Safer Inter­net Day am 11. Februar

Tipps für einen gesun­den Umgang mit digi­ta­len Medien

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Medien
Symbolbild, Foto: Pixabay
Am 11. Febru­ar ist Safer Inter­net Day. Die Bun­des­zen­tra­le für gesund­heit­li­che Auf­klä­rung (BZgA) bie­tet mit ihrer Prä­ven­ti­ons­kam­pa­gne „Ins Netz gehen“ Jugend­li­chen, Eltern sowie Fach- und Lehr­kräf­ten Infor­ma­tio­nen und Tipps für eine aus­ge­wo­ge­ne Medi­en­nut­zung und Hil­fe bei pro­ble­ma­ti­schem Nut­zungs­ver­hal­ten bei Jugendlichen.

Ob Video­spie­le, Social Media, Apps oder Strea­ming: Online-Ange­bo­te gehö­ren zu unse­rem All­tag. Digi­ta­le Gerä­te wie Smart­phone, Tablet und Com­pu­ter bie­ten viel­fäl­ti­ge Nut­zungs­mög­lich­kei­ten, Spaß und Ablen­kung – ber­gen aber auch Risi­ken. Kin­dern und Jugend­li­chen einen gesun­den Umgang mit digi­ta­len Medi­en zu ermög­li­chen, ist daher wich­ti­ger denn je. Die Bun­des­zen­tra­le für gesund­heit­li­che Auf­klä­rung (BZgA) bie­tet mit ihrer Prä­ven­ti­ons­kam­pa­gne „Ins Netz gehen“ Jugend­li­chen, Eltern sowie Fach- und Lehr­kräf­ten Infor­ma­tio­nen und Tipps für eine aus­ge­wo­ge­ne Medi­en­nut­zung und Hil­fe bei pro­ble­ma­ti­schem Nut­zungs­ver­hal­ten bei Jugendlichen.’


Pro­ble­ma­ti­sche Anzei­chen erkennen

Medi­en­kon­sum durch­dringt vie­le Berei­che der Lebens­wirk­lich­keit von Jugend­li­chen – vom Fami­li­en­le­ben bis zum Schul­all­tag – und sorgt dabei nicht sel­ten für Kon­flik­te. Ohne Smart­phone aus dem Haus zu gehen oder eine län­ge­re Zeit off­line zu sein, ist für Jugend­li­che kaum denkbar.

Eine zeit­wei­se inten­si­ve Beschäf­ti­gung mit dem Smart­phone, Online-Ange­bo­ten oder Video­spie­len muss nicht direkt in eine Abhän­gig­keit füh­ren. Für Eltern ist es aber nicht immer leicht zu erken­nen, ob ihr Kind nur pha­sen­wei­se von einem Spiel oder Online-Ange­bot fas­zi­niert ist oder ob es sich um ein pro­ble­ma­ti­sches Nut­zungs­ver­hal­ten han­delt. Der Über­gang zu einer exzes­si­ven Medi­en­nut­zung kann flie­ßend ver­lau­fen. Die Ver­hal­tens­wei­sen und Gefüh­le der Betrof­fe­nen ähneln dabei ande­ren nicht-sub­stanz­ge­bun­de­nen Süch­ten, wie z.B. der Glücksspielsucht.


Zu den häu­figs­ten Sym­pto­men bei Jugend­li­chen zählen

zeit­lich unkon­trol­lier­ter, oft stun­den­lan­ger Medienkonsum

ste­ti­ge Erhö­hung der Nutzungszeiten

über­mä­ßi­ge gedank­li­che Beschäf­ti­gung mit den Lieb­lings­spie­len oder sozia­len Netzwerken

miss­lin­gen­de Ver­su­che, die Medi­en­nut­zung zu reduzieren

Ver­nach­läs­si­gung der (außer-)schulischen Ver­pflich­tun­gen und sozia­len Kontakte

Ent­zugs­er­schei­nun­gen bei Nicht­kon­sum, zum Bei­spiel Wut, Reiz­bar­keit, Ver­zweif­lung, Niedergeschlagenheit

kör­per­li­che Begleit­erschei­nun­gen wie Kopf- und Rücken­schmer­zen, Schlafmangel

Ver­heim­li­chung oder Ver­harm­lo­sung des Nut­zungs­ver­hal­tens und mög­li­cher Folgeprobleme.

Tre­ten meh­re­re die­ser Sym­pto­me über einen län­ge­ren Zeit­raum auf, kann man von einer Abhän­gig­keit spre­chen. Exzes­si­ve Medi­en­nut­zung lässt sich jedoch nicht aus­schließ­lich an der Nut­zungs­zeit fest­ma­chen, son­dern wird auch von ande­ren Fak­to­ren beein­flusst – zum Bei­spiel der Art des kon­su­mier­ten Inhalts und der emo­tio­na­len Situa­ti­on, in der sich die Betrof­fe­nen befinden.

Im Jahr 2018 hat die Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on (WHO) Gam­ing Dis­or­der (deutsch: “Video­spiel­sucht”) als Unter­ka­te­go­rie der Ver­hal­tens­süch­te auf­ge­nom­men und damit offi­zi­ell als Krank­heits­bild beschrieben.

