Im Februar waren in der Region etwas mehr Personen arbeitslos gemeldet als im Januar, wie die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg mitteilte. Jedoch sei es aufgrund günstiger Witterung in Tourismus und Gastronomie auch zu Neueinstellungen gekommen. Auch ukrainische Geflüchtete sorgen für Belebung.
Ende Februar waren 12.741 Menschen im Bezirk der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg arbeitslos gemeldet, so die Agentur. Damit hat die Zahl der Arbeitslosen in der Region seit dem Vorjahr um 1.236 Personen (+10,7 Prozent) zugenommen. Überwiegender Grund für den Anstieg sind die seit Juni 2022 von den Jobcentern betreuten ukrainischen Geflüchteten. Insgesamt seien 979 von ihnen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote im Bezirk beträgt somit wie im Januar 3,7 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 3,3 Prozent
In den letzten vier Wochen wurden mit 1.230 Personen 47,7 Prozent weniger entlassen als im Januar. Im Vergleich zum Februar letzten Jahres meldeten sich 7,1 Prozent (+82) mehr Menschen arbeitslos. 1.098 Frauen und Männer konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden. Das sind 46,2 Prozent mehr (+347) als im Januar und 8,4 Prozent weniger (-101) als im vorherigen Jahr.
Arbeitsmarktentwicklung
Der Februar begann mit den ersten Vorboten des Frühlings und sorgte somit für Aufbruchsstimmung und einen leichten saisonalen Beschäftigungsanstieg. Vor allem im Bauhandwerk, der Gastronomie und dem Tourismus begann das Saisongeschäft, nach einer verkürzten Winterpause wieder an Fahrt aufzunehmen.
Sogar an Hilfskräfte zu kommen, sei eine immer größere Herausforderung, sagt Stefan Trebes, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg. „Normalerweise erhöht sich im Februar deutlich die Jugendarbeitslosigkeit. Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung in den Metall‑, Elektro- und anderen technischen Berufen melden sich Jugendliche übergangsweise arbeitslos, die nicht von ihrem Betrieb übernommen wurden. Jedoch stieg heuer die Arbeitslosigkeit der unter 25-Jährigen lediglich um sechs Prozent. Aufgrund des hohen Fachkräftebedarfs wurde der Großteil direkt übernommen. Generell bewegt sich der Markt weiterhin stabil auf einem hohen Niveau. Der gestiegene Kostendruck sorgt bei vielen Betrieben eher für Umbruchs- als für Einbruchsstimmung und damit zu Investitionen. Für den kommenden Monat rechne ich bereits mit einer dynamischen Frühjahrsbelebung und deutlich sinkenden saisonalen Arbeitslosigkeit.“
Ukrainische Geflüchtete: Gewinn für Region
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor einem Jahr kamen viele Geflüchtete auch in den Raum des Agenturbezirks Bamberg-Coburg. Die Zahl der bei den Jobcentern arbeitslos gemeldeten UkrainerInnen erreichte im August letzten Jahren mit 1.233 ihren Höchststand.
Aufgrund ihrer häufig guten Qualifikation fanden viele der Geflüchteten bereits eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Mit 705 Beschäftigten sind in der Region mehr als doppelt so viele beschäftigt, als ein Jahr zuvor. Davon sind 64,3 Prozent Frauen, 63,1 Prozent arbeiten Vollzeit und 91,1 Prozent sind jünger als 55 Jahre.
Stefan Trebes: „Das Interesse der Betriebe der Region, Ukrainerinnen zu beschäftigen, ist da. Da demnächst zunehmend Integrationskurse auslaufen, gehen wir seit Wochen aktiv dorthin, um die Ukrainer zu allen Fragen rund um den Arbeitsmarkt, Weiterbildung, Jobsuche zu informieren. Auch die Organisation der Kinderbetreuung ist ein geläufiges Thema, da gut 75 Prozent der arbeitsuchenden Ukrainer Frauen sind.“
Arbeitslosigkeit sinkt in drei Regionen
Der Arbeitsmarkt der Agentur Bamberg-Coburg umfasst die Gebietskörperschaften Stadt und Landkreis Bamberg, Stadt und Landkreis Coburg sowie die Landkreise Forchheim, Kronach und Lichtenfels. In diesem Jahr verzeichneten aufgrund der günstigen Witterung bereits im Februar die Stadt und der Landkreis Bamberg sowie Lichtenfels einen ersten Rückgang der Arbeitslosigkeit. In den Landkreisen Kronach, Coburg, Forchheim und der Stadt Coburg stieg sie nur noch geringfügig.