Browse Tag

Handwerkskammer für Oberfranken

Unter­brin­gung von Auszubildenden

Auf­see­sia­num und Hand­werks­kam­mer kooperieren

Die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken und das Auf­see­sia­num Bam­berg koope­rie­ren bei der Unter­brin­gung von Aus­zu­bil­den­den im Hand­werk, die im Bil­dungs­zen­trum Bam­berg der HWK einen Kurs der Über­be­trieb­li­chen Lehr­lings­un­ter­wei­sung (ÜLU) besu­chen und nicht täg­lich nach Hau­se fah­ren kön­nen. Dies teilt die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken mit. Damit gehen zwei Part­ner eine Zusam­men­ar­beit ein, die gemein­sa­me Wer­te und Tra­di­tio­nen verbindet.

Die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken und das Auf­see­sia­num Bam­berg haben eine Koope­ra­ti­ons­ver­ein­ba­rung geschlos­sen: Aus­zu­bil­den­de, die im Bil­dungs­zen­trum Bam­berg der HWK eine Maß­nah­me der Über­be­trieb­li­chen Lehr­lings­un­ter­wei­sung bele­gen und eine Über­nach­tungs­mög­lich­keit benö­ti­gen, wer­den jetzt in dem Inter­nat am Michels­berg unter­ge­bracht. „Wir sind sehr froh, dass wir mit dem Auf­see­sia­num Bam­berg einen hoch ange­se­he­nen Part­ner gefun­den haben, mit dem wir sicher­stel­len kön­nen, dass unse­re Aus­zu­bil­den­den für not­wen­di­ge Über­nach­tun­gen auf eine geeig­ne­te, päd­ago­gisch betreu­te Unter­kunft zurück­grei­fen kön­nen“, sagt Mat­thi­as Graß­mann, Prä­si­dent der HWK für Ober­fran­ken. Zumal die Part­ner gut har­mo­nie­ren wür­den. „Die Tra­di­tio­nen und Wer­te des Hand­werks und des Inter­nats pas­sen her­vor­ra­gend zusammen.“

Das Auf­see­sia­num Bam­berg in Trä­ger­schaft der Frei­herr von Aufsees’sche Semi­nar­stif­tung beher­bergt seit 1738 Schü­le­rin­nen und Schü­ler aller Schul­ar­ten – und jetzt auch Aus­zu­bil­den­de des Hand­werks. Die­sen ste­hen nicht nur wer­ti­ge Ein­zel- oder Dop­pel­zim­mer für die Über­nach­tung zur Ver­fü­gung. Sie erhal­ten zudem einen umfas­sen­den Ver­pfle­gungs­ser­vice, kön­nen die Auf­ent­halts- und Sport­räu­me wie den Fit­ness­raum nut­zen und sämt­li­che Frei­zeit­an­ge­bo­te des Inter­nats in Anspruch neh­men. Wich­ti­ger noch ist der Hand­werks­kam­mer aber die päd­ago­gi­sche Betreu­ung, die im Auf­see­sia­num gewähr­leis­tet ist. „Die Aus­zu­bil­den­den im Hand­werk sind mit­un­ter sehr jung. Dafür ist es für uns und natür­lich auch für die Eltern wich­tig, dass sie wäh­rend der ÜLU, soll­te eine Über­nach­tung not­wen­dig sein, in einem betreu­ten Umfeld woh­nen kön­nen“, erklärt Rai­ner Beck, Geschäfts­füh­rer bei der Handwerkskammer.


„Wir wol­len, dass sich die jun­gen Hand­wer­ke­rin­nen und Hand­wer­ker auf ihre Aus­bil­dung kon­zen­trie­ren kön­nen, und sich gleich­zei­tig bei uns wohlfühlen“

Hin­ter­grund ist: In den ÜLU-Kur­sen im Bil­dungs­zen­trum erwer­ben Aus­zu­bil­den­de ein­zel­be­triebs­über­grei­fen­de fach­li­che Qua­li­fi­ka­tio­nen. Rai­ner Beck: „Vie­le Hand­werks­be­trie­be haben sich spe­zia­li­siert und kön­nen des­halb nicht alle Aus­bil­dungs­in­hal­te in der vol­len Brei­te und Tie­fe unter­wei­sen. Hier setzt die ÜLU im Hand­werk als ein unver­zicht­ba­rer Bestand­teil der betrieb­li­chen Aus­bil­dung an. In ein- oder auch mehr­wö­chi­gen Kur­sen wer­den die Aus­zu­bil­den­den – ergän­zend zur Aus­bil­dung im Betrieb – in den Bil­dungs­zen­tren der Hand­werks­kam­mer in den neu­es­ten Tech­no­lo­gien und Tech­ni­ken unter­wie­sen, damit eine ganz­heit­li­che Aus­bil­dung gewähr­leis­tet wird.“

Die ÜLU-Kur­se umfas­sen je nach Beruf bis zu meh­re­ren Wochen wäh­rend der Aus­bil­dung, zudem wird nicht jeder Beruf an jedem Stand­ort gelehrt. Daher haben Aus­zu­bil­den­de mit­un­ter eine wei­te­re Anfahrt zu dem jewei­li­gen Bil­dungs­zen­trum und müs­sen daher vor Ort zu übernachten.

