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Ausbildung

Leich­ter Zuwachs bei den Auszubildenden

„Es ist noch nicht zu spät, in die Aus­bil­dung zu starten“

Das Hand­werk in Ober­fran­ken erlebt einen Auf­schwung, was die Aus­bil­dung angeht. Die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken hat 1.767 neu abge­schlos­se­ne Aus­bil­dungs­ver­trä­ge zum 30. August gemeldet.

Immer mehr jun­ge Men­schen erken­nen die Chan­cen und star­ten ihre erfolg­rei­che Kar­rie­re im Hand­werk, einem der viel­sei­tigs­ten und zukunfts­si­chers­ten Berufs­fel­der. Nach der Zunah­me um vier Pro­zent im Jahr 2023 haben sich zum 1. Sep­tem­ber 2024 mit 1.767 Lehr­lin­gen (Stand: 30. August 2024) fast zwei Pro­zent mehr jun­ge Men­schen für eine Aus­bil­dung im Hand­werk ent­schie­den als im Vor­jahr. „Die­se Zah­len stim­men uns abso­lut posi­tiv“, freut sich der HWK-Haupt­ge­schäfts­füh­rer Rein­hard Bau­er. Dies gel­te auch vor dem Hin­ter­grund, dass man kon­ti­nu­ier­lich seit Jah­res­be­ginn 2024 die monat­li­chen Ver­gleichs­zah­len des Vor­jah­res über­trof­fen habe. Mal um fünf Pro­zent, mal um fast elf Pro­zent wie bei­spiels­wei­se im Juni.

„Das zeigt uns, dass immer mehr Schü­le­rin­nen und Schü­ler die aus­ge­zeich­ne­ten Berufs- und Kar­rie­re­per­spek­ti­ven im Hand­werk erken­nen und sich für einen der 130 Beru­fe in unse­rer Bran­che ent­schei­den.“ Eine gene­rel­le Trend­wen­de in der gesell­schaft­li­chen Ein­stel­lung zum Hand­werk oder gar hin zu einer kom­plet­ten Beset­zung aller ange­bo­te­nen Aus­bil­dungs­plät­ze sei dies aller­dings noch nicht. Bau­er: „Bei der Her­aus­for­de­rung offe­ner Lehr­stel­len gibt uns nach wie vor die demo­gra­phi­sche Ent­wick­lung mit sin­ken­den Schü­ler­zah­len den Takt vor. Wir ste­hen in einem har­ten Wett­be­werb um die bes­ten Köp­fe mit allen ande­ren Wirt­schafts­zwei­gen wie Indus­trie und Han­del aber auch dem Dienst­leis­tungs­sek­tor und dem öffent­li­cher Dienst.“

Auch HWK-Prä­si­dent Mat­thi­as Graß­mann stimmt die Ent­wick­lung am Aus­bil­dungs­markt posi­tiv: „Es ist gut, dass die­ses gestei­ger­te Inter­es­se an einer hand­werk­li­chen Aus­bil­dung quer durch alle Schul­ar­ten zu beob­ach­ten ist.“ Zudem gebe es auch immer mehr Quer­ein­stei­ger, wie bei­spiels­wei­se Stu­di­en­ab­bre­cher, die eine pra­xis­ori­en­tier­te Aus­bil­dung einer eher theo­re­ti­schen Qua­li­fi­ka­ti­on vor­zie­hen. Des­halb sei man im Hand­werk moti­viert, alle bis­he­ri­gen öffent­lich­keits­wirk­sa­men Aktio­nen in Sachen Berufs­ori­en­tie­rung, die offen­sicht­lich gefruch­tet hät­ten, wei­ter zu for­cie­ren. „Noch nie“, so Graß­mann, „waren die Ein­stiegs- und Kar­rie­re­chan­cen im Hand­werk so gut wie jetzt!“ Die Aus­bil­dungs­be­trie­be sei­en offen für alle Schul­ar­ten, Quer­ein­stei­ger und Per­so­nen mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund. Gemäß dem Slo­gan aus der Hand­werks­kam­pa­gne: „Es zählt nicht, wo man her­kommt, son­dern wo man hinwill“.

Nach wie vor hoch ist auch die Zahl an Aus­bil­dungs­be­trie­ben. 1.997 Betrie­be aus ganz Ober­fran­ken und aus den unter­schied­lichs­ten Gewer­ken bil­den aus. „Es sind die­se Betrie­be, die sich stark enga­gie­ren, um den enor­men Fach­kräf­te­be­darf zu decken“, so Rein­hard Bau­er. Den größ­ten Teil der aus­bil­den­den Betrie­be stel­len mit 1.810 Hand­werks­un­ter­neh­men Betrie­be aus der Anla­ge A, also aus Beru­fen, die der soge­nann­ten Meis­ter­pflicht unter­lie­gen. „Die­se Zahl zeigt ganz neben­bei, wie wich­tig der Meis­ter­brief für die Aus­bil­dung im Hand­werk ist“, ver­deut­licht HWK-Haupt­ge­schäfts­füh­rer Bauer.


Noch etwa 600 Ange­bo­te für eine Ausbildung

Zudem weist die Hand­werks­kam­mer dar­auf hin, dass es noch jede Men­ge offe­ner Aus­bil­dungs­plät­ze im ober­frän­ki­schen Hand­werk gibt. Auch wenn die Betrie­be die­se nicht an die Hand­werks­kam­mer nicht mel­den müs­sen, gibt die soge­nann­te „Lehr­stel­len­bör­se“ der HWK. Dort tra­gen Hand­werks­be­trie­be auf frei­wil­li­ger Basis ihre offe­nen Stel­len ein. Zum 30. August 2024 sind hier ins­ge­samt 600 Ange­bo­te aus ins­ge­samt 65 Gewer­ken bezie­hungs­wei­se Fach­rich­tun­gen zu fin­den. Poten­zi­el­len Aus­zu­bil­den­den wer­den hier nach Beruf und Regi­on die offe­nen Lehr­stel­len und Prak­ti­ka ange­zeigt. „Jugend­li­che, die sich noch unsi­cher sind oder sich noch nicht ent­schie­den haben, wohin der beruf­li­che Weg gehen soll, fin­den dort einen detail­lier­ten Über­blick, wel­che Beru­fe sie in Ober­fran­ken und vor allem wohn­ort­nah erler­nen kön­nen“, so Rein­hard Bau­er. Die Tür zu einer Lehr­stel­le bleibt auch nach dem offi­zi­el­len Aus­bil­dungs­start in 2024 offen. Bis min­des­tens Ende Okto­ber ist der Ein­stieg in das aktu­el­le Aus­bil­dungs­jahr noch mög­lich. Dar­über hin­aus kön­nen Inter­es­sier­te zu jeder Zeit des Jah­res einen Lehr­ver­trag in Hand­werk unterschreiben.


