Nach zweieinhalbjähriger Ausbildung haben 244 junge Frauen und Männer die Laufbahnprüfung des mittleren Polizeivollzugsdienstes im Bundespolizeiaus- und -fortbildungszentrum (BPOLAFZ) Bamberg erfolgreich abgeschlossen.
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Bundespolizeiaus- und ‑fortbildungszentrum Bamberg
244 Polizeimeisterinnen und Polizeimeister ernannt
Nach zweieinhalbjähriger Ausbildung haben 244 junge Frauen und Männer die Laufbahnprüfung des mittleren Polizeivollzugsdienstes im Bundespolizeiaus- und ‑fortbildungszentrum (BPOLAFZ) Bamberg erfolgreich abgeschlossen. Die Polizeimeisterinnen und Polizeimeister wurden am gestrigen Freitag verabschiedet.
Die Jahrgangssprecher, Polizeimeister Phlipp Klisa und Polizeimeister Thomas Hausmann gaben in ihrer Rede einen Einblick in die zurückliegende Ausbildungszeit und bedankten sich beim Leiter des BPOLAFZ Bamberg, Leitendem Polizeidirektor Thomas Lehmann, für die prägende Zeit in Bamberg. Als Lehrgangsbester wurde Herr Laurentius Buchmann ausgezeichnet und zum Polizeimeister ernannt.
Im Rahmen der Festrede gratulierte Thomas Lehmann allen Absolventinnen und Absolventen zum erfolgreichen Bestehen und betonte, dass jede und jeder Einzelne nun das Handwerkszeug für den anspruchsvollen Polizeiberuf mitbekommen habe. Es gelte nun, mit einem hohen Maß an Disziplin, würdevollem Handeln und demokratischer Resilienz in die Berufspraxis einzusteigen.
Die Laufbahnabsolventinnen und ‑absolventen wurden im Beisein von etwa 1.200 Familienangehörigen und 50 Ehrengästen unter musikalischer Begleitung des Bundespolizeiorchesters München feierlich verabschiedet und zu Polizeimeisterinnen und Polizeimeistern ernannt.
Auch die Landtagsabgeordnete Melanie Huml sprach in ihrem Grußwort ihren Dank an alle Polizistinnen und Polizisten aus, weil sie stets für die Sicherheit im Land sorgen. Der 3. Bürgermeister der Stadt Bamberg, Wolfgang Metzner, freute sich besonders, dass 162 Polizeimeisterinnen und ‑meister im Freistaat Bayern verbleiben.
Seit Beginn des Ausbildungsbetriebes im September 2016 haben 4398 Polizistinnen und Polizisten ihre Ausbildung in Bamberg erfolgreich beendet, wie das BPOLAFZ Bamberg mitteilte.
Ausbildungsmarkt
Anzahl der Azubis branchenübergreifend gestiegen
Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in Deutschland und Bayern ist branchenübergreifend leicht gestiegen. Dies teilt der Verband der Bayerischen Metall- und Elektro-Industrie mit. Die bayerische Metall- und Elektroindustrie prognostiziere demzufolge mit 14.925 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen für 2023 einen Anstieg um acht Prozent.
Die Steigerung entspreche einem deutlichen Zuwachs das zweite Jahr in Folge. 2024 werde sich die Zahl laut der Prognose auf einem hohen Level einpendeln. „Die Lage am Ausbildungsmarkt ist für Jugendliche, die einen Ausbildungsplatz suchen, weiterhin sehr gut. Statistisch betrachtet stehen jedem Bewerber in Bayern etwa 1,72 Ausbildungsplätze zur Verfügung. Inzwischen bieten Betriebe aus dem Freistaat 20 Prozent der bundesweit verfügbaren Ausbildungsstellen an. Die bayerische M+E Industrie investiert 2023 massiv in den Aufbau von Ausbildungsstellen. Für das kommende Jahr werden wir das hohe Niveau trotz volatiler Wirtschaftslage und Bewerbermangel stabil bei einer ‚schwarzen Null‘ halten“, erläutert Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände bayme vbm die Ergebnisse der aktuellen Umfrage zur Ausbildungslage der Mitgliedsunternehmen der Metall- und Elektro-Industrie.
