Bayerns Beauftragter für Menschen mit Behinderung, Holger Kiesel, hat sich mit Akteuren der Region Bamberg über hiesige Inklusionsprojekte ausgetauscht. Dabei ging es
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Bayerns Beauftragter für Menschen mit Behinderung
Holger Kiesel besucht Bamberger Inklusionsprojekte
Bayerns Beauftragter für Menschen mit Behinderung, Holger Kiesel, hat sich mit Akteuren der Region Bamberg über hiesige Inklusionsprojekte ausgetauscht. Dabei ging es nicht zuletzt um zukünftige Finanzierungsmöglichkeiten und Bambergs Host Town-Projekt.
„Ich bin sehr beeindruckt. Die KUFA Bamberg gehört bei der inklusiven Kulturarbeit zu Bayerns Vorreitern“, sagte Holger Kiesel, Bayerns Beauftragter für Menschen mit Behinderung, am Ende seines Besuchs am Mittwoch in Bamberg. Eingeladen hatte ihn die Bamberger Landtagsabgeordnete und Staatsministerin Melanie Huml (CSU), Schirmherrin der Kulturfabrik KUFA. Dies teilte das Büro Melanie Humls mit.
„Die KUFA ist ein großartiges Beispiel für gelebte Inklusion“, sagte Huml. „Menschen mit und ohne Behinderung engagieren sich hier gemeinsam – sowohl in den verschiedenen Kulturgruppen als auch im Orga-Bereich, beispielsweise als ehrenamtliche Servicekräfte während der Veranstaltungen. Dieses Projekt fortzuführen, finde ich wichtig.”
Knackpunkt sei jedoch die Finanzierung. Für die Anfangsphase habe man verschiedene Fördertöpfe anzapfen können, hauptsächlich werde der laufende Betrieb bisher über die Aktion Mensch unterstützt.
„Um das Projekt dauerhaft zu sichern, brauchen wir jedoch eine institutionelle Förderung. Es laufen Gespräche insbesondere mit der Stadt Bamberg, aber auch mit anderen möglichen Partnern“, sagte Harald Rink, der künstlerische Leiter der KUFA.
Ein passendes Landesförderprogramm gebe es bislang jedoch nicht. Bayern unterstützte die offene Behindertenarbeit zwar über das Sozialministerium und nichtstaatliche Theater über das Kunstministerium. Doch die inklusive Kulturarbeit der KUFA liege an der Schnittstelle zwischen den beiden Ministerien. Hier mit bayerischen Fördergeldern zu unterstützen, sei bisher nur projektbezogen möglich. Dies bedeute, dass es einmalige Zuschüsse gebe, aber keine Regelförderung.
Ein neues Landesprogramm zur Förderung inklusiver Kulturarbeit aus dem Boden zu stampfen, sei ein ambitioniertes Ziel – darin zeigten sich Holger Kiesel und Melanie Huml einig. Doch: „Steter Tropfen höhlt den Stein. Es mag seine Zeit dauern, aber ich bleibe dran. Mit Holger Kiesel haben wir einen weiteren Unterstützer an unserer Seite. Darüber freue ich mich und danke ihm für sein Engagement“, sagte Huml.
Host Town-Programm als sportliche Inklusion
Ein anschauliches Beispiel gelebter Inklusion in Bamberg konnte Melanie Holger Kiesel auch im Sportbereich präsentieren. „Unser Förderverein goolkids hat eine ganze Reihe toller Mitmach-Angebote und ist Hauptinitiator der Bamberger Host Town Bewerbung gewesen“, so Melanie Huml.
„Wir wollen ganz Bamberg für Inklusion begeistern und zwar über den Sport, insbesondere in den Vereinen. Ob beim Fußball, Tischtennis oder im Fitnessstudio: Über unsere Angebote kann jede und jeder erleben, wie viel Spaß ein lebendiges Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung macht“, ergänzte goolkids-Gründer Robert Bartsch.
Nicht nur Bartsch erhofft sich von den Aktionen rund um die Special Olympics World Games, bei denen Bamberg Host Town für die Delegation Bahrains ist, einen Schub für die Inklusionsbewegung. Auch Holger Kiesel hat sich als Landesbehindertenbeauftragter für die 30 bayerischen Host Town-Bewerbungen stark gemacht.
„Menschen mit Behinderung gehören in die Mitte unserer Gesellschaft. Es ist wichtig, dass wir noch mehr Chancen zur Begegnung schaffen. Das Host Town-Programm der Special Olympics ist eine einzigartige Gelegenheit und ich danke allen Engagierten sehr herzlich“, betont Melanie Huml.
- April 14, 2023
- Redaktion Webecho Bamberg