Berufs­mes­sen des Handwerks

Unent­schlos­se­ne soll­ten sich auch unbe­dingt die Berufs­mes­sen des Hand­werks am 19. Okto­ber in Bay­reuth und Bam­berg sowie am 26. Okto­ber in Coburg in den Kalen­der ein­tra­gen. Unter dem Mot­to „Ein Sams­tag für Dei­ne Zukunft“ erhal­ten Eltern zusam­men mit den Schü­le­rin­nen und Schü­lern dort jeweils von 9 bis 14 Uhr von 30 bis 50 Hand­werks­be­trie­ben detail­lier­te Infor­ma­tio­nen dar­über, wie eine Aus­bil­dung abläuft und was die ein­zel­nen Beru­fe zu bie­ten haben. Es darf geschraubt, gesägt und gehäm­mert wer­den. Durch den direk­ten Kon­takt bie­tet sich auch oft auch gleich die Chan­ce zu einem Prak­ti­kum oder einem Ausbildungsplatz.

Fei­er­stun­de in der GKG

25 Absol­ven­ten blei­ben Kran­ken­haus­ge­sell­schaft erhalten

Die Aus­bil­dung hat in der Gemein­nüt­zi­gen Kran­ken­haus­ge­sell­schaft des Land­krei­ses Bam­berg mbH (GKG) schon immer einen gro­ßen Stel­len­wert. Dass sich nun von 26 Absol­ven­tin­nen und Absol­ven­ten 25 für die GKG ent­schei­den, ist für die Kran­ken­haus­ge­sell­schaft umso erfreulicher.

In der Gemein­nüt­zi­gen Kran­ken­haus­ge­sell­schaft des Land­krei­ses Bam­berg wer­den der­zeit ins­ge­samt 80 Aus­zu­bil­den­de aus­ge­bil­det, wie die Kran­ken­haus­ge­sell­schaft mit­teilt. Jähr­lich fin­den in einer Fei­er­stun­de die Absolvent*innen unter­schied­lichs­ter Beru­fe zusam­men. In die­sem Jahr wur­den in einer klei­nen Fei­er­stun­de mit dem Geschäfts­füh­rer Udo Kunz­mann, den stell­ver­tre­ten­den Geschäfts­füh­rern Harald Poßer und Sebas­ti­an Götz, dem Betriebs­rat, Aus­bil­dungs­ko­or­di­na­to­rin Bea­te Wehr mit ihrem Team und den jewei­li­gen Ver­ant­wort­li­chen die 26 Absol­ven­tin­nen und Absol­ven­ten für ihre erfolg­reich abge­schlos­se­ne Berufs­aus­bil­dung und die erbrach­ten Leis­tun­gen geehrt. 

„Mit der bestan­de­nen Aus­bil­dung sind Sie einen gro­ßen Schritt, nicht nur beruf­lich, son­dern auch pri­vat in Rich­tung Zukunft gegan­gen, dabei haben Sie einen Beruf ergrif­fen, der Ihnen Wert­schät­zung ent­ge­gen­kom­men lässt und sinn­stif­tend ist. Im Rah­men Ihrer Aus­bil­dung erziel­ten Sie her­vor­ra­gen­de Ergeb­nis­se, auf die nicht nur Sie mit Recht stolz sein kön­nen, son­dern auch wir als Arbeit­ge­ber stolz sind“, beton­te Udo Kunz­mann, Geschäfts­füh­rer der GKG in sei­ner Anspra­che zur Begrü­ßung der Absol­ven­tin­nen und Absol­ven­ten. Beein­druckt zeig­te sich auch Aus­bil­dungs­ko­or­di­na­to­rin Bea­te Wehr über die Erfol­ge und dank­te für das Enga­ge­ment, mit dem das Fun­da­ment für die beruf­li­che Per­spek­ti­ve gelegt wurde.

Beson­ders posi­tiv sei es, dass zehn der Absol­ven­tin­nen und Absol­ven­ten einen Staats­preis bezie­hungs­wei­se eine Abschluss­no­te unter 1,5 hat­ten, davon haben zwei Per­so­nen in einer ver­kürz­ten Zeit ihre Aus­bil­dung durch­ge­führt. „Dass sich 25 der 26 Absol­ven­tin­nen und Absol­ven­ten für die GKG als zukünf­ti­ger Arbeit­ge­ber ent­schei­den, zeigt uns, dass wir als Unter­neh­men sowohl in der Aus­bil­dung als auch als Arbeit­ge­ber über­zeu­gen konn­ten. Die Aus­bil­dung ist für die GKG ein ganz wich­ti­ger Bau­stein und es ist sehr wert­voll für uns, dass wir damit unse­ren eige­nen Nach­wuchs gene­rie­ren kön­nen“, freu­te sich stell­ver­tre­ten­der Geschäfts­füh­rer Harald Poßer, der eben­so wie Geschäfts­füh­rer Udo Kunz­mann und Kon­zern­be­triebs­rats­vor­sit­zen­de Susan­ne Böhm allen an der Aus­bil­dung betei­lig­ten Mit­ar­bei­ten­den von den Praxisanleiter*innen über die Ausbildungskoordinator*innen, den Sta­ti­ons­lei­tun­gen und vie­len mehr für ihr Enga­ge­ment herz­lich dankte. 

Wäh­rend der Aus­bil­dung zum/​zur Pfle­ge­fach­man­n/-frau, Pfle­ge­fach­hel­fer/-in, Kauf­man­n/-frau für Büro­ma­nage­ment, Operationstechnische/​r Assistent/​in oder Medizinische/​n Fachangestellte/​n in der Kran­ken­haus­ge­sell­schaft sei­en den Aus­zu­bil­den­den jeder­zeit qua­li­fi­zier­te Aus­bil­der und Pra­xis­an­lei­ter zur Sei­te gestand und sei­en Anlauf­stel­le für Sor­gen, Nöte oder Anlie­gen gewe­sen.
Die Aus­bil­dun­gen in der GKG Bam­berg fin­den in Koope­ra­ti­on mit Part­nern statt, die die theo­re­ti­schen Inhal­te ver­mit­teln. Bereits jetzt kön­nen sich Inter­es­sier­te für das Jahr 2025 bewer­ben. Detail­lier­te Infor­ma­tio­nen zu den ver­schie­de­nen Aus­bil­dungs­be­ru­fen kön­nen hier nach­ge­le­sen werden.

