Im Nachgang zu ihrer Frühjahrsumfrage zur Ausbildungssituation in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie betonen die bayerischen Metall- und Elektro Arbeitgeberverbände bayme vbm
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Pressestatement von bayme vbm und vbw
Verbände betonen Hebelwirkung von passgenauen Aus- und Weiterbildungsangeboten
Im Nachgang zu ihrer Frühjahrsumfrage zur Ausbildungssituation in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie betonen die bayerischen Metall- und Elektro Arbeitgeberverbände bayme vbm und die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. den Stellenwert von zielgerichteten Aus- und Weiterbildungsangeboten für die Sicherung des Arbeits- und Fachkräftebedarfs der Unternehmen im Freistaat.
bayme vbm vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt macht klar: „Obwohl die aktuelle Konjunktur- und Strukturkrise spürbar dämpfend auf den Arbeitsmarkt wirkt, bleibt die Fachkräftesicherung eine der zentralen Zukunftsaufgaben. Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in der M+E Industrie ist 2024 im Vergleich zum Vorjahr leicht auf 15.029 gesunken. Insgesamt investierten die Unternehmen in Deutschland 2022 knapp 46 Milliarden Euro in Weiterbildung, in der M+E Branche machen 88,7 Prozent ihren Beschäftigten Weiterbildungsangebote.“ Gleichzeitig blieben am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt viele Stellen unbesetzt, weil ausreichend oder passende Bewerber fehlten. Umso wichtiger seien gezielte und praxisnahe Angebote zur Berufs- und Studienorientierung an Schulen sowie berufsbegleitende Maßnahmen zur Aus- und Weiterbildung.
Um möglichst vielen Azubis den erfolgreichen und für sie passenden Abschluss ihrer Ausbildung zu ermöglichen, hat die vbw gemeinsam mit dem Kultusministerium im Rahmen der Stiftung Bildungspakt Bayern das Projekt „clever clustern – gut vernetzt in den Beruf“ ins Leben gerufen. Es startete am 5. Februar 2025 an 15 bayerischen Berufsschulen. Brossardt erläutert: „Durch die noch engere Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen Berufsschule und Ausbildungsbetrieb optimieren wir die Lernbegleitung der Jugendlichen. So können wir Azubis noch individueller fördern, gleichzeitig aber auch die Zahl der Ausbildungsabbrüche wirksam senken und das Matching von Azubi und Betrieb erleichtern.“
Zur Hebung der Fachkräftepotenziale haben die Verbände im März dieses Jahres mit dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus, sowie der RD Bayern der Bundesagentur für Arbeit in Kooperation mit dem Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales das Modellprojekt „Berufsabschluss in Teilzeit hybrid“ gestartet. Es richtet sich im Rahmen der Initiative Fachkräftesicherung FKS + an junge Erwachsene, die aufgrund ihrer Lebensumstände keine Vollzeitausbildung machen können. „Ziel des Projekts ist es, Personen für eine Ausbildung oder eine betriebliche Einzelumschulung in Teilzeit zu begeistern. Die hybride Form gibt den Teilnehmenden mehr Flexibilität. Sie werden über die gesamte Laufzeit individuell begleitet“, so Brossardt abschließend.
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vbw-Statement zum Weltflüchtlingstag
Mehr Geflüchtete in Ausbildung und Arbeit bringen
Anlässlich des Weltflüchtlingstags am 20. Juni betont die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. die Wichtigkeit der Integration Geflüchteter mit Bleibeperspektive in Ausbildung und Arbeit, um sie so noch besser in die Gesellschaft einzubinden.
„Im Freistaat Bayern sind 51,2 Prozent der Geflüchteten aus den acht häufigsten Asylherkunftsländern sowie 38,3 Prozent der ukrainischen Geflüchteten in einer Beschäftigung. Damit liegt Bayern über dem bundesweiten Durchschnitt, allerdings besteht noch viel ‚Luft nach oben‘“, erklärt vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. Eine berufliche Tätigkeit sei ein bedeutender Bestandteil für die Integration. Sie fördere das Erlernen der deutschen Sprache, biete Struktur und Sinnhaftigkeit und leiste damit einen entscheidenden Beitrag zur gesellschaftlichen Teilhabe.
