlang der Fußgängerzone (132.745). In der Austraße hielten sich beispielsweise mit rund 65.000 deutlich weniger Menschen auf, jedoch verweilten diese im Durchschnitt wesentlich länger.
„Unsere gemessenen Zahlen an sich sind keine Sensationsnachricht, da keine neuen Rekorde aufgestellt werden. Es geht uns mehr darum, die Diskussionen um Veranstaltungen und Märkte in der Innenstadt zu versachlichen sowie den Gewerbetreibenden, der Verwaltung und der Politik eine valide Datengrundlage für wichtige Entscheidungen zur Bamberger Innenstadt zu geben“, so Goller. Dr. Stefan Goller und Ruth Vollmar sind zudem gespannt, wie sich die Zahlen im Sommer an verschiedenen Orten in der Innenstadt weiterentwickeln, besonders an heißen Tagen. Diese Zahlen könnten beispielsweise Hinweise auf Orte geben, die Hitzeschutzmaßnahmen brauchen.
Im Mai 2025 über 1 Million Passant:innen
Während die monatlichen Zahlen für die Innenstadt im Januar 2025 noch bei 560.438 und im Februar bei 531.597 lagen, erreichte der Monat Mai jetzt 1.019.399 gezählte Passant:innen. Zuvor gab es lediglich im Dezember mit rund 1.115.000 Passant:innen eine höhere Zahl, wobei sich ein eindeutiger Zusammenhang mit dem Weihnachtsmarkt erkennen lässt.
Besonders interessant an den Messungen sind auch die Daten zu den Uhrzeiten und der Aufenthaltsdauer der Besucher:innen: Beim ZOB ist zum Beispiel auffällig, dass es zwischen 7 Uhr und 18 Uhr von Montag bis Samstag gleichmäßig hohe Frequenzen gibt.
Betrachtet man die restliche Innenstadt sieht das Bild komplett anders aus: Dort ist der Samstag mit Abstand der Tag mit der höchsten Frequenz und zwar v.a. zwischen 10 Uhr und 15 Uhr. An den anderen Wochentagen ist zu den Tagesrandlagen weniger los, der Höhepunkt wird jeweils zwischen 11 Uhr und 14 Uhr erreicht. Ab Mai ist auffällig, dass die Zahlen auch am Sonntag steigen, was auf mehr Tourist:innen und mehr Aufenthalt im Freien deutet. Seit April 2025 halten sich erstmalig über 50 Prozent der Passant:innen länger als 90 Minuten in der Innenstadt auf.
Eine weitere Erkenntnis der Messung ist, dass sich die belebten Orte im Jahreszeitenverlauf und mit angenehmerem Wetter innerhalb der Innenstadt verschieben: Im Winter wurden die höchsten Zahlen am Bamberger ZOB gemessen, was auf die zahlreichen Busfahrenden zurückzuführen ist. Im November 2024 waren es am ZOB 145.717 Passant:innen, am südlichen Grünen Markt im Bereich des Gabelmanns 133.513. Seit April 2025 steht jedoch der südliche Grüne Markt mit einer Frequenz von 158.042 auf Platz 1 der belebten Orte in der Bamberger Innenstadt – während gleichzeitig die Frequenz am ZOB mit 145.261 nicht zurückgegangen ist. Es ist also insgesamt mehr los in der Innenstadt. „Besonders interessant sind auch die ‚Heatmaps‘ zu den am meisten frequentierten Abschnitten in der Innenstadt“, ergänzt Ruth Vollmar. Bei den ‚Heatmaps‘ handelt es sich um Karten der Innenstadt, in der die Straßenzüge je nach Anzahl der gemessenen Besucher:innen unterschiedlich farblich gekennzeichnet sind.
Frequenzmessung deutschlandweit einmalig
Im Rahmen des Projekts „Mitte.Bamberg.2025“ liefern 46 Messgeräte in der Bamberger Innenstadt anonym und datenschutzkonform Fußgängerzahlen. Einmalig in ganz Deutschland ist an dem Bamberger Projekt, dass die Daten allen Interessierten öffentlich zur Verfügung stehen. Die Wirtschaftsförderung veröffentlicht auf der Website www.mitte-bamberg-2025.de wöchentliche und monatliche Berichte. Jede und jeder kann sich stundengenau die Zahlen an einzelnen Messpunkten anschauen. In den Berichten werden unter anderem auch einzelne Veranstaltungen, wie etwa Märkte, das Wetter oder die Aufenthaltsdauer angezeigt. Die Berichte sollen zukünftig in Kooperation mit Smart City Bamberg noch um ein KI-Tool ergänzt werden, in dem Händler:innen eigene Zahlen mit den Zahlen der Messung zusammenführen können oder sich die Messungen kurz und knapp erläutern lassen können.