Arbeits­markt im Juli 2024

Leich­ter Anstieg der Arbeitslosigkeit

Im Juli steigt die Arbeits­lo­sig­keit sai­son­be­dingt leicht an. In die­sem Jahr erhöh­te sie sich kon­junk­tu­rell bedingt jedoch stär­ker als üblich, teilt die Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg mit. Die nied­rigs­te Arbeits­lo­sen­quo­te im gesam­ten Agen­tur­be­zirk hat der Land­kreis Bamberg.

Bereits im Juni war die Arbeits­lo­sig­keit im Agen­tur­be­zirk ange­stie­gen, was sich im Juli fort­ge­setzt hat. Die Arbeits­lo­sen­quo­te erhöh­te sich im Agen­tur­be­zirk Bam­berg-Coburg seit Juni um 0,1 Pro­zent­punk­te auf 3,8 Pro­zent. Vor einem Jahr lag ihr Wert bei 3,3 Pro­zent. Ende Juli waren 13.323 Per­so­nen arbeits­los gemel­det, 1.711 oder 14,7 Pro­zent mehr als in 2023. Das lie­ge laut Agen­tur zum Groß­teil am anhal­ten­den Zustrom von Geflüch­te­ten in die Regi­on, die zum über­wie­gen­den Teil Bür­ger­geld von den Job­cen­tern bezie­hen. Ende Juli waren im Agen­tur­be­zirk 843 Ukrai­ner und wei­te­re 899 Flücht­lin­ge ande­rer Her­kunfts­län­der (davon 653 Syrer, 104 Afgha­nen, 44 Ira­ker, 40 Eri­tre­er, 33 Ira­ner und 19 Soma­li­er) arbeits­los gemeldet.

Zum Schul- und Aus­bil­dungs­en­de steigt vor den Som­mer­fe­ri­en regel­mä­ßig die Jugend­ar­beits­lo­sig­keit der Men­schen bis zum Alter von 25 Jah­ren. Ihre Zahl erhöh­te sich in den letz­ten vier Wochen um 187 (+15,7 Pro­zent). Aktu­ell sind 1.379 jun­ge Erwach­se­ne auf der Suche nach einer neu­en Beschäf­ti­gung, 287 bezie­hungs­wei­se 26,3 Pro­zent mehr als vor einem Jahr.

Die Job­chan­cen sind der Agen­tur für Arbeit zufol­ge wei­ter­hin gut. Mit 1.001 Beschäf­ti­gungs­auf­nah­men fan­den 112 Per­so­nen mehr (+12,6 Pro­zent) eine neue beruf­li­che Per­spek­ti­ve als im Juli 2023. Aus­lau­fen­de Zeit­ver­trä­ge und wirk­sam wer­den­de Kün­di­gun­gen zur Jah­res­mit­te waren die Ursa­che für mehr Arbeits­los­mel­dun­gen. 1.407 Per­so­nen regis­trier­ten sich neu arbeits­los, 21,7 Pro­zent (+251) mehr als im Vorjahr.


Anstieg der Arbeitslosigkeit

„Mit dem Beginn der Som­mer­fe­ri­en ist auch in die­sem Jahr die Arbeits­lo­sig­keit im Juli wie­der gestie­gen. Ursa­che dafür sind zum Groß­teil das jähr­li­che Schul- und Aus­bil­dungs­en­de zur Jah­res­mit­te“, lau­tet die Ein­schät­zung zur aktu­el­len Arbeits­markt­ent­wick­lung von Ste­fan Tre­bes, dem Lei­ter der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg. „Jun­ge Schul­ab­gän­ger und Aus­bil­dungs­ab­sol­ven­ten mel­den sich zur Über­brü­ckung, bis sie im Herbst auf der Lei­ter ins Berufs­le­ben die nächs­te Spros­se bestei­gen, arbeits­los. Ich gehe des­halb davon aus, dass die Arbeits­lo­sig­keit auch im August wei­ter zunimmt, denn dann enden vie­le betrieb­li­che Aus­bil­dun­gen. Es mel­de­ten sich in die­sem Jahr um über die Hälf­te mehr Jugend­li­che (+55,8 Pro­zent) als im letz­ten Jahr, da Aus­bil­dungs­ab­sol­ven­ten wohl­be­dach­ter über­nom­men werden.” 

Der Groß­teil der Jugend­li­chen wer­de wegen der guten Aus­sich­ten für Fach­kräf­te schon in den nächs­ten Wochen einen Job fin­den und beruf­lich durch­star­ten. Die meis­ten Schü­ler begin­nen im Sep­tem­ber eine Aus­bil­dung, stre­ben einen höhe­ren Schul­ab­schluss an oder gehen ab Herbst zum Studium.

Bei der bun­des­wei­ten Initia­ti­ve Job­tur­bo für Geflüch­te­te lie­ge der Arbeits­agen­tur­be­zirk auch in die­sem Monat wie­der bay­ern­weit mit deut­li­chem Abstand an der Spit­ze – mit einer Job­in­te­gra­ti­ons­quo­te, die mehr als dop­pelt so hoch ist wie im Bun­des­durch­schnitt. „Gemein­sa­mes soli­da­ri­sches Anpa­cken aller Part­ner am Arbeits­markt bringt mehr als nur ein Slo­gan, wir sind dyna­mi­scher, haben eine Job­tur­bi­ne“, so Trebes.


Arbeits­markt­ent­wick­lung in Bam­berg Stadt und Land

Der Arbeits­markt der Agen­tur Bam­berg-Coburg umfasst dle Gebiets­kör­per­schaf­ten Stadt und Land­kreis Bam­berg, Stadt und Land­kreis Coburg sowie die Land­krei­se Forch­heim, Kro­nach und Lichtenfels.

In der Stadt Bam­berg erhöh­te sich die Zahl der Arbeits­lo­sen im Juli um 39 Per­so­nen (+2,1 Pro­zent) auf 1.911. Im Ver­gleich zum Vor­jahr sind 115 Per­so­nen (+6,4 Pro­zent) mehr arbeits­los. Im Juli wächst sai­son­be­dingt die Jugend­ar­beits­lo­sig­keit, da sich nicht über­nom­me­ne Aus­bil­dungs­ab­sol­ven­ten oder Schul­ab­gän­ger mel­den. Die Zahl der Arbeits­lo­sen unter 25-Jäh­ri­gen stieg daher im letz­ten Monat um 14,2 Pro­zent bezie­hungs­wei­se um 23 auf 185. Es fan­den 25,2 Pro­zent mehr Men­schen einen neu­en Arbeits­platz als im Vor­jahr. Die Arbeits­lo­sen­quo­te leg­te in den letz­ten vier Wochen um 0,1 Pro­zent­punk­te auf 4,4 Pro­zent zu. Vor einem Jahr betrug sie 4,2 Prozent.