Laut vbw biete die Beschäftigung von Geflüchteten für die Unternehmen viele Chancen, sei aber auch mit vielfältigen Herausforderungen verbunden. Dazu Brossardt: „Es gibt viele Aspekte, die bei der Beschäftigung von Geflüchteten zu beachten sind, darunter fehlende Sprachkenntnisse, der intensivere Betreuungsbedarf im Betrieb oder gesetzliche Regelungen, die eine Beschäftigung erschweren. Daher hat die vbw nicht nur eine Handreichung für die bayerischen Unternehmen erstellt, sondern engagiert sich auch mit diversen Projekten im Bereich Integration.“
Ein besonderes Projekt richtet sich speziell an zugewanderte Azubis, um ihnen den Weg in bayerische Unternehmen zu erleichtern. „Das Programm ‚sprungbrett AzubiMonitoring‘ hilft migrierten Jugendlichen dabei, sprachliche und kulturelle Hürden zu überwinden und unterstützt sie beim erfolgreichen Ausbildungsabschluss. Dabei steht ihnen ein erfahrener Azubi aus dem Unternehmen als Mentor helfend zur Seite. Mithilfe einer fünfteiligen digitalen Workshopreihe befähigen wir diese Azubis, in ihre Mentorenrolle zu finden und den zugezogenen Jugendlichen bei ihrer Integration zu unterstützen. Die Unternehmen sind eng in das Programm mit eingebunden. Der nächste Durchlauf findet im Herbst 2025 statt. Zusätzlich entsteht im Rahmen des Projektes ein Best Practice Guide, damit Unternehmen selbstständig ein erfolgreiches Mentoringprogramm für Auszubildende aufbauen können“, so Brossardt. Alles zum Projekt „sprungbrett AzubiMentoring“ ist hier zu finden.
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NGG stellt „Bäckerei-Monitor“ vor
„Ohne Migranten wird das Brotbacken schwierig“
Sie machen die Frühaufsteher-Jobs: Rund 1.450 Profis backen und verkaufen in Bamberg Stadt und Landkreis Brot, Brötchen und Butterkuchen. „Sie müssen früh auf den Beinen sein. Der Wecker rappelt bei vielen schon mitten in der Nacht. Morgenmuffel haben’s da eher schwer“, sagt Rainer Reißfelder von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und sagt auch deutlich, wie wichtig Migranten als Beschäftigte für Bäckereien sind.
Allerdings passiere in der Backbranche gerade viel, was die Arbeit in Bäckereien erleichtern könne: „Schafft eine Bäckerei zum Beispiel neue Kühltechnik an, kann der Teig schon am Vortag vorbereitet werden. Morgens wird dann gebacken. Dadurch liegen ein paar Stunden mehr Schlaf drin“, so Rainer Reißfelder.
Der kommissarische Geschäftsführer der NGG Oberfranken appelliert an die Bäckereien in Bamberg und dem Landkreis, die Jobs der Branche attraktiver zu machen. Immerhin beklage gut die Hälfte der Beschäftigten im Backgewerbe, oft Überstunden machen zu müssen. Das ist ein Ergebnis des „Bäckerei-Monitors“, den die Hans-Böckler-Stiftung im Auftrag der NGG gemacht hat. Die Gewerkschaft hat dazu zum ersten Mal bundesweit rund 1.400 Beschäftigte im Bäckerhandwerk und in der Brotindustrie befragt. Künftig soll es die Branchen-Analyse einmal pro Jahr geben.
Beim ersten „Bäckerei-Monitor“ haben mehr als acht von zehn Beschäftigten angegeben, dass sie oft Zeitdruck und Stress im Job erleben. Knapp die Hälfte arbeitet mit wenig Pausen. Und 84 Prozent beklagen, dass Personalmangel im eigenen Betrieb für sie zu spürbaren Belastungen führe.
„Nachwuchs ist ein entscheidender Punkt – vor allem für das Bäckerhandwerk“, sagt Rainer Reißfelder. Insgesamt gebe es aktuell in den 18 Betrieben des Backgewerbes in Bamberg 75 Auszubildende und in den 32 Betrieben des Backgewerbes im Landkreis Bamberg 32 Auszubildende– vom Bäcker-Azubi bis zur Auszubildenden im Fachverkauf. Die NGG beruft sich bei den Angaben zu Betrieben und Beschäftigten im Backgewerbe auf Zahlen der Arbeitsagentur.
„Es ist wichtig, dass alle Bäckereien Tariflohn zahlen“
Beim Bäckerei-Nachwuchs sieht die NGG Oberfranken einen Trend: Immer häufiger setzten Bäckereien in der Region auf Migranten. „Eines ist klar: Ohne junge Menschen, die als Geflüchtete oder Zuwanderer zu uns kommen, wird das Brotbacken von morgen schwierig“, so Rainer Reißfelder. Bereits heute habe bundesweit jeder vierte Azubi im Backgewerbe einen Migrationshintergrund.
Für den Nachwuchs habe die NGG zusammen mit dem Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks einen wichtigen Anreiz gesetzt: „Das Portemonnaie der Azubis in Bäckereien ist deutlich voller geworden. Zum Ausbildungsstart bekommen sie bereits 1.020 Euro pro Monat. Und im dritten Ausbildungsjahr sind es sogar 1.230 Euro“, so Rainer Reißfelder.