Inzwi­schen haben die ers­ten Über­nach­tun­gen von Aus­zu­bil­den­den statt­ge­fun­den und durch deren Feed­back wur­den im Auf­see­sia­num letz­te Details für die HWK-Gäs­te opti­miert. „Wir haben bei­spiels­wei­se die Früh­stücks­zeit für die Aus­zu­bil­den­den nach vor­ne gezo­gen, damit die­se im Anschluss den Bus zum Bil­dungs­zen­trum errei­chen kön­nen – und pünkt­lich in ihrem ÜLU-Kurs sind“, bestä­tigt Ulri­ke Linz, Stif­tungs­di­rek­to­rin des Auf­see­sia­num. „Und die­sen gleich­zei­tig eine bes­ser Ver­bin­dung her­aus­ge­sucht. Wir wol­len schließ­lich, dass sich die jun­gen Hand­wer­ke­rin­nen und Hand­wer­ker auf ihre Aus­bil­dung kon­zen­trie­ren kön­nen, und sich gleich­zei­tig bei uns wohlfühlen.“

Deut­li­che­re Erhö­hung des Handwerkskammerbeitrags

Voll­ver­samm­lung mit Zei­chen für die Zukunftsstrategie

Die Voll­ver­samm­lung der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken hat grund­le­gen­de Wei­chen für die Zukunft gestellt. Neben der Fest­stel­lung des 50,21 Mil­lio­nen Euro umfas­sen­den Haus­halts­plans 2025 hat sie sich mit der Ver­ab­schie­dung des aktua­li­sier­ten Poli­ti­schen Posi­ti­ons­pa­piers der HWK einen Rah­men für die poli­ti­sche Arbeit im kom­men­den Jahr gege­ben und eine ab 2025 grei­fen­de Erhö­hung des Hand­werk­kam­mer­bei­trags beschlossen.

Die Erhö­hung sei gemäß Dar­stel­lung der HWK not­wen­dig, um die Eigen­mit­tel für die vor der HWK lie­gen­den Inves­ti­tio­nen in ihre Bil­dungs­zen­tren nach­wei­sen zu können.

Hand­werks­kam­mer­prä­si­dent Mat­thi­as Graß­mann ging in sei­nem Bericht auf die insta­bi­le poli­ti­sche Lage ein. Er for­der­te die Voll­ver­samm­lung als Ver­tre­tung des ober­frän­ki­schen Hand­werks auf, küh­len Kopf und Ruhe zu bewah­ren und die Ver­spre­chen, für die das Hand­werk steht, gera­de jetzt ein­zu­lö­sen. „Wir sind die sta­bils­te Kraft der Wirt­schaft, wir sind die Bran­che, die schwie­ri­ge Zei­ten am bes­ten meis­tern kann. Wer also, wenn nicht wir, soll Sta­bi­li­tät ver­mit­teln?“ Das Hand­werk ste­he für Kon­ti­nui­tät und die Fähig­keit, Her­aus­for­de­run­gen anzu­ge­hen und zu meis­tern. „Die­se Bot­schaft müs­sen wir jetzt aus­sen­den. Die Men­schen die­ses Lan­des brau­chen die­se Sicher­heit. Und für uns ist es wich­tig, dass das Hand­werk posi­tiv und als stark wahr­ge­nom­men wird“, so Graßmann. 

