Die Handwerkskammer Oberfranken konnte für das Jahr 2023 etwa 2.000 neu abgeschlossene Lehrverträge verzeichnen. Zur Sicherstellung dieser Entwicklung muss laut Kammer aber
... weiter
Zuwachs von 3,1 Prozent
Handwerkskammer für Oberfranken: Mehr Lehrverträge als 2022
Die Handwerkskammer Oberfranken konnte für das Jahr 2023 2.000 neu abgeschlossene Lehrverträge verzeichnen. Zur Sicherstellung dieser Entwicklung müsse aber auch die Politik beitragen. Die Kammer selbst will dafür ihre Lobbyarbeit fortführen.
Im Jahr 2023 wurden im oberfränkischen Handwerk 1.887 neue Lehrverträge abgeschlossen und Ausbildungen begonnen, wie die Handwerkskammer für Oberfranken mitteilte. Dies entspricht einem Zuwachs von 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mit der Steigerung ist der Kammerbezirk in Bayern führend. „Unsere vielen Initiativen und Kampagnen zeigen Wirkung“, sagt Matthias Graßmann, Präsident der Handwerkskammer für Oberfranken (HWK). „Jetzt gilt für uns und unsere Betriebe: dranblieben, weitermachen. Denn natürlich brauchen wir noch mehr junge Menschen, die sich für das Handwerk entscheiden.“
Auch die Botschaften des Handwerks würden, so die Mitteilung weiter, stärker wahrgenommen werden. „Eine Karriere im Handwerk ist wirtschaftlich interessant und für jeden Einzelnen auch persönlich attraktiv. Sie bietet langfristig beste Perspektiven“, sagt Graßmann. Daher würden Handwerker:innen heute wieder die gesellschaftliche Anerkennung bekommen, die sie und das Handwerk verdienen.
„Wir sind über diese guten Zahlen sehr froh“, sagt auch der Hauptgeschäftsführer der HWK, Reinhard Bauer. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und werden auch weiterhin engagiert bleiben. Zur Sicherstellung dieser Entwicklung muss aber auch die Politik beitragen.“
Zwar seien die Mittel für die Berufliche Bildung trotz der Spardiskussionen um den Bundeshaushalt 2024 für das laufende Jahr beibehalten worden, doch reichten diese nicht aus. „Die berufliche Bildung muss dringend bessergestellt und damit besser finanziert werden.“
Lobbyarbeit bleibt hoch
Entsprechend will die HWK ihr politisches Engagement, also Lobbyarbeit, fortführen. „Wir haben 2023 sehr viele, sehr intensive Kontakte gehabt: Mit der Bundesministerin für Bildung und Forschung, mit unseren Abgeordneten in Bund und Land, wir waren vielfach in Berlin und München“, sagt Bauer. „Darauf werden wir in diesem Jahr aufbauen und versuchen, noch mehr für das oberfränkische Handwerk zu erreichen.“
Vor allem auch im Hinblick auf den weiter steigenden Fachkräfte- und Qualifizierungsbedarf investiere die Handwerkskammer in ihre Bildungsstätten. „Hier brauchen wir die Rückendeckung der Politik und langfristige Planungssicherheit für unsere Finanzierungen“, fordert Matthias Graßmann. „Die Akteure in Berlin müssen sich zusammenreißen und die Herausforderungen gemeinsam angehen. Mit Blick auf unsere Wirtschaft muss dazu ein überparteilicher Konsens möglich sein.“
Das könnte Sie auch interessieren...
„Basketball meets Handwerk“
„Tag des Handwerks an bayerischen Schulen“ in der Brose Arena
600 Schüler:innen haben in der Brose Arena unter dem Motto „It´s a MATCH – Basketball meets Handwerk“ an einem verpflichtenden „Tag des Handwerks an bayerischen Schulen“ teilgenommen. Das Ziel des Tages ist es dennoch, Jugendlichen handwerkliche Tätigkeiten näher zu bringen.