Prognose: Stabilisierung auf hohem Niveau
Insbesondere der Mangel an ausreichenden und passenden Bewerbern wirke dämpfend auf den Ausbildungsmarkt. 64,4 Prozent der Metall- und Elektro-Unternehmen, die 2023 einen Rückgang verzeichneten, hätten den Mangel an geeigneten Bewerbern als Ursache für den Rückgang der abgeschlossenen Ausbildungsverträge in Vergleich zum Vorjahr genannt. 63,3 Prozent der Betriebe hätten angegeben, dass zu wenige Bewerbungen eingingen.
Die Übernahmesituation sei in der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie weiterhin hervorragend, im kommenden Jahr werde sie sich laut Prognose weiter verbessern. Über 92 Prozent der Betriebe übernähmen ihre Azubis 2023 befristet oder unbefristet. Erfolgte keine Übernahme, geschehe dies meist auf Wunsch des Azubis. Für 2024 steige die Übernahmequote auf fast 97 Prozent. Brossardt macht klar: „Die Betriebe bemühen sich darum, die ausgelernten Azubis langfristig im Unternehmen zu halten, denn sie sind für ihre Fachkräftesicherung auf junge, interessierte Talente angewiesen. Das zeigt auch die hohe Bereitschaft, Praktika anzubieten. Über 93 Prozent der Betriebe haben ihr Praktikumsangebot trotz der wirtschaftlichen Unwägbarkeiten nicht reduziert.“
Auch die Vergütung verbessert sich für Azubis in der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie 2023 und 2024 noch einmal merklich. Seit dem 1. Juni 2023 verdient ein Auszubildender im Durchschnitt über alle Ausbildungsjahre 1.181 Euro im Monat, ab dem 1. Mai 2024 steigt die Ausbildungsvergütung auf durchschnittlich 1.220 Euro. „Auf die Jugendlichen warten in der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie hervorragende Perspektiven und Aufstiegschancen. Darauf müssen wir sie mit praxisnahen Angeboten zur Berufsorientierung aufmerksam machen und sie frühzeitig mit den Betrieben zusammenbringen. Die Projekte come with(me) und die AusbildungsOffensive-Bayern sind zwei Erfolgsmodelle, mit denen die Verbände bayme vbm die Betriebe bei der Sicherung ihres Fachkräftebedarfs gezielt unterstützen“, fasst Brossardt zusammen.
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Bundespolizeiaus- und ‑fortbildungszentrum Bamberg
Gedenkveranstaltung zum Holocaustgedenktag
Anlässlich des Holocaustgedenktages, seit 2005 ein internationaler Gedenktag, gab es gestern im Bundespolizeiaus- und ‑fortbildungszentrum Bamberg eine Gedenkveranstaltung.
Vor 78 Jahren, am 27. Januar 1945, befreiten sowjetische Truppen die Vernichtungslager in Ausschwitz. Zwischen 1940 und 1945 wurden dort durch Nationalsozialisten und ihre Verbündeten mehr als eine Million Menschen ermordet. Durch die Bilder der Befreiung lernte die Weltöffentlichkeit erstmals die Dimension der Nazi-Verbrechen kennen.
Seit 1996 ist der 27. Januar ein bundesweiter und seit 2005 ein internationaler Gedenktag.
Im Bundespolizeiaus- und ‑fortbildungszentrum Bamberg kamen aus diesem Anlass Auszubildende, Stammpersonal, Frau Rabbinerin Dr. Deusel der jüdischen Gemeinde „Mischkan-ha-tfila“, Herr Rabbiner Dr. Almekias-Siegl der israelitischen Kultusgemeinde Bamberg sowie deren Vorsitzender Herr Rudolph zu einem gemeinsamen Gedenken zusammen.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand eine Schweigeminute, die durch Gebete der Rabbiner und einem Gedenken durch Frau Pfarrerin Dr. Groß sowie einer Auszubildenden umrahmt wurde.
