Grü­nes Licht für Fusion

VR Bank Bam­berg-Forch­heim eG und Ver­ei­nig­te Raiff­ei­sen­ban­ken wol­len ihre Kräf­te bündeln

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Die Bamberger Hauptstelle der VR Bank Bamberg-Forchheim
Mit einem deut­li­chen Aus­bau des Kre­dit- und Invest­ment­ge­schäfts hat die VR Bank Bam­berg-Forch­heim eG sich 2020 erneut leis­tungs­stark gezeigt. Am Diens­tag leg­te das Kre­dit­in­sti­tut auf sei­ner dies­jäh­ri­gen Ver­tre­ter­ver­samm­lung die Zah­len des abge­lau­fe­nen Geschäfts­jah­res vor. Zudem gab es grü­nes Licht für die Fusi­on der VR Bank Bam­berg-Forch­heim eG und der Ver­ei­nig­ten Raiff­ei­sen­ban­ken Grä­fen­berg-Forch­heim-Eschen­au-Herolds­berg eG.

Die Bilanz­sum­me der VR Bank Bam­berg-Forch­heim eG lag bei 2.344 Mio. Euro und damit 141 Mio. Euro über dem Vor­jahr. „Unser posi­ti­ver Geschäfts­ver­lauf bestä­tigt uns, dass mit der Fusi­on die Volks­bank Forch­heim und die VR Bank Bam­berg zu einer leis­tungs­star­ken Regio­nal­bank zusam­men­ge­wach­sen sind, die auch unter schwie­ri­gen Bedin­gun­gen wie der Coro­na-Kri­se erfolg­reich ist“, freut sich Vor­stands­vor­sit­zen­der Gre­gor Schel­ler. „Bestärkt durch die­se erfreu­li­che Ent­wick­lung ist der Zusam­men­schluss mit den Ver­ei­nig­ten Raiff­ei­sen­ban­ken Grä­fen­berg-Forch­heim-Eschen­au-Herolds­berg eG für uns der nächs­te sinn­vol­le Schritt in eine erfolg­rei­che Zukunft“, ist sich Schel­ler sicher. Die Ver­tre­ter gaben mit einer Zustim­mungs­quo­te von 97,4 % in der Ver­tre­ter­ver­samm­lung grü­nes Licht für die Ver­schmel­zung der bei­den frän­ki­schen Genos­sen­schafts­ban­ken. Bereits am Vor­tag hat­ten die Ver­tre­ter der Ver­ei­nig­ten Raiff­ei­sen­ban­ken Grä­fen­berg-Forch­heim-Eschen­au-Herolds­berg eG mit 94,4 % für die Fusi­on votiert.

Die hohe Zustim­mung zur neu­en Fusi­on ist auch ein Aus­druck dafür, dass die Ver­tre­ter die Ver­schmel­zung der Insti­tu­te VR Bank Bam­berg eG und Volks­bank Forch­heim eG nach zwei­jäh­ri­ger Erfah­rung als sehr erfolg­reich wer­ten. Die durch die Ver­schmel­zung neu ent­ste­hen­de Genos­sen­schafts­bank wird unver­än­dert als VR Bank Bam­berg-Forch­heim eG Volks­bank- Raiff­ei­sen­bank fir­mie­ren und ihren Sitz in Bam­berg haben. Die Bank wird von 68.000 Mit­glie­dern getra­gen und in ihren ein­zel­nen Geschäfts­be­rei­chen regio­nal unter „Ver­ei­nig­te Raiff­ei­sen­ban­ken“, „Volks­bank Forch­heim“ oder „VR Bank Bam­berg“ auf­tre­ten. Gre­gor Schel­ler dank­te den Ver­tre­tern für ihre Zustim­mung zur Fusi­on und ihr Ver­trau­en. „Wir wer­den in einer gro­ßen, leis­tungs­star­ken Ein­heit leich­ter mit Her­aus­for­de­run­gen wie Nied­rig­zins, regu­la­to­ri­schen Auf­la­gen und der fort­schrei­ten­den Digi­ta­li­sie­rung umge­hen kön­nen“, pro­gnos­ti­ziert der Vor­stands­vor­sit­zen­de. Attrak­ti­ve Lösun­gen für Mit­glie­der und Kun­den zu bie­ten und die indi­vi­du­el­le Bera­tung vor Ort zu erhal­ten, hat für die Bank Prio­ri­tät. „Mit unse­ren künf­tig rund 500 Mit­ar­bei­tern kön­nen wir uns noch mehr spe­zia­li­sie­ren, inno­va­ti­ve Kon­zep­te ent­wi­ckeln und ein attrak­ti­ver Arbeit­ge­ber in der Regi­on sein“, so Joa­chim Haus­ner, stell­ver­tre­ten­der Vor­stands­vor­sit­zen­der der VR Bank Bam­berg-Forch­heim eG. Durch die Ver­ei­ni­gung der Geld­in­sti­tu­te ent­steht eine der größ­ten Genos­sen­schafts­ban­ken in Fran­ken mit einem betreu­ten Kun­den­vo­lu­men von 6,5 Mrd. Euro und 150.000 Kunden.