Bevor am Abend das Ligaspiel der Bamberg Baskets gegen Ratiopharm Ulm stattfand, öffnete der Verein bereits am Nachmittag des zurückliegenden Freitags (19. Januar) die Brose Arena. Dort fand anlässlich des „Tages des Handwerks an bayerischen Schulen“ die zusammen mit der Handwerkskammer für Oberfranken (HWK) organisierte Informationsveranstaltung „It‘s a MATCH: Basketball meets Handwerk“ statt. Das Spiel der Baskets ging zwar verloren – die Veranstaltung sei für die mehr als 600 Jugendlichen und die Handwerksbetriebe, die teilnahmen, ein Gewinn gewesen, wie die HWK mitteilte.
„Mit unserer Aktion haben wir einen beeindruckenden „Tag des Handwerks an bayerischen Schulen“ hingelegt“, sagte Matthias Graßmann, Präsident der Handwerkskammer für Oberfranken nach der Veranstaltung. „Dass so viele Schülerinnen und Schüler zu Besuch kamen und in direkten Kontakt mit Betrieben und dem Handwerk gekommen sind, ist ein großer Erfolg.“
Die Teilnahme an einer solchen Veranstaltung war allerdings verpflichtend da im vergangenen Schuljahr für Schüler:innen aller allgemeinbildenden Schulen Bayerns ein verpflichtender „Tag des Handwerks“ eingeführt wurde. Das Ziel ist es dennoch, den Jugendlichen handwerkliche Tätigkeiten näher zu bringen und die Berufsfelder des Handwerks praxisnah neben dem regulären Unterricht vorzustellen.
Ab 15 Uhr konnten sich die Schüler:innen aus Bamberg und dem westlichen Oberfranken entsprechend in verschiedenen Handwerksberufe ausprobieren und sich von anwesenden Handwerker:innen informieren lassen. Elf Betriebe, die Nachwuchsabteilung der HWK und die Fachhochschule des Mittelstands präsentierten dabei insgesamt 13 Ausbildungsberufe und klärten über Karriereperspektiven im Handwerk auf.
Das könnte Sie auch interessieren...
Julia Chilian und Pascal Büschel
Deutsche Meisterschaft im Handwerk: Zwei Titel gehen nach Oberfranken
Julia Chilian und Pascal Büschel, beide aus Oberfranken, haben bei der Deutschen Meisterschaft im Handwerk gewonnen. In Berlin wurden sie nun ausgezeichnet.
Die Medientechnologin Julia Chilian und der Elektroniker der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik, Pascal Büschel, beide aus Coburg, sind die besten Nachwuchsgesellin und der beste Nachwuchsgeselle ihres Faches in Deutschland, wie die Handwerkskammer für Oberfranken mitteilte. Die beiden setzten sich bei der „Deutschen Meisterschaft im Handwerk – German Craft Skills 2023“ in ihren Gewerken durch. Nun wurden sie im Berliner Congress Center als Deutsche Meisterin und Deutscher Meister ausgezeichnet. Die Handwerkskammer für Oberfranken wird die beiden Bundesbesten, weitere Landessieger und die besten Gesellinnen und Gesellen auf Kammerebene zusätzlich bei ihrer Abschlussfeier des Wettbewerbs am 26. Januar 2024 in Bamberg ehren.
Julia Chilian wohnt in Großheirath und hat ihre Ausbildung bei der Schreiner Coburg absolviert. Pascal Büschel aus Meeder lernte seinen Beruf bei Kirchner Elektrotechnik, ebenfalls in Coburg. Neben den beiden Bundesbesten erhielt ein weiterer Handwerker aus Oberfranken einen Preis bei der Deutschen Meisterschaft im Handwerk. Jan Weiß aus Stammbach erreichte beim Bundesentscheid den dritten Platz. Seine Ausbildung zum Anlagenmechaniker für Sanitär‑, Heizungs- und Klimatechnik absolvierte er bei Otto Münzer Sohn in Schauenstein.
Die Deutsche Meisterschaft im Handwerk ist laut HWK in Deutschland und Europa einzigartig. In mehr als 130 Gewerken messen sich in bis zu vier aufeinander aufbauenden Ebenen die besten Absolventinnen und Absolventen einer beruflichen Ausbildung. Das heißt: Mehr als 3.000 Jugendliche starten jedes Jahr deutschlandweit in den Wettbewerb um den Bundestitel in ihrem Gewerk.
