Nach der Machbarkeitsstudie

Wel­che Zukunft hat das Kesselhaus?

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Kesselhaus
Der derzeitige einzige Ausstellungsraum im Kesselhaus, ausgestattet mit neuer LED-Beleuchtung, Foto: Christiane Toewe
Die Stadt Bam­berg und ihr Kul­tur­amt haben eine Mach­bar­keits­stu­die anfer­ti­gen las­sen, die die Mög­lich­kei­ten der Ertüch­ti­gung des Gesamt­ge­bäu­des Kes­sel­haus als Kunst- und Kul­tur­haus mit ange­glie­der­ter Gas­tro­no­mie unter­sucht. Jede der fest­ge­stell­ten Umbau­va­ri­an­ten hät­te aller­dings hohe Kos­ten für die klam­men Kas­sen der Stadt. Ande­rer­seits hat der För­der­ver­ein „Kunst­raum JETZT“ Vor­schlä­ge zur Finan­zie­rung eines Betreiberkonzepts.

Seit 2011 bespie­len der Kunst­ver­ein Bam­berg, der Berufs­ver­band Bil­den­der Künst­le­rin­nen und Künst­ler Ober­fran­ken, der Archi­tek­tur­treff Bam­berg und der För­der­ver­ein „Kunst­raum JETZT“ das Kes­sel­haus als Aus­stel­lungs­ort für zeit­ge­nös­si­sche Kunst. Etwa 55.000 Besucher:innen haben seit­dem dort 71 Aus­stel­lun­gen und Ver­an­stal­tun­gen besucht.

2022 lie­ßen die Stadt und das Kul­tur­amt von einem Ber­li­ner Archi­tek­tur­bü­ro eine Mach­bar­keits­stu­die über die zukünf­ti­ge Nut­zung des Kes­sel­hau­ses für kul­tu­rel­le und gas­tro­no­mi­sche Zwe­cke anfer­ti­gen. Die­se fiel posi­tiv aus und nennt drei Vari­an­ten einer mög­li­chen künf­ti­gen Nut­zung als Aus­stel­lungs­ort. Alle drei Vari­an­ten sehen dabei einen Umbau des Gebäu­des und eine Erwei­te­rung der Aus­stel­lungs­flä­che bezie­hungs­wei­se des Betriebs vor. So soll vor allem die der­zeit brach­lie­gen­de Sched­dach-Hal­le mit ihren mar­kan­ten Zacken nutz­bar gemacht, zudem Gas­tro­no­mie unter­ge­bracht und der Lein­ritt ver­kehrs­be­ru­higt wer­den. Soll­te der Umbau gemäß der ers­ten Vari­an­te erfol­gen, wür­de neben der Ertüch­ti­gung der Sched­dach-Hal­le auch die ener­ge­ti­sche Situa­ti­on des Gebäu­des erneu­ert und ein Bis­tro in einem Neben­raum eröff­net wer­den. Die Kos­ten, die die Stu­die für die­sen Ein­griff vor­sieht, wür­den sich auf etwa 6,8 Mil­lio­nen Euro belaufen.

Bei Vari­an­te 2 wür­den unter ande­rem eine Arto­thek, Räu­me für Kunst­ver­mitt­lung, eine Gas­tro­no­mie an der Längs­sei­te des Gebäu­des zum Lein­ritt und der Reg­nitz sowie eine Öff­nung zum Was­ser mit einer Ter­ras­sen­an­la­ge ent­ste­hen. Kos­ten hier: etwa 8,2 Millionen.Variante 3 wäre mit etwa 9,8 Mil­lio­nen Euro die teu­ers­te. Bei ihr wür­de zusätz­lich ein neu­es Stock­werk ent­ste­hen mit Dach­ter­ras­se, einer Espres­so­bar und neu­en Veranstaltungsräumen.

Zwar ist die Stadt als Auf­trag­ge­ber an der Stu­die betei­ligt. Ob aller­dings auch nur eine der drei Mög­lich­kei­ten umge­setzt wer­den kann, ist ange­sichts der kar­gen Bam­ber­ger Finanz­la­ge und eines nicht all­zu sehr an frei­er Kul­tur inter­es­sier­ten Finanz­re­fe­ren­ten frag­lich. Hin­zu kommt, dass die zwi­schen Stadt und „Kunst­raum JETZT“ geschlos­se­ne Nut­zungs­ver­ein­ba­rung für das Haus im Jahr 2026 ausläuft.