Im Land­kreis Bam­berg nahm die Arbeits­lo­sig­keit im Juli um 2,6 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 62 Per­so­nen auf 2.413 zu. Die Zahl der Arbeits­lo­sen liegt um 292 Per­so­nen bezie­hungs­wei­se 13,8 Pro­zent über dem Vor­jah­res­wert. Im Juli mel­den sich regel­mä­ßig Schul­ab­gän­ger und Aus­bil­dungs­ab­sol­ven­ten, die nicht über­nom­men wur­den. Die Zahl der arbeits­lo­sen Jugend­li­chen bis zum Alter von 25 Jah­ren erhöh­te sich daher im letz­ten Monat um 42 (+20,9 Pro­zent) auf 243. Es fan­den 16,0 Pro­zent mehr Per­so­nen eine neue Beschäf­ti­gung, als im letz­ten Jahr. Die Arbeits­lo­sen­quo­te stieg um 0,1 Pro­zent­punk­te auf 2,7 Pro­zent (Vor­jah­res­mo­nat 2,4 Pro­zent) und ist die nied­rigs­te im gesam­ten Agenturbezirk.

Bun­des­po­li­zei­aus- und ‑fort­bil­dungs­zen­trum Bamberg

244 Poli­zei­meis­te­rin­nen und Poli­zei­meis­ter ernannt

Nach zwei­ein­halb­jäh­ri­ger Aus­bil­dung haben 244 jun­ge Frau­en und Män­ner die Lauf­bahn­prü­fung des mitt­le­ren Poli­zei­voll­zugs­diens­tes im Bun­des­po­li­zei­aus- und ‑fort­bil­dungs­zen­trum (BPOLAFZ) Bam­berg erfolg­reich abge­schlos­sen. Die Poli­zei­meis­te­rin­nen und Poli­zei­meis­ter wur­den am gest­ri­gen Frei­tag verabschiedet.

Die Jahr­gangs­spre­cher, Poli­zei­meis­ter Phlipp Kli­sa und Poli­zei­meis­ter Tho­mas Haus­mann gaben in ihrer Rede einen Ein­blick in die zurück­lie­gen­de Aus­bil­dungs­zeit und bedank­ten sich beim Lei­ter des BPOLAFZ Bam­berg, Lei­ten­dem Poli­zei­di­rek­tor Tho­mas Leh­mann, für die prä­gen­de Zeit in Bam­berg. Als Lehr­gangs­bes­ter wur­de Herr Lau­ren­ti­us Buch­mann aus­ge­zeich­net und zum Poli­zei­meis­ter ernannt.

Im Rah­men der Fest­re­de gra­tu­lier­te Tho­mas Leh­mann allen Absol­ven­tin­nen und Absol­ven­ten zum erfolg­rei­chen Bestehen und beton­te, dass jede und jeder Ein­zel­ne nun das Hand­werks­zeug für den anspruchs­vol­len Poli­zei­be­ruf mit­be­kom­men habe. Es gel­te nun, mit einem hohen Maß an Dis­zi­plin, wür­de­vol­lem Han­deln und demo­kra­ti­scher Resi­li­enz in die Berufs­pra­xis einzusteigen.

Die Lauf­bahn­ab­sol­ven­tin­nen und ‑absol­ven­ten wur­den im Bei­sein von etwa 1.200 Fami­li­en­an­ge­hö­ri­gen und 50 Ehren­gäs­ten unter musi­ka­li­scher Beglei­tung des Bun­des­po­li­zei­or­ches­ters Mün­chen fei­er­lich ver­ab­schie­det und zu Poli­zei­meis­te­rin­nen und Poli­zei­meis­tern ernannt.

Auch die Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Mela­nie Huml sprach in ihrem Gruß­wort ihren Dank an alle Poli­zis­tin­nen und Poli­zis­ten aus, weil sie stets für die Sicher­heit im Land sor­gen. Der 3. Bür­ger­meis­ter der Stadt Bam­berg, Wolf­gang Metz­ner, freu­te sich beson­ders, dass 162 Poli­zei­meis­te­rin­nen und ‑meis­ter im Frei­staat Bay­ern verbleiben.

Seit Beginn des Aus­bil­dungs­be­trie­bes im Sep­tem­ber 2016 haben 4398 Poli­zis­tin­nen und Poli­zis­ten ihre Aus­bil­dung in Bam­berg erfolg­reich been­det, wie das BPOLAFZ Bam­berg mitteilte.

Aus­bil­dungs­markt

Anzahl der Azu­bis bran­chen­über­grei­fend gestiegen

Die Zahl der neu abge­schlos­se­nen Aus­bil­dungs­ver­trä­ge in Deutsch­land und Bay­ern ist bran­chen­über­grei­fend leicht gestie­gen. Dies teilt der Ver­band der Baye­ri­schen Metall- und Elek­tro-Indus­trie mit. Die baye­ri­sche Metall- und Elek­tro­in­dus­trie pro­gnos­ti­zie­re dem­zu­fol­ge mit 14.925 neu abge­schlos­se­nen Aus­bil­dungs­ver­trä­gen für 2023 einen Anstieg um acht Prozent.

Die Stei­ge­rung ent­spre­che einem deut­li­chen Zuwachs das zwei­te Jahr in Fol­ge. 2024 wer­de sich die Zahl laut der Pro­gno­se auf einem hohen Level ein­pen­deln. „Die Lage am Aus­bil­dungs­markt ist für Jugend­li­che, die einen Aus­bil­dungs­platz suchen, wei­ter­hin sehr gut. Sta­tis­tisch betrach­tet ste­hen jedem Bewer­ber in Bay­ern etwa 1,72 Aus­bil­dungs­plät­ze zur Ver­fü­gung. Inzwi­schen bie­ten Betrie­be aus dem Frei­staat 20 Pro­zent der bun­des­weit ver­füg­ba­ren Aus­bil­dungs­stel­len an. Die baye­ri­sche M+E Indus­trie inves­tiert 2023 mas­siv in den Auf­bau von Aus­bil­dungs­stel­len. Für das kom­men­de Jahr wer­den wir das hohe Niveau trotz vola­ti­ler Wirt­schafts­la­ge und Bewer­ber­man­gel sta­bil bei einer ‚schwar­zen Null‘ hal­ten“, erläu­tert Bert­ram Bros­sardt, Haupt­ge­schäfts­füh­rer der baye­ri­schen Metall- und Elek­tro-Arbeit­ge­ber­ver­bän­de bay­me vbm die Ergeb­nis­se der aktu­el­len Umfra­ge zur Aus­bil­dungs­la­ge der Mit­glieds­un­ter­neh­men der Metall- und Elektro-Industrie.