Gleich­wohl wer­de die inten­si­ve poli­ti­sche Arbeit fort­ge­setzt und die poli­ti­schen Bot­schaf­ten dabei noch deut­li­cher for­mu­liert. Als Grund­la­ge dafür dient das Poli­ti­sche Posi­ti­ons­pa­pier, das die Voll-ver­samm­lung in aktua­li­sier­ter Form ver­ab­schie­det hat. Graß­mann ver­sprach dabei: „Wir wer­den im Wahl­kampf als deut­li­che Stim­me wahr­nehm­bar sein – par­tei­po­li­tisch neu­tral, auf die Sach­the­men fokussiert.“

Ein Schwer­punkt der poli­ti­schen Arbeit der ver­gan­ge­nen Mona­te war die Finan­zie­rung der Beruf­li­chen Bil­dung und vor allem der Inves­ti­tio­nen in die Über­be­trieb­li­chen Bil­dungs­stät­ten (ÜBS) durch Bund und Land. Denn: Bis­her über­nimmt der Staat ledig­lich bis zu 75 Pro­zent der Kos­ten. Dies führt dazu, dass die Hand­werks­kam­mer für die Moder­ni­sie­rung ihrer Bil­dungs­zen­tren in Bam­berg (Neu­bau), Bay­reuth und Coburg nach aktu­el­len Schät­zun­gen rund 40 Mil­lio­nen Euro an Eigen­mit­teln auf­brin­gen wer­den muss. „Die­ser Betrag kann nicht aus den von uns erwirt­schaf­te­ten Über­schüs­sen und der Rück­la­ge finan­ziert wer­den“, erklär­te der HWK-Prä­si­dent. Daher hat der Vor­stand der Voll­ver­samm­lung die Erhö­hung der Hand­werks­kam­mer­bei­trä­ge vor­ge­schla­gen. Einer Emp­feh­lung, der das Gre­mi­um mit einer Ände­rung folg­te: Eine deut­li­che Mehr­heit setz­te durch (gegen sechs Stim­men), dass der Grund­be­trag nun auf 210 anstatt wie ursprüng­lich vor­ge­se­hen 195 Euro erhöht wird. Hin­ter­grund: Die Hand­werks­kam­mer hat zuletzt 2010 die Bei­trä­ge erhöht. Setzt man hier nur die Preis­stei­ge­run­gen der ver­gan­ge­nen 15 Jah­re an, müss­te der Grund­bei­trag fast auf 250 Euro erhöht wer­den. Fest­ge­legt wur­de im Zuge der Erhö­hung der Bei­trä­ge auch, dass die Ein­nah­men aus den erhöh­ten Bei­trags­zah­lun­gen aus­schließ­lich für die Inves­ti­tio­nen in die Bil­dungs­zen­tren genutzt wer­den. Ent­spre­chend nahm die Voll­ver­samm­lung den Beschluss­vor­schlag an, dass ab 2025 bei einem Bei­trags­vo­lu­men von mehr als 14 Mil­lio­nen Euro jedes Jahr min­des­tens 2,2 Mil­lio­nen Euro (erwar­te­te Mehr­ein­nah­me durch die Erhö­hung) in die eigens für die Bau­maß­nah­men geschaf­fe­ne, zweck­ge­bun­de­ne Rück­la­ge für Grundstücks‑, Bau- und Aus­stat­tungs­maß­nah­men über­tra­gen werden.

Deut­lich höhe­rer Haushaltsansatz

Der ver­än­der­te Hand­werks­kam­mer­bei­trag fließt bereits in den Haus­halts­plan 2025 ein, den die Voll­ver­samm­lung ein­stim­mig beschloss. Ins­ge­samt umfasst die Pla­nung ein Volu­men von 50,21 Mil­lio­nen Euro, wobei der Ver­wal­tungs­haus­halt 39,92 Mil­lio­nen Euro ein­nimmt. Mehr als die Hälf­te der Aus­ga­ben im Ver­wal­tungs­haus­halt wer­den für die Bil­dungs­zen­tren auf­ge­bracht (51 Pro­zent), wei­te­re neun Pro­zent für die Berufs­bil­dung. Die­sen Aus­ga­ben ste­hen Ein­nah­men gegen­über, die zu 42 Pro­zent durch die Kam­mer selbst erwirt­schaf­tet wer­den. Dabei schlägt sich die noch immer sehr hohe Nach­fra­ge nach den Meis­ter­schu­len der Hand­werks­kam­mer nie­der, die zum Teil bis zu drei Jah­re im Vor­aus aus­ge­bucht sind.

Der Ver­mö­gens­haus­halt wird 2025 mit 10,29 Mil­lio­nen Euro ange­setzt. Wich­tigs­te Pos­ten dar­in sind die Aus­ga­ben für Bau­kos­ten (3,45 Mil­lio­nen Euro, dar­un­ter zwei Mil­lio­nen Euro für den Neu­bau des BZ Bam­bergs) und für soge­nann­te ergän­zen­de Aus­stat­tun­gen (2,72 Mil­lio­nen Euro, vor allem Digi­ta­li­sie­rung der Werkstätten).