Um bis dahin vor­an­zu­kom­men, hat­te das Kul­tur­amt 2024 zumin­dest schon ein­mal Gel­der in Höhe von 220.000 Euro aus dem Haus­halt für ein Ver­ga­be­ver­fah­ren für den Umbau des Hau­ses bean­tragt. Weil die Sum­me jedoch nicht berück­sich­tigt wur­de, for­der­te das Kul­tur­amt sie die­ses Jahr wie­der an – erneut ohne Erfolg, wie der erst im Novem­ber vor­ge­stell­te Ent­wurf des Haus­halts für 2025 zeigt.

Ein biss­chen Hoff­nung macht jedoch, dass in die­sem Haus­halts­ent­wurf wenigs­tens ein im letz­ten Haus­halts­jahr unge­nutz­ter Pos­ten über 10.000 Euro zur Finan­zie­rung eines „Work­shop Kes­sel­haus“ wie­der Platz gefun­den hat. „Bei die­sem Work­shop“, sagt Chris­tia­ne Toe­we, Vor­sit­zen­de von „Kunst­raum JETZT“ und selbst Künst­le­rin, „lie­ße sich mit Fach­leu­ten und Ver­tre­tern der Stadt zum Bei­spiel über ein Betriebs­kon­zept für das Haus dis­ku­tie­ren.“ Außer­dem bie­tet sich geneig­ten Stadt­rats­mit­glie­dern im Dezem­ber, wenn das Gre­mi­um über den Haus­halts­ent­wurf abstimmt, eine wei­te­re Mög­lich­keit, Vor­schlä­ge in das städ­ti­sche Bud­get einzubringen.

Wir haben mit Chris­tia­ne Toe­we über den der­zei­ti­gen Stand der Zukunft des Kes­sel­hau­ses gesprochen.


Frau Toe­we, gab es einen aus­lö­sen­den Grund, aus dem die Stadt und das Kul­tur­amt 2022 die Mach­bar­keits­stu­die in Auf­trag gege­ben haben?

Chris­tia­ne Toe­we: Wir als Ver­ein wün­schen uns, dass sich die Stadt zur zeit­ge­nös­si­schen Bil­den­den Kunst bekennt. Bam­berg ist natür­lich ein sehr geschichts­träch­ti­ger Ort, aber wir leben im Hier und Jetzt und Jetzt-Strö­mun­gen der Kunst müs­sen prä­sen­tiert wer­den. Ent­spre­chend for­dern wir schon lan­ge, dass die­ses Haus ein Haus für Kunst und Kul­tur wird – was wir durch mitt­ler­wei­le 71 Aus­stel­lun­gen und Ver­an­stal­tun­gen aus unse­rer Sicht auch längst bewie­sen haben. Mit der Stu­die soll­te die­se Mög­lich­keit und ein mög­li­cher Aus­bau zusätz­lich unter­mau­ert wer­den. Und die Stu­die fiel in die­sem Sin­ne aus.


Alle drei Umbau­va­ri­an­ten sehen die Nut­zung der Sched­dach-Hal­le vor. Gäbe es neben dem grö­ße­ren Platz­an­ge­bot wei­te­re Vor­tei­le die­ses zusätz­li­chen Ausstellungsraums?

Chris­tia­ne Toe­we: Der Kes­sel­raum ist mar­kant, hat eine beein­dru­cken­de Höhe und ist für sich fast ein archi­tek­to­ni­sches Kunst­werk, aber zar­te­re Wer­ke gehen dar­in leicht unter. Dar­um ist der Sched­dach-Raum so wich­tig für uns. Denn der Licht­ein­fall erzeugt eine ganz ande­re Atmo­sphä­re. Hin­zu kommt ein öko­lo­gi­scher Aspekt: Man könn­te die Dach­schrä­gen mit Solar­pa­nelen bestü­cken und hät­te so eine Ener­gie­zen­tra­le auf dem Haus.


Es war jedoch abzu­se­hen, dass ein Umbau teu­er wird – was die drei vor­ge­schla­ge­nen Vari­an­ten bestä­ti­gen. Wie­so hat sich die klam­me Stadt trotz­dem an der Stu­die beteiligt?