Pro­gno­se: Sta­bi­li­sie­rung auf hohem Niveau

Ins­be­son­de­re der Man­gel an aus­rei­chen­den und pas­sen­den Bewer­bern wir­ke dämp­fend auf den Aus­bil­dungs­markt. 64,4 Pro­zent der Metall- und Elek­tro-Unter­neh­men, die 2023 einen Rück­gang ver­zeich­ne­ten, hät­ten den Man­gel an geeig­ne­ten Bewer­bern als Ursa­che für den Rück­gang der abge­schlos­se­nen Aus­bil­dungs­ver­trä­ge in Ver­gleich zum Vor­jahr genannt. 63,3 Pro­zent der Betrie­be hät­ten ange­ge­ben, dass zu weni­ge Bewer­bun­gen eingingen.

Die Über­nah­me­si­tua­ti­on sei in der baye­ri­schen Metall- und Elek­tro-Indus­trie wei­ter­hin her­vor­ra­gend, im kom­men­den Jahr wer­de sie sich laut Pro­gno­se wei­ter ver­bes­sern. Über 92 Pro­zent der Betrie­be über­näh­men ihre Azu­bis 2023 befris­tet oder unbe­fris­tet. Erfolg­te kei­ne Über­nah­me, gesche­he dies meist auf Wunsch des Azu­bis. Für 2024 stei­ge die Über­nah­me­quo­te auf fast 97 Pro­zent. Bros­sardt macht klar: „Die Betrie­be bemü­hen sich dar­um, die aus­ge­lern­ten Azu­bis lang­fris­tig im Unter­neh­men zu hal­ten, denn sie sind für ihre Fach­kräf­te­si­che­rung auf jun­ge, inter­es­sier­te Talen­te ange­wie­sen. Das zeigt auch die hohe Bereit­schaft, Prak­ti­ka anzu­bie­ten. Über 93 Pro­zent der Betrie­be haben ihr Prak­ti­kums­an­ge­bot trotz der wirt­schaft­li­chen Unwäg­bar­kei­ten nicht reduziert.“

Auch die Ver­gü­tung ver­bes­sert sich für Azu­bis in der baye­ri­schen Metall- und Elek­tro-Indus­trie 2023 und 2024 noch ein­mal merk­lich. Seit dem 1. Juni 2023 ver­dient ein Aus­zu­bil­den­der im Durch­schnitt über alle Aus­bil­dungs­jah­re 1.181 Euro im Monat, ab dem 1. Mai 2024 steigt die Aus­bil­dungs­ver­gü­tung auf durch­schnitt­lich 1.220 Euro. „Auf die Jugend­li­chen war­ten in der baye­ri­schen Metall- und Elek­tro-Indus­trie her­vor­ra­gen­de Per­spek­ti­ven und Auf­stiegs­chan­cen. Dar­auf müs­sen wir sie mit pra­xis­na­hen Ange­bo­ten zur Berufs­ori­en­tie­rung auf­merk­sam machen und sie früh­zei­tig mit den Betrie­ben zusam­men­brin­gen. Die Pro­jek­te come with(me) und die Aus­bil­dungs­Of­fen­si­ve-Bay­ern sind zwei Erfolgs­mo­del­le, mit denen die Ver­bän­de bay­me vbm die Betrie­be bei der Siche­rung ihres Fach­kräf­te­be­darfs gezielt unter­stüt­zen“, fasst Bros­sardt zusammen.

Bun­des­po­li­zei­aus- und ‑fort­bil­dungs­zen­trum Bamberg

Gedenk­ver­an­stal­tung zum Holocaustgedenktag

Anläss­lich des Holo­caust­ge­denk­ta­ges, seit 2005 ein inter­na­tio­na­ler Gedenk­tag, gab es ges­tern im Bun­des­po­li­zei­aus- und ‑fort­bil­dungs­zen­trum Bam­berg eine Gedenkveranstaltung.

Vor 78 Jah­ren, am 27. Janu­ar 1945, befrei­ten sowje­ti­sche Trup­pen die Ver­nich­tungs­la­ger in Aus­schwitz. Zwi­schen 1940 und 1945 wur­den dort durch Natio­nal­so­zia­lis­ten und ihre Ver­bün­de­ten mehr als eine Mil­li­on Men­schen ermor­det. Durch die Bil­der der Befrei­ung lern­te die Welt­öf­fent­lich­keit erst­mals die Dimen­si­on der Nazi-Ver­bre­chen kennen.

Seit 1996 ist der 27. Janu­ar ein bun­des­wei­ter und seit 2005 ein inter­na­tio­na­ler Gedenktag.

Im Bun­des­po­li­zei­aus- und ‑fort­bil­dungs­zen­trum Bam­berg kamen aus die­sem Anlass Aus­zu­bil­den­de, Stamm­per­so­nal, Frau Rab­bi­ne­rin Dr. Deu­sel der jüdi­schen Gemein­de „Misch­kan-ha-tfi­la“, Herr Rab­bi­ner Dr. Alme­ki­as-Siegl der israe­li­ti­schen Kul­tus­ge­mein­de Bam­berg sowie deren Vor­sit­zen­der Herr Rudolph zu einem gemein­sa­men Geden­ken zusammen.

Im Mit­tel­punkt der Ver­an­stal­tung stand eine Schwei­ge­mi­nu­te, die durch Gebe­te der Rab­bi­ner und einem Geden­ken durch Frau Pfar­re­rin Dr. Groß sowie einer Aus­zu­bil­den­den umrahmt wur­de.
Herr Lei­ten­der Poli­zei­di­rek­tor Tho­mas Leh­mann beton­te, dass sie als Bun­des­po­li­zis­tin­nen und Bun­des­po­li­zis­ten sich ver­pflich­ten, für Demo­kra­tie, Men­schen­rech­te und Gerech­tig­keit ein­zu­ste­hen, damit sol­ches Unrecht nie wie­der geschieht.