Der Wettbewerb steht unter der Schirmherrschaft von Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier. Ausrichter sind der Zentralverband des Deutschen Handwerks und die Stiftung für Begabtenförderung im Handwerk. Dabei werden sie vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz unterstützt.
Das könnte Sie auch interessieren...
Handwerkskammer für Oberfranken
Neubau Bildungszentrum Bamberg: Preisträger des Architektenwettbewerbs stehen fest
Die Handwerkskammer für Oberfranken möchte im Bamberger Osten ein neues Bildungszentrum bauen und lobte dafür einen Architektenwettbewerb aus. Nun gab die HWK den Siegerentwurf für das Gebäude bekannt.
Im Bamberger Osten, auf einem etwa 30.000 Quadratmeter großen Grundstück an der Forchheimer Straße, soll das Bildungszentrum Bamberg der Handwerkskammer für Oberfranken entstehen. 7.500 Quadratmeter davon sollen Nutzfläche für unter anderem Werkstätten, Seminarräume, eine Mensa und einen Verwaltungstrakt sein.
Um das Bauvorhaben, das 2026 beginnen und Ende 2028 fertig sein soll, umzusetzen, lobte die HWK im Juli einen Architekturwettbewerb zur Gestaltung des Gebäudes aus. Nun hat die Handwerkskammer in einer Mitteilung den Siegerentwurf bekanntgegeben. Gewonnen haben die beiden Münchner Architekturbüros Schwinde Architekten Partnerschaft und mk.landschaft.
„Wir haben uns einen starken Entwurf gewünscht, der ein stolzes und gut sichtbares Statement unserer Branche ist und das Bild des modernen und innovativen Handwerks in Oberfranken widerspiegelt“, sagte HWK-Präsident Matthias Graßmann. „Ich finde, diesen haben wir bekommen.“ Der Entwurf der Bietergemeinschaft aus München wurde vom Preisgericht des Wettbewerbs aus 20 Wettbewerbsteilnahmen einstimmig ausgewählt.
Kriterien der Entscheidung
„Die gelungene Positionierung der kammartigen Gebäudestruktur und des fünfgeschossigen Kubus, die ausgewogene Ensemble-Erscheinung, eine funktionale Werkstattanordnung, eine gelungene Verbindung zwischen inneren und äußeren Lernbereichen und eine gute Verzahnung mit der umgebenden Landschaft“ seien die Kriterien gewesen, so die HWK weiter, die letztendlich das Votum der Jury bestimmten hatten.
Für den Vorsitzenden des Preisgerichts, Albrecht Randecker, seines Zeichens Architekt aus Stuttgart, sei vor allem die „sehr überzeugende Setzung im Stadtraum und die hohe Strahlkraft ausschlaggebend“ gewesen. „Das Gebäudeensemble bildet zur Forchheimer Straße eine klare Adresse aus, während die kammartige Struktur des Bildungszentrums eine natürliche Verzahnung mit der Landschaft zulässt. Der zentrale, würfelartige Hochpunkt markiert den Hauptzugang des Gebäudes. Die hier richtig verortete Mensa kann als gewünschte kommunikative Anlaufstelle dienen und sich im Zusammenspiel mit der Außenterrasse als einladender Willkommensort entwickeln. Entlang der neuen Querverbindung Richtung Grünachse am Main-Donau-Kanal entsteht ein äußerst attraktives Vorfeld mit Orientierung zum öffentlichen Raum.“
Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber, der als Architekt ebenfalls der Jury angehört, lobte außerdem die Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen und das Begrünungskonzept. „Wir sind überzeugt, dass der Siegerentwurf auch im Hinblick auf Energieeffizienz Maßstäbe setzen wird.“
Architekt Peter Schwinde freute sich indes über den 1. Platz. „Für uns stand zum einen im Vordergrund, mit dem Bildungszentrum einen Ankerpunkt zu setzen für künftige Quartiersentwicklung im Westen. Daher bilden lineare Baukörper mit der zentralen Überhöhung durch den fünfgeschossigen Cube eindeutige Platz- und Eingangsbereiche, die eine starke Außenwirkung und Identität entwickeln. Zum anderen soll das Bildungszentrum nicht nur moderne Werkstätten bieten, sondern auch kommunikative, interaktive Zonen schaffen.“
Die Freibereiche, die gemeinsam mit dem Landschaftsarchitekturbüro mk.landschaft entwickelt wurden, seien zudem nicht nur funktional. „Es werden gleichermaßen attraktive Zonen mit Lern- und Erholungszonen angeboten, vorhandene Biotope integriert. Ein Highlight kann die Dachterrasse werden, die der elektrotechnischen Ausbildung zur Verfügung steht, aber auch als Außenbereich eines Besprechungsraums dienen kann.“
Das könnte Sie auch interessieren...