Die NGG kündigt an, noch in diesem Jahr mit den Arbeitgebern über eine weitere Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu verhandeln – vor allem in der Brotindustrie: „Wichtig sind bessere Arbeitszeiten. Es geht darum, die Belastungen gerade bei Früh‑, Spät- und Nachtschichten besser aufzufangen: Wenn auf sechs Tage Schichtarbeit drei freie Tage folgen, dann lassen sich die Jobs in der Brotindustrie dadurch enorm attraktiver machen“, sagt Rainer Reißfelder. Die NGG werde sich unter dem Motto „Backen wir’s“ auch für bessere Löhne stark machen: „Es ist wichtig, dass alle Bäckereien Tariflohn zahlen. Denn wenn der Lohn von heute schon ein Problem ist, dann ist es die Rente von morgen erst recht“, so Reißfelder.
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Lage am M+E‑Ausbildungsmarkt
Bundesweit branchenübergreifend weiter gute Ausbildungssituation
Die Ausbildungssituation in Bund und Freistaat bleibt 2024 trotz der schwierigen Wirtschaftslage für die Jugendlichen branchenübergreifend gut, so eine Analyse der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände bayme vbm.
Der Mitteilung der bayme vbm zufolge sank die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge in Deutschland nur leicht. In Bayern ist die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge ebenfalls leicht um 0,6 Prozent auf 85.596 gesunken. Die bayerische Metall- und Elektroindustrie verzeichnete 2024 mit 15.029 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen einen Rückgang um zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Statistisch betrachtet stehen jeder Bewerberin und jedem Bewerber in Bayern branchenübergreifend momentan etwa 1,7 Ausbildungsplätze zur Verfügung. Für die Jugendlichen ist das erfreulich. Der anhaltende Bewerbermangel und die schwierige Wirtschaftslage wirken aber dämpfend auf den Ausbildungsmarkt“ erläutert Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände bayme vbm, die Ergebnisse der aktuellen Umfrage zur Ausbildungslage in den Mitgliedsunternehmen.
Momentan werde in der konjunkturell besonders gebeutelten M+E‑Industrie für 2025 mit einem Rückgang der abgeschlossenen Ausbildungsverträge um fünf Prozent gerechnet. Umso wichtiger sei es, dass die wachstumsfördernden und standortsichernden Maßnahmen, die im Koalitionsvertrag festgelegt worden sind, jetzt zügig umgesetzt werden.
Die Suche nach passenden Azubis bleibe für die M+E Unternehmen bei der Besetzung ihrer offenen Ausbildungsplätze mittel- und langfristig eine zentrale Herausforderung. Von den Betrieben, die einen Rückgang verzeichnen, nannten 59,7 Prozent das Fehlen geeigneter Bewerber als stärkste Ursache für den Rückgang an abgeschlossenen Verträgen, 47,2 Prozent gaben an, dass zu wenig Bewerbungen eingingen. Brossardt ergänzt. „Für insgesamt 16,7 Prozent der befragten Unternehmen ist die aktuelle Wirtschaftslage inzwischen ein Grund dafür, dass sie weniger Ausbildungsverträge abgeschlossen haben. Trotzdem bemühen sie sich weiter um Ausbildung und die Chancen der Jugendlichen auf einen Ausbildungsplatz bleiben gerade wegen vieler nicht besetzter Ausbildungsplätze weiterhin gut.“
Die Übernahmesituation in der bayerischen M+E Industrie sei ebenfalls weiterhin hervorragend. 93,2 Prozent der Betriebe haben ihre Azubis 2024 befristet oder unbefristet übernommen. Erfolgte keine Übernahme, sei dies meist auf Wunsch des Azubis geschehen. Für 2025 bleibe die Übernahmequote mit dem identischen Wert stabil auf hohem Niveau.
„Der hohe Übernahmewille zeigt das Interesse der Unternehmen, ihre ausgelernten Azubis langfristig an sich zu binden. Sie gewährleisten ihnen auch in den wirtschaftlich fordernden Zeiten stabile und sichere Perspektiven“, so Brossardt.
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Bundespolizeiaus- und ‑fortbildungszentrum Bamberg
322 Polizeimeisterinnen und Polizeimeister ernannt
Nach zweieinhalb Jahren polizeipraktischer Ausbildung im Bundespolizeiaus- und ‑fortbildungszentrum (BPOLAFZ) Bamberg, haben 322 junge Frauen und Männer die Laufbahnprüfung des mittleren Polizeivollzugsdienstes erfolgreich abgeschlossen.
Aus diesem Anlass wurden sie am Freitag, 21. Februar, feierlich ernannt und im Beisein ihrer Angehörigen und zahlreichen Ehrengästen aus der Stadt Bamberg und der Politik verabschiedet.
