Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in Deutschland und Bayern ist branchenübergreifend leicht gestiegen. Dies teilt der Verband der Bayerischen Metall- und Elektro-Industrie mit. Die bayerische Metall- und Elektroindustrie prognostiziere demzufolge mit 14.925 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen für 2023 einen Anstieg um acht Prozent.
Die Steigerung entspreche einem deutlichen Zuwachs das zweite Jahr in Folge. 2024 werde sich die Zahl laut der Prognose auf einem hohen Level einpendeln. „Die Lage am Ausbildungsmarkt ist für Jugendliche, die einen Ausbildungsplatz suchen, weiterhin sehr gut. Statistisch betrachtet stehen jedem Bewerber in Bayern etwa 1,72 Ausbildungsplätze zur Verfügung. Inzwischen bieten Betriebe aus dem Freistaat 20 Prozent der bundesweit verfügbaren Ausbildungsstellen an. Die bayerische M+E Industrie investiert 2023 massiv in den Aufbau von Ausbildungsstellen. Für das kommende Jahr werden wir das hohe Niveau trotz volatiler Wirtschaftslage und Bewerbermangel stabil bei einer ‚schwarzen Null‘ halten“, erläutert Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände bayme vbm die Ergebnisse der aktuellen Umfrage zur Ausbildungslage der Mitgliedsunternehmen der Metall- und Elektro-Industrie.
Prognose: Stabilisierung auf hohem Niveau
Insbesondere der Mangel an ausreichenden und passenden Bewerbern wirke dämpfend auf den Ausbildungsmarkt. 64,4 Prozent der Metall- und Elektro-Unternehmen, die 2023 einen Rückgang verzeichneten, hätten den Mangel an geeigneten Bewerbern als Ursache für den Rückgang der abgeschlossenen Ausbildungsverträge in Vergleich zum Vorjahr genannt. 63,3 Prozent der Betriebe hätten angegeben, dass zu wenige Bewerbungen eingingen.
Die Übernahmesituation sei in der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie weiterhin hervorragend, im kommenden Jahr werde sie sich laut Prognose weiter verbessern. Über 92 Prozent der Betriebe übernähmen ihre Azubis 2023 befristet oder unbefristet. Erfolgte keine Übernahme, geschehe dies meist auf Wunsch des Azubis. Für 2024 steige die Übernahmequote auf fast 97 Prozent. Brossardt macht klar: „Die Betriebe bemühen sich darum, die ausgelernten Azubis langfristig im Unternehmen zu halten, denn sie sind für ihre Fachkräftesicherung auf junge, interessierte Talente angewiesen. Das zeigt auch die hohe Bereitschaft, Praktika anzubieten. Über 93 Prozent der Betriebe haben ihr Praktikumsangebot trotz der wirtschaftlichen Unwägbarkeiten nicht reduziert.“
Auch die Vergütung verbessert sich für Azubis in der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie 2023 und 2024 noch einmal merklich. Seit dem 1. Juni 2023 verdient ein Auszubildender im Durchschnitt über alle Ausbildungsjahre 1.181 Euro im Monat, ab dem 1. Mai 2024 steigt die Ausbildungsvergütung auf durchschnittlich 1.220 Euro. „Auf die Jugendlichen warten in der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie hervorragende Perspektiven und Aufstiegschancen. Darauf müssen wir sie mit praxisnahen Angeboten zur Berufsorientierung aufmerksam machen und sie frühzeitig mit den Betrieben zusammenbringen. Die Projekte come with(me) und die AusbildungsOffensive-Bayern sind zwei Erfolgsmodelle, mit denen die Verbände bayme vbm die Betriebe bei der Sicherung ihres Fachkräftebedarfs gezielt unterstützen“, fasst Brossardt zusammen.