Bau­ern­pro­tes­te

Flo­ri­an von Brunn warnt Freie Wäh­ler und CSU vor Anhei­zen der Stimmung

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Florian von Brunn
Florian von Brunn, Foto: Maximilian König
Ange­sichts der Angrif­fe auf Vize­kanz­ler Robert Habeck durch Bau­ern und der Unter­wan­de­rung der Bau­ern­pro­tes­te durch Rechts­extre­me hat der Lan­des- und Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de der Bay­ern-SPD, Flo­ri­an von Brunn, das Ver­hal­ten von Mar­kus Söder und Hubert Aiwan­ger kri­ti­siert. Auch sprach er den Wider­spruch zwi­schen dem Abstim­mungs­ver­hal­ten der Uni­on im Bun­des­tags­aus­schuss und den öffent­li­chen Behaup­tun­gen von CDU und CSU, auf der Sei­te der Bau­ern zu ste­hen, an.

„Es ist brand­ge­fähr­lich von Mar­kus Söder zu behaup­ten“, zitiert eine Mit­tei­lung der Bay­ern-SPD ihren Vor­sit­zen­den Flo­ri­an von Brunn, „die Form der Pro­tes­te zei­ge, dass ein ganz gro­ßer Teil der Bevöl­ke­rung über­haupt kei­ne Hoff­nung hat, auf nor­ma­lem Wege eine Ver­än­de­rung zu errei­chen. Mit sol­chen Aus­sa­gen zeigt er öffent­lich Ver­ständ­nis für Rechts­bruch und bedient Ver­schwö­rungs­theo­rien. Wir leben aber seit 75 Jah­ren in einer sta­bi­len und gut funk­tio­nie­ren­den Demo­kra­tie. Der Weg zur Ver­än­de­rung in so einer Demo­kra­tie sind Wah­len und Abstim­mun­gen im Par­la­ment.“ Und auch wenn es Söder nicht pas­se, so von Brunn wei­ter, dass die CSU seit der Bun­des­tags­wahl in Ber­lin in der Oppo­si­ti­on ist: Das sei das Ergeb­nis demo­kra­ti­scher Wahlen.

Beson­ders gefähr­lich fin­det von Brunn aber die Stim­mungs­ma­che am rech­ten Rand durch Wirt­schafts­mi­nis­ter Hubert Aiwan­ger. „Aiwan­ger spricht von Not­wehr ange­sichts von ran­da­lie­ren­den Bau­ern, die den Vize­kanz­ler bedro­hen. Er ent­schul­digt schwe­re Straf­ta­ten, die von gewalt­be­rei­ten Demons­tran­ten gegen ein Ver­fas­sungs­or­gan began­gen wur­den. Er ist wie­der ganz bewusst am rech­ten Rand unter­wegs und heizt die Stim­mung noch wei­ter an. Ich fra­ge mich: Wie lan­ge will Mar­kus Söder die­sem unver­ant­wort­li­chen Trei­ben sei­nes Vizes eigent­lich noch zuschauen?“

Uni­on fällt Bau­ern in den Rücken

Wel­ches fal­sche Spiel die Oppo­si­ti­on mitt­ler­wei­le spie­le, zei­ge auch das Abstim­mungs­ver­hal­ten bei der inzwi­schen wie­der zurück­ge­nom­men Strei­chung der KFZ-Steu­er­be­frei­ung für Land­wir­te. Es ste­he im kras­sen Kon­trast zum öffent­li­chen Auf­tre­ten der CSU. „Alle Frak­tio­nen – auch die CSU und sogar die AfD – haben auf Vor­schlag des Bun­des­rech­nungs­hofs erst vor Kur­zem im zustän­di­gen Aus­schuss des Bun­des­tags für das Ende der KFZ-Steu­er­be­frei­ung gestimmt. Und dann sind CDU und CSU auf die Stra­ße gegan­gen und haben dage­gen Stim­mung gemacht. Das zeigt, wie ver­ant­wor­tungs­los die Uni­on inzwi­schen zün­delt“, so von Brunn. „Wir erle­ben im Moment, wie eine kon­ser­va­ti­ve Oppo­si­ti­on mit allen Mit­teln ver­sucht, aus einer schwe­ren Kri­se Pro­fit zu schla­gen. Dabei schert es die Betei­lig­ten nicht, dass sie eine Spal­tung der Gesell­schaft inklu­si­ve gewalt­sa­mer Pro­tes­te und Angrif­fe gegen Ver­tre­ter unse­res Staa­tes anheizen.“

Bay­erns SPD-Chef appel­lier­te dar­um an das Ver­ant­wor­tungs­ge­fühl von Uni­on und Frei­en Wäh­lern. „Ange­sichts der gro­ßen Her­aus­for­de­run­gen durch inter­na­tio­na­le Kri­sen aber auch das Erstar­ken der Rech­ten in unse­rem Land müs­sen wir gemein­sam an Lösun­gen arbei­ten. Und nicht Öl ins Feu­er gie­ßen, um poli­tisch zu pro­fi­tie­ren.“ Ob sich die Ange­spro­che­nen die­sen Appell zu Her­zen neh­men, darf aller­dings bezwei­felt werden.

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