„Ein Samstag für deine Zukunft“
Berufsmesse des Handwerks Bamberg
Auf der Berufsmesse des Handwerks in Bamberg können sich Jugendliche über berufliche Perspektiven informieren, die das Handwerk bietet. Unter dem Motto „Ein Samstag für deine Zukunft“ stellen sich Mitte Oktober einen Tag lang verschiedenste Branchen und Berufsbilder vor.
Mehr als 30 Betriebe und Berufe, Beratung direkt vor Ort, persönlicher Kontakt zu künftigen AusbildungsmeisterInnen – das bietet die Berufsmesse des Handwerks, wie die Handwerkskammer für Oberfranken mitteilt. Unter dem Motto „Ein Samstag für deine Zukunft“ findet sie am 14. Oktober im Bildungszentrum der HWK für Oberfranken (Hertzstraße 24a) statt.
Dort können sich Jugendliche über die Bildungswege und Perspektiven, die das Handwerk heute zu bieten hat, informieren. Viele Betriebe werden mit Personal vor Ort sein, außerdem gibt es unterschiedlichste Beratungsangebote.
„Macht euch ein klares Bild vom modernen Handwerk“, sagt HWK-Geschäftsführer Bernd Sauer in Richtung derer, die vor dem Einstieg in eine berufliche Karriere stehen. „Das Handwerk ist die Zukunftsbranche mit Weitblick. Handwerk macht Sinn, erfüllt und wird gebraucht. Egal ob es um Energiewende, Elektromobilität, Bau oder Ernährung geht.“
Das moderne Handwerk hat entsprechend viel zu bieten, so die Handwerkskammer weiter, und werde bestimmt von einer Mischung aus High-Tech und Handarbeit. „Das erleben die Besucher der Berufsmesse des Handwerks“, sagt Bernd Sauer.
Wichtig sei der Handwerkskammer, den Kreishandwerkerschaften, Innungen und Betrieben, dabei auch, Vorurteile zu berichtigen. „Viele verbinden Handwerk noch immer mit Schwerstarbeit, geringem Verdienst und wenig Aufstiegsmöglichkeiten. Das Gegenteil ist aber häufig der Fall.“
So arbeite das Handwerk heute teilweise mit Drohnen, digitalen Werkzeugen, 3D-Anwendungen oder modernste Maschinen. Auch liegen Zukunftsaufgaben wie die Klima- und Energiewende, E‑Mobilität, energieeffizienter Wohnraum oder Smart-Homes vor dem Handwerk. Außerdem beweist laut HWK die Statistik: Gut qualifizierte Handwerkerinnen und Handwerker sind in der Regel nicht arbeitslos.
Das könnte Sie auch interessieren...
Handwerkskammer für Oberfranken
Mehr Auszubildende im oberfränkischen Handwerk
Zum 31. August hat die Handwerkskammer für Oberfranken 1.730 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge registriert. Trotzdem gäbe es immer noch weniger Auszubildende als in der Vor-Corona-Zeit.
Zum 1. September starten laut Handwerkskammer für Oberfranken mehr junge Menschen eine Ausbildung im Handwerk als im Vorjahr. So hat die HWK mit 1.730 Verträgen knapp vier Prozent mehr neue Auszubildende als im August 2022.
