Der über die Grenzen Bambergs hinaus bekannte Fotograf Werner Kohn ist gestorben. Mehr als 65 Jahre fotografierte er. Seine Tätigkeit als Fotograf führte ihn um die ganze Welt.
Werner Kohn zählte zu den großen Fotografen Deutschlands, er hatte zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland. Seine Themen waren immer wieder das Sozialdokumentarische, Jazz, Straßenleben und Porträts.
Auch in Bamberg war er stets präsent, manchmal sperrig im Umgang, doch immer humorvoll und warmherzig. Mit seiner Freude am Umgang mit seinen Mitmenschen hob er zum Beispiel jahrelang als Stammgast die Stimmung im Pizzini.
1998 erhielt Werner Kohn den E.T.A.-Hoffmann-Preis der Stadt Bamberg, 2010 den Berganzapreis des Kunstvereins.
„Die Fotografie war sein Leben. Alles hat er dokumentiert mit seinem ganz eigenen Blick. Dabei hat er sich nie verbiegen lassen. Jetzt ist er tot und hinterlässt eine große Lücke in der Fotografenszene und in der Stadtgesellschaft“, sagte Kulturreferentin Ulrike Siebenhaar.
Werner Kohn, 1940 in Bamberg geborene, entwickelte bereits als Kind ein lebhaftes Interesse an Fotografie. Von 1958 bis 1961 absolvierte er eine Fotografenlehre in seiner Heimatstadt. Danach sammelte er erste Berufserfahrung bei der Presseagentur Keystone in München (1963//64).
1966//67 besuchte er die Folkwang-Schule in Essen, wo er bei Otto Steinert studierte. Er arbeitete seither freiberuflich, reiste im Auftrag verschiedener Agenturen durch die Welt und gab Bildbände (unter anderem über Neukölln, Wedding und Bamberg) heraus. Er veröffentlichte in Büchern, Zeitschriften und Zeitungen. Den thematischen Schwerpunkt des Künstlers, der Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Photographie war, bildete die ökologische, politische und vor allem soziale Kritik. Seine Fotos hinterfragen gesellschaftliche Zustände und Zeitgeist.
Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland machten ihn überregional bekannt. Sein Fotoprojekt „Verkehrszeichen“ wurde ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen. Im Deutschen Historischen Museum befindet sich ein Konvolut mit seinen Fotos aus der Studentenbewegung 1968.
Am 2. Mai ist Werner Kohn gestorben.