Die Zeremonie wurde durch das Bundespolizeiorchester München musikalisch begleitet. Der Jahrgangssprecher, Polizeimeister Sandro Masching, gab in seiner Rede einen kurzen Einblick in die zurückliegende Ausbildungszeit und bedankte sich bei Polizeidirektor Jürgen Miketiuk mit seinem gesamten Team für die prägenden Jahre in Bamberg.
Als Lehrgangsbester wurde Herr Jakob Häußler ausgezeichnet und zum Polizeimeister ernannt. Ein besonders emotionaler Moment war außerdem die Ernennung von Herrn Luca Mohr. Er wurde persönlich durch seinen Vater, Polizeioberrat Jürgen Mohr, Inspektionsleiter am Münchner Flughafen, ernannt. Im Rahmen der Festrede von Polizeidirektor Jürgen Miketiuk gratulierte er allen Absolventinnen und Absolventen zum erfolgreichen Bestehen der Laufbahn und betonte an dieser Stelle, froh und stolz zu sein, dass jede und jeder Einzelne für die innere Sicherheit in Deutschland eintreten werde.
Im Freistaat Bayern verbleiben 44 Prozent der Polizeimeisterinnen und Polizeimeister. Der Frauenanteil beträgt hierbei 31 Prozent. Seit Beginn des Ausbildungsbetriebes im September 2016 haben nunmehr 4.947 Polizistinnen und Polizisten ihre Ausbildung in Bamberg erfolgreich beendet. Das ist derzeit etwa jede beziehungsweise jeder achte Bundespolizeibeamtin beziehungsweise ‑beamte.
Das Bundespolizeiaus- und ‑fortbildungszentrum (BPOLAFZ) Bamberg ist fachlich der Bundespolizeiakademie in Lübeck nachgeordnet. Es ist das Größte der sieben Aus- und Fortbildungszentren der Bundespolizei. Seit dem 1. September 2016 wurden bereits 4.947 Polizistinnen und Polizisten ausgebildet und an die Einsatzdirektionen im gesamten Bundesgebiet übergeben. 735 Stammkräfte ermöglichen den Ausbildungsbetrieb von aktuell rund 1.755 jungen Männern und Frauen.
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Leichter Zuwachs bei den Auszubildenden
„Es ist noch nicht zu spät, in die Ausbildung zu starten“
Das Handwerk in Oberfranken erlebt einen Aufschwung, was die Ausbildung angeht. Die Handwerkskammer für Oberfranken hat 1.767 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge zum 30. August gemeldet.
Immer mehr junge Menschen erkennen die Chancen und starten ihre erfolgreiche Karriere im Handwerk, einem der vielseitigsten und zukunftssichersten Berufsfelder. Nach der Zunahme um vier Prozent im Jahr 2023 haben sich zum 1. September 2024 mit 1.767 Lehrlingen (Stand: 30. August 2024) fast zwei Prozent mehr junge Menschen für eine Ausbildung im Handwerk entschieden als im Vorjahr. „Diese Zahlen stimmen uns absolut positiv“, freut sich der HWK-Hauptgeschäftsführer Reinhard Bauer. Dies gelte auch vor dem Hintergrund, dass man kontinuierlich seit Jahresbeginn 2024 die monatlichen Vergleichszahlen des Vorjahres übertroffen habe. Mal um fünf Prozent, mal um fast elf Prozent wie beispielsweise im Juni.
„Das zeigt uns, dass immer mehr Schülerinnen und Schüler die ausgezeichneten Berufs- und Karriereperspektiven im Handwerk erkennen und sich für einen der 130 Berufe in unserer Branche entscheiden.“ Eine generelle Trendwende in der gesellschaftlichen Einstellung zum Handwerk oder gar hin zu einer kompletten Besetzung aller angebotenen Ausbildungsplätze sei dies allerdings noch nicht. Bauer: „Bei der Herausforderung offener Lehrstellen gibt uns nach wie vor die demographische Entwicklung mit sinkenden Schülerzahlen den Takt vor. Wir stehen in einem harten Wettbewerb um die besten Köpfe mit allen anderen Wirtschaftszweigen wie Industrie und Handel aber auch dem Dienstleistungssektor und dem öffentlicher Dienst.“
Auch HWK-Präsident Matthias Graßmann stimmt die Entwicklung am Ausbildungsmarkt positiv: „Es ist gut, dass dieses gesteigerte Interesse an einer handwerklichen Ausbildung quer durch alle Schularten zu beobachten ist.“ Zudem gebe es auch immer mehr Quereinsteiger, wie beispielsweise Studienabbrecher, die eine praxisorientierte Ausbildung einer eher theoretischen Qualifikation vorziehen. Deshalb sei man im Handwerk motiviert, alle bisherigen öffentlichkeitswirksamen Aktionen in Sachen Berufsorientierung, die offensichtlich gefruchtet hätten, weiter zu forcieren. „Noch nie“, so Graßmann, „waren die Einstiegs- und Karrierechancen im Handwerk so gut wie jetzt!“ Die Ausbildungsbetriebe seien offen für alle Schularten, Quereinsteiger und Personen mit Migrationshintergrund. Gemäß dem Slogan aus der Handwerkskampagne: „Es zählt nicht, wo man herkommt, sondern wo man hinwill“.
