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Prävention

Holet­schek: Pass­ge­naue Lösun­gen für Ver­sor­gung, Prä­ven­ti­on und Pflege 

Drei neue Gesundheitsregionenplus

Bay­erns Gesund­heits- und Pfle­ge­mi­nis­ter Klaus Holet­schek hat vier Kom­mu­nen neu im Kreis der baye­ri­schen Gesund­heits­re­gio­nen­plus begrüßt, den Land­kreis Lich­ten­fels, den Land­kreis Kel­heim sowie den Land­kreis Ober­all­gäu gemein­sam mit der Stadt Kempten.

„Ich freue mich sehr, dass künf­tig der Land­kreis Ober­all­gäu gemein­sam mit der Stadt Kemp­ten, der Land­kreis Lich­ten­fels und der Land­kreis Kel­heim als Gesund­heits­re­gio­nen­plus pass­ge­naue Lösun­gen für die Gesund­heits­ver­sor­gung, Prä­ven­ti­on und Pfle­ge der Bevöl­ke­rung vor Ort ent­wi­ckeln“, beton­te der Minis­ter am Frei­tag. Kemp­ten und das Ober­all­gäu haben sich dabei zur gemein­sa­men Regi­on Kemp­ten-Ober­all­gäu zusam­men­ge­schlos­sen. Für die damit ins­ge­samt drei neu­en Regio­nen hat am 1. Janu­ar die erst­ma­li­ge För­de­rung als Gesund­heits­re­gi­onplus begonnen.

Vie­le Kom­mu­nen nut­zen die Vor­tei­le der Gesund­heits­re­gio­nen­plus bereits seit län­ge­rem: Seit 2017 haben bei­spiels­wei­se die Stadt Amberg und der Land­kreis Amberg-Sulz­bach, die Stadt und der Land­kreis Bay­reuth, der Land­kreis Mühl­dorf am Inn, der Land­kreis Dach­au, die Nord­ober­pfalz mit den Land­krei­sen Neu­stadt an der Wald­na­ab, Tir­schen­reuth und der Stadt Wei­den sowie der Land­kreis Main-Spes­sart eine Gesund­heits­re­gi­onplus eta­bliert. Holet­schek beton­te: „Sie alle gehö­ren auch wei­ter­hin zur Fami­lie der Gesund­heits­re­gio­nen­plus. Es freut mich, dass wir dort eine lücken­lo­se Wei­ter­fi­nan­zie­rung für die nächs­ten fünf Jah­re ermög­li­chen können.“

Aktu­ell wer­den ins­ge­samt 60 Gesund­heits­re­gio­nen­plus vom Baye­ri­schen Staats­mi­nis­te­ri­um für Gesund­heit und Pfle­ge geför­dert. Sie decken 77 Land­krei­se und kreis­freie Städ­te ab. Die Gesund­heits­re­gio­nen­plus ver­net­zen gemein­sam mit der Kom­mu­nal­po­li­tik die Akteu­re aus dem Bereich Gesund­heit und Pfle­ge vor Ort.

Holet­schek unter­strich: „Die frucht­ba­re Zusam­men­ar­beit aller rele­van­ten Play­er vor Ort ermög­licht regio­nal abge­stimm­te Pro­jek­te, die genau auf die Bedürf­nis­se der Bevöl­ke­rung zuge­schnit­ten sind.“

Fit­ness

Übun­gen in den All­tag einbauen

Fit­ness­stu­di­os und Reha-Zen­tren sind der­zeit noch geschlos­sen. Das heißt jedoch nicht, dass voll­stän­dig auf Trai­ning und Gesund­heits­sport ver­zich­tet wer­den muss. Tors­ten Muth, Geschäfts­füh­rer beim Sim­ply FIT im REHA aktiv Gesund­heits­zen­trum, gibt Auf­schluss über das der­zei­ti­ge Ange­bot und die Situa­ti­on sei­nes Betriebs. Außer­dem blickt er im Inter­view auf die Zeit nach der Wie­der­eröff­nung wie auch auf Mög­lich­kei­ten, Infek­tio­nen vorzubeugen.
Wie gehen Sie mit der der­zei­ti­gen Situa­ti­on per­sön­lich um, wie als Unternehmer?

Tors­ten Muth: Die Situa­ti­on erfor­dert ein gewis­ses Ver­ständ­nis. Das brin­ge ich auf. Lan­ge­wei­le ist bei mir per­sön­lich noch nicht auf­ge­kom­men. Ich bin jeden Tag in der Fir­ma. Der All­tag ist trotz­dem anders. Mei­ne Arbeits­zeit ist nicht mehr bis 21 Uhr. Ich kann den Abend mit mei­ner Fami­lie ver­brin­gen. Das ist unge­wohnt, aber schön. Trotz­dem fehlt mir der nor­ma­le Kon­takt mit mei­nen Pati­en­ten und Mit­glie­dern durch die Schlie­ßung. Ich hof­fe, es geht bald wie­der los.

Tors­ten Muth, Geschäfts­füh­rer des Sim­ply FIT, Fotos: Sim­ply FIT

Wel­che Arten von Arbei­ten kön­nen in Ihrem Gesund­heits­zen­trum noch stattfinden?