Fir­men­kun­den­ge­schäft wird ausgeweitet

„Durch die Fusi­on ver­grö­ßern wir zudem unse­re Kapi­tal­ba­sis und kön­nen damit unse­re Kre­dit­mög­lich­kei­ten deut­lich aus­wei­ten“, freut sich Vor­stands­mit­glied Alex­an­der Brehm, der für das Fir­men­kun­den­ge­schäft ver­ant­wort­lich ist. Die­ser Effekt hat sich bereits im Geschäfts­jahr 2020 als fusio­nier­te VR Bank Bam­berg-Forch­heim eG gezeigt. Die Bank ver­zeich­ne­te bei Kre­di­ten erneut einen Rekord. Mit 315 Mio. Euro sag­te sie 12 % mehr neue Kre­di­te zu als im Vor-jahr (2019: 281 Mio. Euro). Die Nach­fra­ge kam glei­cher­ma­ßen aus dem pri­va­ten wie gewerb­li­chen Bereich. Ins­ge­samt betrug 2020 das Kre­dit­vo­lu­men der VR Bank Bam­berg-Forch­heim eG 1.169 Mio. Euro (2019: 1.097 Mio. Euro). Zwei Drit­tel der Kre­di­te betra­fen Immo­bi­li­en­fi­nan­zie­run­gen von Pri­vat- und Firmenkunden.

Deut­li­che Zuwäch­se im Investmentgeschäft

Bei den Invest­ment­an­la­gen ver­zeich­ne­te die VR Bank Bam­berg-Forch­heim eG 2020 ein deut­li­ches Plus. „Zahl­rei­che Anle­ger reagie­ren auf das Nied­rig­zins­um­feld und inves­tie­ren ihr Geld in Akti­en- und Invest­ment­fonds“, resü­miert Joa­chim Haus­ner, stell­ver­tre­ten­der Vor­stands­vor­sit­zen­der. So ver­dop­pel­ten sich die Wert­pa­pier-Umsät­ze mit einer Stei­ge­rung von 60 Mio. Euro auf 115 Mio. Euro nahe­zu. Beson­ders beliebt waren bei den Kun­den Spar­plä­ne in Akti­en- und Invest­ment­fonds, von denen in 2020 mit 2.444 Stück 548 Stück mehr abge­schlos­sen wur­den als in 2019. Ins­ge­samt ver­trau­ten die Kun­den 2020 der VR Bank Bam­berg-Forch­heim eG ca. 2 Mrd. Euro an (2019: 1.901 Mio. Euro).


Wei­te­re Stei­ge­rung bei Online­ban­king und bar­geld­lo­sem Zahlungsverkehr

Der Trend zu digi­ta­len Dienst­leis­tun­gen und bar­geld­lo­sem Zah­lungs­ver­kehr hat sich ins­be­son­de­re durch die Coro­na-Situa­ti­on ver­stärkt. „Die Zahl der von uns bereit­ge­stell­ten Kar­ten­ter­mi­nals und E‑Com­mer­ce-Bezahl­lö­sun­gen für den Online-Han­del ist 2020 deut­lich gestie­gen“, beob­ach­tet Vor­stands­mit­glied Alex­an­der Brehm. Auch beim Online­ban­king hält der Trend zur Digi­ta­li­sie­rung seit Jah­ren an. Über 60 % der Kon­ten wer­den mitt­ler­wei­le online geführt. „Bei den Fir­men­kon­ten sind es 83 % der Kon­ten und damit 10 % mehr als im Vor­jahr“, berich­tet Brehm.