Seit 2021 ist das Stö­rungs­bild in der “Inter­na­tio­na­len Klas­si­fi­ka­ti­on der Krank­hei­ten” (ICD-11) im Bereich der Ver­hal­tens- und Neu­ro­ent­wick­lungs­stö­run­gen auf­ge­führt. Dem­nach ist ein patho­lo­gi­scher Medi­en­ge­brauch als eigen­stän­di­ges Stö­rungs­bild im Bereich der Ver­hal­tens­süch­te nur für Com­pu­ter- bezie­hungs­wei­se Video­spie­le der­zeit offi­zi­ell aner­kannt. Jedoch ist auch ein sucht­ähn­li­ches Ver­hal­ten bei der exzes­si­ven Nut­zung von sozia­len Netz­wer­ken wie Insta­gram oder Tik­Tok immer häu­fi­ger beob­acht­bar. Die Sucht nach Online-Por­no­gra­fie (auch Por­no­gra­fie-Nut­zungs­stö­rung) oder nach Online-Glücks­spiel sind wei­te­re Süch­te im Zusam­men­hang mit digi­ta­len Medien.


Tipps für eine aus­ge­wo­ge­ne Medi­en­nut­zung in der Familie

Wie viel Zeit dür­fen Jugend­li­che vor dem Bild­schirm ver­brin­gen? Bei der Viel­zahl an Gerä­ten in den meis­ten Haus­hal­ten ist es gar nicht leicht, den Über­blick über die gesam­te Bild­schirm­zeit zu behalten.

Hier ist es sinn­voll, ver­pflich­ten­de Ver­ein­ba­run­gen für die gan­ze Fami­lie auf­zu­stel­len. So wer­den Kin­der und Jugend­li­che dabei unter­stützt, ein eigen­stän­di­ges und ver­ant­wor­tungs­be­wuss­tes Medi­en­ver­hal­ten zu ent­wi­ckeln. Eltern haben hier übri­gens eine wich­ti­ge Vorbildfunktion!

Um fes­te Medi­en­zei­ten zu ver­ein­ba­ren, kön­nen sich Eltern an den Emp­feh­lun­gen der „Leit­li­nie zur Prä­ven­ti­on dys­re­gu­lier­ten Bild­schirm­me­di­en­ge­brauchs in der Kind­heit und Jugend“ der Deut­schen Gesell­schaft für Kin­der- und Jugend­me­di­zin (DGKJ) orientieren.

Die­se emp­fiehlt eine frei­zeit­li­che Nut­zung digi­ta­ler Medi­en für Jugend­li­che ab 12 Jah­ren für höchs­tens 1 bis 2 Stun­den täg­lich, für 16- bis 18-Jäh­ri­ge nicht mehr als 2 Stun­den täg­lich. Die Emp­feh­lun­gen sind als Richt­wer­te zu ver­ste­hen und die indi­vi­du­el­le Ent­wick­lung der Kin­der und Jugend­li­chen zu berücksichtigen.


Wei­te­re Tipps für Eltern zur Medi­en­nut­zung bei Jugendlichen

Die Alters­emp­feh­lun­gen beach­ten und Inhal­te vor­her überprüfen

Eine inhalt­li­che Beglei­tung ermög­li­chen und mit Jugend­li­chen in Kon­takt bleiben

Die Medi­en­nut­zung regel­mä­ßig gemein­sam reflektieren

Je nach Alter den Inter­net­zu­gang beschrän­ken und Jugend­schutz­fil­ter nutzen

Bei einem pro­ble­ma­ti­schen Nut­zungs­ver­hal­ten kön­nen Jugend­li­che zu einem Selbst­test ermu­tigt wer­den und gege­be­nen­falls pro­fes­sio­nel­le Hil­fe in Anspruch genom­men werden

Wei­ter­füh­ren­de BZgA-Informationen

Auf der Web­site www.ins-netz-gehen.de kön­nen sich Jugend­li­che über eine aus­ge­wo­ge­ne Medi­en­nut­zung infor­mie­ren, ihr Wis­sen mit ver­schie­de­nen Quiz tes­ten, einen Selbst­test machen sowie die Online-Bera­tung in Anspruch nehmen.

Der Selbst­test von www.ins-netz-gehen.de hilft Jugend­li­chen dabei, ihr eige­nes Medi­en­ver­hal­ten zu über­prü­fen. Je frü­her Betrof­fe­ne ihr Nut­zungs­ver­hal­ten rea­lis­tisch ein­schät­zen kön­nen und ver­än­dern wol­len, des­to eher kön­nen auf­klä­ren­de, bera­ten­de und gege­be­nen­falls the­ra­peu­ti­sche Maß­nah­men helfen.

Die kos­ten­freie Online-Bera­tung von “Ins Netz gehen” regt dazu an, das eige­ne Medi­en­nut­zungs­ver­hal­ten zu reflek­tie­ren und moti­viert zu Ver­hal­tens­än­de­run­gen. Ziel ist es, Jugend­li­che dazu zu ani­mie­ren, ver­stärkt alter­na­ti­ve Frei­zeit­ak­ti­vi­tä­ten auf­zu­neh­men, die jen­seits der digi­ta­len Medi­en stattfinden.

Das Mul­ti­pli­ka­toren­por­tal www.ins-netz-gehen.info bie­tet Infor­ma­tio­nen, Hil­fe und Bera­tung für Eltern, Lehr­kräf­te und Fach­per­so­nal. Dazu ste­hen viel­fäl­ti­ge Infor­ma­tio­nen und Bera­tungs­an­ge­bo­te zur digi­ta­len Medi­en­welt und der ver­ant­wor­tungs­vol­len Medi­en­nut­zung zur Verfügung.

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