Bun­des­po­li­zei­aus- und ‑fort­bil­dungs­zen­trum (BPOLAFZ) Bamberg

Das Bun­des­po­li­zei­aus- und ‑fort­bil­dungs­zen­trum (BPOLAFZ) Bam­berg ist fach­lich der Bun­des­po­li­zei­aka­de­mie in Lübeck nach­ge­ord­net. Es ist das größ­te der sie­ben Aus- und Fort­bil­dungs­zen­tren der Bun­des­po­li­zei. Seit dem 1. Sep­tem­ber 2016 wur­den bereits mehr als 3000 Poli­zis­tin­nen und Poli­zis­ten aus­ge­bil­det und an die Ein­satz­di­rek­tio­nen im gesam­ten Bun­des­ge­biet über­ge­ben. Mehr als 900 Stamm­kräf­te ermög­li­chen den Aus­bil­dungs­be­trieb von aktu­ell rund 2.650 jun­gen Män­nern und Frauen.

Bun­des­po­li­zei­aus- und ‑fort­bil­dungs­zen­trum Bamberg

Ver­ei­di­gung Stu­die­ren­der des geho­be­nen Polizeivollzugsdienstes

Am gest­ri­gen Frei­tag fand die Ver­ei­di­gung von 125 Stu­die­ren­den des geho­be­nen Poli­zei­voll­zugs­diens­tes im Bun­des­po­li­zei­aus- und –fort­bil­dungs­zen­trum Bam­berg statt.

Im fami­liä­ren Rah­men schwo­ren die jun­gen Beam­tin­nen und Beam­ten im Bei­sein von zahl­rei­chen Ehren­gäs­ten, „das Grund­ge­setz und alle in der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land gel­ten­den Geset­ze zu wah­ren und ihre Amts­pflich­ten gewis­sen­haft zu erfül­len“, wie das Bun­des­po­li­zei­aus- und –fort­bil­dungs­zen­trum Bam­berg mitteilt. 

Umrahmt wur­de die Ver­ei­di­gung durch einen öku­me­ni­schen Got­tes­dienst der Seel­sor­ger der Bun­des­po­li­zei in der Pfarr­kir­che St. Kuni­gund, eine Fest­re­de des Lei­ters der Aus­bil­dungs­ein­rich­tung, Lei­ten­der Poli­zei­di­rek­tor Tho­mas Leh­mann, und ein Gruß­wort der Stadt Bam­berg durch den 3. Bür­ger­meis­ter Wolf­gang Metz­ner. Die Red­ner leg­ten einen Fokus auf die aktu­el­le Sicher­heits­la­ge und das Wer­te­ver­ständ­nis eines Bun­des­po­li­zei­be­am­ten. Musi­ka­lisch beglei­tet wur­de das Zere­mo­ni­ell durch eine Beset­zung des Bun­des­po­li­zei­or­ches­ters München.

Die jun­gen Anwär­te­rin­nen und Anwär­ter wer­den in den kom­men­den drei Jah­ren neben Bam­berg in Brühl und Lübeck dual stu­die­ren und in diver­sen Prak­ti­ka das „Rüst­zeug“ zu einer Poli­zis­tin bezie­hungs­wei­se einem Poli­zis­ten im geho­be­nen Dienst erlernen.

Im Anschluss an die Ver­ei­di­gung konn­ten die Gäs­te die Bun­des­po­li­zei an infor­ma­ti­ven Stän­den und durch Vor­füh­run­gen noch näher kennenlernen.


Bun­des­po­li­zei­aus- und ‑fort­bil­dungs­zen­trum (BPOLAFZ) Bamberg

Das Bun­des­po­li­zei­aus- und ‑fort­bil­dungs­zen­trum (BPOLAFZ) Bam­berg ist fach­lich der Bun­des­po­li­zei­aka­de­mie in Lübeck nach­ge­ord­net. Es ist das Größ­te der sie­ben Aus- und Fort­bil­dungs­zen­tren der Bun­des­po­li­zei. Seit dem 1. Sep­tem­ber 2016 wur­den bereits mehr als 3000 Poli­zis­tin­nen und Poli­zis­ten aus­ge­bil­det und an die Ein­satz­di­rek­tio­nen im gesam­ten Bun­des­ge­biet über­ge­ben. Mehr als 900 Stamm­kräf­te ermög­li­chen den Aus­bil­dungs­be­trieb von aktu­ell rund 2.650 jun­gen Män­nern und Frauen.

Zur Stär­kung des Hand­werks in der Region

Hand­werks­kam­mer kauft Grundstück

Die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken unter­zeich­ne­te am 18. Janu­ar den Kauf­ver­trag für ein Grund­stück an der Forch­hei­mer Stra­ße. Vom Berufs­bil­dungs- und Tech­no­lo­gie­zen­trum, das dort ent­ste­hen soll, ver­spricht sich die Stadt Bam­berg einen wich­ti­gen Schritt zur Moder­ni­sie­rung der Aus­bil­dungs­stät­ten für den Fach­kräf­te­nach­wuchs und die Zukunft des Hand­werks in der Regi­on und ganz Ober­fran­ken. Wann Bau­be­ginn ist, kann aller­dings noch nicht gesagt werden.

In den ver­gan­ge­nen Jah­ren hat­ten sich die Hand­werks­kam­mer und die Stadt­ver­wal­tung inten­siv dar­um bemüht, einen mög­lichst pas­sen­den Stand­ort für das neue Berufs­bil­dungs- und Tech­no­lo­gie­zen­trum (BTZ) der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken West zu finden.

„Trotz des knap­pen Flä­chen­an­ge­bo­tes im Stadt­ge­biet ist es uns gelun­gen, dass wir ein Grund­stück in tol­ler Lage direkt neben der bro­se Are­na und mit einer opti­ma­len Erreich­bar­keit anbie­ten konn­ten“, sag­te Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke. „Ich freue mich, dass die Hand­werks­kam­mer durch die­ses Bil­dungs­zen­trum nach­hal­tig das Hand­werk in Ober­fran­ken West und beson­ders in Bam­berg stärkt und Stadt und Regi­on zukunfts­si­cher macht.“

Das Hand­werk habe am Wirt­schafts­stand­ort Bam­berg tra­di­tio­nell eine gro­ße Bedeu­tung: Mit 3.493 Hand­werks­be­trie­ben und 1.219 Lehr­lin­gen im Jahr 2020 ste­he die Regi­on Bam­berg an der Spit­ze Ober­fran­kens und möch­te sich die­sen Spit­zen­platz auch in Zukunft sichern.