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Wirtschaftsförderung
Wirtschaftsregion Bamberg-Forchheim erhält 750.000 Euro
Das bayerische Wirtschaftsministerium fördert die Regionalentwicklung in allen Regierungsbezirken mit 11,6 Millionen Euro. Die Wirtschaftsregion Bamberg-Forchheim erhält sogar eine zweifache Zuwendung.
Bayerns Wirtschaftsstaatssekretär Roland Weigert hat 26 neue Förderbescheide auf Grundlage der Förderrichtlinie Landesentwicklung an Initiativen aus allen bayerischen Regierungsbezirken übergeben. Die Gesamtfördersumme beträgt 11,6 Millionen Euro.
Weigert betonte: „Viele bayerische Regionen starten nun in eine neue dreijährige Regionalmanagementförderung. Die regionalen Initiativen können je nach Herausforderungen individuell und flexibel die Schwerpunkte bei der Umsetzung ihrer Projekte festlegen. Das Förderprogramm setzt bei den Ideen vor Ort an, ist unkompliziert und seit vielen Jahren stark nachgefragt.“
Das bayerische Wirtschaftsministerium fördert nahezu flächendeckend über 65 regionale Initiativen. Ihnen soll das Anfang 2021 neu aufgelegte Förderprogramm bessere Förderkonditionen und eine wesentlich vereinfachte Antragstellung und Abwicklungbieten. Zudem sollen Regionen von zusätzlichen Fördermitteln profitieren, wenn sie Projekte zum Flächensparen umsetzen. Standorte, die mit gravierenden wirtschaftlichen Umbrüchen kämpfen und denen ein massiver Arbeitsplatzabbau droht, steht eine Sonderförderung für Transformationsprozesse zur Verfügung. Diese Förderung kann sich auf bis zu 150.000 Euro pro Jahr belaufen.
Wirtschaftsstaatssekretär Weigert sagte weiter: „Die regionalen Initiativen beweisen in ihrer täglichen Arbeit, dass durch Beteiligung, Zusammenarbeit und Vernetzung vor Ort innovative Projekte entstehen. Damit wird die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsfestigkeit der Regionen entscheidend gestärkt. Ich bin überzeugt, dass alle 25 regionalen Initiativen, die wir fördern, wesentlich zu gleichwertigen Lebens- und Arbeitsbedingungen in Bayern beitragen.“
Förderbescheidempfänger in Oberfranken
In Oberfranken sind die Region Bayreuth, die Wirtschaftsregion Hochfranken e.V., der Landkreis Hof, der Kronach Creativ e.V., der Oberfranken Offensiv e.V. und die Wirtschaftsregion Bamberg-Forchheim GmbH Empfänger einer dreijährigen Projektförderung.
Das Regionalmanagement der Region Bayreuth erhält Fördermittel in Höhe von fast 600.000 Euro bei einem Fördersatz von 90 Prozent. Die Wirtschaftsregion Hochfranken e.V. bekommt 450.000 Euro bei einem Fördersatz von ebenfalls 90 Prozent. Das Regionalmanagement des Landkreises Hof erhält knapp 600.000 Euro bei einem Fördersatz von 80 beziehungsweise 90 Prozent für ein Kooperationsprojekt. Kronach Creativ e.V. bekommt 600.000 Euro bei einem Fördersatz von 80 Prozent. Oberfranken Offensiv e.V. zahlt das Ministerium 405.000 Euro bei einem Fördersatz von 90 Prozent für ein Projekt im Themenfeld Gesundheitsversorgung.
Das Regionalmanagement der Wirtschaftsregion Bamberg-Forchheim erhält zwei Zuwendungsbescheide. Den ersten Förderbescheid bekommt sie für die dreijährige Förderphase des Regionalmanagements von knapp 450.000 Euro, Fördersatz 90 Prozent. Der zweite Förderbescheid geht für eine Sonderförderung Transformationsprozesse in der Automobilindustrie in die Region. Sie beläuft sich für drei Jahre und bei einem Fördersatz von 90 Prozent auf fast 300.000 Euro.
Der Transformationsprozess in der Automobilindustrie ist eine der großen Zukunftsaufgaben für die Region, den das Regionalmanagement mit dieser Förderung aktiv begleitet. So unterstützt es die Unternehmen gezielt bei der Bewertung ihrer Marktchancen. Gleichzeitig soll das Regionalmanagement die in der Region ansässigen Automobilzulieferbetriebe nachhaltig zukunftsfest machen, indem ihnen das Regionalmanagement bei der Realisierung von Innovationen zur Seite steht.