„Wir haben es offensichtlich geschafft, das Handwerk wieder besser zu positionieren und die Karrierechancen und erstklassigen Perspektiven sichtbarer zu machen“, sagt Reinhard Bauer, Hauptgeschäftsführer der HWK „Jetzt arbeiten wir daran, dass sich diese Entwicklung in den kommenden Jahren fortsetzt und zu einer echten Trendumkehr führen wird.“
Eine Zunahme verzeichnet die Handwerkskammer auch bei den Ausbildungsbetrieben. 2051 Betriebe aus Oberfranken und aus unterschiedlichsten Gewerken bilden derzeit aus (2022: 1902). Dabei zeige sich, dass die Betriebe stärker aktiviert werden konnten und die Notwendigkeit, Fachkräfte auszubilden, überall angekommen sei. „Diese Zahl zeigt, wie wichtig der Meisterbrief für die Ausbildung im Handwerk ist“, sagt Bauer.
Trotz der positiven Zahlen mahnt der HWK-Hauptgeschäftsführer aber auch: „Man muss klar sehen, dass wir trotz der guten Steigerung noch immer hinter dem Niveau von 2019 zurückliegen und die Corona-Delle noch nicht ausgemerzt ist.“
Verbunden mit dem immer größer werden Bedarf an Fachkräften, müssten die Anstrengungen unvermindert fortgesetzt werden. Zumal noch immer viele Lehrstellen unbesetzt blieben. So sind in der Lehrstellenbörse der Handwerkskammer aktuell 445 offene Ausbildungsplätze eingestellt. (31. August). „Hier finden alle Jugendlichen, die sich noch nicht entschieden haben, einen schnellen Überblick, welche Berufe sie in Oberfranken erlernen können. Die Botschaft lautet: Es ist nicht zu spät! Ihr könnt auch jetzt noch eine Ausbildung beginnen.“
Das könnte Sie auch interessieren...
Nachwuchskampagne des bayerischen Handwerks
Influencer bringen Bayerns Handwerk auf die Überholspur!
Der Bayerische Handwerkstag (BHT) bildet auf Instagram ein Influencer-Netzwerk aus echten Handwerkerinnen und Handwerkern, wie die Handwerkskammer für Oberfranken mitteilt. Darunter sind aus Oberfranken Kachelofenbaumeisterin Sophia Lamprecht und Malermeister Kevin Förtsch.
Handwerk und Influencer – zwei Welten, die perfekt zusammenpassen. Der Bayerische Handwerkstag (BHT) setzt mit seiner mehrfach preisgekrönten Nachwuchskampagne “Macher gesucht!” schon immer auf moderne Nachwuchsförderung. Jetzt bildet er auf Instagram ein Influencer-Netzwerk aus echten Handwerkerinnen und Handwerkern. Mitten drin sind Kachelofenbaumeisterin Sophia Lamprecht und Malermeister Kevin Förtsch aus Oberfranken.
Beide freuen sich auf die Aktion. „Wir sind von der Idee total begeistert, das Handwerk auf Instagram gemeinsam darzustellen, und sind megahappy, als Botschafterin und Botschafter in dem Netzwerk dabei zu sein“, werden sie in der Mitteilung der Handwerkskammer für Oberfranken zitiert. Das neue Influencer-Netzwerk des bayerischen Handwerks starte im August mit insgesamt zehn Botschafterinnen und Botschaftern und solle dann Stück für Stück wachsen und dichter werden.
Die Idee hinter dem Netzwerk ist einfach, aber wirkungsvoll: Influencer aus verschiedenen handwerklichen Berufen geben auf dem gemeinsamen Instagram-Account von „Macher gesucht“ und auf ihren eigenen Kanälen einen authentischen Einblick in ihren Beruf und Arbeitsalltag. Dabei stehen die persönlichen Geschichten und Leidenschaften der Influencer im Mittelpunkt, um den jungen Menschen völlig ungefiltert zu vermitteln, wie erfüllend und bereichernd eine Karriere im Handwerk sein kann. Ziel sei, dass sich immer mehr Influencer – in diesem Fall nur echte Handwerkerinnen und Handwerker – finden, die sich über „Macher gesucht“ vernetzen und gemeinsam für eine positive Ausstrahlung und ein cooles Image für das Handwerk sorgen.
