Seit Kriegsausbruch sind mehr als eine Million ukrainische Geflüchtete nach Deutschland gekommen, mehr als 100.000 davon nach Bayern. Um sie in ihrem neuen Alltag, der auch ein Alltag als Verbraucherinnen und Verbraucher ist, zu unterstützen, macht die Verbraucherzentrale Bayern kostenfreie Beratungs-Angebote.
Sprachliche Barrieren und ein unbekanntes Rechtssystem stellen große Herausforderungen für Geflüchtete dar. Vertragsdetails und Gesetze sind für neu in Deutschland angekommene ukrainische Geflüchtete, die im neuen Zuhause auch Verbraucherinnen und Verbraucher sind, oft schwer verständlich. Sprachliche Missverständnisse und Unkenntnis bei Verbraucherrechten können schnell zu falsch abgeschlossenen Verträgen oder überhöhten Rechnungen führen. „Mit unserem breit aufgestellten Angebot auf ukrainisch und deutsch unterstützen wir Menschen aus der Ukraine dabei, ihre Rechte im Verbraucheralltag kennenzulernen und durchzusetzen“, zitiert eine Mitteilung der Verbraucherzentrale Bayern ihre Vorständin Marion Zinkeler. „Damit schaffen wir eine wichtige Grundlage für ihre gesellschaftliche Teilhabe in Bayern.“
Antworten auf verbraucherrechtliche Alltagsfragen in ukrainischer Sprache hat die Verbraucherzentrale online zusammengestellt. Interessierte können dort Informationen zu Versicherungen, Vertragsabschluss und ‑kündigung, Umtauschrechten, Rundfunkgebühren, Online-Shopping und vielem mehr finden.
Auch können Geflüchtete eine individuelle Beratung mit ukrainischer Übersetzung in Anspruch nehmen. Die Beratung ist kostenfrei, das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz finanziert es, und findet per Telefon oder E‑Mail statt. „In letzter Zeit steigt die Zahl der Anfragen zu untergeschobenen Verträgen und anderen Verbraucherfallen. Das zeigt uns, wie wichtig unsere Unterstützung hier weiterhin ist“, sagt Marion Zinkeler.