In der Fußball-Bayernliga hat Tabellenführer FC Eintracht Bamberg die zweite Saisonniederlage kassiert. Im Heimspiel gegen den TSV Karlburg blieben die Domreiter zum
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Fußball-Bayernliga Nord
FC Eintracht Bamberg unterliegt TSV Karlburg 0:1
In der Fußball-Bayernliga hat Tabellenführer FC Eintracht Bamberg die zweite Saisonniederlage kassiert. Im Heimspiel gegen den TSV Karlburg blieben die Domreiter zum zweiten Mal ohne eigenen Treffer im Stadion und unterlagen am Samstagnachmittag den Unterfranken mit 0:1. Damit fiel der FCE auf Rang zwei zurück mit 32 Punkten. Neuer Spitzenreiter ist die SpVgg Ansbach mit 34 Zählern.
Selten hat ein Endergebnis einen Spielverlauf so auf den Kopf gestellt wie nach dieser Partie. Festmachen kann man diese Erkenntnis am Eckballverhältnis von 12:2 zugunsten der Gastgeber. Der FC Eintracht Bamberg kontrollierte die erste Halbzeit, der TSV Karlburg setzte auf eine starke Defensive. Demzufolge spielte sich das Geschehen fast ausschließlich in der Hälfte der Gäste ab, die Hausherren setzten die Unterfranken mächtig unter Druck. Bei Karlburg dagegen ging nach vorne nichts. Die Unterfranken machten sich nicht wirklich auf die Suche nach dem Bamberger Strafraum. So gab es auch nicht die vom FC Eintracht im Vorfeld erwarteten kleinen offensiven Nadelstiche. Als viele Zuschauer beim Stand von 0:0 mit dem Halbzeitpfiff rechneten, gab es große Aufregung: Elshani ging im Mittelfeld zu stark einen Gegner an, der Schiedsrichter zeigte dem Bamberger die rote Karte.
„Das Positive aus dem Spiel herausziehen“
Wer gedacht hatte, dass der TSV Karlburg in Überzahl in der zweiten Halbzeit die auf Defensive ausgelegte Spielweise änderte, wurde kräftig getäuscht. Selbst mit einem Spieler weniger rührten die Unterfranken in der Abwehr Beton an. Die in Unterzahl spielenden Bamberger machten mit einem Akteur weniger weiterhin das Spiel, ließen dabei auch zwei Möglichkeiten der Gäste zu. Mehr kam erst mal nicht vom TSV. Und die Hausherren hatten selber ihre Chancen, der Ball wollte jedoch einfach nicht in das Tor des Gastes. Genauer: Wenn der Ball nicht am Kasten vorbei ging oder wie in der Schlussphase zweimal am Aluminium landete, war Gäste-Goalie Fischer-Vallecilla zur Stelle und parierte. Die FCE-Führung wäre mehr als verdient gewesen. Getroffen haben dafür die Gäste. Nach einem Abpraller landete der Ball auf Höhe Mittellinie bei Heuchert, der lief alleine auf das Tor der Hausherren zu. FCE-Goalie Dellermann machte es richtig gut, blieb lange stehen und griff dann nach dem Ball, als Heuchert rechts an ihm vorbei wollte. Der Karlburger fiel, und der Schiedsrichter gab zur Überraschung der Hausherren Elfmeter. Fries ließ Dellermann keine Chance, es stand 1:0 (76.) – und das alles andere als dem Spielverlauf entsprechend. Die Schlussoffensive mit Chancen für den FC Eintracht brachte keinen Erfolg, es blieb beim 1:0 für Karlburg. Dass Tranziska in der siebten Minute der Nachspielzeit noch die gelb-rote Karte sah, ist eher als Randnotiz zu sehen.