Herr Leitender Polizeidirektor Thomas Lehmann betonte, dass sie als Bundespolizistinnen und Bundespolizisten sich verpflichten, für Demokratie, Menschenrechte und Gerechtigkeit einzustehen, damit solches Unrecht nie wieder geschieht.
Bundespolizeiaus- und ‑fortbildungszentrum (BPOLAFZ) Bamberg
Das Bundespolizeiaus- und ‑fortbildungszentrum (BPOLAFZ) Bamberg ist fachlich der Bundespolizeiakademie in Lübeck nachgeordnet. Es ist das größte der sieben Aus- und Fortbildungszentren der Bundespolizei. Seit dem 1. September 2016 wurden bereits mehr als 3000 Polizistinnen und Polizisten ausgebildet und an die Einsatzdirektionen im gesamten Bundesgebiet übergeben. Mehr als 900 Stammkräfte ermöglichen den Ausbildungsbetrieb von aktuell rund 2.650 jungen Männern und Frauen.
Bundespolizeiaus- und ‑fortbildungszentrum Bamberg
Vereidigung Studierender des gehobenen Polizeivollzugsdienstes
Am gestrigen Freitag fand die Vereidigung von 125 Studierenden des gehobenen Polizeivollzugsdienstes im Bundespolizeiaus- und –fortbildungszentrum Bamberg statt.
Im familiären Rahmen schworen die jungen Beamtinnen und Beamten im Beisein von zahlreichen Ehrengästen, „das Grundgesetz und alle in der Bundesrepublik Deutschland geltenden Gesetze zu wahren und ihre Amtspflichten gewissenhaft zu erfüllen“, wie das Bundespolizeiaus- und –fortbildungszentrum Bamberg mitteilt.
Umrahmt wurde die Vereidigung durch einen ökumenischen Gottesdienst der Seelsorger der Bundespolizei in der Pfarrkirche St. Kunigund, eine Festrede des Leiters der Ausbildungseinrichtung, Leitender Polizeidirektor Thomas Lehmann, und ein Grußwort der Stadt Bamberg durch den 3. Bürgermeister Wolfgang Metzner. Die Redner legten einen Fokus auf die aktuelle Sicherheitslage und das Werteverständnis eines Bundespolizeibeamten. Musikalisch begleitet wurde das Zeremoniell durch eine Besetzung des Bundespolizeiorchesters München.
Die jungen Anwärterinnen und Anwärter werden in den kommenden drei Jahren neben Bamberg in Brühl und Lübeck dual studieren und in diversen Praktika das „Rüstzeug“ zu einer Polizistin beziehungsweise einem Polizisten im gehobenen Dienst erlernen.
Im Anschluss an die Vereidigung konnten die Gäste die Bundespolizei an informativen Ständen und durch Vorführungen noch näher kennenlernen.
Bundespolizeiaus- und ‑fortbildungszentrum (BPOLAFZ) Bamberg
Das Bundespolizeiaus- und ‑fortbildungszentrum (BPOLAFZ) Bamberg ist fachlich der Bundespolizeiakademie in Lübeck nachgeordnet. Es ist das Größte der sieben Aus- und Fortbildungszentren der Bundespolizei. Seit dem 1. September 2016 wurden bereits mehr als 3000 Polizistinnen und Polizisten ausgebildet und an die Einsatzdirektionen im gesamten Bundesgebiet übergeben. Mehr als 900 Stammkräfte ermöglichen den Ausbildungsbetrieb von aktuell rund 2.650 jungen Männern und Frauen.
Zur Stärkung des Handwerks in der Region
Handwerkskammer kauft Grundstück
Die Handwerkskammer für Oberfranken unterzeichnete am 18. Januar den Kaufvertrag für ein Grundstück an der Forchheimer Straße. Vom Berufsbildungs- und Technologiezentrum, das dort entstehen soll, verspricht sich die Stadt Bamberg einen wichtigen Schritt zur Modernisierung der Ausbildungsstätten für den Fachkräftenachwuchs und die Zukunft des Handwerks in der Region und ganz Oberfranken. Wann Baubeginn ist, kann allerdings noch nicht gesagt werden.
