Am 4. Mai wird die Bamberger Innenstadt von 11:30 Uhr bis 18:00 Uhr weiträumig für den Autoverkehr gesperrt sein. Es wird empfohlen, die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen, denn an jenem Sonntag wird der 11. Weltkulturerbelauf (WKEL) in Bamberg stattfinden! Diese beliebte Laufveranstaltung zieht alle zwei Jahre etwa 12.000 Läufer an und führt durch die historische Altstadt, die seit 1993 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.
Die Laufstrecken führen durch die malerische Bamberger Altstadt und über die sieben Hügel der Stadt, vorbei an zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Der Halbmarathon beispielsweise umfasst 280 Höhenmeter und passiert unter anderem das Kloster Michelsberg, die Altenburg, das Karmelitenkloster, die Stephanskirche, die Obere Pfarre, das Residenzschloss Geyerswörth, das Böttingerhaus, den Stadtpark Hain, die Königstraße, die Kettenbrücke, Klein-Venedig, die Neue Residenz, den Dom und die Jakobskirche. Dabei bietet der Weltkulturerbelauf sowohl für Teilnehmer als auch für Zuschauer eine besondere Atmosphäre und verbindet sportliche Herausforderung mit einem einmaligen kulturellen Erlebnis.
Die Organisation eines so großen Events in einer historischen Stadt wie Bamberg mit ihren engen Straßen bringt dahingehend ebenfalls viele besondere Hürden und Anforderungen mit sich. Dies wissen Geschäftsführerin Steffi Ehrlich des Vereins Weltkulturerbelauf Bamberg e.V. und Pressesprecherin Friederike Stark. „Die schmalen Gassen und die verwinkelte Altstadt bieten auf der einen Seite eine einzigartige Kulisse, auf der anderen Seite aber bieten sie auch wenig Raum für Läufer und Zuschauer. Deshalb ist ein gut durchdachtes Streckenkonzept das A und O, um die Menschenmengen effizient zu lenken. Dankenswerterweise kümmert sich Carlo Schramm, Mitglied des Orga-Teams, seit Jahren um genau dieses Streckenkonzept“, berichtet Frau Stark. Besonders umfangreich sind diese Aufgaben, da gleich mehrere Stellen gemeinsam Lösungskonzepte erarbeiten müssen. „Darüber hinaus muss die Sperrung von Straßen sorgfältig mit dem öffentlichen Nahverkehr und den Anliegern abgestimmt werden, um Unannehmlichkeiten zu vermeiden und einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Daher ist die enge Zusammenarbeit mit verschiedenen beteiligten Stellen, wie beispielsweise den Stadtwerken, der Polizei oder der Stadtverwaltung, unabdingbar“, so Geschäftsführerin Steffi Ehrlich.
Besonders Kinder und Jugendliche begeistern
Die Route des Weltkulturerbelaufs erstreckt sich über die gesamte UNESCO-Welterbestadt. Zudem führt sie über alle sieben Hügel der Stadt, was den Lauf zu einem außergewöhnlichen Erlebnis macht. Darüber hinaus gibt es Strecken in verschiedenen Distanzen, sodass sowohl Profi- als auch Hobbyläufer die passende Herausforderung finden. „Uns als Verein ist es ein besonderes Anliegen, die Jugend – vom Kindergartenkind bis zum Volljährigen – für den Laufsport zu begeistern. Daher gibt es beim Weltkulturerbelauf gleich drei verschiedene Läufe. Zudem stellt die abwechslungsreiche Mischung aus Kopfsteinpflaster, Brücken, Anstiegen wie dem Domberg und flachen Passagen am Kanal entlang eine sportliche Herausforderung dar. Gut platzierte Versorgungsstationen sorgen für die nötige Energie, während Rettungskräfte und Streckenposten Sicherheit gewährleisten. Einen großen Erlebnisfaktor machen aber vor allem die Menschen neben der Strecke aus: Sie feuern an, machen Musik, malen Motivationsplakate und sorgen für eine mitreißende Stimmung“, so Pressesprecherin Friederike Stark.
