Umfra­ge unter Fußballvereinen

Zuspruch für BFV-Kurs in Pan­de­mie-Zei­ten steigt weiter

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Der gro­ße Zuspruch der Ver­ei­ne für die Ent­schei­dung des Baye­ri­schen Fuß­ball-Ver­ban­des (BFV) im Früh­jahr 2020, die Sai­son 2019/​/​20 nicht abzu­bre­chen, son­dern bis Som­mer 2021 sport­lich zu Ende brin­gen zu wol­len, ist noch ein­mal gestie­gen. Das ist das Ergeb­nis einer reprä­sen­ta­ti­ven Umfra­ge, die das Sport­be­ra­tungs- und Sport­markt­for­schungs­un­ter­neh­men SLC Manage­ment im Auf­trag des BFV durch­ge­führt hat. Dem­nach stieg die Zustim­mung für den BFV-Kurs in Zei­ten der COVID-19-Pan­de­mie von 68,13 Pro­zent im Früh­jahr auf heu­te 76,8 Pro­zent – aus der Zwei-Drit­tel-Zustim­mung ist mehr als eine Drei-Vier­tel-Mehr­heit gewor­den. An der erneu­ten Umfra­ge im Dezem­ber 2020 hat­ten 1664 Ver­eins­funk­tio­nä­re aus dem gesam­ten Frei­staat teilgenommen.

Liga­po­kal-Wett­be­werb wur­de angepasst

Haupt­ar­gu­ment war es im Früh­jahr, mög­lichst alle Ent­schei­dun­gen über Auf- und Abstieg sport­lich zu tref­fen und gleich­zei­tig bei einer mög­li­chen erneu­ten und mitt­ler­wei­le auch ein­ge­tre­te­nen pan­de­mie­be­ding­ten Aus­set­zung des Spiel­be­triebs nicht gleich zwei Spiel­zei­ten zu gefähr­den und abbre­chen zu müs­sen. Der BFV war der ein­zi­ge der 21 Lan­des­ver­bän­de unter dem Dach des Deut­schen Fuß­ball-Bun­des (DFB), der sich für die­sen Kurs ent­schie­den hat­te. Er nahm dafür auch die gro­ße Her­aus­for­de­rung in Kauf, gemein­sam mit Ver­eins­ver­tre­tern nicht nur alle Sta­tu­ten an die Aus­nah­me­si­tua­ti­on anzu­pas­sen, son­dern auch alle kom­ple­xen Regel­wer­ke zum Bei­spiel zu Ver­eins­wech­seln anzu­pas­sen, die Fle­xi­bi­li­sie­rung des Spiel­be­triebs aus­zu­ar­bei­ten und einen bay­ern­weit aus­ge­spiel­ten und eben­falls fle­xi­bel durch­führ­ba­ren Liga­po­kal-Wett­be­werbs als attrak­ti­ve Alter­na­ti­ve für den Weg­fall der regu­lä­ren Spiel­zeit 2020/​/​21 zu ent­wi­ckeln. Außer­dem erhob der BFV kon­se­quen­ter­wei­se von sei­nen rund 4600 Mit­glieds­ver­ei­nen auch kei­ne Mel­de­ge­büh­ren im Jahr 2020, was die Klubs allei­ne um rund eine Mil­li­on Euro entlastete.

Aktu­ell ist wegen des zwei­ten bun­des­wei­ten Lock­downs kein Spiel­be­trieb mög­lich und noch ist nicht abseh­bar, wann der Wett­kampf­be­trieb 2021 wie­der auf­ge­nom­men wer­den kann. Um die noch aus­ste­hen­den und vor­ran­gi­gen Meis­ter­schafts­spie­le der Sai­son 2019/​/​20 durch­zu­füh­ren, wur­de der Liga­po­kal-Wett­be­werb bereits auf Basis der ver­schie­de­nen imple­men­tier­ten Sze­na­ri­en und ent­spre­chend der regio­na­len und loka­len Rah­men­be­din­gun­gen ange­passt.
93,3 Pro­zent der Teil­neh­mer ste­hen, so die jüngs­ten Umfra­ge­er­geb­nis­se, auch hin­ter der bereits Anfang Novem­ber 2020 getrof­fe­nen Ent­schei­dung des BFV, vor­zei­tig in die Win­ter­pau­se gegan­gen zu sein.

Exis­tenz­sor­gen der Ver­ei­ne gerin­ger, aber viel­fäl­ti­ge und gro­ße Herausforderungen

In der umfas­sen­den Befra­gung nah­men die Ver­eins­funk­tio­nä­re auch zum Kri­sen­ma­nage­ment des BFV und ihren größ­ten Sor­gen in der Pan­de­mie Stel­lung. Mas­si­ven Zuspruch bekommt der Baye­ri­sche Fuß­ball-Ver­band für sei­nen Ein­satz gegen­über der Poli­tik für eine schnellst­mög­li­che Wie­der­auf­nah­me des Trai­nings­be­triebs ins­be­son­de­re für Kin­der und Jugend­li­che, des regu­lä­ren Spiel­be­triebs und sein Enga­ge­ment, die­se Anlie­gen im Sin­ne des gesam­ten Sports sport­ar­ten­über­grei­fend vor­zu­tra­gen. 91,6 Pro­zent fin­den die Ent­schei­dung, sich für den gesam­ten Sport in Bay­ern ein­zu­set­zen, rich­tig. 87,5 Pro­zent möch­ten, dass zumin­dest der Nach­wuchs wie­der schnellst­mög­lich in den Trai­nings­be­trieb ein­stei­gen darf.