Tors­ten Muth: Wir nut­zen die Zeit, um alles auf­zu­ar­bei­ten, was sonst im All­tags­ge­schäft lie­gen bleibt. Reno­vie­rungs­ar­bei­ten, Kon­zept- und Arbeits­ab­läu­fe neu über­den­ken und Wei­ter­bil­dun­gen per Web­i­nar sind die Haupt­ak­ti­vi­tä­ten der­zeit. Die Phy­sio­the­ra­pie arbei­tet inzwi­schen wie­der unter Berück­sich­ti­gung der ent­spre­chen­den Hygie­ne­vor­ga­ben, abge­spro­chen mit dem Gesundheitsamt.

Besteht der­zeit die Mög­lich­keit, zu Reha-Pati­en­ten und zu Trai­nie­ren­den Kon­takt zu hal­ten? Wie gehen die­se mit der Situa­ti­on um?

Tors­ten Muth: Mit unse­ren Pati­en­ten besteht wie­der tele­fo­ni­scher Kon­takt. Ansons­ten beant­wor­ten wir Anfra­gen über E‑Mail.

Was emp­feh­len Sie Reha-Pati­en­ten und was emp­feh­len Sie Hob­by­sport­lern in der der­zei­ti­gen Lage, um sich fit zu halten?

Tors­ten Muth: Unse­re Emp­feh­lung für Pati­en­ten hat sich nicht ver­än­dert. Eine The­ra­pie ohne wei­ter­füh­ren­des Trai­ning ist kei­ne The­ra­pie. Punkt. Hob­by­sport­ler soll­ten die Zeit nut­zen, sich fit zu hal­ten. Ob jog­gen, rad­fah­ren, wal­ken oder ein paar Kraft- und Beweg­lich­keits­übun­gen in den All­tag ein­bau­en. Als Vor­la­ge kön­nen unse­re Trai­nings­vi­de­os genutzt werden.

Bie­ten Sie online Trai­nings­mög­lich­kei­ten an? Wie sehen die­se aus?

Tors­ten Muth: Für unse­re Mit­glie­der haben wir Übungs­vi­de­os zum Mus­kel­län­gen­trai­ning und ein Kraft­pro­gramm mit dem eige­nen Kör­per­ge­wicht online gestellt. Die Vide­os sind über unse­re Home­page abruf­bar und bie­ten ein gutes Grund­la­gen­trai­ning. Wir sind dabei, über eine neue eige­ne Trai­nings-App noch bes­se­re Kom­mu­ni­ka­ti­ons­we­ge zu unse­ren Mit­glie­dern zu eröffnen.

Wird es Neue­run­gen oder Ände­run­gen in Ihrem Gesund­heits­zen­trum geben, sobald der Betrieb wie­der anlau­fen darf?

Tors­ten Muth: Wir wer­den uns noch mehr dar­um küm­mern, die Men­schen auf­zu­klä­ren. Alle, die uns schon ken­nen, wis­sen, wie wich­tig uns die Auf­klä­rung und das Ver­ständ­nis dafür ist, was unser Kör­per braucht, um gesund und leis­tungs­fä­hig zu blei­ben. Jeder hat es selbst in der Hand, für sei­ne Gesund­heit aktiv zu werden.

Wel­che Mög­lich­kei­ten sehen Sie, durch Prä­ven­ti­on die Wahr­schein­lich­keit einer Infek­ti­on zu verringern?

Tors­ten Muth: Grund­le­gend für ein intak­tes Immun­sys­tem ist gesun­de Ernäh­rung und Trai­ning. Das sagen Wis­sen­schaft­ler, Pro­fes­so­ren, Immu­no­lo­gen und Ärz­te. Unser Kör­per braucht bestimm­te Nähr­stof­fe, um das Immun­sys­tem scharf stel­len zu kön­nen. Wich­tig ist hier zum Bei­spiel das Vit­amin D. Nach den Win­ter­mo­na­ten sind die meis­ten Men­schen mit dem soge­nann­ten Son­nen­hor­mon dra­ma­tisch unter­ver­sorgt, so die Wis­sen­schaft­ler. Außer­dem spie­len Ome­ga 3‑Fettsäuren und vor allem auch eine aus­rei­chen­de Pro­te­in­zu­fuhr eine Schlüs­sel­rol­le. Aber ent­schei­dend für ein star­kes Immun­sys­tem sind Wachs­tums­rei­ze. Die­se füh­ren zur Aus­schüt­tung von Myo­ki­nen. Das sind Boten­stof­fe, die in der Mus­ku­la­tur pro­du­ziert wer­den, wenn sie bean­sprucht wird. Es ist wis­sen­schaft­lich bewie­sen, dass beim geziel­ten Mus­kel­trai­ning, wie es in unse­rer Ein­rich­tung statt­fin­det, die­se Rei­ze sehr effek­tiv aus­ge­löst wer­den kön­nen. Mei­ner Mei­nung nach müss­ten sich die Medi­en viel mehr um eine ent­spre­chen­de Auf­klä­rung zur Prä­ven­ti­on küm­mern, als nur über Zah­len und dra­ma­ti­sche Krank­heits­fäl­le zu berichten.