Moder­ni­sie­rung der Infrastruktur

Staats­mi­nis­te­rin Mela­nie Huml über­mit­tel­te ihre Freu­de über den Kauf und nann­te ihn einen ent­schei­den­den Schritt hin zum neu­en Berufs­bil­dungs- und Tech­no­lo­gie­zen­trum der HWK für Ober­fran­ken-West. „Das sind gute Neu­ig­kei­ten für die gan­ze Regi­on. Von bes­tens aus­ge­bil­de­ten Hand­wer­ke­rin­nen und Hand­wer­ker pro­fi­tie­ren wir alle, nicht nur Groß­bau­stel­len und Unter­neh­men, son­dern auch Pri­vat­kun­den mit klei­ne­ren Auf­trä­gen. Außer­dem trägt das Hand­werk wesent­lich zur erfolg­rei­chen Ent­wick­lung des Wirt­schafts­stand­orts bei.“

Auch der Prä­si­dent der Hand­werks­kam­mer, Mat­thi­as Graß­mann, freu­te sich über den jetzt voll­zo­ge­nen Erwerb des 32.500 Qua­drat­me­ter gro­ßen Grund­stücks in bes­ter Lage.

„Die Hand­werks­kam­mer macht damit einen wich­ti­gen Schritt in Rich­tung Moder­ni­sie­rung ihrer Bil­dungs­in­fra­struk­tur.“ Und auch wenn es noch etwas daue­re, bis der Neu­bau an der Forch­hei­mer Stra­ße begin­nen kön­ne, sei das Vor­ha­ben ein wich­ti­ges Signal an die Betrie­be, aber auch an Jugend­li­che und ihre Eltern. „Seriö­ser­wei­se kön­nen wir noch nicht sagen, wann der ers­te Spa­ten­stich sein wird. Das Hand­werk bie­tet jun­gen Men­schen in Ober­fran­ken aber lang­fris­tig bes­te Vor­aus­set­zun­gen für eine Aus­bil­dung und spä­te­re Qua­li­fi­zie­rung – und natür­lich auch für den gan­zen Berufsweg.“

Nach­dem die Hand­werks­kam­mer zuletzt eine Eini­gung mit dem Hand­werk in Coburg über den Erhalt des dor­ti­gen Aus­bil­dungs­stand­or­tes erzielt hat­te und in der Voll­ver­samm­lung die Wei­chen gestellt wur­den, war der Ankauf des Are­als in Bam­berg der nächs­te logi­sche Schritt. 4,5 Mil­lio­nen Euro zahlt die Hand­werks­kam­mer für die bei­den Grundstücke.

Ver­trags­un­ter­zeich­nung und Zukunft des Projekts

Beim Ter­min in der Fluss­meis­ter­stel­le der Kreis­hand­wer­ker­schaft Bam­berg unter­zeich­ne­ten Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke, Mat­thi­as Graß­mann, Prä­si­dent der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken, und Rein­hard Bau­er, Haupt­ge­schäfts­füh­rer der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken, offi­zi­ell den Grundstücksvertrag.

Wie es mit den Pla­nun­gen für das Bil­dungs­zen­trum wei­ter­ge­he, skiz­zier­te der Haupt­ge­schäfts­füh­rer der Hand­werks­kam­mer. „Der Gut­ach­ter hat sei­ne Stel­lung­nah­me zu unse­ren Vor­ha­ben in Ober­fran­ken West bereits an das Bun­des­in­sti­tut für Berufs­bil­dung übermittelt.“

Dort prüf­ten die För­der­ge­ber nun die Details. „Erst nach Abschluss die­ser Prü­fung wis­sen wir, wel­che Kapa­zi­tä­ten wir tat­säch­lich bau­en kön­nen.“ Die­ser Zeit­punkt sei dann gleich­zei­tig der Start­schuss für den Beginn der kon­kre­te­ren Pla­nun­gen für den Neu­bau in Bam­berg und die Moder­ni­sie­rung des BTZ in Coburg.

„Das Gut­ach­ten umfasst ja bei­de Stand­or­te“, erklär­te Bau­er. Der Kauf des Grund­stücks sei den­noch ein Mei­len­stein. „In Ober­fran­ken West – sprich Bam­berg und Coburg – geht es vor­an. Aber die eigent­li­che Arbeit beginnt jetzt erst.“

Bun­des­po­li­zei­aus- und ‑fort­bil­dungs­zen­trum Bamberg

3.000 Aus­zu­bil­den­de dank Adventseinstellung

Ges­tern konn­te im Bun­des­po­li­zei­aus- und –fort­bil­dungs­zen­trum Bam­berg erst­ma­lig eine drit­te Ein­stel­lung inner­halb eines Jah­res für den mitt­le­ren Poli­zei­voll­zugs­dienst durch­ge­führt wer­den. Damit ist das Bun­des­po­li­zei­aus- und ‑fort­bil­dungs­zen­trum Bam­berg erst­mals für etwa 3.000 Aus­zu­bil­den­de verantwortlich.

Ins­ge­samt reis­ten 173 ange­hen­de Anwär­te­rin­nen und Anwär­ter nach Bam­berg, um ihre Aus­bil­dung in der Bun­des­po­li­zei zu begin­nen. Für die Ein­stel­lung zum Jah­res­en­de haben sich vor allem jun­ge Frau­en und Män­ner bewor­ben, die bereits eine abge­schlos­se­ne Berufs­aus­bil­dung und Lebens­er­fah­rung in der frei­en Wirt­schaft gesam­melt haben. In den kom­men­den 2,5 Jah­ren wer­den sie nun auf die beson­de­ren Her­aus­for­de­run­gen, die den Berufs­all­tag der Bun­des­po­li­zei prä­gen, vor­be­rei­tet. Die Zahl der Aus­zu­bil­den­den im Bun­des­po­li­zei­aus- und ‑fort­bil­dungs­zen­trum Bam­berg wird einen vor­aus­sicht­li­chen Höhe­punkt mit der Ein­stel­lung im März 2022 erreichen.


