Sozi­al­ver­band

VdK Bay­ern: Angst vor Alters­ar­mut in Bay­ern ist begründet

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Altersarmut
Symbolbild, Foto: Pixabay
Eine aktu­el­le Stu­die des Gesamt­ver­bands der deut­schen Ver­si­che­rungs­wirt­schaft zeigt, dass in Bay­ern die Kauf­kraft für Rentner:innen am schlech­tes­ten ist. In die­sem Lich­te wirft der Sozi­al­ver­band VdK der baye­ri­schen Staats­re­gie­rung vor, das Pro­blem der Alters­ar­mut herunterzuspielen.

Heu­te (4. Janu­ar) ver­öf­fent­lich­te der Gesamt­ver­band der deut­sche Ver­si­che­rungs­wirt­schaft eine Stu­die zur regio­na­len Kauf­kraft von Rentner:innen in Bay­ern. Nach­dem sie sich kürz­lich zum über­trie­be­nen Miss­trau­en der baye­ri­schen Staats­re­gie­rung gegen­über Bür­ger­geld­be­zie­hen­den geäu­ßert hat­te, sag­te Vere­na Ben­te­le, Lan­des­vor­sit­zen­de des VdK Bay­ern, nun in einer Mit­tei­lung des Sozi­al­ver­bands: „Die Stu­die bestä­tigt die Befun­de des Sozi­al­ver­bands VdK. In Bay­ern ist die Kauf­kraft im Ver­hält­nis zur Ren­ten­hö­he für Rent­ne­rin­nen und Rent­ner am schlech­tes­ten. So gehö­ren deutsch­land­weit Gar­misch-Paten­kir­chen, das Berch­tes­ga­de­ner Land sowie Regens­burg mit jeweils 862 Euro zu den Regio­nen mit der gerings­ten Kauf­kraft. Die­se Ergeb­nis­se sind ein wei­te­rer Beleg dafür, dass die Angst vor Alters­ar­mut in Bay­ern begrün­det ist. Umso unver­ständ­li­cher ist, dass die Baye­ri­sche Staats­re­gie­rung das Pro­blem der Alters­ar­mut in Bay­ern stets herunterspielt.“

Der VdK Bay­ern for­dert von der Staats­re­gie­rung ent­spre­chend, das Pro­blem der Alters­ar­mut von meh­re­ren Sei­ten anzu­pa­cken. Zum einen wür­den höhe­re Ren­ten und damit höhe­re Kauf­kraft im Alter durch bes­se­re Löh­ne und höhe­re Erwerbs­be­tei­li­gung – ins­be­son­de­re von Frau­en – ent­ste­hen. Dies müs­se etwa durch mehr Ange­bo­te zur Kin­der­be­treu­ung, zur Ent­las­tung pfle­gen­der Ange­hö­ri­ger und durch akti­ve Bekämp­fung von Nied­rig­löh­nen und mehr regu­lä­rer Beschäf­ti­gung statt Mini­jobs in Bay­ern ermög­licht wer­den. Dazu wür­de ein eige­nes baye­ri­sches Tarif­treue­ge­setz erheb­lich beitragen.

Zum ande­ren müss­ten die Lebens­hal­tungs­kos­ten in Bay­ern durch den Aus­bau von mehr und auch im Alter bezahl­ba­rem und bar­rie­re­frei nutz­ba­rem Wohn­raum gesenkt wer­den. Wenn die Staats­re­gie­rung nicht kon­kret gegen­steue­re, wür­den die Kos­ten und die Alters­ein­kom­men immer wei­ter aus­ein­an­der­klaf­fen und die Alters­ar­mut in Bay­ern wür­de wei­ter bedroh­lich zunehmen.

Hin­ter­grund

Bay­ern hat laut VdK die höchs­te Alters­ar­muts­ge­fähr­dungs­quo­te aller Bun­des­län­der. 21,8 Pro­zent aller Men­schen über 65 Jah­re in Bay­ern waren 2022 armuts­ge­fähr­det und damit 6,8 Pro­zent mehr als im Durch­schnitt der baye­ri­schen Gesamt­be­völ­ke­rung. Im Bun­des­durch­schnitt liegt die Alters­ar­muts­quo­te bei 17,5 Prozent.

Dif­fe­ren­ziert nach Män­nern und Frau­en ergibt sich: Män­ner über 65 sind in Bay­ern zu 18,4 Pro­zent armuts­ge­fähr­det, bei den Frau­en sind es sogar 24,5 Pro­zent. Bay­ern hat damit die höchs­te Alters­ar­muts­ge­fähr­dungs­quo­te von Frau­en im Bundesländervergleich.

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