Ursula Sowa, Bamberger Landtagsabgeordnete der Grünen und Sprecherin für Bau, und Patrick Friedl, Sprecher für Klimaanpassung, haben die Hitzeschutzstrategie des Bundes kommentiert. Auch appellieren sie an die Verantwortung der Staatsregierung beim Hitzeschutz.
Der Deutsche Wetterdienst sprach vergangene Woche wieder Hitzewarnungen für ganz Bayern aus. In Bamberg wurden zeitweise 35,2 Grad gemessen. Im unterfränkischen Kitzingen bis zu 36,1 Grad. Die Hitze belastet Mensch und Umwelt. Umso wichtiger sei es, so Ursula Sowa in einer Mitteilung, sich vor der Hitze zu schützen. Die Kommunen würden die unmittelbaren Auswirkungen vor Ort kennen, und könnten laut Sowa entsprechend am besten die geeigneten Maßnahmen gegen Hitze planen und umsetzen.
Bei der Hitzevorsorge will das Bundesbauministerium die Akteure vor Ort nun unterstützen und hat eine Strategie für den Hitzeschutz in der Stadtentwicklung und im Bauwesen vorgelegt. Die Handlungsstrategie gibt Hinweise, wie ortsangepasste Lösungen entwickelt, wie Hitzeinseln vermieden werden können und welche Entwicklung im Stadtraum zukünftig notwendig wird, damit Städte auch im Sommer lebenswerte Orte sind.
Ursula Sowa sagt dazu: „Die Hitzeschutzstrategie des Bundes ist eine gute Nachricht.“ Sie zeige, welche Maßnahmen gegen Hitze bereits greifen und was Kommunen tun könnten, um Hitzeinseln in Städten und Gemeinden zu vermeiden. „Aber auch der Freistaat ist gefragt“, so Ursula Sowa weiter, „den Kommunen unter die Arme zu greifen. Die Söder-Regierung darf sich nicht aus der Verantwortung stehlen.“
Klimaanpassungsmaßnahmen
Patrick Friedl fügt an: „Jede durch Hitze gefährdete Kommune in Bayern sollte so bald wie möglich einen Hitzeaktionsplan erstellen und in Umsetzung bringen. Dafür hat die Söder-Regierung Sorge zu tragen. Sie muss wirksame Anreize schaffen. Leider haben derzeit erst sechs Kommunen in Bayern Hitzeaktionspläne.“
Das fehlende Wissen, was bei extremer Hitze zu tun sei, berge für viele Kommunen ein hohes Risiko bei sich verschärfenden Hitzewellen. „Wir fordern von der Staatsregierung endlich eine umfassende Finanzierung von Klimaanpassungsmaßnahmen. Für die Kommunen ist es elementar, dass sie Konzepte entwickeln können, um sich an die sich verschärfende klimatische Lage anzupassen.“
Beispiele, was getan werden könnte sieht Ursula Sowa in mehr Grün- und Wasserflächen in den Städten. „Wir brauchen mehr Bäume, die Schatten spenden. Auch Dächer und Fassaden lassen sich begrünen. Durch qualifizierte Freiflächengestaltungspläne, die zur Baugenehmigung verpflichtend eingereicht werden müssten, könnten wir viel bewirken. Es ist klar, die Bayerische Bauordnung muss grüner werden.“