Lan­des­amt für Denkmalpflege

Ober­frän­ki­sches Pro­jekt aus­ge­zeich­net: Denk­mal­schutz­me­dail­le vergeben

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Denkmalschutzmedaille
Die Burgruine Hohenberneck (Neuwallenrode), Foto: Florian Fraaß
Zum 46. Mal wur­den Per­sön­lich­kei­ten, Gemein­den und Ehren­amt­li­che für ihren Ein­satz für die Denk­mal­pfle­ge in Bay­ern geehrt. Eine Denk­mal­schutz­me­dail­le geht an ein Sanie­rungs­pro­jekt in Bad Berneck.

Am 24. Juli haben Kunst­mi­nis­ter Mar­kus Blu­me (CSU) und Mathi­as Pfeil, Lei­ter des Baye­ri­schen Lan­des­am­tes für Denk­mal­pfle­ge (BlfD), 16 Denk­mal­ei­gen­tü­mer, die sich für das archi­tek­to­ni­sche Erbe Bay­erns enga­gie­ren, mit der Denk­mal­schutz­me­dail­le aus­ge­zeich­net. Die Preisträger:innen mach­ten sich, so eine Mit­tei­lung des BLfD, in viel­fa­cher Wei­se um den Erhalt von Denk­mä­lern verdient.

Gemein­sam, als Fami­lie oder Dorf­ge­mein­schaft, haben die Aus­ge­zeich­ne­ten Gebäu­de saniert, kli­ma­ge­recht instand­ge­setzt, ihre Hei­mat­ge­schich­te erforscht, ihr denk­mal­pfle­ge­ri­sches Fach­wis­sen oder die kul­tu­rel­len Eigen­hei­ten ihrer Regi­on in das Bewusst­sein der Öffent­lich­keit gerückt.

Mathi­as Pfeil sag­te: „Ein Land ohne Denk­mä­ler ist ein Land ohne Gedächt­nis. Es erfüllt mich mit Freu­de, dass so vie­le Men­schen in Bay­ern das kul­tu­rel­le Erbe des Frei­staats Bay­ern als Teil ihrer Iden­ti­tät betrach­ten und es bewah­ren wol­len. Ohne Sie geht es nicht. Die Preis­trä­ge­rin­nen und Preis­trä­ger der Denk­mal­schutz­me­dail­le 2024 sind die wah­ren Hüter unse­rer Geschich­te und die bes­ten Bot­schaf­ter der Denk­mal­pfle­ge. Ihnen dan­ke ich für ihren beharr­li­chen Einsatz.“

Mit der Denk­mal­schutz­me­dail­le wer­den seit 1978 beson­de­re Ver­diens­te in der Bau‑, Kunst- und Boden­denk­mal­pfle­ge in Bay­ern gewür­digt. Das Baye­ri­sche Staats­mi­nis­te­ri­um für Wis­sen­schaft und Kunst ver­leiht die Aus­zeich­nung ein­mal im Jahr gemein­sam mit dem BlfD.

Die Preisträger:innen der Denk­mal­schutz­me­dail­le 2024

Caro­li­ne und Armin Wil­ly aus Lands­berg am Lech in Ober­bay­ern haben das his­to­ri­sche See­rich­ter­haus von 1580 instand­ge­setzt. Das Haus, einst Wohn- und Amts­sitz des See­richt­ers, beher­bergt eine wert­vol­le Aus­stat­tung aus dem 18. Jahrhundert.

Eine wei­te­re Denk­mal­schutz­me­dail­le ging an Lydia und Ste­phan Stem­mer für die Sanie­rung eines Bau­ern­hau­ses in Ehe­kir­chen im nörd­li­chen Ober­bay­ern. Das Renais­sance-Bau­denk­mal aus dem Jahr 1583 ist wegen sei­ner sozi­al- und volks­kund­li­chen Bedeu­tung, dem unver­än­der­ten Grund­riss und der Lage im Dorf­zen­trum von Ehe­kir­chen wertvoll.

In Per­lach in Mün­chen hat Micha­el Kam­mer­lo­her als Ver­tre­ter der evan­ge­li­schen Kir­chen­ge­mein­de die St.-Paulus-Kirche, die ältes­te evan­ge­lisch-luthe­ri­sche Kir­che Mün­chens, saniert. Die Wie­der­her­stel­lung der neu­go­ti­schen Zie­gel­fas­sa­de und die Dach­sa­nie­rung waren beson­de­re Herausforderungen.

Schmidt Max und André Goer­schel, Mode­ra­tor und Regis­seur der BR-Sen­dung „frei­zeit: Die Sen­dung mit dem Schmidt Max“ haben zwar nichts instand­ge­setzt, bekom­men für ihre Sen­dung aber trotz­dem eine Medail­le. Denn die „freizeit“-Redaktion pro­du­ziert seit mehr als einem Jahr­zehnt Bei­trä­ge zur Denkmalpflege.