In den vergangenen Jahren hatten sich die Handwerkskammer und die Stadtverwaltung intensiv darum bemüht, einen möglichst passenden Standort für das neue Berufsbildungs- und Technologiezentrum (BTZ) der Handwerkskammer für Oberfranken West zu finden.
„Trotz des knappen Flächenangebotes im Stadtgebiet ist es uns gelungen, dass wir ein Grundstück in toller Lage direkt neben der brose Arena und mit einer optimalen Erreichbarkeit anbieten konnten“, sagte Oberbürgermeister Andreas Starke. „Ich freue mich, dass die Handwerkskammer durch dieses Bildungszentrum nachhaltig das Handwerk in Oberfranken West und besonders in Bamberg stärkt und Stadt und Region zukunftssicher macht.“
Das Handwerk habe am Wirtschaftsstandort Bamberg traditionell eine große Bedeutung: Mit 3.493 Handwerksbetrieben und 1.219 Lehrlingen im Jahr 2020 stehe die Region Bamberg an der Spitze Oberfrankens und möchte sich diesen Spitzenplatz auch in Zukunft sichern.
Modernisierung der Infrastruktur
Staatsministerin Melanie Huml übermittelte ihre Freude über den Kauf und nannte ihn einen entscheidenden Schritt hin zum neuen Berufsbildungs- und Technologiezentrum der HWK für Oberfranken-West. „Das sind gute Neuigkeiten für die ganze Region. Von bestens ausgebildeten Handwerkerinnen und Handwerker profitieren wir alle, nicht nur Großbaustellen und Unternehmen, sondern auch Privatkunden mit kleineren Aufträgen. Außerdem trägt das Handwerk wesentlich zur erfolgreichen Entwicklung des Wirtschaftsstandorts bei.“
Auch der Präsident der Handwerkskammer, Matthias Graßmann, freute sich über den jetzt vollzogenen Erwerb des 32.500 Quadratmeter großen Grundstücks in bester Lage.
„Die Handwerkskammer macht damit einen wichtigen Schritt in Richtung Modernisierung ihrer Bildungsinfrastruktur.“ Und auch wenn es noch etwas dauere, bis der Neubau an der Forchheimer Straße beginnen könne, sei das Vorhaben ein wichtiges Signal an die Betriebe, aber auch an Jugendliche und ihre Eltern. „Seriöserweise können wir noch nicht sagen, wann der erste Spatenstich sein wird. Das Handwerk bietet jungen Menschen in Oberfranken aber langfristig beste Voraussetzungen für eine Ausbildung und spätere Qualifizierung – und natürlich auch für den ganzen Berufsweg.“
Nachdem die Handwerkskammer zuletzt eine Einigung mit dem Handwerk in Coburg über den Erhalt des dortigen Ausbildungsstandortes erzielt hatte und in der Vollversammlung die Weichen gestellt wurden, war der Ankauf des Areals in Bamberg der nächste logische Schritt. 4,5 Millionen Euro zahlt die Handwerkskammer für die beiden Grundstücke.
Vertragsunterzeichnung und Zukunft des Projekts
Beim Termin in der Flussmeisterstelle der Kreishandwerkerschaft Bamberg unterzeichneten Oberbürgermeister Andreas Starke, Matthias Graßmann, Präsident der Handwerkskammer für Oberfranken, und Reinhard Bauer, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Oberfranken, offiziell den Grundstücksvertrag.
Wie es mit den Planungen für das Bildungszentrum weitergehe, skizzierte der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer. „Der Gutachter hat seine Stellungnahme zu unseren Vorhaben in Oberfranken West bereits an das Bundesinstitut für Berufsbildung übermittelt.“
Dort prüften die Fördergeber nun die Details. „Erst nach Abschluss dieser Prüfung wissen wir, welche Kapazitäten wir tatsächlich bauen können.“ Dieser Zeitpunkt sei dann gleichzeitig der Startschuss für den Beginn der konkreteren Planungen für den Neubau in Bamberg und die Modernisierung des BTZ in Coburg.