Der richtige Kommunikationskanal
Gerade in der heutigen Zeit ist es eine Herausforderung, junge Menschen gezielt zu erreichen. Mit dem Influencer-Netzwerk von “Macher gesucht!” möchte der BHT daher eine Brücke zwischen den jungen Zielgruppen, deren Interessen und dem Handwerk schlagen. „Unsere Botschafterinnen und Botschafter sind absolut begeisterte Handwerkerinnen und Handwerker und zeigen ihre Berufe voller Stolz genau so, wie sie sie erleben“, sagt Sarah Becker von der Handwerkskammer für Oberfranken, die das Projekt für den BHT betreut. „Wir sind sicher: eine bessere Ansprache kann es nicht geben.“
Das Netzwerk startet mit elf Handwerkerinnen und Handwerkern aus Bayern:
▪ Sophia Lamprecht aus Oberfranken (@soffla.angefeuert)
▪ Kevin Förtsch aus Oberfranken (@perfectpaintingmalermeister)
▪ Mara Pischl, Schreinerin aus Mittelfranken (@meetmybuildingsite)
▪ Jenni Konsek, Spenglermeisterin aus Oberbayern (@jenni_vom_dach)
▪ Maren Kogge, Malermeisterin & Miss Handwerk 2023 aus Oberbayern (@malermeisterin.maren)
▪ Julian Dittrich, Elektrotechniker aus Mittelfranken (@elektromeister_julian)
▪ Sandra Gallner, Elektrikerin aus Oberbayern (@electricsandy)
▪ Vanessa Pfister, Glaserin aus Mittelfranken (@nuernbergs.glaserin)
▪ Justus Kißner, Tischler aus Berlin (@woodandwaves)
▪ Sebastian Tenius, Zweiradmechanikermeister aus Oberbayern (@mobiler_motorradservice_in)
▪ Laura Schönberger, Konditormeisterin aus Niederbayern/Oberpfalz (@heavens_taste_)
Das könnte Sie auch interessieren...
Investitionsförderung in Bildungsstätten soll gesteigert werden
Bundesbildungsministerin Stark-Watzinger reagiert auf Handwerks-Kritik
Beim Bildungsforum des Wirtschaftsclubs Bamberg setzte sich das Handwerk mit Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger auseinander. Auf die Kritik des Hauptgeschäftsführers der Handwerkskammer für Oberfranken, Reinhard Bauer, hinsichtlich der finanziellen Förderung der Überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung (ÜLU) und von Bildungsstätten habe Frau Stark-Watzinger reagiert und versichert, dass ihr Haus die Mittel für die Investitionsförderung in die Überbetrieblichen Bildungsstätten (ÜBS) trotz der schwierigen Haushaltssituation steigern und nicht schmälern werde.
Der Hauptgeschäftsführer hatte in seiner Impulsrede die Grundlagen der handwerklichen Ausbildung skizziert. Ein wesentlicher Stützpfeiler ist dabei die Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung, die eine durchgängig hohe Qualität in der Ausbildung garantiere. Die Kurse in den Bildungszentren der Handwerkskammer stellten sicher, dass jede und jeder Auszubildende fachlich auf dem gleichen Stand sei. Der Bund fördert diese ÜLU, die Mittel für 2024 sollen aber von aktuell 70 auf 59 Millionen Euro pro Jahr abgesenkt werden. „Hinsichtlich der massiv gestiegenen Preise für Energie, Material und auch Personal und auch hinsichtlich der neuen Aufgaben, die auf das Handwerk zukommen, ist das absolut nicht nachvollziehbar“, so Reinhard Bauer.
