Über den zivi­len Wider­stand im Jahr 1944

Thea­ter­stück Wil­ly-Aron-Gesell­schaft: „Die Ver­mes­sung der Demokratie“

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Die Vermessung der Demokratie
Yumiko Tsubaki, Jan Uplegger, Maria Hinze, Foto: Emilian Tsubaki
Die Bam­ber­ger Wil­ly-Aron-Gesell­schaft zeigt in der KUFA das Thea­ter­stück „Die Ver­mes­sung der Demo­kra­tie“. Dar­in geht es um Wil­helm Leu­sch­ner, der 1944 im zivi­len Wider­stand gegen das Nazi­re­gime war.

Am 20. Juli 1944 ver­such­te Claus Schenk Graf von Stauf­fen­berg Adolf Hit­ler mit einer Bom­be zu töten. Ihm und sei­nem Han­deln ange­schlos­sen war jedoch auch ein zivi­ler Wider­stand. Vor die­sem Hin­ter­grund bringt die Bam­ber­ger Wil­ly-Aron-Gesell­schaft das Thea­ter­stück „Die Ver­mes­sung der Demo­kra­tie – Ein Wil­helm Leu­sch­ner Por­trait“ auf die Büh­ne der Kul­tur­fa­brik KUFA. Das unter ande­rem vom Deut­schen Gewerk­schafts­bund und der Adal­bert Raps Stif­tung geför­der­te Pro­jekt soll auf den zivi­len Wider­stand hinweisen.

Das Thea­ter­stück von Jan Upleg­ger, Yumi­ko Tsu­baki und Maria Hin­ze lenkt den Blick auf Wil­helm Leu­sch­ner, der den zivi­len Wider­stand 1944 orga­ni­sier­te. Leu­sch­ner wur­de in Bay­reuth gebo­ren, war Hand­wer­ker und spä­ter hes­si­scher Innen­mi­nis­ter. Außer­dem war er der Kopf der Unter­grund-Gewerk­schaft wäh­rend der NS-Dik­ta­tur und für den Fall eines geglück­ten Umstur­zes als Vize­kanz­ler vor­ge­se­hen. Das Thea­ter­stück skiz­ziert anhand meist noch unver­öf­fent­lich­ter Ori­gi­nal­do­ku­men­te und musi­ka­li­scher Ein­la­gen Leu­sch­ners poli­ti­sche und per­sön­li­che Aus­ein­an­der­set­zung mit dem Natio­nal­so­zia­lis­mus und umreißt sei­ne Sta­tio­nen im Widerstand.

Ein Podi­ums­ge­spräch nach der Auf­füh­rung soll Raum schaf­fen für Fra­gen, Aus­tausch und Refle­xi­on. Denn das Thea­ter­stück möch­te auch für das zivil­ge­sell­schaft­li­che Enga­ge­ment heu­te sen­si­bi­li­sie­ren. Wenn man Men­schen­wür­de als Basis des Zusam­men­le­bens wol­le, so die Wil­ly-Aron-Gesell­schaft, brau­che man die Aus­ein­an­der­set­zung mit der Zeit, in der Frei­heit und Men­schen­wür­de miss­ach­tet wurden.

Am 24. Okto­ber gibt es um 10 Uhr von „Die Ver­mes­sung der Demo­kra­tie“ zuerst eine Auf­füh­rung für Schul­klas­sen, am Abend, um 19:30 Uhr, eine öffent­li­che Wiederholung.

Die Wil­ly-Aron-Gesell­schaft

Seit ihrer Grün­dung im Jahr 2003 setzt sich die Wil­ly-Aron-Gesell­schaft für Zivil­cou­ra­ge, Demo­kra­tie, Men­schen­rech­te und Tole­ranz ein. Außer­dem hat es sich der Ver­ein zum Ziel gemacht, die For­schung über Wil­ly Aron und ande­re Bam­ber­ger Per­so­nen Regi­on, die mit glei­cher Zivil­cou­ra­ge han­del­ten, zu unter­stüt­zen. Wil­ly Aron war ein jüdi­scher Bam­ber­ger Sozi­al­de­mo­krat, der 1933 in Dach­au zu Tode geprü­gelt wurde.

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