Zuver­sicht durch Zukunftsfähigkeit

In den Zah­len für den Haus­halts­plan 2025 steckt viel Zuver­sicht und Zukunfts­fä­hig­keit. „Wir set­zen dar­auf, dass sich das Hand­werk ins­ge­samt wei­ter sta­bil ent­wi­ckelt“, sagt Haupt­ge­schäfts­füh­rer Rein­hard Bau­er. Eben­so dar­auf, dass die Poli­tik künf­tig zumin­dest im bis­he­ri­gen Umfang för­dert. „Auch wenn in der aktu­el­len poli­ti­schen Lage nicht abseh­bar ist, wel­che Ent­schei­dun­gen getrof­fen wer­den, sind wir zuver­sicht­lich. Schließ­lich haben uns die Man­dats­trä­ger aller Par­tei­en ihre Unter­stüt­zung signalisiert.“

Zuver­sicht – das ist auch die Hal­tung, die die bun­des­wei­te Image­kam­pa­gne des Hand­werks mit der neu­en Staf­fel 2024 bis 2029 trans­por­tie­ren wird. Eine Hal­tung, die das Hand­werk abso­lut glaub­wür­dig ver­tre­ten kann. Denn Zuver­sicht, so die Ablei­tung der Agen­tur, sei mehr als nai­ver Opti­mis­mus, son­dern immer eine begrün­de­te Per­spek­ti­ve. „Die Zuver­sicht speist sich aus den Attri­bu­ten des Hand­werks: Es ist unver­zicht­bar, meis­tert jede Her­aus­for­de­rung, ist inno­va­tiv und viel­fäl­tig.“ Daher wird die Kam­pa­gne ab 2025 unter dem Mot­to „Wir kön­nen alles, was kommt“ über­zeugt, uner­schro­cken und mit einem kla­ren Blick und Drang nach vor­ne auftreten.

Toch­ter­un­ter­neh­men erzie­len Gewinne

Dass das Hand­werk sich die­se Hal­tung und Zuver­sicht leis­ten kann, bestä­tig­ten bei­de Gruß­wort­red­ner der Voll­ver­samm­lung. Der Land­rat des Land­krei­ses Forch­heim Dr. Her­mann Ulm, beton­te die star­ke Rol­le des Hand­werks in der Regi­on Forch­heim, Forch­heims Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Uwe Kirsch­stein die inten­si­ve Part­ner­schaft der Kom­mu­ne mit dem Hand­werk und der Hand­werks­or­ga­ni­sa­ti­on vor Ort.

Neben einem kur­zen Abriss über die Tätig­kei­ten der HWK in den ver­gan­ge­nen fünf Mona­ten durch Haupt­ge­schäfts­füh­rer Rein­hard Bau­er, stan­den die Sach­stand­be­rich­te zu den Toch­ter­un­ter­neh­men GTO (Gewer­be-Treu­hand Ober­fran­ken Steu­er­be­ra­tungs­ge­sell­schaft mbH) und IFGO GmbH auf der Tages­ord­nung. Bei­de Unter­neh­men arbei­ten erfolg­reich und füh­ren Gewinn an die Hand­werks­kam­mer ab. Bei der GTO nutzt die Rosen­schon und Part­ner GmbH Steu­er­be­ra­tungs­ge­sell­schaft (ROP), die die Hälf­te der Antei­le hält, das bei der Restruk­tu­rie­rung bis 31. Dezem­ber 2024 ein­ge­räum­te Ankaufsrecht.

Hand­werks­kam­mer für Oberfranken

Berufs­mes­se des Hand­werks in der Ohmstraße

Am Sams­tag ver­an­stal­tet die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken eine Berufs­mes­se des Hand­werks für Eltern und Jugend­li­che. Einen Tag lang kann man sich über die Mög­lich­kei­ten und Per­spek­ti­ven des Hand­werks infor­mie­ren und mit Fach­leu­ten ins Gespräch kommen.

Etwa 30 Hand­werks­be­trie­be aus Bam­berg und Forch­heim ste­hen mor­gen (19. Okto­ber) bereit. Bei der Berufs­mes­se des Hand­werks infor­mie­ren und bera­ten sie Jugend­li­che und ihre Eltern, wel­che Chan­cen auf eine Aus­bil­dung und eine Kar­rie­re im Hand­werk gege­ben sind. Die Mes­se beginnt um 9 Uhr im Staat­li­chen Beruf­li­chen Schul­zen­trum Bam­berg an der Ohmstraße.

