Der Geschäftsklimaindex im oberfränkischen Handwerk ist zum zweiten Mal in Folge gesunken. Als Arbeitgeber bleibt die Branche aber gefragt.
Im zweiten Quartal des Jahres hat sich das oberfränkische Handwerk kaum vom trüben Umfeld beeindrucken lassen, so die Handwerkskammer für Oberfranken in einer Mitteilung. Nun hätten Handwerkerinnen und Handwerker ihren Optimismus jedoch etwas eingebüßt. Das würden die Zahlen einer Konjunkturerhebung für das dritte Quartal 2024 zeigen, die die Handwerkskammer gemacht hat. „Leider hat sich die politische Landschaft nicht so entwickelt, wie wir uns das erhofft haben“, sagt Matthias Graßmann, Präsident der Handwerkskammer. „Statt notwendige Reformen und Anstöße auf die Straße zu bringen, streitet die Politik weiter. Die Auswirkungen spürt die Wirtschaft – und damit auch wir.“
Entsprechend sei der Geschäftsklimaindex zum zweiten Mal in Folge gesunken. Aktuell liegt er nur bei 88 Punkten – ein Minus von drei Punkten im Vergleich zu den Sommermonaten 2024. „Auffällig ist, dass die Erwartungen, also der Blick in die Zukunft, trüber werden“, sagt Graßmann. „Das oberfränkische Handwerk glaubt nicht mehr daran, dass es eine schnelle Erholung geben wird.“
So bewerten 80 Prozent der befragten Betriebe die aktuelle Geschäftslage als gut oder befriedigend (44,5 Prozent) – ein Minus von vier Punkten gegenüber dem zweiten Quartal 2024. Allerdings glauben nur noch zehn Prozent daran, dass sie auch in den kommenden Monaten gute Geschäfte machen werden. Mehr als ein Fünftel geht davon aus, dass die Lage noch schlechter werden wird (22 Prozent).
Dennoch bleiben die Handwerksbetriebe laut HWK ein stabiler Arbeitgeber. „Das macht unsere Stärke aus“, sagt Reinhard Bauer, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Oberfranken. „Während Konzerne schnell von Stellenabbau reden, wissen unsere Chefinnen und Inhaber, was sie an ihren Leuten haben.“ So würden 86 Prozent der befragten Unternehmen ihre Belegschaft stabil halten oder diese ausbauen.