Chris­tia­ne Toe­we: Die Stadt fühl­te sich viel­leicht ein biss­chen unter Zug­zwang, nach­dem wir vie­le Jah­re lang bewie­sen hat­ten, dass das Kes­sel­haus als Kunst­haus funk­tio­niert und von der Bevöl­ke­rung ange­nom­men wird. Ande­rer­seits hat zum Bei­spiel Ober­bür­ger­meis­ter Star­ke gesagt, wie gut er alle drei Vari­an­ten fin­det. Auch der Kul­tur­se­nat hat ein­stim­mig beschlos­sen, dass man am Ergeb­nis fest­hal­ten will und dass es umge­setzt wer­den soll. Das alles aber natür­lich immer unter der Prä­mis­se, dass genug Geld dafür vor­han­den ist.


Haben Sie Hoff­nun­gen, dass die Stadt die Mil­lio­nen zahlt?

Chris­tia­ne Toe­we: Ja, denn wir den­ken, das Haus könn­te ein Leucht­turm­pro­jekt für Bam­berg wer­den. Wenn man sich mit Stadt­rä­ten unter­hält, schei­nen die Kos­ten der Ertüch­ti­gung ohne­hin nicht der Knack­punkt zu sein. Sie schei­nen viel mehr Sor­ge vor den Betriebs­kos­ten des Hau­ses zu haben, weil dann kom­men Kos­ten für Hei­zung, Auf­sicht und so wei­ter dazu. Dage­gen kann man mög­li­che Ein­tritts­gel­der auf­rech­nen oder Ein­nah­men durch Vermietung.

Statt eines Archi­tek­tur­wett­be­werbs könn­te auch ein Ver­ga­be­ver­fah­ren aus­ge­schrie­ben wer­den. Das spart Zeit und Geld. Außer­dem liegt das Haus im Sanie­rungs­ge­biet Sand, für das es Städ­te­bau­för­de­rung gibt, bei der die Stadt nur einen Teil der Umbau­kos­ten zah­len müss­te. Für den Rest könn­ten wir der Stadt ein Betrei­ber­kon­zept nahelegen.

Kesselhaus
Chris­tia­ne Toe­we, Foto: Sebas­ti­an Quenzer

Was wür­de die­ses Kon­zept beinhalten?

Chris­tia­ne Toe­we: Dafür könn­te man neue Wege gehen. Ich war vor Kur­zem mit eini­gen Indus­tri­el­len aus Ham­burg im Kes­sel­haus und sie sag­ten, sie wür­den sofort Spon­so­ring machen, wenn sie nicht so weit weg wären. Genau das wäre eine Idee, einen Spon­sor zu fin­den, der, ähn­lich wie bei der Bro­se Are­na, dem Gan­zen sei­nen Namen geben könn­te und dafür die lau­fen­den Kos­ten über­neh­men wür­de. Das wür­de die Stadt und die Ver­ei­ne ent­las­ten und im Gegen­zug könn­te die jewei­li­ge Fir­ma dann jedes Jahr Events für ihre Kun­den im Haus ver­an­stal­ten. Auch bekom­men wir sehr vie­le Anfra­gen für Hoch­zei­ten im Kes­sel­haus oder Wer­be­kam­pa­gnen. So könn­te man eben­falls Gel­der gene­rie­ren. Eine wei­te­re Mög­lich­keit sehen wir dar­in, mit den Muse­en der Stadt Bam­berg zusam­men­zu­ar­bei­ten. Zumal auch der Erhalt der Vil­la Des­sau­er gera­de dis­ku­tiert wird.


Wie könn­te die Stadt profitieren?

Chris­tia­ne Toe­we: Das Plus bei allen drei Vari­an­ten ist die Mehr­fach­nut­zung der Sched­dach-Hal­le. Das wäre ein gro­ßes Geschenk, das sich die Stadt selbst machen wür­de, weil alle mög­li­chen Insti­tu­tio­nen – Kunst, Thea­ter, Musik oder Tanz – dar­in unter­kom­men könn­ten. In dem Gesamt­kom­plex wären außer­dem viel mehr Aus­stel­lun­gen und Ver­an­stal­tun­gen pro Jahr mög­lich. Auch wäre es unser Wunsch, Syn­er­gien zu nut­zen. Wenn also, wie aktu­ell, zum Bei­spiel die Muse­en der Stadt eine Aus­stel­lung zu Kai­ser Hein­rich zei­gen, könn­te der Kunst­ver­ein oder der BBK sei­ne Mit­glie­der auf­for­dern, auch etwas zu dem The­ma bei­zu­tra­gen. Und zusätz­lich ist es unse­re Vor­stel­lung, der Initia­ti­ve „Kul­tur braucht Raum“, die seit Jah­ren für mehr Platz und Geld für die Kul­tur demons­triert, das Haus eben­falls zur Ver­fü­gung zu stel­len. Das wür­de Druck von der Stra­ße nehmen.