Nach wie vor hoch ist auch die Zahl an Ausbildungsbetrieben. 1.997 Betriebe aus ganz Oberfranken und aus den unterschiedlichsten Gewerken bilden aus. „Es sind diese Betriebe, die sich stark engagieren, um den enormen Fachkräftebedarf zu decken“, so Reinhard Bauer. Den größten Teil der ausbildenden Betriebe stellen mit 1.810 Handwerksunternehmen Betriebe aus der Anlage A, also aus Berufen, die der sogenannten Meisterpflicht unterliegen. „Diese Zahl zeigt ganz nebenbei, wie wichtig der Meisterbrief für die Ausbildung im Handwerk ist“, verdeutlicht HWK-Hauptgeschäftsführer Bauer.
Noch etwa 600 Angebote für eine Ausbildung
Zudem weist die Handwerkskammer darauf hin, dass es noch jede Menge offener Ausbildungsplätze im oberfränkischen Handwerk gibt. Auch wenn die Betriebe diese nicht an die Handwerkskammer nicht melden müssen, gibt die sogenannte „Lehrstellenbörse“ der HWK. Dort tragen Handwerksbetriebe auf freiwilliger Basis ihre offenen Stellen ein. Zum 30. August 2024 sind hier insgesamt 600 Angebote aus insgesamt 65 Gewerken beziehungsweise Fachrichtungen zu finden. Potenziellen Auszubildenden werden hier nach Beruf und Region die offenen Lehrstellen und Praktika angezeigt. „Jugendliche, die sich noch unsicher sind oder sich noch nicht entschieden haben, wohin der berufliche Weg gehen soll, finden dort einen detaillierten Überblick, welche Berufe sie in Oberfranken und vor allem wohnortnah erlernen können“, so Reinhard Bauer. Die Tür zu einer Lehrstelle bleibt auch nach dem offiziellen Ausbildungsstart in 2024 offen. Bis mindestens Ende Oktober ist der Einstieg in das aktuelle Ausbildungsjahr noch möglich. Darüber hinaus können Interessierte zu jeder Zeit des Jahres einen Lehrvertrag in Handwerk unterschreiben.
Berufsmessen des Handwerks
Unentschlossene sollten sich auch unbedingt die Berufsmessen des Handwerks am 19. Oktober in Bayreuth und Bamberg sowie am 26. Oktober in Coburg in den Kalender eintragen. Unter dem Motto „Ein Samstag für Deine Zukunft“ erhalten Eltern zusammen mit den Schülerinnen und Schülern dort jeweils von 9 bis 14 Uhr von 30 bis 50 Handwerksbetrieben detaillierte Informationen darüber, wie eine Ausbildung abläuft und was die einzelnen Berufe zu bieten haben. Es darf geschraubt, gesägt und gehämmert werden. Durch den direkten Kontakt bietet sich auch oft auch gleich die Chance zu einem Praktikum oder einem Ausbildungsplatz.
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Feierstunde in der GKG
25 Absolventen bleiben Krankenhausgesellschaft erhalten
Die Ausbildung hat in der Gemeinnützigen Krankenhausgesellschaft des Landkreises Bamberg mbH (GKG) schon immer einen großen Stellenwert. Dass sich nun von 26 Absolventinnen und Absolventen 25 für die GKG entscheiden, ist für die Krankenhausgesellschaft umso erfreulicher.
In der Gemeinnützigen Krankenhausgesellschaft des Landkreises Bamberg werden derzeit insgesamt 80 Auszubildende ausgebildet, wie die Krankenhausgesellschaft mitteilt. Jährlich finden in einer Feierstunde die Absolvent*innen unterschiedlichster Berufe zusammen. In diesem Jahr wurden in einer kleinen Feierstunde mit dem Geschäftsführer Udo Kunzmann, den stellvertretenden Geschäftsführern Harald Poßer und Sebastian Götz, dem Betriebsrat, Ausbildungskoordinatorin Beate Wehr mit ihrem Team und den jeweiligen Verantwortlichen die 26 Absolventinnen und Absolventen für ihre erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung und die erbrachten Leistungen geehrt.
