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Zuwanderung

Baye­ri­sches Lan­des­amt für Statistik

Zuwan­de­rung: Bay­erns Bevöl­ke­rung um etwa eine Vier­tel­mil­lio­nen gewachsen

Wie das Baye­ri­sche Lan­des­amt für Sta­tis­tik mit­teilt, zogen im Jahr 2022 erneut deut­lich mehr Men­schen nach Bay­ern als abwan­der­ten. So kamen etwa eine Vier­tel­mil­lio­nen Per­so­nen zwi­schen Janu­ar und Dezem­ber in den Frei­staat. Den Zuzug aus dem Aus­land mach­ten dabei vor allem ukrai­ni­sche Staats­an­ge­hö­ri­ge aus.

Laut Baye­ri­schem Lan­des­amt für Sta­tis­tik wies die Wan­de­rungs­bi­lanz Bay­erns im Jahr 2022 mit 222.568 Per­so­nen einen Über­schuss von etwa einer Vier­tel­mil­lio­nen auf. Die­se Zahl ergibt sich aus der Dif­fe­renz zwi­schen 569.049 Zuzü­gen und 346.481 Fortzügen.

Der Groß­teil der Zuge­zo­ge­nen sei dabei mit 444.027 Per­so­nen aus dem Aus­land nach Bay­ern gekom­men. Aus dem rest­li­chen deut­schen Bun­des­ge­biet waren es 125.022 Men­schen. Von denen, die fort­zo­gen, gin­gen 226.772 ins Aus­land, wäh­rend 119.709 in Deutsch­land blie­ben. Ins­ge­samt zogen somit 2022 fast 170.000 Per­so­nen mehr nach Bay­ern als 2021, als es 52.772 waren.

Wie das Baye­ri­sche Lan­des­amt für Sta­tis­tik wei­ter mit­teil­te, mach­ten etwa Drei­vier­tel der 222.568 Per­so­nen mit euro­päi­scher Staats­an­ge­hö­rig­keit aus (164.309), dar­un­ter 3,5 Pro­zent aus der EU. Zu den hohen Ein­wan­de­rungs­zah­len aus Euro­pa habe dabei vor allem die Zuwan­de­rung von ukrai­ni­schen Staats­an­ge­hö­rig­kei­ten (130.200) bei­getra­gen, die vor Russ­lands Angriffs­krieg flüchteten.

Etwa 20 Pro­zent der aus dem Aus­land Ein­ge­wan­der­ten mach­ten außer­dem Per­so­nen mit asia­ti­scher Staats­an­ge­hö­rig­keit aus (42.740). Knapp zwei Pro­zent kamen aus Nord- oder Süd­ame­ri­ka (3.374), knapp drei Pro­zent vom afri­ka­ni­schen Kontinent.

Auf­ge­schlüs­selt nach Staats­an­ge­hö­rig­keit, kamen 2022 130.200 Per­so­nen aus der Ukrai­ne nach Bay­ern, 10.493 aus Syri­en, 10.043 aus Afgha­ni­stan, 9.353 aus Rumä­ni­en, aus Indi­en 8.025, aus der Tür­kei 8.035, 6.386 aus dem Koso­vo und 4.637 aus der Rus­si­schen Föderation.

Inner­halb Bay­erns zogen 2022 589.626 Per­so­nen zwi­schen ein­zel­nen Gemein­den um. Das ist im Ver­gleich zum Vor­jahr (2021: 538.506) ein Plus von etwas über 51.000 Menschen.

Wie das Baye­ri­sche Lan­des­amt für Sta­tis­tik auch berich­te­te, ver­buch­ten 2022 alle baye­ri­schen Regie­rungs­be­zir­ke ein Wan­de­rungs­plus. In Ober­bay­ern leben nun 74.614 Men­schen mehr, in Nie­der­bay­ern 24.190, in der Ober­pfalz 20.390, in Ober­fran­ken 18.352, in Mit­tel­fran­ken 34.461, in Unter­fran­ken 18.931 und in Schwa­ben 31.630.

Teil­ha­be von Zuge­wan­der­ten in poli­ti­schen Parteien

Stu­di­en­vor­stel­lung zum Europatag

Moni­ka Bozhi­no­ska Laza­ro­va von der Uni­ver­si­tät Bam­berg prä­sen­tiert zum Euro­pa­tag Ergeb­nis­se einer län­der­über­grei­fen­den Stu­die zum The­ma Integration.

Zum Euro­pa­tag am 9. Mai stellt Moni­ka Bozhi­no­ska Laza­ro­va ab 12:30 Uhr For­schungs­er­geb­nis­se zur Teil­ha­be­be­reit­schaft und ‑bedin­gun­gen von Zuge­wan­der­ten in poli­ti­schen Par­tei­en im Bür­ger­la­bor in der Haupt­wach­stra­ße 3 vor. Die Poli­tik­wis­sen­schaft­le­rin der Uni­ver­si­tät Bam­berg unter­such­te dafür nicht nur die Situa­ti­on in Deutsch­land, son­dern auch in einem Groß­teil euro­päi­scher Demokratien.

In ihrer For­schung the­ma­ti­siert Bozhi­no­ska Laza­ro­va, wel­che Fak­to­ren die Teil­ha­be von Zuge­wan­der­ten am öffent­li­chen Leben in ihrer Wahl­hei­mat för­dern oder hem­men. Außer­dem geht es dar­um, inwie­weit nied­ri­ge­re Ein­bür­ge­rungs­hür­den und Inte­gra­ti­ons­maß­nah­men Nach­tei­le aus­glei­chen, die Ein­wan­de­rer zunächst in der Poli­tik der Wahl­hei­mat haben.

Die Stu­die ist Teil des EU-Pro­jek­tes „Glo­bal Mobi­li­ty of Employees“ (GLOMO), das sich mit den Kar­rie­re­be­din­gun­gen inter­na­tio­na­ler Arbeits­kräf­te befasst. In dem inter­dis­zi­pli­nä­ren For­schungs­pro­jekt unter­su­chen For­schen­de der Uni­ver­si­tät Bam­berg gemein­sam mit acht euro­päi­schen Part­ner­uni­ver­si­tä­ten und ‑orga­ni­sa­tio­nen die Arbeitnehmermobilität.

Mai­ke And­re­sen, Inha­be­rin des Lehr­stuhls für Betriebs­wirt­schafts­leh­re, und Prof. Dr. Tho­mas Saal­feld, Inha­ber des Lehr­stuhls für Ver­glei­chen­de Poli­tik­wis­sen­schaft, koor­di­nie­ren GLOMO an der Uni­ver­si­tät Bam­berg. Das Pro­jekt wird vom For­schungs- und Inno­va­ti­ons­pro­gramm Hori­zon 2020 der Euro­päi­schen Uni­on gefördert.

Der Euro­pa­tag wird jähr­lich am 9. Mai gefei­ert und steht für Frie­den und Ein­heit. Er mar­kiert den Jah­res­tag der Erklä­rung des ehe­ma­li­gen Prä­si­den­ten des Euro­päi­schen Par­la­ments, Robert Schu­man. Dar­in stell­te Schu­mann sei­ne Idee für eine neue Form der poli­ti­schen Zusam­men­ar­beit in Euro­pa vor. Krieg zwi­schen den Natio­nen Euro­pas soll­te undenk­bar gemacht werden.