Brose Bamberg unterlag gestern im zweiten Playoffviertelfinale gegen Alba Berlin mit 85:97 und steht am Donnerstag in Spiel drei unter Zugzwang. Bamberg zeigte sich im Vergleich zum ersten Spiel am Freitag mental und physisch verbessert und holte sogar beinahe einen 22-Punkte-Rückstand auf. Sich dafür mit einem Sieg zu belohnen, gelang Brose aber nicht.
Den besseren Beginn im zweiten Playoffviertelfinale erwischten die Berliner, die schon nach zwei Minuten mit sechs Punkten vorne lagen. Für Brose war Chris Dowe der Mann, der in den ersten Minuten den Ton angab. Er traf nicht nur den ersten Bamberger Korb, sondern ließ dem weitere acht Punkte folgen und sorgte somit dafür, dass die Gäste Mitte des Viertels in Führung lagen: 10:9. Was folgte waren eine Menge teils fragwürdiger Schiedsrichterpfiffe, die den Spielfluss komplett zum Erliegen brachten. Gegen Brose wurden im ersten Viertel elf Fouls gepfiffen, gegen Berlin sechs. Daher waren die letzten Zähler des Abschnitts auch nahezu allesamt Freiwürfe, so dass es mit 11:18 in die erste kleine Pause ging.
Waren es im ersten Viertel noch die Dreier, die auf beiden Seiten nicht fallen wollten, stellten die Berliner diesen Fakt im zweiten Viertel schnell ab. Bis zur Pause trafen sie sieben Mal für drei Punkte. So wuchs der Bamberger Rückstand auf teilweise 16 Punkte an (29:45, 18.).
Bei Bamberg wollte hingegen weiterhin nur selten etwas gelingen, lag die Ausbeute zur Pause bei 24 Prozent aus der Distanz und bei 33 Prozent aus dem Feld. Zur Halbzeit lagen die Bamberger Gäste im zweiten Playoffviertelfinale mit 13 Zählern zurück, es stand 34:47.
Berliner Nadelstiche
Dieser Rückstand wuchs mit Beginn der zweiten Halbzeit zügig auf mehr als 20 Punkte an. Ein Grund: Akil Mitchell bekam sein zweites unsportliches Foul und musste nach rund 23 Minuten in die Kabine. Kurz darauf traf Blatt den dritten Berliner Dreier im dritten Viertel und stellte auf 38:60 aus Bamberger Sicht.
Ohne Mitchell musste Martinas Geben in die Zone und der machte es mehr als gut. Er hielt seine Mannschaft mit zwischenzeitlich neun Punkten in Serie im Spiel. Und mehr noch: Brose kam in einen kleinen Offensiv-Flow. Nach Dreiern von Prewitt und Kyzlink war es Erstgenannter, der die letzten vier Bamberger Punkte des Viertels erzielte. So gelang es Prewitt, den Rückstand auf elf Zähler zu verkürzen: 63:74.
Das zweiten Playoffviertelfinale ging in seinen Schlussabschnitt. Brose versuchte nochmals alles und kam durch Dowe und einen Robinson-Dreier nach gut 32 Minuten wieder in den einstelligen Rückstandsbereich: 68:76. Doch wie schon im ersten Playoffviertelfinale, konterte Berlin stark, sobald Brose dran war.
Diesmal war es Maodo Lô, der in die Bamberger Drangphase immer wieder Nadelstiche durch erfolgreiche Aktionen setzte. So pendelte sich die Berliner Führung immer um die zehn Zähler ein. Und auch als die Gäste zwei Minuten vor Ende durch Sengfelder und Prewitt den Rückstand wieder auf 81:90 verkürzen konnten, war es diesmal Smith, der im Gegenzug den Distanzwurf traf. Am Ende musste sich Brose Bamberg mit 85:97 geschlagen geben. Brose liegt nun mit 0:2 in Rückstand und benötigt am Donnerstag einen Sieg, um ein viertes Spiel zu erzwingen.
Broses Coach Oren Amiel sagte nach dem Spiel: „Ich denke, wir haben eine Reaktion auf das erste Spiel gezeigt. Alba ist ein High-Level-Team, sie sind sehr physisch, athletisch und wissen, wie man spielen muss. Daher ist es nicht einfach, gegen sie einen Rückstand aufzuholen. 97 Punkte sehen viel aus, aber Berlin hat einfach die Qualität dafür. Nach über 20 Punkten Rückstand haben wir nicht aufgegeben und uns zurück gekämpft. Das ist sehr wichtig für uns. Jetzt erwarten wir Alba am Donnerstag in Bamberg.“