„Mit der bestandenen Ausbildung sind Sie einen großen Schritt, nicht nur beruflich, sondern auch privat in Richtung Zukunft gegangen, dabei haben Sie einen Beruf ergriffen, der Ihnen Wertschätzung entgegenkommen lässt und sinnstiftend ist. Im Rahmen Ihrer Ausbildung erzielten Sie hervorragende Ergebnisse, auf die nicht nur Sie mit Recht stolz sein können, sondern auch wir als Arbeitgeber stolz sind“, betonte Udo Kunzmann, Geschäftsführer der GKG in seiner Ansprache zur Begrüßung der Absolventinnen und Absolventen. Beeindruckt zeigte sich auch Ausbildungskoordinatorin Beate Wehr über die Erfolge und dankte für das Engagement, mit dem das Fundament für die berufliche Perspektive gelegt wurde.
Besonders positiv sei es, dass zehn der Absolventinnen und Absolventen einen Staatspreis beziehungsweise eine Abschlussnote unter 1,5 hatten, davon haben zwei Personen in einer verkürzten Zeit ihre Ausbildung durchgeführt. „Dass sich 25 der 26 Absolventinnen und Absolventen für die GKG als zukünftiger Arbeitgeber entscheiden, zeigt uns, dass wir als Unternehmen sowohl in der Ausbildung als auch als Arbeitgeber überzeugen konnten. Die Ausbildung ist für die GKG ein ganz wichtiger Baustein und es ist sehr wertvoll für uns, dass wir damit unseren eigenen Nachwuchs generieren können“, freute sich stellvertretender Geschäftsführer Harald Poßer, der ebenso wie Geschäftsführer Udo Kunzmann und Konzernbetriebsratsvorsitzende Susanne Böhm allen an der Ausbildung beteiligten Mitarbeitenden von den Praxisanleiter*innen über die Ausbildungskoordinator*innen, den Stationsleitungen und vielen mehr für ihr Engagement herzlich dankte.
Während der Ausbildung zum/zur Pflegefachmann/-frau, Pflegefachhelfer/-in, Kaufmann/-frau für Büromanagement, Operationstechnische/r Assistent/in oder Medizinische/n Fachangestellte/n in der Krankenhausgesellschaft seien den Auszubildenden jederzeit qualifizierte Ausbilder und Praxisanleiter zur Seite gestand und seien Anlaufstelle für Sorgen, Nöte oder Anliegen gewesen.
Die Ausbildungen in der GKG Bamberg finden in Kooperation mit Partnern statt, die die theoretischen Inhalte vermitteln. Bereits jetzt können sich Interessierte für das Jahr 2025 bewerben. Detaillierte Informationen zu den verschiedenen Ausbildungsberufen können hier nachgelesen werden.
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Arbeitsmarkt im Juli 2024
Leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit
Im Juli steigt die Arbeitslosigkeit saisonbedingt leicht an. In diesem Jahr erhöhte sie sich konjunkturell bedingt jedoch stärker als üblich, teilt die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg mit. Die niedrigste Arbeitslosenquote im gesamten Agenturbezirk hat der Landkreis Bamberg.
Bereits im Juni war die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk angestiegen, was sich im Juli fortgesetzt hat. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich im Agenturbezirk Bamberg-Coburg seit Juni um 0,1 Prozentpunkte auf 3,8 Prozent. Vor einem Jahr lag ihr Wert bei 3,3 Prozent. Ende Juli waren 13.323 Personen arbeitslos gemeldet, 1.711 oder 14,7 Prozent mehr als in 2023. Das liege laut Agentur zum Großteil am anhaltenden Zustrom von Geflüchteten in die Region, die zum überwiegenden Teil Bürgergeld von den Jobcentern beziehen. Ende Juli waren im Agenturbezirk 843 Ukrainer und weitere 899 Flüchtlinge anderer Herkunftsländer (davon 653 Syrer, 104 Afghanen, 44 Iraker, 40 Eritreer, 33 Iraner und 19 Somalier) arbeitslos gemeldet.
Zum Schul- und Ausbildungsende steigt vor den Sommerferien regelmäßig die Jugendarbeitslosigkeit der Menschen bis zum Alter von 25 Jahren. Ihre Zahl erhöhte sich in den letzten vier Wochen um 187 (+15,7 Prozent). Aktuell sind 1.379 junge Erwachsene auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung, 287 beziehungsweise 26,3 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Die Jobchancen sind der Agentur für Arbeit zufolge weiterhin gut. Mit 1.001 Beschäftigungsaufnahmen fanden 112 Personen mehr (+12,6 Prozent) eine neue berufliche Perspektive als im Juli 2023. Auslaufende Zeitverträge und wirksam werdende Kündigungen zur Jahresmitte waren die Ursache für mehr Arbeitslosmeldungen. 1.407 Personen registrierten sich neu arbeitslos, 21,7 Prozent (+251) mehr als im Vorjahr.