„Das Gutachten umfasst ja beide Standorte“, erklärte Bauer. Der Kauf des Grundstücks sei dennoch ein Meilenstein. „In Oberfranken West – sprich Bamberg und Coburg – geht es voran. Aber die eigentliche Arbeit beginnt jetzt erst.“
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Bundespolizeiaus- und ‑fortbildungszentrum Bamberg
3.000 Auszubildende dank Adventseinstellung
Gestern konnte im Bundespolizeiaus- und –fortbildungszentrum Bamberg erstmalig eine dritte Einstellung innerhalb eines Jahres für den mittleren Polizeivollzugsdienst durchgeführt werden. Damit ist das Bundespolizeiaus- und ‑fortbildungszentrum Bamberg erstmals für etwa 3.000 Auszubildende verantwortlich.
Insgesamt reisten 173 angehende Anwärterinnen und Anwärter nach Bamberg, um ihre Ausbildung in der Bundespolizei zu beginnen. Für die Einstellung zum Jahresende haben sich vor allem junge Frauen und Männer beworben, die bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung und Lebenserfahrung in der freien Wirtschaft gesammelt haben. In den kommenden 2,5 Jahren werden sie nun auf die besonderen Herausforderungen, die den Berufsalltag der Bundespolizei prägen, vorbereitet. Die Zahl der Auszubildenden im Bundespolizeiaus- und ‑fortbildungszentrum Bamberg wird einen voraussichtlichen Höhepunkt mit der Einstellung im März 2022 erreichen.
Bundespolizeiaus- und ‑fortbildungszentrum (BPOLAFZ) Bamberg
Das Bundespolizeiaus- und ‑fortbildungszentrum (BPOLAFZ) Bamberg ist die bundesweit größte und modernste Einrichtung dieser Art der Bundespolizei. Die fachlich der Bundespolizeiakademie in Lübeck nachgeordnete Lehreinrichtung ist das sechste Aus- und –fortbildungszentrum der Bundespolizei. Seit dem 1. September 2016 werden dort über 2.800 Polizeimeisteranwärterinnen und ‑anwärter ausgebildet. Mehr als 900 Stammkräfte ermöglichen den Ausbildungsbetrieb.
Der Druck nimmt zu
Fachkräftemangel wird für immer mehr Unternehmen zum echten Problem
Der wachsende Fachkräftemangel ist in Oberfranken längst angekommen. Ein Blick auf die Detailergebnisse der jüngsten Konjunkturbefragung der IHK für Oberfranken Bayreuth zeigt, dass das Problem immer drängender wird, in manchen Branchen sogar mit dramatischen Folgen.
„Nur jedes fünfte Unternehmen, das derzeit offene Stellen anbietet, kann diese auch tatsächlich besetzen”, erläutert IHK-Hauptgeschäftsführerin Gabriele Hohenner.
Der Fachkräftemangel hat viele Gründe. So sorgt die demografische Entwicklung dafür, dass in Oberfranken immer weniger Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zur Verfügung stehen. Außerdem hat bei jungen Menschen der Wunsch nach einer akademischen Ausbildung häufig Vorrang vor einem beruflichen Bildungsweg. Auch Potenziale aus Nachbarregionen, die in den letzten Jahrzehnten als Fachkräftequelle genutzt werden konnten, etwa die neuen Bundesländer oder die Tschechische Republik, sind weitgehend ausgeschöpft, da gut ausgebildete Fachkräfte längst auch dort Arbeit finden.
Fachkräftemangel als Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung
In der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage stufen 61 Prozent aller befragten Unternehmen den Fachkräftemangel als unternehmerisches Risiko für die weitere wirtschaftliche Entwicklung ein. Das sind 13 Prozentpunkte mehr als noch im Januar 2021, also vor Ausbruch der Corona-Pandemie. 49 Prozent der Befragten berichten aktuell, dass sie derzeit offene Stellen längerfristig nicht besetzen können, 12 Prozent sehen keine Probleme, 39 Prozent haben derzeit keinen Personalbedarf, suchen also auch nicht.
