Dees­ka­la­ti­on not­wen­dig, denn Zoll­wett­lauf kennt nur Verlierer

US-Zöl­le belas­ten Bay­erns Auto­mo­bil­in­dus­trie beson­ders stark

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Symbolbild, Foto: Pixabay
Die beschlos­se­nen Zusatz­zöl­le in Höhe von 25 Pro­zent auf Auto­mo­bi­le und bestimm­te Auto­mo­bil­tei­le sieht die vbw – Ver­ei­ni­gung der Baye­ri­schen Wirt­schaft e. V. mit gro­ßer Sorge.

„Die Zöl­le wer­den Pro­duk­te baye­ri­scher Auto­her­stel­ler und Zulie­fe­rer teu­rer und damit weni­ger wett­be­werbs­fä­hig auf dem US-Markt machen. Fakt ist: Die USA sind der größ­te Export­markt für baye­ri­sche Autos“, betont vbw Haupt­ge­schäfts­füh­rer Bert­ram Bros­sardt. Um die dann zu erwar­ten­de schwä­che­re Nach­fra­ge abzu­fan­gen, könn­ten die betrof­fe­nen Unter­neh­men ver­su­chen die Prei­se zu sen­ken, aber das redu­zie­re natür­lich die Mar­ge. Bay­ern als beson­ders export­ori­en­tier­te Wirt­schaft mit sei­ner star­ken Auto­mo­bil­in­dus­trie wäre davon über­durch­schnitt­lich betroffen.

Bay­ern expor­tier­te im Jahr 2024 Waren im Wert von rund 29 Mrd. Euro in die USA, das ent­spricht 12,8 Pro­zent aller baye­ri­schen Expor­te. Gegen­über dem Vor­jahr stie­gen die Expor­te in die USA um über­durch­schnitt­li­che 1,6 Pro­zent. Für Pkw sind die USA der mit Abstand wich­tigs­te Export­markt. Fast ein Fünf­tel der baye­ri­schen Pkw-Expor­te ging 2024 in die USA. Vom Export von Zulie­fer­tei­len gin­gen gut neun Pro­zent in die Ver­ei­nig­ten Staa­ten. „Es ist klar, dass die EU auf Straf­zöl­le selbst­be­wusst und geschlos­sen reagie­ren muss. Aller­dings muss sorg­fäl­tig über­legt wer­den, wel­che Mit­tel ziel­füh­rend sind. Gegen­zöl­le dür­fen nur als letz­tes Mit­tel ein­ge­setzt wer­den, ein Zoll­wett­lauf kennt nur Ver­lie­rer. Des­halb soll­te die EU jetzt aktiv und inter­es­sens­ori­en­tiert mit der US-Regie­rung ver­han­deln und vor allem dees­ka­lie­rend wir­ken. Wir sehen exem­pla­risch die Mög­lich­keit, die Import­zöl­le in die Euro­päi­sche Uni­on zu sen­ken, zum Bei­spiel für Pkw“, erklärt Bros­sardt weiter.

Auch an die neue Bun­des­re­gie­rung hat die vbw kla­re For­de­run­gen: „Unse­re Wirt­schaft kämpft der­zeit mit einer Kom­bi­na­ti­on aus Kon­junk­tur- und Struk­tur­kri­se. In die­sem schwie­ri­gen Umfeld sor­gen Zoll-Ankün­di­gun­gen bei den Unter­neh­men zusätz­lich für Unsi­cher­heit und höhe­re Kos­ten. Jetzt müs­sen rasche Refor­men beschlos­sen wer­den, die Bay­ern und Deutsch­land als Wirt­schafts­stand­ort stär­ken und eine höhe­re öko­no­mi­sche Resi­li­enz bedin­gen. Unse­re Unter­neh­men brau­chen drin­gend Ent­las­tun­gen bei Lohn­zu­satz­kos­ten, Ener­gie­kos­ten, Unter­neh­mens­steu­ern und büro­kra­ti­schen Vor­ga­ben, damit sie im sich ver­schär­fen­den inter­na­tio­na­len Wett­be­werb bestehen kön­nen. Auf­ga­be des künf­ti­gen Bun­des­kanz­lers wird es außer­dem sein, direkt auf die USA zuzugehen.“

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