In der heutigen Zeit ist es darüber hinaus immer bedeutungsvoller, vor allen Dingen bei Großevents nach Möglichkeit nachhaltig und umweltfreundlich zu planen und zu agieren. Dies steht auch bei den Organisatoren unmissverständlich im Mittelpunkt der Betrachtungen. „Eine Maßnahme, die in diesem Jahr neu hinzugekommen ist, betrifft das alljährliche WKEL-Lauf-Shirt. 2025 gibt es beim 11. WKEL nicht mehr automatisch ein T‑Shirt für die Teilnehmer der drei Hauptläufe. Stattdessen haben wir ein besonderes Shirt designt, das bei der Anmeldung vergünstigt dazu bestellt oder am Laufwochenende je nach Verfügbarkeit erworben werden kann. So konnten wir den Bedarf an Shirts besser planen und sicherstellen, dass nur für die Läuferinnen und Läufer ein T‑Shirt produziert wird, die es auch wirklich haben wollen.“ Indes führt Ehrlich fort:
„Eine zweite Neuerung gibt es im Bereich der Müllentsorgung. An den Versorgungsstationen gibt es ein neues System zur Mülltrennung, sodass die zahlreichen Trinkbecher, die an den Versorgungsstationen für die Sportlerinnen und Sportler benötigt werden, zuverlässig recycelt werden können. Eigens aufgestellte separate Behälter stellen eine umweltfreundliche Abfallverwertung sicher. Außerdem bieten die Stadtwerke wieder mehrere Shuttlebusse vom Park and Ride am Heinrichsdamm in die Innenstadt an, sodass die Altstadt von Bamberg am 4. Mai an allen wichtigen Stellen autofrei bleiben kann.“
Eine einzigartige Lauferfahrung!
Daran wird eindeutig erkennbar, dass die Organisatoren mit der Zeit gehen, umweltfreundlich agieren und sich auch schwierigen Umständen und möglichen Problemen mit adäquaten Lösungsansätzen entgegenstellen. So sorgten in der Vergangenheit beim ersten Weltkulturerbelauf das große Interesse der Läuferinnen und Läufer sowie die sommerlichen Temperaturen für unerwartete Herausforderungen. In den folgenden Jahren wurden daher an den Verpflegungsstellen mobile „Wasserduschen“ eingerichtet: „Auch unerwartete Baustellen stellten eine Herausforderung dar, die jedoch stets in konstruktiver Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung gelöst werden konnte. So wurde beispielsweise für einen Lauf am Ottoplatz eigens eine „Laufbrücke“ über eine Baugrube errichtet, um den Teilnehmern eine ungehinderte Strecke zu ermöglichen“, gibt Ehrlich einen Einblick in einige der zahlreichen unvorhergesehene Situationen, die alle bewältigt werden konnten.
Doch genau so etwas zeichnet nicht nur die Veranstalter, sondern auch den WKEL Bamberg aus. Der Weltkulturerbelauf Bamberg ist in vielerlei Hinsicht einzigartig. Seine besondere Strecke führt die Teilnehmer durch das UNESCO-Weltkulturerbe der Bamberger Altstadt und vorbei an zahlreichen historischen Sehenswürdigkeiten. Mit hügeligen Abschnitten und Kopfsteinpflaster bietet sie nicht nur eine sportliche Herausforderung, sondern auch beeindruckende Ausblicke. Menschen aller Altersgruppen – vom Bambini bis zu Seniorinnen und Senioren – nehmen an diesem Event teil. Besonders die Schülerläufe gehören zu den größten in ganz Deutschland. Der Lauf bewegt nicht nur körperlich, sondern berührt auch emotional. „Die Atmosphäre wird durch begeisterte Zuschauer und Musikgruppen entlang der Strecke noch verstärkt, was das Event zu einem unvergesslichen Erlebnis macht. Besonders bemerkenswert ist, dass der gesamte Lauf von einem Verein aus ehrenamtlich engagierten Personen organisiert wird, die mit viel Herzblut und Leidenschaft dieses Event möglich machen. Wer jetzt noch nicht davon überzeugt ist, dass dieser Lauf einzigartig ist, sollte am Laufwochenende nach Bamberg kommen und diese unglaubliche Atmosphäre, die entsteht, wenn eine ganze Stadt auf den Beinen ist, einfach selbst erleben“, freut sich Steffi Ehrlich schon jetzt auf den anstehenden Lauf und lädt herzlich zur Teilnahme am Geschehen ein.