80 Prozent der Unternehmen mit freien Stellen können diese nicht besetzen
„Betrachtet man nur die Unternehmen, die derzeit tatsächlich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf dem Arbeitsmarkt suchen, dann können unter dem Strich derzeit 80 Prozent der Unternehmen mit offenen Stellen diese längerfristig nicht besetzen. Der Fachkräftemangel wird immer mehr zum Hemmschuh für die wirtschaftliche Entwicklung”, so IHK-Konjunkturreferent Malte Tiedemann. Besonders betroffen sind das Baugewerbe, die Logistik- und die Tourismuswirtschaft. „Die Frustration der Unternehmerinnen und Unternehmer nimmt zu. Viele fühlen sich der Situation machtlos ausgeliefert, weil sie Aufträge wegen Personalmangels ablehnen müssen”, so Hohenner.
Droht ein Szenario wie in Großbritannien?
Die Corona-Pandemie hat das Problem verschärft. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den von Corona besonders betroffenen Branchen haben während der Pandemie neue Arbeitsplätze in anderen Branchen gefunden. Der Aufschwung nach der Krise verstärkt den Druck auf den Arbeitsmarkt. Die Folge sind lange Wartezeiten auf dem Bau, mehr Ruhetage oder Besucherbegrenzungen in der Gastronomie oder der Kapazitätsanpassungen in Speditionen. Selbst Betriebsaufgaben gibt es inzwischen aufgrund des Fachkräftemangels. Hohenner: „Zustände wie in Großbritannien, wo wegen fehlender Lkw-Fahrer die Versorgung zum Teil zusammengebrochen ist, können auf Dauer auch bei uns nicht mehr völlig ausgeschlossen werden.”
Unternehmen setzen auf Ausbildung
Auf die Schnelle wird sich das Strukturproblem fehlender Fachkräfte nicht lösen lassen. Die Mitgliedsunternehmen der IHK für Oberfranken Bayreuth setzen vor allem auf die verstärkte Ausbildung des eigenen Nachwuchses (55 Prozent) und eine Steigerung der Arbeitgeberattraktivität (49 Prozent). Für 35 Prozent könnte die Einstellung von Fachkräften aus dem Ausland (35 Prozent) Teil der Lösung sein. „Hier brauchen unsere Unternehmen aber bessere Hilfestellung, um ausländische Fachkräfte zielgenau ansprechen und gewinnen zu können. Auch ist es dringend erforderlich, den bürokratischen Aufwand bei der Gewinnung von Fachkräften aus dem Ausland zu reduzieren”, so Hohenner.
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Bundespolizeiaus- und ‑fortbildungszentrum Bamberg
Zweite Vereidigung der Bundespolizei im Jahr 2021
Bereits die zweite Vereidigungszeremonie in diesem Jahr feierte die Bundespolizei gestern im Aus- und –fortbildungszentrum in Bamberg. Nachdem im Juli Dienstanfänger des Jahrganges 2020 vereidigt wurden, standen nunmehr 645 junge Frauen und Männer im Mittelpunkt, welche ihre Ausbildung für den mittleren Polizeivollzugsdienst im März und September 2021 begonnen hatten.
Um dem Infektionsgeschehen zu begegnen, verzichtete die Bundespolizei erneut auf eine öffentliche Vereidigung auf dem Domplatz in Bamberg. Stattdessen wurde mit dem „Change of Command“ ein Ort in der Liegenschaft der Bundespolizei gewählt, welcher bereits unter den vormaligen Nutzern der Kaserne für derartig bedeutsame Zeremonien genutzt wurde.
Umrahmt wurde die Vereidigung durch einen ökumenischen Gottesdienst der Seelsorger der Bundespolizei, einer Ansprache des Leiters der Ausbildungseinrichtung, Leitender Polizeidirektor Thomas Lehmann und einer Festrede des Präsidenten der Bundespolizeiakademie, Alfons Aigner. Dabei erinnerten die Redner die Auszubildenden an die Verantwortung welche sie in Ausübung ihres Dienstes tragen, die Pflichten die sie als Polizeivollzugsbeamte zu erfüllen haben aber auch an die Herausforderungen, welche mit dem Polizeiberuf einhergehen.