VR-Immo­bi­li­en­ver­mitt­lung jetzt auch in Bamberg

Zum 1. April wur­den die Geschäfts­ak­ti­vi­tä­ten der VR Immo­bi­li­en­ver­mitt­lungs-Toch­ter über den Forch­hei­mer Geschäfts­be­reich hin­aus auch nach Bam­berg aus­ge­wei­tet. Auch in Bam­berg steht nun­mehr ein eige­nes VR Bank Spe­zia­lis­ten-Team zur Ver­mitt­lung von Häu­sern, Woh­nun­gen, Grund­stü­cken sowie Gewer­be­ob­jek­ten per­sön­lich vor Ort zur Ver­fü­gung. „Wir wol­len unse­re Kun­den im schwie­ri­gen Woh­nungs­markt unter­stüt­zen, die für sie rich­ti­ge Immo­bi­lie zu fin­den und sie natür­lich dann auch bei der Finan­zie­rung beglei­ten“, so das ver­ant­wort­li­che Vor­stands­mit­glied Alex­an­der Brehm.


Mit Geschäfts­aus­wei­tung und Kos­ten­ein­spa­rung der Nied­rig­zins­pha­se getrotzt

„Der VR Bank gelang es“, so Gre­gor Schel­ler in der Ver­tre­ter­ver­samm­lung „trotz wei­ter sin­ken­der Zins­er­lö­se auf­grund der Nega­tiv­zins­welt in 2020 eine sta­bi­le Ertrags­la­ge zu erwirt­schaf­ten.“ Die VR Bank kann somit ihr Eigen­ka­pi­tal im Hin­blick auf die von der Ban­ken­auf­sicht gestell­ten, stän­dig stei­gen­den Anfor­de­run­gen ange­mes­sen dotie­ren und ihren Mit­glie­dern eine Divi­den­de von 2 % aus­zah­len. Die Ver­tre­ter stim­men dem Divi­den­den­vor­schlag zu, ent­las­te­ten den Vor­stand ein­stim­mig und auch den Aufsichtsrat.


Kun­den­be­treu­ungs­stra­te­gie

Im Rah­men ihrer Kun­den­be­treu­ungs­stra­te­gie „ange­nehm anders, per­sön­lich nah, ein­fach ver­ständ­lich“ wur­de mit Beginn des Monats Juli in der VR Bank ein neu­es Kon­zept zur Betreu­ung der Kun­den in der Immo­bi­li­en­fi­nan­zie­rung ein­ge­führt. Zum einen wur­den in einem län­ge­ren Aus­bil­dungs­zy­klus über 30 Bera­ter neu für die Bera­tung zur Immo­bi­li­en­fi­nan­zie­rung aus­ge­bil­det und zum ande­ren eine neue Bera­tungs­soft­ware ein­ge­führt, mit der auch die Abwick­lung beschleu­nigt wer­den soll. „Die Bera­ter in der Immo­bi­li­en-finan­zie­rung vor Ort in den 17 Fili­al­kopf­stel­len kön­nen Immo­bi­li­en­kre­di­te bis zu einer Sum­me von 750.000 Euro sofort zusa­gen und dem Kun­den eine Finan­zie­rungs­be­stä­ti­gung aus­hän­di­gen. Ganz nach dem Mot­to „ange­nehm anders, per­sön­lich nah, ein­fach ver­ständ­lich“ freut sich Vor­stands­vor­sit­zen­der Gre­gor Scheller.


Tech­ni­sche Fusi­on Mit­te Novem­ber 2021

Mit den Beschlüs­sen der bei­den Ver­tre­ter­ver­samm­lun­gen ist nun der Weg frei für die orga­ni­sa­to­ri­sche und tech­ni­sche Zusam­men­füh­rung der bei­den Genos­sen­schafts­ban­ken. Die inten­si­ven Pro­jekt­ar­bei­ten kön­nen nun­mehr star­ten. Tech­nisch wer­den bei-de Häu­ser Mit­te Novem­ber zusam­men­ge­schlos­sen. „Wir pro­fi­tie­ren dabei von unse­ren noch fri­schen Erfah­run­gen aus der Fusi­on 2019“, so Joa­chim Haus­ner. Für die bis­he­ri­gen Kun­den der VR Bank Bam­berg-Forch­heim eG wird sich durch die tech­ni­sche Fusi­on so gut wie nichts ändern, da ihre Kon­to­num­mern und ihre bekann­ten Ansprech­part­ner unver­än­dert zur Ver­fü­gung ste­hen. Über Details infor­mie­ren die Ban­ken unter http://www.vrbank-bamberg-forchheim.de/ihre-bank/fusion.

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