Unge­setz­li­che Überstundenpauschalen

Volt for­dert Aufklärung

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Volt-Stadtrat Hans-Günter Brünker, Foto: Hans-Günter Brünker
Hans-Gün­ter Brün­ker, Stadt­rat für Volt, for­dert in einem meh­re­re Punk­te umfas­sen­den Plan die Auf­klä­rung der kürz­lich bekannt­ge­wor­de­nen unge­setz­li­chen Zah­lun­gen von Über­stun­den­pau­scha­len in der Stadtverwaltung.

Aus einem Bericht des kom­mu­na­len Prü­fungs­ver­ban­des geht her­vor, dass die Stadt Bam­berg im Zeit­raum von 2011 bis 2017 tarif­wid­rig und ohne gesetz­li­che Grund­la­ge min­des­tens 450.000 Euro für nicht geleis­te­te Über­stun­den an Rat­haus­mit­ar­bei­ten­de gezahlt hat. Wer die­se Zah­lun­gen ver­an­lasst hat und an wen sie gegan­gen sind, ist noch nicht klar. Ober­bür­ger­meis­ter Star­ke hat ers­te Unter­su­chungs­er­geb­nis­se für Ende Janu­ar angekündigt.

Hans-Gün­ter Brün­ker, Bam­ber­ger Stadt­rat der Par­tei Volt, die sich in einer Stadt­rats­ko­ope­ra­ti­on mit SPD, Grü­nen und ÖDP befin­det, hat die Nach­richt über die Zah­lun­gen nach eige­ner Aus­sa­ge mit Ent­set­zen und Ver­wun­de­rung zur Kennt­nis genom­men. „Es sind schon deut­li­che Sum­men, die da geflos­sen sind, und die­se Pra­xis der tarif­wid­ri­gen Über­stun­den­zah­lun­gen wur­de anschei­nend bereits 2013 bemän­gelt und bis min­des­tens 2017 nicht eingestellt.”

Bei der Auf­klä­rung des Falls for­dert er, meh­re­re Punk­te zu beach­ten. Eine rück­halt­lo­se Zusam­men­ar­beit mit der Staats­an­walt­schaft müs­se genau­so gege­ben sein wie die Ver­öf­fent­li­chung aller Tei­le des Rech­nungs­prü­fungs­be­rich­tes, die unter Wah­rung des Daten­schut­zes ver­öf­fent­licht wer­den kön­nen. Auch eine bal­di­ge Sit­zung des Rech­nungs­prü­fungs­aus­schus­ses unter Betei­li­gung aller Stadt­rats­mit­glie­der und nach Mög­lich­keit auch unter Betei­li­gung der Öffent­lich­keit for­dert der Stadtrat.

Beson­de­res Augen­merk sol­le außer­dem auf der Fra­ge lie­gen, ob es auch nach 2017 frag­wür­di­ge Zah­lun­gen in der Ver­wal­tung gab oder den begüns­tig­ten Per­so­nen auf ande­rem Wege Vor­tei­le zuteil­wur­den. Außer­dem müs­se über­prüft wer­den, ob die Pra­xis der Bezah­lung frag­wür­di­ger Über­stun­den inzwi­schen ein­ge­stellt wor­den ist. Und schluss­end­lich gel­te es zu klä­ren, wer ver­ant­wort­lich ist und wel­che struk­tu­rel­len Hin­ter­grün­de zu die­ser Pra­xis geführt haben.

„Neben man­geln­den Kon­troll­mög­lich­kei­ten lag mit­un­ter viel­leicht auch ein man­geln­der Kon­troll­wil­le durch den Stadt­rat vor. Es scheint auch, dass zu viel Macht in den Hän­den ein­zel­ner kon­zen­triert ist”, sagt Brün­ker. Die Chan­cen auf Auf­klä­rung sieht er als durch­aus gege­ben. Aber: „Es besteht die Gefahr, dass es am Schluss heißt‚ die Über­stun­den sei­en selbst­ver­ständ­lich geleis­tet, nur lei­der nicht erfasst wor­den, und dass dann jemand auf unter­ge­ord­ne­ter Ebe­ne dafür zur Ver­ant­wor­tung gezo­gen wird. Sol­che Bau­ern­op­fer soll­ten wir ver­hin­dern. Damit wäre dann viel­leicht dem Recht Rech­nung getra­gen, aber kei­ne Auf­klä­rung geleistet.”

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