Begleitet wurde die Veranstaltung traditionell durch das Bundespolizeiorchester München, welches im Übrigen für die Öffentlichkeit am 30. November erneut für ein Benefizkonzert in der Kirche St. Martin in Bamberg gastiert. Da die Bundespolizei in diesem Jahr erstmalig auch im Dezember jungen Frauen und Männern einen Ausbildungsbeginn ermöglicht, wird es bereits im Februar 2022 erneut eine Vereidigung der Bundespolizei geben. Ob diese öffentlich zelebriert wird, entscheidet sich im Januar nächsten Jahres.
Bundespolizeiaus- und ‑fortbildungszentrum (BPOLAFZ) Bamberg
Das Bundespolizeiaus- und ‑fortbildungszentrum (BPOLAFZ) Bamberg ist die bundesweit größte und modernste Einrichtung dieser Art der Bundespolizei. Die fachlich der Bundespolizeiakademie in Lübeck nachgeordnete Lehreinrichtung ist das sechste Aus- und –fortbildungszentrum der Bundespolizei. Seit dem 1. September 2016 werden dort über 2.800 Polizeimeisteranwärterinnen und ‑anwärter ausgebildet. Mehr als 850 Stammkräfte ermöglichen den Ausbildungsbetrieb.
Berufsberater Michael Wolf
Tipps vom guten Wolf zum Ausbildungsstart
Schulabschluss in der Tasche, Ausbildungsvertrag unterschrieben, wie geht es jetzt weiter? Berufsberater Michael Wolf von der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg gibt nützliche Tipps, damit der Start in die Ausbildung gelingt.
Was sollte Ihrer Meinung nach beim Start in eine neue Ausbildung beachtet werden?
Michael Wolf: Zuerst möchte ich an dieser Stelle allen neuen Azubis die Angst vor dem neuen Lebensabschnitt „Ausbildung“ nehmen. Ich denke es geht uns allen so, dass wenn wir uns in neue Gewässer begeben, wir mit einer gewissen Nervosität an die Sache herangehen. Grundsätzlich ist Ausbildung aber etwas Tolles und gehört zum Erwachsenwerden dazu. Und – im Nachhinein blicken viele ehemalige Auszubildende mit Freude auf die Ausbildungszeit zurück.
Dennoch sind einige Punkte wichtig, damit der Einstieg klappt. Beispielsweise sollte man immer ausreichend Zeit für die Fahrt zum Ausbildungsbetrieb und zur Berufsschule einplanen. Zudem ist es ratsam sich bereits am Vorabend die entsprechende Arbeitskleidung zurecht zu legen, um sich diese Zeit am Morgen zu sparen. Die Namen seiner Ansprechpartner sollte man sich außerdem merken.
Was erwarten die Arbeitgeber von ihren neuen Auszubildenden?
Michael Wolf: Kein Arbeitgeber erwartet von Beginn an Expertenwissen von seinen Azubis – man erlernt ja schließlich einen Beruf, um sich das nötige Fachwissen anzueignen. Es werden aber dennoch eine Reihe von Soft-Skills erwartet. So gehörten Pünktlichkeit, ein respektvoller Umgang, Zuverlässigkeit und Aufmerksamkeit zu den Grundlagen, welche Jugendliche mitbringen müssen.
Wie verhalte ich mich richtig, wenn es Ärger mit dem Chef gibt oder ich mich unwohl im Betrieb fühle?
Michael Wolf: Zuerst – keine Panik bekommen und niemals vorschnell kündigen. Hier muss unterschieden werden, wodurch die unbehagliche Situation ausgelöst wird.
Sollten beispielweise die Berufsschulnoten Kopfzerbrechen bereiten, so können wir von Seiten der Berufsberatung die Assistierte Ausbildung anbieten. Hier erhalten die Lehrlinge Nachhilfe in ihren Problemfächern, es werden Lernstrategien vermittelt und sie bekommen Verhaltenstipps für Prüfungssituationen.
Sollte es Schwierigkeiten mit dem Chef oder dem Kollegen geben, so lohnt es sich den Kontakt zu suchen. Häufig hilft ein klärendes Gespräch mit allen Beteiligten, um die Wogen zu glätten.