Bun­des­po­li­zei­aus- und ‑fort­bil­dungs­zen­trum (BPOLAFZ) Bamberg

Das Bun­des­po­li­zei­aus- und ‑fort­bil­dungs­zen­trum (BPOLAFZ) Bam­berg ist die bun­des­weit größ­te und moderns­te Ein­rich­tung die­ser Art der Bun­des­po­li­zei. Die fach­lich der Bun­des­po­li­zei­aka­de­mie in Lübeck nach­ge­ord­ne­te Lehr­ein­rich­tung ist das sechs­te Aus- und –fort­bil­dungs­zen­trum der Bun­des­po­li­zei. Seit dem 1. Sep­tem­ber 2016 wer­den dort über 2.800 Poli­zei­meis­ter­an­wär­te­rin­nen und ‑anwär­ter aus­ge­bil­det. Mehr als 900 Stamm­kräf­te ermög­li­chen den Ausbildungsbetrieb.

Der Druck nimmt zu

Fach­kräf­te­man­gel wird für immer mehr Unter­neh­men zum ech­ten Problem

Der wach­sen­de Fach­kräf­te­man­gel ist in Ober­fran­ken längst ange­kom­men. Ein Blick auf die Detail­ergeb­nis­se der jüngs­ten Kon­junk­tur­be­fra­gung der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth zeigt, dass das Pro­blem immer drän­gen­der wird, in man­chen Bran­chen sogar mit dra­ma­ti­schen Folgen.

„Nur jedes fünf­te Unter­neh­men, das der­zeit offe­ne Stel­len anbie­tet, kann die­se auch tat­säch­lich beset­zen”, erläu­tert IHK-Haupt­ge­schäfts­füh­re­rin Gabrie­le Hohenner.

Der Fach­kräf­te­man­gel hat vie­le Grün­de. So sorgt die demo­gra­fi­sche Ent­wick­lung dafür, dass in Ober­fran­ken immer weni­ger Arbeit­neh­me­rin­nen und Arbeit­neh­mer zur Ver­fü­gung ste­hen. Außer­dem hat bei jun­gen Men­schen der Wunsch nach einer aka­de­mi­schen Aus­bil­dung häu­fig Vor­rang vor einem beruf­li­chen Bil­dungs­weg. Auch Poten­zia­le aus Nach­bar­re­gio­nen, die in den letz­ten Jahr­zehn­ten als Fach­kräf­te­quel­le genutzt wer­den konn­ten, etwa die neu­en Bun­des­län­der oder die Tsche­chi­sche Repu­blik, sind weit­ge­hend aus­ge­schöpft, da gut aus­ge­bil­de­te Fach­kräf­te längst auch dort Arbeit finden.


Fach­kräf­te­man­gel als Risi­ko für die wirt­schaft­li­che Entwicklung

In der aktu­el­len IHK-Kon­junk­tur­um­fra­ge stu­fen 61 Pro­zent aller befrag­ten Unter­neh­men den Fach­kräf­te­man­gel als unter­neh­me­ri­sches Risi­ko für die wei­te­re wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung ein. Das sind 13 Pro­zent­punk­te mehr als noch im Janu­ar 2021, also vor Aus­bruch der Coro­na-Pan­de­mie. 49 Pro­zent der Befrag­ten berich­ten aktu­ell, dass sie der­zeit offe­ne Stel­len län­ger­fris­tig nicht beset­zen kön­nen, 12 Pro­zent sehen kei­ne Pro­ble­me, 39 Pro­zent haben der­zeit kei­nen Per­so­nal­be­darf, suchen also auch nicht.


80 Pro­zent der Unter­neh­men mit frei­en Stel­len kön­nen die­se nicht besetzen

„Betrach­tet man nur die Unter­neh­men, die der­zeit tat­säch­lich Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter auf dem Arbeits­markt suchen, dann kön­nen unter dem Strich der­zeit 80 Pro­zent der Unter­neh­men mit offe­nen Stel­len die­se län­ger­fris­tig nicht beset­zen. Der Fach­kräf­te­man­gel wird immer mehr zum Hemm­schuh für die wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung”, so IHK-Kon­junk­tur­re­fe­rent Mal­te Tie­de­mann. Beson­ders betrof­fen sind das Bau­ge­wer­be, die Logis­tik- und die Tou­ris­mus­wirt­schaft. „Die Frus­tra­ti­on der Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mer nimmt zu. Vie­le füh­len sich der Situa­ti­on macht­los aus­ge­lie­fert, weil sie Auf­trä­ge wegen Per­so­nal­man­gels ableh­nen müs­sen”, so Hohenner.


Droht ein Sze­na­rio wie in Großbritannien?

Die Coro­na-Pan­de­mie hat das Pro­blem ver­schärft. Vie­le Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter in den von Coro­na beson­ders betrof­fe­nen Bran­chen haben wäh­rend der Pan­de­mie neue Arbeits­plät­ze in ande­ren Bran­chen gefun­den. Der Auf­schwung nach der Kri­se ver­stärkt den Druck auf den Arbeits­markt. Die Fol­ge sind lan­ge War­te­zei­ten auf dem Bau, mehr Ruhe­ta­ge oder Besu­cher­be­gren­zun­gen in der Gas­tro­no­mie oder der Kapa­zi­täts­an­pas­sun­gen in Spe­di­tio­nen. Selbst Betriebs­auf­ga­ben gibt es inzwi­schen auf­grund des Fach­kräf­te­man­gels. Hohen­ner: „Zustän­de wie in Groß­bri­tan­ni­en, wo wegen feh­len­der Lkw-Fah­rer die Ver­sor­gung zum Teil zusam­men­ge­bro­chen ist, kön­nen auf Dau­er auch bei uns nicht mehr völ­lig aus­ge­schlos­sen werden.”


Unter­neh­men set­zen auf Ausbildung

Auf die Schnel­le wird sich das Struk­tur­pro­blem feh­len­der Fach­kräf­te nicht lösen las­sen. Die Mit­glieds­un­ter­neh­men der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth set­zen vor allem auf die ver­stärk­te Aus­bil­dung des eige­nen Nach­wuch­ses (55 Pro­zent) und eine Stei­ge­rung der Arbeit­ge­ber­at­trak­ti­vi­tät (49 Pro­zent). Für 35 Pro­zent könn­te die Ein­stel­lung von Fach­kräf­ten aus dem Aus­land (35 Pro­zent) Teil der Lösung sein. „Hier brau­chen unse­re Unter­neh­men aber bes­se­re Hil­fe­stel­lung, um aus­län­di­sche Fach­kräf­te ziel­ge­nau anspre­chen und gewin­nen zu kön­nen. Auch ist es drin­gend erfor­der­lich, den büro­kra­ti­schen Auf­wand bei der Gewin­nung von Fach­kräf­ten aus dem Aus­land zu redu­zie­ren”, so Hohenner.

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