In Lands­hut hat Bür­ger­meis­te­rin Lui­se Haus­ber­ger, als Ver­tre­te­rin der Gemein­de Bai­er­bach, für die Sanie­rung des Wies­mer­ho­fes eine Medail­le erhal­ten. Die Gemein­de Bai­er­bach hat den 170 Jah­re alten Wies­mer­hof in einen Treff­punkt umge­wan­delt. Nach drei­jäh­ri­ger Sanie­rung bie­tet das Gebäu­de nun Tages­pfle­ge für Senio­ren sowie einen Gemein­de- und Jugendraum.

Eben­falls in Lands­hut wirkt der Medail­len-Gewin­ner Peter Geld­ner. Ehren­amt­lich enga­giert er sich als Vor­sit­zen­der des 2005 gegrün­de­ten Ver­eins für Archäo­lo­gie Stadt und Land­kreis Lands­hut e.V. (ArLan).

Franz Kas­ten­mei­er aus Regens­burg hat eine Denk­mal­schutz­me­dail­le für sein Lebens­werk und den Ein­satz für die Sanie­rung des Chi­ne­si­schen Turms in Donaus­tauf erhal­ten. 25 Jah­re lang wid­me­te er sich dem Vorhaben.

Eine Medail­le für Oberfranken

In Schwan­dorf in der Ober­pfalz hat Son­ja Mei­er, 1. Bür­ger­meis­te­rin als Ver­tre­te­rin des Mark­tes Wink­larn, die kli­ma­ge­rech­te Sanie­rung des Braue­rei­gast­ho­fes „Zum Gol­de­nen Löwen“ umge­setzt. Der am Markt­platz von Wink­larn gele­ge­ne ehe­ma­li­ge Gast­hof prägt das Ortsbild.

In Wei­ßen­burg-Gun­zen­hau­sen (Mit­tel­fran­ken) haben Inge­borg und Roland Knöll die kli­ma­ge­rech­te Sanie­rung der Bräu­gas­se 3 unter­nom­men. Der mit­tel­al­ter­li­che Bau in der Alt­stadt war ver­wahr­lost und überformt.

Eben­so in Mit­tel­fran­ken, in Rothen­burg ob der Tau­ber, arbei­tet Kon­rad Bedal als Stadt­hei­mat­pfle­ger. Bedal hat sich für sei­ne Tätig­kei­ten als Hei­mat­pfle­ger, Bau- und Haus­for­scher, Lei­ter des Frän­ki­schen Frei­land­mu­se­ums in Bad Winds­heim als auch für sein pri­va­tes Enga­ge­ment gro­ße Ver­diens­te erworben.

Susan­ne Pfei­fer hat in Kit­zin­gen, Unter­fran­ken, ein Acker­bür­ger­haus in Main­bern­heim kli­ma­ge­recht saniert. Das Haus wur­de 1598 erbaut. Zu dem zwei­ge­schos­si­gen Bau­ern­haus gehört ein rück­wär­ti­ger Anbau mit Stall­ge­bäu­de aus dem frü­hen 20. Jahr­hun­dert sowie eine gro­ße Scheu­ne, die einen Hof umfassen.

Auch nach Schwein­furt in Unter­fran­ken geht eine Denk­mal­schutz­me­dail­le. Andre­as Schä­fer erhält sie für die Gene­ral­in­stand­set­zung des Alten und Neu­en Schlos­ses Obbach in der Gemein­de Euerbach.

Chris­ti­an Käh­ler, 1. Bür­ger­meis­ter als Ver­tre­ter des Mark­tes Türk­heim (Unter­all­gäu), wur­de für die Sanie­rung des his­to­ri­schen Waag­hau­ses aus­ge­zeich­net. Das Waag­haus ent­stammt dem Jahr 1600 und gehört zu den etwa 20 Gebäu­den, die es im All­gäu noch aus der Zeit vor dem Drei­ßig­jäh­ri­gen Krieg gibt.

Mat­thi­as Paul erhält eine Medail­le für die denk­mal­pfle­ge­ri­sche Instand­set­zung des Pfarr­ho­fes in Min­de­l­au (Unter­all­gäu). Der Pfarr­hof wur­de Mit­te des 18. Jahr­hun­derts errichtet.

Und auch nach Ober­fran­ken geht eine Denk­mal­schutz­me­dail­le. Jür­gen Zin­nert erhält als 1. Bür­ger­meis­ter und somit Ver­tre­ter der Stadt Bad Ber­neck für die Instand­set­zung der Burg­rui­ne Hohen­ber­neck (Neu­wal­len­ro­de) eine der Aus­zeich­nun­gen. Als eine der letz­ten Burg­bau­ten am Über­gang vom Spät­mit­tel­al­ter zur Neu­zeit blickt die Burg­rui­ne Hohen­ber­neck auf eine beweg­te Geschich­te zurück.

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