Das sagt Trainer Julian Kolbeck: „So ist der Fußball. Ich kann meiner Mannschaft am Ende des Tages keinen Vorwurf machen bis auf das, dass sie die Tore nicht gemacht hat. Wir hatten gefühlte 80 Prozent Ballbesitz und haben gegen eine engmaschige, teilweise manndeckende Mannschaft versucht, Lösungen zu finden. Einige Chancen hatten wir uns herausgespielt, auch in Unterzahl. Mit der roten Karte haben wir uns dann ein Eigentor geschossen. Da müssen wir an der Stabilität der mentalen Seite arbeiten, wir dürfen uns nicht provozieren lassen. Aber auch zu zehnt hat die Mannschaft das richtig gut gespielt. Sie hat den Ball schnell laufen lassen und hat den Gegner hinten reingedrückt. Ich muss dann trotzdem irgendwie sagen, dass es schade ist, dass der Bayernliga-Fußball so ist, wie er in dem Spiel war. Es ist nicht meine Art, so Fußball spielen zu lassen, wie es der Gegner getan hat. Aber irgendwie gibt es ihm Recht, denn er hat 1:0 bei uns gewonnen. Jetzt heißt es, das Positive aus dem Spiel herauszuziehen, denn unter dem Strich haben wir ein gutes Spiel gemacht, nur eben die Chancen nicht genutzt. Das tut weh.”
Auf Anfrage des 1. FC Nürnberg testet der FC Eintracht Bamberg am kommenden Dienstag, 5. Oktober, die U23 Mannschaft des FCN. Anstoß des Testspiels gegen die Regionalligamannschaft des Clubs ist um 19 Uhr im Fuchs-Park-Stadion. Um Punkte kämpft der FC Eintracht Bamberg wieder am 9. Oktober beim ASV Neumarkt. Dann folgen die Spiele am 15. Oktober beim SC Feucht und zum Abschluss der Vorrunde am 22. Oktober zu Hause gegen die DJK Don Bosco Bamberg. In die Rückrunde startet der FCE am 30. Oktober zu Hause gegen den 1. FC Sand.
Fußball-Bayernliga Nord
TSV Karlburg zu Gast im Fuchspark
In der Fußball-Bayernliga Nord hat der FC Eintracht Bamberg am Samstagnachmittag den TSV Karlburg zu Gast. Das Heimspiel des Tabellenführers beginnt um 14.00 Uhr.
Schwere Aufgabe mit Bravour gemeistert hieß es am vergangenen Samstag nach dem torlosen Remis des FCE beim Tabellendritten DJK Vilzing. Die Oberpfälzer hatten im Sommer den Kader verstärkt und hierfür richtig viel Geld in die Hand genommen. Gegen die mit gestandenen Regionalligaspielern ausgestattete DJK Vilzing lieferte die Bamberger Mannschaft einen bärenstarken Auftritt. Stolz auf die FCE-Fußballer und deren Leistung zeigten sich nach der Partie die Vereinsführung, Fans und Sponsoren. Zwar hatte Vilzing ein Chancenplus, die Abwehr der Bamberger und ein überragend haltender Fabian Dellermann im Tor sorgten für den Punktgewinn. Der FCE verteidigte mit dem Remis die Tabellenführung. Zudem gab es Lob des Vilzinger Trainers. Er sah in den Domreitern die mit Abstand stärkste Mannschaft, auf die sein Team bisher getroffen sei. Ein Lob, das man in der Verwaltungszentrale an der Armeestraße gerne hört. Denn es zeigt, dass die Bamberger über eine Mannschaft mit viel Qualität verfügen. Zu sehen war dabei gerade in Vilzing die qualitative Breite des Kaders: Als Trainer Julian Kolbeck nach der Halbzeit das gesamte Mittelfeld austauschen musste, nahmen drei 18-Jährige die Positionen ein, ohne dass ein Bruch im Spiel zu erkennen war. Die von der Bank gekommenen Spieler knüpften nämlich da an, wo die etatmäßigen Kräfte aufgehört hatten. Diese Qualität muss jedoch von Spiel zu Spiel unter Beweis gestellt werden. So auch am Samstag gegen den TSV Karlburg. Wie so oft gehen die Domreiter als Favorit in das Spiel. Sie dürfen, ja sie sollten die Unterfranken nicht am Tabellenstand messen. Mit zwölf Punkten belegt der TSV aktuell Tabellenplatz 13. Die Remiskönige der Liga – kein Team der Spielklasse hat bisher mehr Unentschieden gesammelt als Karlburg mit sechs Punkteteilungen – haben bisher erst zwei Spiele gewonnen. Und das auswärts. So gab es gleich am ersten Spieltag einen Sieg beim SV Seligenporten, der zweite Auswärtsdreier gelang beim ASV Cham. In den letzten acht Spielen jedoch blieben die Gäste aus dem Spessart ohne Sieg.