Gemeinsam stark: Das Team der Caritas beim Weltkulturerbelauf
Der Weltkulturerbelauf in Bamberg ist mehr als nur ein sportliches Event. Er ist ein Symbol für Zusammenhalt, Durchhaltevermögen und gemeinsames Engagement. Das Team der Caritas in der Erzdiözese Bamberg nimmt nicht nur aus sportlicher Motivation teil, sondern verfolgt auch eine bedeutungsvolle Mission: Aufmerksamkeit für soziale Themen schaffen und Spenden für die Kindererholung sammeln. Für David Mos, Referent für Migration und Kindererholung beim Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg e.V., hat der Weltkulturerbelauf eine besondere Bedeutung. „Das gemeinsame Ziel unserer Arbeit bei der Caritas ist es, den Menschen zu helfen, sie zu beraten und zu begleiten – dies verbindet uns als Team. Auch der Sport und die Vorbereitung auf den Weltkulturerbelauf schweißen uns zusammen. Gemeinsam auf ein Ziel hinarbeiten, die Strecke mit ihren Anstiegen bewältigen und dabei die wunderschöne Stadt genießen – das macht den Reiz dieses Laufs aus.“ Die Vorbereitung auf das Event erfolgt dabei in kleineren Laufgruppen, die sich an verschiedenen Standorten der Caritas gebildet haben. Auch Studierende der Caritas-Fachakademie für Sozialpädagogik trainieren gemeinsam mit ihren Lehrkräften für den Lauf. Dabei mussten sie einige Herausforderungen meistern, wie Mos berichtet. „Da wir als Caritas in der Erzdiözese Bamberg an mehreren Standorten aktiv sind, haben sich vor Ort mehrere kleinere Laufgruppen gebildet. Beispielsweise hat sich hier bei uns in der Zentrale eine Laufgruppe gefunden und Schülerinnen und Schüler der Caritas-Fachakademie für Sozialpädagogik bereiten sich zusammen mit einer Lehrerin auf den Lauf vor. Für diejenigen, die Lust haben, sich neben diesen Kleingruppen auf den Weltkulturerbelauf vorzubereiten, bieten wir zudem Trainingsläufe auf der Originalstrecke an. Unsere größte Herausforderung in der Vorbereitung waren mit Sicherheit die Wetterverhältnisse. Bei der Kälte von der warmen Couch aufzustehen, um sich Wind und Wetter entgegenzustemmen, da bedarf es schon einer größeren Überwindung des inneren Schweinehundes.“

Ein besonderer Reiz des Weltkulturerbelaufs liegt in seiner malerischen Streckenführung durch das UNESCO-Welterbe Bamberg. Die Highlights für Mos und sein Team sind vor allem die Abschnitte, an denen zahlreiche Zuschauer die Läufer anfeuern. „Zu den Highlights gehören in erster Linie die Streckenabschnitte, an denen besonders viele Zuschauer stehen und uns mit ihren Anfeuerungsrufen ein Stück weit tragen und motivieren nicht aufzugeben, obwohl der Körper einem sagt ´es geht nicht mehr‘.
So zum Beispiel am Start am Markusplatz und am Alten Rathaus Richtung Innenstadt. Das letzte Mal gab es an einem Streckenabschnitt eine Trommelgruppe, die uns nochmals besonders gepusht haben.“ Doch nicht nur die schönen Passagen, sondern auch die anspruchsvollen Anstiege prägen den Lauf. „Respekt hat man insbesondere vor all den Anstiegen, die sich gefühlt ewig hinziehen: Beim Halbmarathon mit Sicherheit der Anstieg hoch zur Altenburg oder auf den letzten Kilometern die Strecke über den Domberg bis zur Jakobskirche. Auf der anderen Seite hat man natürlich auch ein besonderes Glücksgefühl, wenn man diese Abschnitte erfolgreich gemeistert hat“, so der Referent für Migration und Kindererholung.
Laufen für den guten Zweck: Caritas-Kindererholung
Seit 2001 nimmt die Caritas mit dem Motto „Wir wollen an den Nöten der Menschen nicht vorbeilaufen“ am Weltkulturerbelauf teil. Dieser Leitsatz ist heute sogar auf den Laufshirts des Teams zu lesen. „Beim ersten Weltkulturerbelauf im Jahr 2001 sind wir als Caritas mit dem Motto „Wir wollen an den Nöten der Menschen nicht vorbeilaufen“ an den Start gegangen. Mittlerweile steht dieses Motto auch hinten auf unseren Laufshirts, um Aufmerksamkeit für die wichtige Arbeit der Caritas als soziale Einrichtung zu generieren. Das ist mit Sicherheit eine besondere Motivation: Wir wollen zeigen, dass wir für alle Menschen, die unsere Unterstützung benötigen, da sind und eben nicht an ihren Problemen vorbeilaufen. Zudem laufen wir als Team „Caritas“, um Spenden für unsere jährlich stattfindenden Kindererholungen zu sammeln.“ Doch was genau bedeutet „Kindererholung“? Die Caritas ermöglicht Kindern und Jugendlichen eine mehrwöchige, pädagogisch begleitete Freizeit in naturnahen Regionen wie Zinnowitz an der Ostsee oder Grünheide am Peetzsee. Dabei geht es nicht nur um Erholung, sondern auch um Stärkung des Selbstbewusstseins und die Förderung der seelischen und körperlichen Gesundheit. „Die Caritas-Kindererholung bietet Kindern und Jugendlichen zwischen 8 und 14 Jahren im Einzugsgebiet der Erzdiözese Bamberg (Oberfranken und Teile Mittelfrankens) die Möglichkeit, an einer pädagogisch begleiteten zweiwöchigen Ferienfreizeit teilzunehmen. Wir bieten 2025 zwei Kindererholungen in Zinnowitz an der Ostsee und in Grünheide am Peetzsee an – naturnah und klimatisch günstig gelegen. Die Kindererholung ist daher vielmehr eine „Kinderkur“. Eine zweiwöchige Auszeit vom hektischen (Schul-)Alltag. Unser Angebot eignet sich auch besonders für Kinder und Jugendliche mit chronischen Erkrankungen der Atemwege, zum Beispiel Asthma oder Bronchitis, und Allergien. Auf Anfrage können bedingt auch Kinder mit körperlicher Einschränkung mitgenommen werden“, so David Mos.