Um diese ÜLU-Kurse abhalten zu können, halte die Handwerkskammer in ihren Bildungszentren die entsprechenden Fachwerkstätten vor. Doch auch die Investitionsförderung für diese Bildungsstätten sei in Gefahr. Denn: Stark-Watzinger plane ab 2024 eine Exzellenzinitiative Berufliche Bildung, durch die Bildungsstätten besonders gefördert werden sollen, die einen exzellenten Schwerpunkt haben. Laut der Bundesministerin würden die Mittel dafür aus dem sonst auslaufenden Sonderprogramm Digitalisierung kommen – und damit „verstetigt und gesichert“. Eine Rechnung, die für den Hauptgeschäftsführer nicht aufgeht. „Die Förderung der Bildungszentren hat sich bisher aus einer rund 42 Millionen Euro starken Regelförderung und dem circa 30 Millionen Euro umfassenden Sonderprogramm Digitalisierung zusammengesetzt. Beides Töpfe, die für alle Bildungsstätten erreichbar waren.“ Wenn jetzt mit einem Anteil nur noch exzellente Projekte gefördert würden, gehe dieser Ansatz nicht mehr in die Breite. „Um es klar zu sagen: Wir sehen diese Exzellenzinitiative durchaus als interessanten Weg. Die Mittel dafür müssen aber zwingend on top sein!“
Mittelfristig „deutliche Steigerungen“ vorgesehen
Bundesbildungsministerin Stark-Watzinger habe in ihrer Nachricht an die Handwerkskammer auf geplante Erhöhungen der Fördermittel hingewiesen. Ihr Haus, so die Ministerin, sehe für die Bildungsstätten-Förderung „nach den moderaten Anpassungen“ in den Jahren 2023 und 2024 ab 2025 „deutliche Steigerungen insbesondere in der Regelförderung (mittelfristig: 97 Mio. EUR)“ vor. Gleichzeitig aber sei es richtig, dass die ÜBS-Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klima (BMWK) strukturell abgeschmolzen werden solle. Von aktuell 38 Millionen Euro für 2023 auf 31 Mio. EUR für die Folgejahre. Stark-Watzinger: „Diese Entscheidung liegt in der Ressortkompetenz des BMWK.“
Die Fördermittel aus dem Bundesbildungsministerium könnten damit künftig möglicherweise ausreichen. Gleichzeitig wird bei der zweiten Fördergeberstelle, dem Bundeswirtschaftsministerium, das Fördervolumen gekürzt. Bauer: „In der Summe wird das Problem also zwischen zwei Ministerien und zwei Parteien verschoben, steht für die Förderung der Überbetrieblichen Bildungsstätten künftig kaum mehr Geld zur Verfügung.“
Dennoch freut sich der Hauptgeschäftsführer über die direkte Antwort der Ministerin. „Das zeigt, dass wir durchaus durchgedrungen sind.“ Klar sei aber auch, dass das Handwerk diese Förderkulisse absolut nicht hinnehmen könne und werde. „Das hat nichts mit der versprochenen Gleichwertigkeit der Bildungswege zu tun. Und wirkt den Anforderungen, die die Gesellschaft und die Politik an das Handwerk stellen, absolut konträr entgegen.“
Das könnte Sie auch interessieren...
Handwerkskammer für Oberfranken
Architektenwettbewerb: Auslobung für Neubau eines Bildungszentrums
Am 4. Juli haben die Handwerkskammer für Oberfranken und die Stadt Bamberg einen Architektenwettbewerb für den Neubau eines Bildungszentrums an der Forchheimer Straße gestartet. 25 Architekturbüros sollen Bau-Ideen für die Ausbildungsstätte entwickeln, deren Bau 2026 beginnen soll.
„Heute startet der Architektenwettbewerb für unser Neubauvorhaben, ab sofort denken die 25 beteiligten Architekturbüros über innovative Entwürfe für unser neues Bildungszentrum nach“, zitiert eine Mitteilung der Handwerkskammer für Oberfranken ihren Hauptgeschäftsführer Reinhard Bauer. Das bedeute, dass man spätestens Anfang nächsten Jahres wissen werde, wie das neue Bildungszentrum aussehen wird.