„Die Erfah­rung hat gezeigt, dass die gemein­sa­me Infor­ma­ti­on sowohl für die Fami­li­en als auch für die Betrie­be einen wich­ti­gen Mehr­wert bie­tet“, zitiert eine Mit­tei­lung der Orga­ni­sa­ti­on Bernd Sau­er, Geschäfts­füh­rer der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken. „Alle Fra­gen wer­den in einem per­sön­li­chen Gespräch geklärt, man kann sich gegen­sei­tig beschnup­pern und zum Bei­spiel direkt vor Ort Prak­ti­ka ausmachen.“

Um die Beru­fe mög­lichst pra­xis­nah erle­ben zu kön­nen, bie­ten die aus­stel­len­den Hand­werks­un­ter­neh­men in der Regel klei­ne Pra­xis­ar­bei­ten an, an denen sich die Jugend­li­chen aus­pro­bie­ren und eine ers­te gro­be Vor­stel­lung ent­wi­ckeln kön­nen, was sich hin­ter einer Berufs­be­zeich­nung tat­säch­lich ver­steckt. „Dabei wird man­che längst über­hol­te Vor­stel­lung gera­de­ge­rückt“, erklärt der HWK-Geschäfts­füh­rer. „Denn vie­le unse­rer Besu­che­rin­nen und Besu­cher kom­men mit dem Wis­sen aus der eige­nen Jugend bezie­hungs­wei­se Zeit der eige­nen Berufs­wahl. Das Hand­werk hat sich aber enorm ent­wi­ckelt und ver­bin­det klas­si­scher­wei­se tra­di­tio­nel­le Arbeits­tech­ni­ken mit moder­nen Maschi­nen und Pro­zes­sen.“ Daher sei es ent­schei­dend, sich einen eige­nen, neu­en und vor allem vor­ur­teils­frei­en Ein­blick zu verschaffen.

Neben Hand­werks­be­trie­ben und Innun­gen sind bei der Berufs­mes­se auch die Agen­tur für Arbeit, ver­schie­de­ne Schu­len und das Team Nach­wuchs­wer­bung der HWK vor Ort. So wer­den auch all­ge­mei­ne Fra­gen rund um eine Aus­bil­dung im Hand­werk, zur Berufs­schu­le, zu Kar­rie­re­mög­lich­kei­ten und zu wohn­ort­na­hen Aus­bil­dungs­stel­len beantwortet.

Kon­junk­tur­er­he­bung

Geschäfts­kli­ma­in­dex im ober­frän­ki­schen Hand­werk sinkt erneut

Der Geschäfts­kli­ma­in­dex im ober­frän­ki­schen Hand­werk ist zum zwei­ten Mal in Fol­ge gesun­ken. Als Arbeit­ge­ber bleibt die Bran­che aber gefragt.

Im zwei­ten Quar­tal des Jah­res hat sich das ober­frän­ki­sche Hand­werk kaum vom trü­ben Umfeld beein­dru­cken las­sen, so die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken in einer Mit­tei­lung. Nun hät­ten Hand­wer­ke­rin­nen und Hand­wer­ker ihren Opti­mis­mus jedoch etwas ein­ge­büßt. Das wür­den die Zah­len einer Kon­junk­tur­er­he­bung für das drit­te Quar­tal 2024 zei­gen, die die Hand­werks­kam­mer gemacht hat. „Lei­der hat sich die poli­ti­sche Land­schaft nicht so ent­wi­ckelt, wie wir uns das erhofft haben“, sagt Mat­thi­as Graß­mann, Prä­si­dent der Hand­werks­kam­mer. „Statt not­wen­di­ge Refor­men und Anstö­ße auf die Stra­ße zu brin­gen, strei­tet die Poli­tik wei­ter. Die Aus­wir­kun­gen spürt die Wirt­schaft – und damit auch wir.“

Ent­spre­chend sei der Geschäfts­kli­ma­in­dex zum zwei­ten Mal in Fol­ge gesun­ken. Aktu­ell liegt er nur bei 88 Punk­ten – ein Minus von drei Punk­ten im Ver­gleich zu den Som­mer­mo­na­ten 2024. „Auf­fäl­lig ist, dass die Erwar­tun­gen, also der Blick in die Zukunft, trü­ber wer­den“, sagt Graß­mann. „Das ober­frän­ki­sche Hand­werk glaubt nicht mehr dar­an, dass es eine schnel­le Erho­lung geben wird.“

So bewer­ten 80 Pro­zent der befrag­ten Betrie­be die aktu­el­le Geschäfts­la­ge als gut oder befrie­di­gend (44,5 Pro­zent) – ein Minus von vier Punk­ten gegen­über dem zwei­ten Quar­tal 2024. Aller­dings glau­ben nur noch zehn Pro­zent dar­an, dass sie auch in den kom­men­den Mona­ten gute Geschäf­te machen wer­den. Mehr als ein Fünf­tel geht davon aus, dass die Lage noch schlech­ter wer­den wird (22 Prozent).