Kommt man alleine nicht weiter, dann dürfen sich die Jugendlichen gerne bei uns melden. Die Berufsberatung steht nicht nur bei der Berufswahl mit Rat und Tat zur Seite, sondern berät auch während der Ausbildung.
Und was ist, wenn der Ausbildungsabbruch droht?
Michael Wolf: Sollte die Situation so kritisch sein, dass der Ausbildungsplatz in Gefahr ist, dann empfehle ich Kontakt zu den Ausbildungsberatern der Kammern und zur Berufsberatung aufzunehmen. Die Kammern prüfen, unter welchen Umständen die Ausbildung noch fortgeführt werden kann. Sollte dies beim aktuellen Arbeitgeber nicht mehr möglich sein, so hilft die Berufsberatung gerne einen neuen Betrieb zu finden. Hat man festgestellt, dass der falsche Beruf gewählt wurde, so unterstützen wir auch bei der Neuorientierung.
Jetzt gibt es noch einige Schüler, die in diesem Jahr keinen Ausbildungsplatz gefunden haben. Was raten Sie diesen?
Michael Wolf: Ich appelliere an alle, uns in diesem Fall zu kontaktieren. Aktuell gibt es noch viele freie Lehrstellen auf dem Ausbildungsmarkt, sodass noch ein Ausbildungsstart im Oktober oder im November denkbar ist. Und falls der passende Beruf nicht dabei war, dann arbeiten wir gemeinsam an einer Überbrückungslösung.
Wie ist die Berufsberatung zu erreichen?
Michael Wolf: Wir sind telefonisch, per E‑Mail oder in Notfällen auch persönlich zu erreichen. Zu-dem haben wir kürzlich die Videotelefonie eingeführt, sodass ein face-to-face-Kontakt möglich ist, ohne dass die Jugendlichen extra ins Amt fahren müssen.
Berufsberatung der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg
Termin 0800 4 5555 00 – Anruf kostenlos
Bamberg.Berufsberatung@arbeitsagentur.de für Bamberg und Forchheim
Coburg.Berufsberatung@arbeitsagentur.de für Coburg, Kronach und Lichtenfels
Wichtige Tipps rund um die Berufswahl gibt es auf https://planet-beruf.de
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Bundespolizeiaus- und ‑fortbildungszentrum Bamberg
Nach Verabschiedung startet neuer Jahrgang
In feierlicher Atmosphäre und unter musikalischer Begleitung des Bundespolizeiorchesters München wurden am 27. August am Bundespolizeiaus- und ‑fortbildungszentrum Bamberg insgesamt 385 Auszubildende zu Polizeimeisterinnen und Polizeimeistern ernannt.
Seit 2016 wurden damit 2282 Polizeischüler ausgebildet und von Bamberg in ihre Einsatzdirektionen entsandt. Aus Infektionsschutzgründen fand die Verabschiedung auf dem Gelände des Bundespolizeiaus- und ‑fortbildungszentrums Bamberg ohne Ehrengäste und Angehörige der Ernannten statt. Der Leiter des Bundespolizeiaus- und ‑fortbildungszentrums Bamberg, Thomas Lehmann, betonte in seiner Rede, dass das Motto der Bundespolizei „Wir sind Sicherheit!“ zugleich ein Versprechen als auch Anspruch sei. Dies haben die jungen Kolleginnen und Kollegen bereits 2020 erfahren dürfen, als sie zu Beginn der Corona-Krise als erste Einsatzkräfte seit Beginn der Pandemie des Bundespolizeiaus- und ‑fortbildungszentrums Bamberg an den Grenzen zu Österreich und der Schweiz bei verstärkte Grenzkontrollen unterstützten.
Erstmals eine dritte Einstellung im Dezember
Die freigewordenen Zimmer wurden bereits am 1. September wieder belegt. So reisten zum Ausbildungsbeginn insgesamt 543 Dienstanfängerinnen und ‑anfänger nach Bamberg an. 172 davon werden in den nächsten 3 Jahren im gehobenen Dienst das Studium zur Polizeikommissarin /zum Polizeikommissar absolvieren.
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