„Kein Akzent auf Hand­werk und Betriebe“

Vor­schlä­ge Gas- und Wär­me­kom­mis­si­on: HWK unzufrieden

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Gas- und Wärmekommission
Foto: Pixabay
Im Ange­sicht der Vor­schlä­ge der Gas- und Wär­me­kom­mis­si­on zur Ent­las­tung bei stei­gen­den Ener­gie­prei­sen schwankt die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken laut eige­nen Anga­ben zwi­schen Hoff­nung und Ver­är­ge­rung. Vor allem einen feh­len­den Fokus auf hand­werk­li­che Betrie­be bemän­gelt die Kammer.

Dem Maß­nah­men­pa­ket der Bun­des­re­gie­rung und der Gas­preis­brem­se stand das ober­frän­ki­sche Hand­werk noch wohl­wol­lend gegen­über. Die Vor­schlä­ge der von der Bun­des­re­gie­rung ein­ge­setz­ten Gas- und Wär­me­kom­mis­si­on zur Ent­las­tung bei stei­gen­den Ener­gie­prei­sen hat die Kam­mer hin­ge­gen zwie­späl­tig auf­ge­nom­men. Das teil­te sie am 11. Okto­ber mit.

In einem Zwi­schen­be­richt hat­te die Kom­mis­si­on eine zwei­stu­fi­ge Ent­las­tung der Bür­ge­rIn­nen und der Wirt­schaft von den explo­die­ren­den Gas­prei­sen vor­ge­schla­gen. In einem ers­ten Schritt, so die Kom­mis­si­on, soll der Staat die Zah­lun­gen für Gas- und Fern­wär­me­kun­den für den kom­men­den Dezem­ber zah­len. Der zwei­te Schritt sieht vor, ab März 2023 bis min­des­tens Ende April 2024 eine Gas- und Wär­me­preis­brem­se grei­fen zu lassen.

Reak­ti­on der HWK

„Gut ist, dass sowohl liqui­di­täts­stär­ken­de sowie ent­las­ten­de Instru­men­te ent­hal­ten sind“, sag­te Mat­thi­as Gaß­mann, Prä­si­dent der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken, über die­se Schrit­te. „Klar ist aber auch, dass wie­der ein­mal kein Akzent auf das Hand­werk und des­sen klei­ne und mit­tel­stän­di­schen Betrie­be gelegt wurde.“

Vier For­de­run­gen hat­te das ober­frän­ki­sche Hand­werk für die Ent­las­tun­gen for­mu­liert: eine deut­li­che und mit­tel­fris­ti­ge Reduk­ti­on des Gas­prei­ses, der es den Betrie­ben erlau­be, ver­läss­lich zu kal­ku­lie­ren; die Sicher­stel­lung der Ver­sor­gungs­si­cher­heit durch Spar­an­rei­ze; eine unbü­ro­kra­ti­sche Hand­ha­bung; und die sehr schnel­le Umsetzung.

„Auf den ers­ten Blick sind zwei der vier Fak­to­ren gege­ben. Das sind die Reduk­ti­on des Gas­prei­ses und der Spar­an­reiz, der die Ver­sor­gungs­si­cher­heit gewähr­leis­ten soll“, so Graß­mann. „Aller­dings bleibt eine gro­ße Ent­las­tungs­lü­cke – ein­mal bis Dezem­ber und dann die bei­den ers­ten Mona­te des kom­men­den Jah­res. Und damit ist es vor allem für unse­re ener­gie­in­ten­si­ven Betrie­be im Hand­werk nicht die erhoff­te, schnel­le Hil­fe. Die­se Ent­las­tung greift nach wie vor zu spät.“

Ärger­lich blei­be außer­dem, dass erneut kein Fokus auf das durch die Ener­gie­prei­se belas­te­te Hand­werk gelegt sei. „Dort gibt es ener­gie­in­ten­si­ve Betrie­be, die zum Teil bereits drei- bis vier­fach höhe­re Prei­se haben oder zum Jah­res­wech­sel erwar­ten. Hier reicht eine Ein­mal­zah­lung im Dezem­ber sicher nicht aus.“

Die Kam­mer erwar­tet, dass – wie bereits ange­kün­digt wur­de – die Här­te­fall­re­ge­lun­gen umge­hend auf das Hand­werk aus­ge­wei­tet wer­den. Auch sol­len laut Wil­len der HWK alle Zuschuss­pro­gram­me auch für klei­ne und mitt­le­re Unter­neh­men geöff­net wer­den. Die Gas- und Wär­me­kom­mis­si­on habe in ihrem Zwi­schen­be­richt selbst dar­auf hin­ge­wie­sen, dass mit den Vor­schlä­gen „nicht jede denk­ba­re unter­neh­me­ri­sche Pro­blem­la­ge“ ange­mes­sen auf­lös­bar sei. Daher wäre zudem ein geeig­ne­ter Instru­men­ten­satz für die Behand­lung von Här­te­fäl­len (zum Bei­spiel durch Liqui­di­täts­hil­fen, Bürg­schaf­ten, Zuschüs­se, Kre­di­te) not­wen­dig. Und: Für die Unter­neh­men, die der­zeit kei­ne Ver­sor­gungs­ver­trä­ge erhal­ten, sol­len im wei­te­ren Ver­lauf der Kom­mis­si­ons­ar­beit Lösun­gen erar­bei­tet werden.

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