Den­noch blei­ben die Hand­werks­be­trie­be laut HWK ein sta­bi­ler Arbeit­ge­ber. „Das macht unse­re Stär­ke aus“, sagt Rein­hard Bau­er, Haupt­ge­schäfts­füh­rer der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken. „Wäh­rend Kon­zer­ne schnell von Stel­len­ab­bau reden, wis­sen unse­re Che­fin­nen und Inha­ber, was sie an ihren Leu­ten haben.“ So wür­den 86 Pro­zent der befrag­ten Unter­neh­men ihre Beleg­schaft sta­bil hal­ten oder die­se ausbauen.

Leich­ter Zuwachs bei den Auszubildenden

„Es ist noch nicht zu spät, in die Aus­bil­dung zu starten“

Das Hand­werk in Ober­fran­ken erlebt einen Auf­schwung, was die Aus­bil­dung angeht. Die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken hat 1.767 neu abge­schlos­se­ne Aus­bil­dungs­ver­trä­ge zum 30. August gemeldet.

Immer mehr jun­ge Men­schen erken­nen die Chan­cen und star­ten ihre erfolg­rei­che Kar­rie­re im Hand­werk, einem der viel­sei­tigs­ten und zukunfts­si­chers­ten Berufs­fel­der. Nach der Zunah­me um vier Pro­zent im Jahr 2023 haben sich zum 1. Sep­tem­ber 2024 mit 1.767 Lehr­lin­gen (Stand: 30. August 2024) fast zwei Pro­zent mehr jun­ge Men­schen für eine Aus­bil­dung im Hand­werk ent­schie­den als im Vor­jahr. „Die­se Zah­len stim­men uns abso­lut posi­tiv“, freut sich der HWK-Haupt­ge­schäfts­füh­rer Rein­hard Bau­er. Dies gel­te auch vor dem Hin­ter­grund, dass man kon­ti­nu­ier­lich seit Jah­res­be­ginn 2024 die monat­li­chen Ver­gleichs­zah­len des Vor­jah­res über­trof­fen habe. Mal um fünf Pro­zent, mal um fast elf Pro­zent wie bei­spiels­wei­se im Juni.

„Das zeigt uns, dass immer mehr Schü­le­rin­nen und Schü­ler die aus­ge­zeich­ne­ten Berufs- und Kar­rie­re­per­spek­ti­ven im Hand­werk erken­nen und sich für einen der 130 Beru­fe in unse­rer Bran­che ent­schei­den.“ Eine gene­rel­le Trend­wen­de in der gesell­schaft­li­chen Ein­stel­lung zum Hand­werk oder gar hin zu einer kom­plet­ten Beset­zung aller ange­bo­te­nen Aus­bil­dungs­plät­ze sei dies aller­dings noch nicht. Bau­er: „Bei der Her­aus­for­de­rung offe­ner Lehr­stel­len gibt uns nach wie vor die demo­gra­phi­sche Ent­wick­lung mit sin­ken­den Schü­ler­zah­len den Takt vor. Wir ste­hen in einem har­ten Wett­be­werb um die bes­ten Köp­fe mit allen ande­ren Wirt­schafts­zwei­gen wie Indus­trie und Han­del aber auch dem Dienst­leis­tungs­sek­tor und dem öffent­li­cher Dienst.“

Auch HWK-Prä­si­dent Mat­thi­as Graß­mann stimmt die Ent­wick­lung am Aus­bil­dungs­markt posi­tiv: „Es ist gut, dass die­ses gestei­ger­te Inter­es­se an einer hand­werk­li­chen Aus­bil­dung quer durch alle Schul­ar­ten zu beob­ach­ten ist.“ Zudem gebe es auch immer mehr Quer­ein­stei­ger, wie bei­spiels­wei­se Stu­di­en­ab­bre­cher, die eine pra­xis­ori­en­tier­te Aus­bil­dung einer eher theo­re­ti­schen Qua­li­fi­ka­ti­on vor­zie­hen. Des­halb sei man im Hand­werk moti­viert, alle bis­he­ri­gen öffent­lich­keits­wirk­sa­men Aktio­nen in Sachen Berufs­ori­en­tie­rung, die offen­sicht­lich gefruch­tet hät­ten, wei­ter zu for­cie­ren. „Noch nie“, so Graß­mann, „waren die Ein­stiegs- und Kar­rie­re­chan­cen im Hand­werk so gut wie jetzt!“ Die Aus­bil­dungs­be­trie­be sei­en offen für alle Schul­ar­ten, Quer­ein­stei­ger und Per­so­nen mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund. Gemäß dem Slo­gan aus der Hand­werks­kam­pa­gne: „Es zählt nicht, wo man her­kommt, son­dern wo man hinwill“.

