Heute Nacht steht die US-amerikanische Präsidentschaftswahl an. Wie eine Umfrage der IHK für Oberfranken Bayreuth zeigt, rechnen oberfränkische Unternehmen je nach Ausgang der Wahl mit sehr unterschiedlichen Konsequenzen für ihre Geschäftsbeziehungen mit den USA.
Im Vorfeld der heute Nacht (5. November) anstehenden US-Wahl hat die IHK für Oberfranken Bayreuth unter ihren Mitgliedsunternehmen ein Stimmungsbild darüber eingeholt, mit welchen Auswirkungen die Unternehmen je nach Wahlausgang rechnen. Beim Ergebnis berücksichtigt wurden ausschließlich Unternehmen mit Geschäftskontakten, Niederlassungen oder Produktionsstätten in den USA. Gut 200 solcher Unternehmen sind bei der IHK für Oberfranken Bayreuth registriert.
Eine deutliche Mehrheit (74 Prozent) bewertet den Ausgang der US-Wahl als sehr wichtig oder wichtig für die eigene Geschäftsstrategie. Die befragten Unternehmen stellen dabei der letzten Regierung ein gutes Zeugnis aus. Für 39 Prozent der Befragten haben sich die Geschäftsbeziehungen seit der letzten Wahl etwas verbessert, für neun Prozent sogar deutlich verbessert. Nur sieben Prozent verzeichneten eine Verschlechterung.
Was die Kandidatin und der Kandidat für Oberfrankens Wirtschaft bedeuten
Im Falle eines Wahlsieges von Donald Trump erwarten dabei drei Viertel der befragten Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen, dass sich ihre Geschäftsbeziehungen mit den USA verschlechtern werden. Etwa 10 Prozent rechnen mit keinen nennenswerten Veränderungen. Nur wenige der Befragte vermuten eine Verbesserung ihrer Geschäftsbeziehungen unter Trump.
Ganz anders fallen die Erwartungen im Falle eines Wahlsieges von Kamala Harris aus. In diesem Fall rechen mehr als 40 Prozent der befragten oberfränkischen Unternehmen mit einer Verbesserung der Geschäftsbeziehung zu den USA. Etwas weniger als die Hälfte erwartet keine Veränderungen. Nur einzelne Befragte prognostizieren eine Verschlechterung ihrer Beziehungen.
Zusätzlich wurden die oberfränkischen Unternehmen nach ihrer Einschätzung zu den größten Risiken für ihre Geschäftstätigkeit nach der US-Wahl gebeten. Jeweils mehr als 80 Prozent der Befragten befürchten höhere Zölle und Handelshemmnisse sowie Auswirkungen von Sanktionen der US-Regierung auf andere Weltmärkte. Daneben sieht fast jedes zweite befragte Unternehmen in der Instabilität der Finanzmärkte ein Risiko.
Die USA waren 2023 vor Österreich und China wichtigster Abnehmer bayerischer Produkte (Exportvolumen: 28,4 Milliarden Euro). Bei den Importen lagen die USA auf Rang sechs nach China, Österreich, Tschechien, Italien und Polen (Importvolumen: 13,4 Milliarden Euro).