Anstieg der Arbeitslosigkeit
„Mit dem Beginn der Sommerferien ist auch in diesem Jahr die Arbeitslosigkeit im Juli wieder gestiegen. Ursache dafür sind zum Großteil das jährliche Schul- und Ausbildungsende zur Jahresmitte“, lautet die Einschätzung zur aktuellen Arbeitsmarktentwicklung von Stefan Trebes, dem Leiter der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg. „Junge Schulabgänger und Ausbildungsabsolventen melden sich zur Überbrückung, bis sie im Herbst auf der Leiter ins Berufsleben die nächste Sprosse besteigen, arbeitslos. Ich gehe deshalb davon aus, dass die Arbeitslosigkeit auch im August weiter zunimmt, denn dann enden viele betriebliche Ausbildungen. Es meldeten sich in diesem Jahr um über die Hälfte mehr Jugendliche (+55,8 Prozent) als im letzten Jahr, da Ausbildungsabsolventen wohlbedachter übernommen werden.”
Der Großteil der Jugendlichen werde wegen der guten Aussichten für Fachkräfte schon in den nächsten Wochen einen Job finden und beruflich durchstarten. Die meisten Schüler beginnen im September eine Ausbildung, streben einen höheren Schulabschluss an oder gehen ab Herbst zum Studium.
Bei der bundesweiten Initiative Jobturbo für Geflüchtete liege der Arbeitsagenturbezirk auch in diesem Monat wieder bayernweit mit deutlichem Abstand an der Spitze – mit einer Jobintegrationsquote, die mehr als doppelt so hoch ist wie im Bundesdurchschnitt. „Gemeinsames solidarisches Anpacken aller Partner am Arbeitsmarkt bringt mehr als nur ein Slogan, wir sind dynamischer, haben eine Jobturbine“, so Trebes.
Arbeitsmarktentwicklung in Bamberg Stadt und Land
Der Arbeitsmarkt der Agentur Bamberg-Coburg umfasst dle Gebietskörperschaften Stadt und Landkreis Bamberg, Stadt und Landkreis Coburg sowie die Landkreise Forchheim, Kronach und Lichtenfels.
In der Stadt Bamberg erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen im Juli um 39 Personen (+2,1 Prozent) auf 1.911. Im Vergleich zum Vorjahr sind 115 Personen (+6,4 Prozent) mehr arbeitslos. Im Juli wächst saisonbedingt die Jugendarbeitslosigkeit, da sich nicht übernommene Ausbildungsabsolventen oder Schulabgänger melden. Die Zahl der Arbeitslosen unter 25-Jährigen stieg daher im letzten Monat um 14,2 Prozent beziehungsweise um 23 auf 185. Es fanden 25,2 Prozent mehr Menschen einen neuen Arbeitsplatz als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote legte in den letzten vier Wochen um 0,1 Prozentpunkte auf 4,4 Prozent zu. Vor einem Jahr betrug sie 4,2 Prozent.
Im Landkreis Bamberg nahm die Arbeitslosigkeit im Juli um 2,6 Prozent beziehungsweise 62 Personen auf 2.413 zu. Die Zahl der Arbeitslosen liegt um 292 Personen beziehungsweise 13,8 Prozent über dem Vorjahreswert. Im Juli melden sich regelmäßig Schulabgänger und Ausbildungsabsolventen, die nicht übernommen wurden. Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen bis zum Alter von 25 Jahren erhöhte sich daher im letzten Monat um 42 (+20,9 Prozent) auf 243. Es fanden 16,0 Prozent mehr Personen eine neue Beschäftigung, als im letzten Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 2,7 Prozent (Vorjahresmonat 2,4 Prozent) und ist die niedrigste im gesamten Agenturbezirk.
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Bundespolizeiaus- und ‑fortbildungszentrum Bamberg
244 Polizeimeisterinnen und Polizeimeister ernannt
Nach zweieinhalbjähriger Ausbildung haben 244 junge Frauen und Männer die Laufbahnprüfung des mittleren Polizeivollzugsdienstes im Bundespolizeiaus- und ‑fortbildungszentrum (BPOLAFZ) Bamberg erfolgreich abgeschlossen. Die Polizeimeisterinnen und Polizeimeister wurden am gestrigen Freitag verabschiedet.
Die Jahrgangssprecher, Polizeimeister Phlipp Klisa und Polizeimeister Thomas Hausmann gaben in ihrer Rede einen Einblick in die zurückliegende Ausbildungszeit und bedankten sich beim Leiter des BPOLAFZ Bamberg, Leitendem Polizeidirektor Thomas Lehmann, für die prägende Zeit in Bamberg. Als Lehrgangsbester wurde Herr Laurentius Buchmann ausgezeichnet und zum Polizeimeister ernannt.
Im Rahmen der Festrede gratulierte Thomas Lehmann allen Absolventinnen und Absolventen zum erfolgreichen Bestehen und betonte, dass jede und jeder Einzelne nun das Handwerkszeug für den anspruchsvollen Polizeiberuf mitbekommen habe. Es gelte nun, mit einem hohen Maß an Disziplin, würdevollem Handeln und demokratischer Resilienz in die Berufspraxis einzusteigen.