Prä­sent blei­ben nach wie vor die Exis­tenz­sor­gen der Ver­eins­funk­tio­nä­re. Die Quo­te stieg seit dem Früh­jahr sogar von 13,5 auf jetzt 17,2 Pro­zent. Aller­dings wer­den die­se emp­fun­de­nen Exis­tenz­sor­gen nicht mehr ganz so dra­ma­tisch ein­ge­stuft wie das noch im Früh­jahr der Fall gewe­sen ist: Sei­ner­zeit gaben 21,7 Pro­zent an, dass ihre Exis­tenz­sor­gen stark bezie­hungs­wei­se sehr stark sind. Im Dezem­ber sind es „nur“ noch 10 Pro­zent, die die Exis­tenz ihres Ver­eins als so stark gefähr­det ein­schät­zen. Größ­te „Sor­gen­trei­ber“ sind der Weg­fall von Ver­eins-Ver­an­stal­tun­gen und ‑Fes­ti­vi­tä­ten sowie deren Ein­nah­men sowie der Ver­lust von Kin­dern und Jugend­li­chen für den Vereinsfußball.

„Auf der einen Sei­te ist es natür­lich sehr gut zu wis­sen, dass die getrof­fe­nen Ent­schei­dun­gen von einer über­ra­gen­den Mehr­heit der Ver­ei­ne mit­ge­tra­gen und für rich­tig gehal­ten wer­den. Dass die Zustim­mungs­wer­te noch­mals gestie­gen sind, spricht in der wei­ter­hin stark ange­spann­ten Situa­ti­on für sich. Das lässt zuver­sicht­lich in die Zukunft bli­cken, denn allen Unken­ru­fen zum Trotz funk­tio­nie­ren Ver­band und Ver­ei­ne ganz offen­sicht­lich als ein wirk­lich star­kes Team! Aller­dings zeigt die Umfra­ge auch: Der Weg, den wir gemein­sam gehen müs­sen, ist noch ein wei­ter und die Her­aus­for­de­run­gen sind eben­so viel­fäl­tig wie groß. Aber über allem steht eben die Bot­schaft die­ser Umfra­ge­er­geb­nis­se: Ver­band und Ver­ei­ne ste­hen Sei­te an Sei­te, gehen gemein­sam durch die­se Kri­se. Und des­halb wer­den wir die­se Extrem­si­tua­ti­on auch bewäl­ti­gen“, sagt BFV-Prä­si­dent Rai­ner Koch.

Die wich­tigs­ten Zah­len der Umfrage:

Die BFV-Ent­schei­dung, die Sai­son nicht abzu­bre­chen, ist rich­tig:

Früh­jahr: 68,13 Pro­zent, Dezem­ber: 76,8 Prozent

Die BFV-Ent­schei­dung, vor­zei­tig in die Win­ter­pau­se zu gehen, ist rich­tig:
93,3 Pro­zent

Der BFV soll sich sport­ar­ten­über­grei­fend bei poli­ti­schen Ent­schei­dungs­trä­gern ein­set­zen:
91,6 Pro­zent.

Größ­te Ver­eins­sor­gen (sport­li­cher Bereich):

Wie­der­auf­nah­me des Trai­nings­be­triebs:
Früh­jahr: 72,3 Pro­zent, Dezem­ber: 83,8 Prozent

Zeit­punkt Fort­füh­rung des Spiel­be­triebs:
Früh­jahr: 84,3 Pro­zent, Dezem­ber: 80 Prozent

kei­ne Sor­gen:
Früh­jahr: 5,5 Pro­zent, Dezem­ber: 7,8 Prozent

Größ­te Ver­eins­sor­gen (wirt­schaft­li­cher Bereich):

Weg­fall Ver­an­stal­tun­gen und Ein­nah­men:
Früh­jahr: 82,1 Pro­zent, Dezem­ber: 87,4 Prozent

Feh­len­de Ein­nah­men Tickets:
Früh­jahr: 36,1 Pro­zent, Dezem­ber: 70,1 Prozent

kei­ne Sor­gen:
Früh­jahr: 7,1 Pro­zent, Dezem­ber: 3,9 Prozent

Größ­te Ver­eins­sor­gen (orga­ni­sa­to­ri­scher Bereich):

Ver­lust von Kin­dern und Jugend­li­chen:
Dezem­ber: 79,4 Prozent

Abhal­tung von Mit­glie­der­ver­samm­lun­gen:
Früh­jahr: 54,1 Pro­zent, Dezem­ber: 65,4 Prozent

kei­ne Sor­gen:
Früh­jahr: 9,3 Pro­zent, Dezem­ber: 2,8 Prozent

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