Nach wie vor hoch ist auch die Zahl an Aus­bil­dungs­be­trie­ben. 1.997 Betrie­be aus ganz Ober­fran­ken und aus den unter­schied­lichs­ten Gewer­ken bil­den aus. „Es sind die­se Betrie­be, die sich stark enga­gie­ren, um den enor­men Fach­kräf­te­be­darf zu decken“, so Rein­hard Bau­er. Den größ­ten Teil der aus­bil­den­den Betrie­be stel­len mit 1.810 Hand­werks­un­ter­neh­men Betrie­be aus der Anla­ge A, also aus Beru­fen, die der soge­nann­ten Meis­ter­pflicht unter­lie­gen. „Die­se Zahl zeigt ganz neben­bei, wie wich­tig der Meis­ter­brief für die Aus­bil­dung im Hand­werk ist“, ver­deut­licht HWK-Haupt­ge­schäfts­füh­rer Bauer.


Noch etwa 600 Ange­bo­te für eine Ausbildung

Zudem weist die Hand­werks­kam­mer dar­auf hin, dass es noch jede Men­ge offe­ner Aus­bil­dungs­plät­ze im ober­frän­ki­schen Hand­werk gibt. Auch wenn die Betrie­be die­se nicht an die Hand­werks­kam­mer nicht mel­den müs­sen, gibt die soge­nann­te „Lehr­stel­len­bör­se“ der HWK. Dort tra­gen Hand­werks­be­trie­be auf frei­wil­li­ger Basis ihre offe­nen Stel­len ein. Zum 30. August 2024 sind hier ins­ge­samt 600 Ange­bo­te aus ins­ge­samt 65 Gewer­ken bezie­hungs­wei­se Fach­rich­tun­gen zu fin­den. Poten­zi­el­len Aus­zu­bil­den­den wer­den hier nach Beruf und Regi­on die offe­nen Lehr­stel­len und Prak­ti­ka ange­zeigt. „Jugend­li­che, die sich noch unsi­cher sind oder sich noch nicht ent­schie­den haben, wohin der beruf­li­che Weg gehen soll, fin­den dort einen detail­lier­ten Über­blick, wel­che Beru­fe sie in Ober­fran­ken und vor allem wohn­ort­nah erler­nen kön­nen“, so Rein­hard Bau­er. Die Tür zu einer Lehr­stel­le bleibt auch nach dem offi­zi­el­len Aus­bil­dungs­start in 2024 offen. Bis min­des­tens Ende Okto­ber ist der Ein­stieg in das aktu­el­le Aus­bil­dungs­jahr noch mög­lich. Dar­über hin­aus kön­nen Inter­es­sier­te zu jeder Zeit des Jah­res einen Lehr­ver­trag in Hand­werk unterschreiben.


Berufs­mes­sen des Handwerks

Unent­schlos­se­ne soll­ten sich auch unbe­dingt die Berufs­mes­sen des Hand­werks am 19. Okto­ber in Bay­reuth und Bam­berg sowie am 26. Okto­ber in Coburg in den Kalen­der ein­tra­gen. Unter dem Mot­to „Ein Sams­tag für Dei­ne Zukunft“ erhal­ten Eltern zusam­men mit den Schü­le­rin­nen und Schü­lern dort jeweils von 9 bis 14 Uhr von 30 bis 50 Hand­werks­be­trie­ben detail­lier­te Infor­ma­tio­nen dar­über, wie eine Aus­bil­dung abläuft und was die ein­zel­nen Beru­fe zu bie­ten haben. Es darf geschraubt, gesägt und gehäm­mert wer­den. Durch den direk­ten Kon­takt bie­tet sich auch oft auch gleich die Chan­ce zu einem Prak­ti­kum oder einem Ausbildungsplatz.

Qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ges Lehr- und Lernkonzept

Meis­ter­schu­le der Hand­werks­kam­mer ist nun aner­kann­te Schulungsstätte

Die Meis­ter­schu­le für Land- und Bau­ma­schi­nen­me­cha­tro­ni­ker im Bil­dungs­zen­trum Bay­reuth der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken ist nach erfolg­rei­chem Audit nun aner­kann­te Schu­lungs­stät­te. Dies teil­te die Hand­werks­kam­mer mit.