„Mit breiter Brust auftreten“
Das sagt Vorstandsvorsitzender Jörg Schmalfuß: „Das Spiel wird vermutlich wieder eine genauso schwierige Nummer wie vor 14 Tagen gegen Aschaffenburg. Erster gegen Dreizehnten – jeder erwartet einen klaren Sieg von uns. Doch die Partien gegen so kompakte Mannschaften sind etwas ganz anderes als gegen so spielfreudige Teams wie Vilzing. Da heißt es Lösungen zu finden, Geduld zu haben, die Lücke finden – und am Ende auch mal mit einem dreckigen 1:0 zufrieden zu sein. Für die Zuschauer ist dieser Fußball nicht immer schön, aber dennoch sind die Fans dabei so wichtig, um die Mannschaft ständig nach vorne zu pushen.”
Das sagt Trainer Julian Kolbeck: „Letztes Wochenende haben wir gegen eine Top-Mannschaft eine hervorragend kämpferische Leistung gezeigt und mit aller Macht den Punkt aus Vilzing mitgenommen. Diese Einstellung erwarte ich gegen Karlburg. Es wird vermutlich ein ganz anderes Spiel als gegen Vilzing. Der TSV Karlburg wird kompakt und gut verteidigen und immer wieder offensive Nadelstiche setzen wollen. Das heißt für uns, defensiv hellwach zu sein, den Gegner nie aus den Augen verlieren und offensiv Ball und Gegner in Bewegung bringen. Wir wollen unsere gute Form bestätigen und mit breiter Brust auftreten mit dem Ziel, die drei Punkte in Bamberg zu behalten. Aber auch mit dem Bewusstsein, dass es kein leichtes Spiel wird.”
Das sagt Fabian Dellermann: „Nach dem schweren Spiel in Vilzing haben wir mit Karlburg den nächsten unangenehmen Gegner vor der Brust. Wir müssen von Anfang an hellwach und hochkonzentriert die Sache angehen. Auf keinen Fall dürfen wir Karlburg unterschätzen und müssen 90 Minuten alles reinhauen. Es wird wie jedes andere Spiel in dieser Liga ein umkämpftes werden, in dem wir nichts geschenkt bekommen. Wenn wir alle unser Maximum an Leistung abrufen können, bin ich überzeugt, dass wir dieses Spiel wieder für uns entscheiden und mit einem Sieg in den Fußball-Oktober starten. Wir hoffen, dass wieder viele Zuschauer ins Stadion kommen und uns unterstützen.”
Voraussichtliches FCE-Aufgebot
Dellermann, Griebel – Elshani, Hack, Hofmann, Kaube, Kettler, Khalil, Kollmer, Lang, Ljevsic, Popp, Reck, Reischmann, Saprykin, Schmitt, Schmittschmitt, Strohmer, Tranziska, Valdez
Die Zuschauerzahl ist auf etwa 600 begrenzt, daher wird der Kartenerwerb im Vorverkauf empfohlen. Im Internet ist die Partie kostenlos und in voller Länge bei sporttotal.tv zu sehen. Kommentiert wird sie von Armin Dusold, ehemaliger langjähriger Fußball-Sportreporter von Radio Bamberg. Als Gesprächspartner wird sich im Laufe des Spiels Franz Helmer – der FCE-Angreifer ist verletzungsbedingt noch nicht einsatzbereit – in die Reportage einklinken und sich den Fragen von Armin Dusold stellen.