Falls eine der der Vari­an­ten umge­setzt wer­den soll­te: Wie geht es bis dahin wei­ter – Betrieb wie gehabt?

Chris­tia­ne Toe­we: Das wer­den wir im Vor­stand mit allen betei­lig­ten Ver­ei­nen bespre­chen. Die Gel­der für ein Ver­ga­be­ver­fah­ren für den Umbau des Hau­ses sind uns im aktu­el­len Haus­halts­ent­wurf wie­der nicht bewil­ligt wor­den. Aber immer­hin 10.000 Euro für einen Work­shop. Hof­fen wir auf 2025. Nun muss der Betrieb wie gehabt wei­ter gehen. Das macht uns aller­dings ein biss­chen Bauch­weh. Denn es ist wahn­sin­nig viel Arbeit, Aus­stel­lun­gen zu orga­ni­sie­ren. Es steckt viel Vor­ar­beit drin und allein der Auf- bezie­hungs­wei­se Abbau von Aus­stel­lun­gen oder auch Wer­bung und Social Media benö­ti­gen viel Man­power. Hat man jeman­den aus­ge­wählt, geht es dar­um, die jewei­li­gen Arbei­ten nach Bam­berg zu holen und auf­zu­bau­en. Alle vier Ver­ei­ne arbei­ten dabei aber ehren­amt­lich, um das Kul­tur­ange­bot in Bam­berg zu erwei­tern. Damit wird das Ehren­amt sehr stra­pa­ziert, manch­mal auch über­stra­pa­ziert. Und, was die Situa­ti­on dem­nächst noch schwie­ri­ger machen wird: Der Vor­stand des Kunst­ver­eins hört nächs­tes Jahr auf und stellt sich nicht mehr zur Wahl. Was die­ser Vor­stand jedoch sei­ner­seits ehren­amt­lich an Arbeit geleis­tet hat, ist kaum zu erset­zen. Auch aus die­sem Grund wäre ein Betrei­ber­kon­zept wich­tig, mit einer vol­len Koor­di­na­to­ren-Stel­le und einem Hausmeister.


Was hät­te die Kunst von einem Umbau des Kes­sel­hau­ses? Könn­ten Sie bes­se­re oder bekann­te­re Künstler:innen nach Bam­berg holen?

Chris­tia­ne Toe­we: Wir bekom­men wöchent­lich Anfra­gen von Künst­lern aus dem gan­zen Bun­des­ge­biet. Das Kes­sel­haus hat sich einen guten Ruf als geeig­ne­te Loca­ti­on für zeit­ge­nös­si­sche Kunst erar­bei­tet. Es geht nicht dar­um, die Stars der Bil­den­den Kunst zu prä­sen­tie­ren, son­dern eher New­co­mer und fri­sche Gegen­warts­kunst. Es herrscht nach wie vor das Miss­ver­ständ­nis, dass das Kes­sel­haus ein Haus für moder­ne Kunst sein soll. Aus unse­rer Sicht ist es das nicht. Denn wir möch­ten eher zeit­ge­nös­si­sche Kunst zei­gen. Damit haben wir ein Allein­stel­lungs­merk­mal in der Stadt. Außer­dem könn­ten wir vor allem mehr Aus­stel­lun­gen ver­an­stal­ten, wenn wir die Shed­dach-Hal­le oder einen wei­te­ren Raum im Kel­ler nut­zen. Und der Gar­ten könn­te zusätz­lich für Skulp­tu­ren ertüch­tigt werden.


Vari­an­te 3 sieht auch eine Espres­so­bar, die­sen Skulp­tu­ren­gar­ten und ein neu­es Stock­werk vor. Haben Sie kei­ne Sor­ge, dass man es mit sei­nen Plä­nen oder For­de­run­gen auch über­trei­ben kann?

Chris­tia­ne Toe­we: Das ist nicht nur unse­re Idee, son­dern das Archi­tek­tur­bü­ro Sau­er­zap­fe hat das Poten­zi­al erkannt und vor­ge­schla­gen. Außer­dem fra­ge ich, war­um aus­ge­rech­net die Bil­den­de Kunst so ein Mau­er­blüm­chen-Dasein in Bam­berg fris­ten muss. Ein neu­es Stock­werk wäre ohne­hin nicht das Pro­blem. Wenn man sich die Dif­fe­renz zwi­schen 8,2 zu 9,8 Mil­lio­nen ansieht, kos­tet das neue Stock­werk ver­gleichs­wei­se wenig. Hin­zu­kä­me ja, dass zudem das gesam­te Haus ertüch­tigt wäre, übri­gens auch mit Sani­tär­an­la­gen, Arto­thek, Werk­hof, einer Öff­nung zum Was­ser mit unge­heu­rem Auf­ent­halts­po­ten­ti­al und Küchen.