Matthias Graßmann, Präsident der Handwerkskammer für Oberfranken, wies auf die Bedeutung hin, die sich die HWK vom Neubau für das örtliche Handwerk erhofft. „Wir sind als Handwerk in Bamberg, Forchheim und ganz Oberfranken-West ein sehr starker Teil der Wirtschaft.“
Rund 9.800 Betriebe beschäftigen laut HWK in der Region knapp 50.000 Handwerkerinnen und Handwerker, bilden rund 2800 Jugendliche aus und bilden Fachkräfte weiter. „Durch unser neues Bildungszentrum haben diese Handwerkerinnen und Handwerker wieder einen Leuchtturm, der die entsprechende Strahlkraft für die ganze Region haben wird. Und: Das Handwerk wird auch für die Öffentlichkeit besser sichtbar“, sagte Graßmann.
Um Sichtbarkeit und Wahrnehmung gehe es auch der Stadt Bamberg. „Die Stärkung des Handwerks ist für uns eine Herzensangelegenheit“, sagte Oberbürgermeister Andreas Starke, „weil diese Firmen das Rückgrat unserer lokalen Wirtschaft bilden.
„Markanter“ und „ortsbildprägender Blickfang“
Für den Architektenwettbewerb, der als sogenannter Realisierungswettbewerb ausgelobt ist und an dem 25 Bietergemeinschaften aus Architekten und Landschaftsplanern teilnehmen, haben die Handwerkskammer und die Stadt Bamberg grobe Rahmenbedingungen definiert. Auf dem etwa 30.000 Quadratmeter großen Grundstück an der Forchheimer Straße soll das neue Bildungszentrum nichts weniger als ein markanter und ortsbildprägender Blickfang werden. Dafür soll auf etwa 7.500 Quadratmetern Nutzfläche Platz für Werkstätten, Seminarräume, Selbstlernbereiche, eine Mensa und einen Verwaltungstrakt entstehen. Auch ein zukunftsfähiges, nachhaltiges Energiekonzept soll es geben.
2024 möchte die HWK den Architektenwettbewerb abgeschlossen haben und den Siegerentwurf küren. Dann sollen Fachplaner in die Umsetzung des Entwurfs gehen. 2025 soll dann die Baugenehmigung erteilt, die Ausschreibungen erarbeitet und veröffentlicht werden. Die Bauarbeiten am Neubau des Bildungszentrums sollen 2026 beginnen und Ende 2028 fertig sein.
Das könnte Sie auch interessieren...
Zur Unterstützung des Handwerks
Handwerkskammer für Oberfranken fordert Bürokratieabbau
Um das oberfränkische Handwerk zu entlasten, fordert die Handwerkskammer für Oberfranken Bürokratieabbau. Die Probleme, die die Branche durch Bürokratiebelastung erfahre, seien gravierend.
In einer Mitteilung vom 6. Juni fordert die Handwerkskammer für Oberfranken mehr Bürokratieabbau. Angesichts der herausfordernden Zeiten, in denen sich das Handwerk befände, sei eine Vereinfachung der Verwaltungsprozesse unerlässlich, um die Zukunftsfähigkeit der Branche und ein effizientes Arbeiten sicherzustellen. Das Handwerk in Oberfranken stehe vor erheblichen Herausforderungen, die nicht nur durch den Fachkräftemangel, sondern auch durch eine überbordende Bürokratie verschärft würden.
Täglich müssen sich Handwerksbetriebe, so die HWK weiter, mit einem unverhältnismäßigen Verwaltungsaufwand auseinandersetzen. Dieser binde Zeit, Geld sowie Ressourcen und beeinträchtige Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit.
Die Handwerkskammer für Oberfranken forderte darum von der Politik ein entschlossenes Handeln, um die Bürokratiebelastung im Handwerk zu reduzieren. Dazu sei eine umfassende Überprüfung und Entschlackung der bestehenden Vorschriften und Genehmigungsverfahren nötig. Auch müssten Gesetze adressatengerecht formuliert und gestaltet sein. Dies würde zu einer besseren Verständlichkeit Vorschriften führen.
„Das Handwerk ist das Rückgrat unserer regionalen Wirtschaft“, sagte Matthias Graßmann, Präsident der Handwerkskammer für Oberfranken. „Es schafft Arbeitsplätze und trägt zur Stabilität unserer Gemeinden bei. Doch die zunehmende Bürokratie stellt eine erhebliche Belastung für unsere Handwerksbetriebe dar.“