Zum Beginn der Biergartensaison hat der Verein „Bierland Oberfranken“ seine Biergartendatenbank aktualisiert. Auf der Homepage des Vereins finden sich nun Porträts von knapp 600 Biergärten. Auf seiner Jahres- Mitgliederversammlung standen unterdessen thematisch vor allem Preissteigerungen im Vordergrund.
583 Biergärten hat der Verein „Bierland Oberfranken“ online porträtiert. Wie die Biergärten aussehen, wann sie geöffnet haben, ihre Adressen, Kurzportraits, angebotene Biere und Gerichte, Anreisemöglichkeiten, Kinderspielmöglichkeiten – solche Informationen hält die Liste bereit.
Bei der Jahres- Mitgliederversammlung von „Bierland Oberfranken“ gab es unter der Woche indes viel zu besprechen. Die Einnahmenausfälle aus der Corona-Pandemie wirken laut einer Mitteilung des Vereins immer noch nach. Dazu komme der Fachkräftemangel, der auch Brauereien und Brauereiwirtshäuser in Franken treffe, und natürlich die Preissteigerungen als Folge des russischen Angriffskriegs.
Brauereien sind energieintensiv und haben trotz Energiepreisbremse deutlich höhere Energiepreise als im Jahr 2021. Hinzu komme, dass fast alles, was Brauereien für die Bierherstellung brauchen, also Hopfen, Kronkorken, Etiketten, Neuglas, Bierkästen oder Brauereitechnik zum Teil ebenfalls erheblich teurer geworden worden sind.
„Diese Kosten müssen die Brauereien auch an die Kunden weitergeben. Deswegen sind die aktuellen Bierpreise aktuell nicht verhandelbar“, so Gisela Meinel, geschäftsführende Vorständin von „Bierland Oberfranken“. „Die meisten unserer Kunden haben das verstanden und bleiben uns treu“, fügt Georg Rittmayer an, Präsident des Verbands der privaten Brauereien in Bayern. „Dies liegt auch an der engen Bindung der Kunden an ihrer Hausbrauerei. Dem Handel gegenüber müssen wir aber bei den Preisverhandlungen hart bleiben, sonst rutschen wir ins Minus.“
Einsparpotenzial für Brauereien
Wichtig, so Rittmayer, sei es gerade jetzt, jedes nur mögliche Einsparpotenzial für die Brauereien aufzuspüren und auch zu nutzen, zum Beispiel im Bereich Energie. Es gebe aber auch Bereiche, in denen andere aktiv werden müssen, um die Brauereien zu entlasten. Rittmayer nannte als Beispiel das Kastenpfand. Dieses sei viel zu niedrig mit der Folge, dass Brauereien mit jedem Kasten, der nicht oder unsortiert zurückkommt, Verlust machen. „Das Pfand muss deutlich höher werden. Sonst ist unser bewährtes Mehrwegsystem in Deutschland gefährdet. Außerdem bekommt der Verbraucher ja auch ein höheres Pfand wieder zurück, verliert also damit auch kein Geld.“
Aber nachdem die winterliche Kälte nun langsam aus Franken verschwinde, hoffe der Verein auf einen guten Sommer. „Unsere BrauerInnen tun alles mit Herzblut dafür, dass Oberfranken Bierland bleibt“, so Gisela Meinel. „Wir setzen zugleich auf den Zusammenhalt in der Region, auf die Unterstützung der oberfränkischen Bierliebhaber und Fans regionaler oberfränkischer Braukunst.“