Bezie­hungs­wei­se haben Sie mit Vari­an­te 3 absicht­lich der­art über­trie­be­ne Plä­ne auf­ge­stellt, wohl wis­send, dass die Stadt ableh­nen wird, wäh­rend Sie eigent­lich ins­ge­heim sowie­so mit Vari­an­te 1 oder 2 zufrie­den wären?

Chris­tia­ne Toe­we: Vari­an­te 1 wäre eigent­lich sogar zu schwach. Sie bräch­te nur die Sched­dach-Hal­le dazu, aber kaum wei­te­re Mög­lich­kei­ten. Das wäre aus mei­ner Sicht fast raus­ge­schmis­se­nes Geld. Wenn man schon ran­geht, dann umfas­send. Vari­an­te 2 und 3 wären zudem nach­hal­ti­ger, weil man dann in zehn Jah­ren oder so nicht wie­der anfan­gen muss, um zum Bei­spiel den Kel­ler aus­zu­bau­en. Wenn man von Anfang an groß plant, wären die Chan­cen, dass das Haus noch mehr ein Leucht­turm wird, wahr­schein­li­cher und wir täten auch etwas für den Individual-Tourismus.


Was hät­te die Stadt ger­ne im Kesselhaus?

Chris­tia­ne Toe­we: Ich den­ke, die Stadt ist zur­zeit ganz zufrie­den mit uns. Also mit dem ehren­amt­li­chen Betrieb. Wir haben einen Ver­trag bis 2026, eine Nut­zungs­ver­ein­ba­rung mit der Stadt. Dann müs­sen wir neu ver­han­deln, wie es weitergeht.


Was wür­de beim Umbau mit den herr­lich dre­cki­gen Wän­den des Kes­sel­rau­mes gesche­hen? Die Gra­fi­ken, die das Archi­tek­tur­bü­ro zu den drei Vari­an­ten erstellt hat, legen die Ein­rich­tung eines lang­wei­li­gen White Cubes nahe?

Chris­tia­ne Toe­we: Es gibt im Ver­ein Stim­men für bei­des, aber der White Cube ist nur eine Visua­li­sie­rung, wie der Umbau aus­se­hen könn­te. Außer­dem wür­de das Archi­tek­tur­bü­ro, das den Archi­tek­tur­wett­be­werb gewinnt, über die Neu­ge­stal­tung entscheiden.


Wie groß wäre der Schlag für die Kunst in Bam­berg, wenn kei­ne der drei Vari­an­ten umge­setzt wird und es 2026 nach Ende der Nut­zungs­ver­ein­ba­rung kei­ne neue Über­ein­kunft mit der Stadt gibt und Sie das Kes­sel­haus ver­lie­ren würden?

Chris­tia­ne Toe­we: Das ist undenk­bar. Es bräuch­te eine Alter­na­ti­ve, aber die ist nicht in Sicht. Das Kes­sel­haus ist für die not­wen­di­ge kul­tu­rel­le Ent­wick­lung ein unver­zicht­ba­res Glied in der Kul­tur­stadt Bam­berg. Es soll in ers­ter Linie ein fes­ter Ort der zeit­ge­nös­si­schen Bil­den­den Kunst sein. Für die Qua­li­tät des Ange­bots ist letzt­lich auch der stadt­na­he Stand­ort ver­ant­wort­lich. Die­se Erkennt­nis wird übri­gens auch durch das von der Stadt Bam­berg 2015 in Auf­trag gege­be­ne Muse­ums­gut­ach­ten nach­hal­tig unterstrichen.


Glau­ben Sie auf der ande­ren Sei­te, dass es so kommt wie der Ver­ein „Kunst­raum JETZT“ hofft?

Chris­tia­ne Toe­we: Ja, das glau­be ich. Viel­leicht dau­ert es noch, aber ich bin davon über­zeugt, dass eine der drei Vari­an­ten umge­setzt wird. Gera­de erst hat die Stadt Bam­berg uns beim Ein­bau einer neu­en LED-Beleuch­tung groß­zü­gig unterstützt.

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