Ein wesentlicher Unterschied der Kindererholung der Caritas zu einer herkömmlichen Ferienfreizeit oder einem Zeltlager liegt in der intensiven Betreuung und der gezielten Förderung der teilnehmenden Kinder. „Wir nehmen für unsere Kindererholungen pro Ort nur maximal 28 Kinder oder Jugendliche, getrennt nach Altersgruppen, mit“, erklärt David Mos. „Die 8 bis 11-Jährigen nach Grünheide, die 12 bis 14-Jährigen nach Zinnowitz. Die Betreuung übernehmen pädagogisch geschulte Betreuerinnen und Betreuer – in der Regel angehende Pädagoginnen und Pädagogen, die vorab bei einer dreitägigen pädagogischen Schulung auf ihren Einsatz vorbereitet werden. Wir haben dahingehend einen Betreuungsschlüssel von maximal 1:5, wodurch wir eine außergewöhnlich intensive Begleitung der Kinder ermöglichen können. Zudem fährt pro Team eine Teamleitung mit, die jeden Abend Teamsitzungen mit Fallbesprechungen der Kinder und Jugendlichen durchführt. Eine große Besonderheit besteht auch darin, dass die Teilnahme allen Kindern, unabhängig von der Einkommenssituation der Eltern, offensteht. Es bestehen Finanzierungs- und individuelle Zuschussmöglichkeiten durch Jugendämter, Krankenkassen und Stiftungen – darum kümmern sich mit großem Engagement die örtlichen Caritasverbände, bei denen auch die Anmeldung stattfindet.“
Neben der pädagogischen Begleitung dürfen natürlich auch Spaß und Erholung nicht zu kurz kommen. Die Kinder und Jugendlichen erwarten hierbei sehr abwechslungsreiche Aktivitäten, die sowohl die körperliche als auch die kreative Entwicklung fördern: „Ansonsten unternehmen wir während der Kindererholung natürlich die ganz normalen Ausflüge und Aktivitäten, die Kindern und Jugendlichen Freude bereiten, sowie reichlich Sport, Schwimmen, Tanzen, Wandern und Klettern. Hinzu kommen Ausflüge, Schnitzeljagden, Grillabende, Basteln, Malen, Theaterspielen und all diejenigen tollen Ideen, die sich unsere engagierten Betreuerinnen und Betreuer überlegen“, so Mos mit großer Vorfreude.
Tipps für Erstteilnehmer beim WKEL
Abschließend gibt Mos noch einige Ratschläge für alle, die zum ersten Mal am Weltkulturerbelauf teilnehmen möchten – eine rechtzeitige Anmeldung sei essenziell, denn die Startplätze sind begehrt: „Auf jeden Fall rechtzeitig anmelden! Wenn man sicher teilnehmen will, sollte man sich beim Anmeldetag den Wecker sehr früh stellen.“ (lacht)
Zudem empfiehlt er, frühzeitig mit dem Training auf der Originalstrecke zu beginnen, da die Höhenunterschiede eine besondere Herausforderung darstellen: „Zudem ist es sehr wichtig, früh genug mit dem Training auf der Originalstrecke zu beginnen – auch bei eisigen Temperaturen. Das Höhenniveau ist schon eine Besonderheit beim Weltkulturerbelauf in Bamberg, das sollte man nicht unterschätzen.“ Schließlich betont er, dass der Spaß nicht zu kurz kommen sollte: „Und zu guter Letzt: Man sollte nicht zu verbissen an die Sache herangehen und gleichermaßen die schöne Strecke durch Bamberg sowie die Atmosphäre genießen!“
Mit diesem Teamgeist und der starken Botschaft im Herzen freut sich das Caritas-Team auf den kommenden Weltkulturerbelauf – ein Lauf, der sportliche Herausforderung, Kulturvermittlung und soziales Engagement vereint.