Die Laufbahnabsolventinnen und ‑absolventen wurden im Beisein von etwa 1.200 Familienangehörigen und 50 Ehrengästen unter musikalischer Begleitung des Bundespolizeiorchesters München feierlich verabschiedet und zu Polizeimeisterinnen und Polizeimeistern ernannt.
Auch die Landtagsabgeordnete Melanie Huml sprach in ihrem Grußwort ihren Dank an alle Polizistinnen und Polizisten aus, weil sie stets für die Sicherheit im Land sorgen. Der 3. Bürgermeister der Stadt Bamberg, Wolfgang Metzner, freute sich besonders, dass 162 Polizeimeisterinnen und ‑meister im Freistaat Bayern verbleiben.
Seit Beginn des Ausbildungsbetriebes im September 2016 haben 4398 Polizistinnen und Polizisten ihre Ausbildung in Bamberg erfolgreich beendet, wie das BPOLAFZ Bamberg mitteilte.
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Ausbildungsmarkt
Anzahl der Azubis branchenübergreifend gestiegen
Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in Deutschland und Bayern ist branchenübergreifend leicht gestiegen. Dies teilt der Verband der Bayerischen Metall- und Elektro-Industrie mit. Die bayerische Metall- und Elektroindustrie prognostiziere demzufolge mit 14.925 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen für 2023 einen Anstieg um acht Prozent.
Die Steigerung entspreche einem deutlichen Zuwachs das zweite Jahr in Folge. 2024 werde sich die Zahl laut der Prognose auf einem hohen Level einpendeln. „Die Lage am Ausbildungsmarkt ist für Jugendliche, die einen Ausbildungsplatz suchen, weiterhin sehr gut. Statistisch betrachtet stehen jedem Bewerber in Bayern etwa 1,72 Ausbildungsplätze zur Verfügung. Inzwischen bieten Betriebe aus dem Freistaat 20 Prozent der bundesweit verfügbaren Ausbildungsstellen an. Die bayerische M+E Industrie investiert 2023 massiv in den Aufbau von Ausbildungsstellen. Für das kommende Jahr werden wir das hohe Niveau trotz volatiler Wirtschaftslage und Bewerbermangel stabil bei einer ‚schwarzen Null‘ halten“, erläutert Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände bayme vbm die Ergebnisse der aktuellen Umfrage zur Ausbildungslage der Mitgliedsunternehmen der Metall- und Elektro-Industrie.
Prognose: Stabilisierung auf hohem Niveau
Insbesondere der Mangel an ausreichenden und passenden Bewerbern wirke dämpfend auf den Ausbildungsmarkt. 64,4 Prozent der Metall- und Elektro-Unternehmen, die 2023 einen Rückgang verzeichneten, hätten den Mangel an geeigneten Bewerbern als Ursache für den Rückgang der abgeschlossenen Ausbildungsverträge in Vergleich zum Vorjahr genannt. 63,3 Prozent der Betriebe hätten angegeben, dass zu wenige Bewerbungen eingingen.
Die Übernahmesituation sei in der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie weiterhin hervorragend, im kommenden Jahr werde sie sich laut Prognose weiter verbessern. Über 92 Prozent der Betriebe übernähmen ihre Azubis 2023 befristet oder unbefristet. Erfolgte keine Übernahme, geschehe dies meist auf Wunsch des Azubis. Für 2024 steige die Übernahmequote auf fast 97 Prozent. Brossardt macht klar: „Die Betriebe bemühen sich darum, die ausgelernten Azubis langfristig im Unternehmen zu halten, denn sie sind für ihre Fachkräftesicherung auf junge, interessierte Talente angewiesen. Das zeigt auch die hohe Bereitschaft, Praktika anzubieten. Über 93 Prozent der Betriebe haben ihr Praktikumsangebot trotz der wirtschaftlichen Unwägbarkeiten nicht reduziert.“
Auch die Vergütung verbessert sich für Azubis in der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie 2023 und 2024 noch einmal merklich. Seit dem 1. Juni 2023 verdient ein Auszubildender im Durchschnitt über alle Ausbildungsjahre 1.181 Euro im Monat, ab dem 1. Mai 2024 steigt die Ausbildungsvergütung auf durchschnittlich 1.220 Euro. „Auf die Jugendlichen warten in der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie hervorragende Perspektiven und Aufstiegschancen. Darauf müssen wir sie mit praxisnahen Angeboten zur Berufsorientierung aufmerksam machen und sie frühzeitig mit den Betrieben zusammenbringen. Die Projekte come with(me) und die AusbildungsOffensive-Bayern sind zwei Erfolgsmodelle, mit denen die Verbände bayme vbm die Betriebe bei der Sicherung ihres Fachkräftebedarfs gezielt unterstützen“, fasst Brossardt zusammen.