Das Bil­dungs­zen­trum Bay­reuth der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken wur­de vom Bun­des­ver­band Land­bau­tech­nik e.V. mit ihrer Meis­ter­schu­le für Land- und Bau­ma­schi­nen­me­cha­tro­ni­ker als aus­ge­zeich­ne­te Schu­lungs­stät­te aner­kannt. Damit ist sie eine von 13 Insti­tu­tio­nen deutsch­land­weit, die die­se Audi­tie­rung erreicht haben. Um sicher­zu­stel­len, dass die stren­gen Maß­ga­ben der Audi­to­ren erfüllt sind, wur­den die Res­sour­cen und Pro­zes­se der Kam­mer sorg­fäl­tig auf ihre Eig­nung geprüft. Dazu gehö­ren die fach­li­che Qua­li­fi­ka­ti­on des Per­so­nals eben­so wie die tech­ni­sche Aus­stat­tung der Lehr­werk­statt und die Band­brei­te der Unter­richts­the­men. Die offi­zi­el­le Urkun­de sowie ein Publi­ka­ti­ons­schild über­reich­ten der Bun­des­in­nungs­meis­ter für Land- und Bau­ma­schi­nen­me­cha­tro­ni­ker, Nor­bert Steng­lein sowie der Geschäfts­füh­rer Land­tech­nik im Land­Bau­Tech­nik Bun­des­ver­band e.V., Ulrich Beckschulte.

„Ziel die­ser Audi­tie­rung ist es, die Qua­li­tät der Bil­dung zu stei­gern und ein flä­chen­de­cken­des Netz an Qua­li­fi­zie­rungs­stät­ten auf höchs­tem Level in Deutsch­land zu eta­blie­ren“, erklär­te Ulrich Beck­schul­te die Aus­rich­tung des Bun­des­ver­ban­des. Damit erhiel­ten alle poten­zi­el­len Meis­ter-Inter­es­sen­ten eine kla­re Emp­feh­lung für die qua­li­fi­zier­te Bil­dungs­stät­te. Die­ser Mei­nung schloss sich auch Bun­des­in­nungs­meis­ter Nor­bert Steng­lein an, der mit sei­nem Betrieb in Brei­ten­le­sau behei­ma­tet ist und sei­nen Meis­ter­ti­tel vor vie­len Jah­ren selbst in Bay­reuth abge­legt hat: „Wir kön­nen hier in Ober­fran­ken sehr stolz auf die­se Aus­zeich­nung sein. Die­se erfolg­rei­che Audi­tie­rung wirbt für unse­re Meis­ter­schu­le im Land- und Baumaschinenmechatroniker-Handwerk.“

„Wir freu­en uns außer­or­dent­lich über die­se Aner­ken­nung durch den Bun­des­ver­band“, bedank­te sich HWK-Geschäfts­füh­rer Rai­ner Beck. „Damit wird der gute Ruf, den unse­re Meis­ter­schu­le auch über Ober­fran­ken hin­aus hat, wei­ter gestärkt.“ Bereits jetzt sei­en bis ein­schließ­lich 2026 alle Meis­ter­kur­se in die­sem Gewerk aus­ge­bucht. Inter­es­sen­ten kön­nen sich auf War­te­lis­ten für die­se Jah­re set­zen las­sen, oder ab dem Jahr 2027 wie­der Kur­se buchen.

Die bestan­de­ne Audi­tie­rung zeigt und sichert die hohe Qua­li­tät der Aus­bil­dung, Die Bay­reu­ther Meis­ter­schu­le ist dane­ben auch in der Lage, mit den aus­ge­schrie­be­nen Bil­dungs­an­ge­bo­ten wei­ter­hin schnell auf die kom­men­den tech­no­lo­gi­schen Ent­wick­lun­gen zu reagie­ren. „So ist es mög­lich, die immer kom­ple­xer wer­den­de Tech­nik den Fach­kräf­ten in die­sem Hand­werks­be­reich zukunfts­si­cher zu ver­mit­teln“, zeigt sich Beck über­zeugt. Bereits 2022 wur­de die glei­che Meis­ter­schu­le vom Land­Bau­Tech­nik Bun­des­ver­band als Hoch­volt-Schu­lungs­stät­te audi­tiert. „Damit schaf­fen wir für unse­re Betrie­be einen ech­ten Mehr­wert und neh­men – wie schon im Kfz-Bereich – eine Vor­rei­ter­rol­le ein.“

Zuwachs von 3,1 Prozent

Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken: Mehr Lehr­ver­trä­ge als 2022

Die Hand­werks­kam­mer Ober­fran­ken konn­te für das Jahr 2023 2.000 neu abge­schlos­se­ne Lehr­ver­trä­ge ver­zeich­nen. Zur Sicher­stel­lung die­ser Ent­wick­lung müs­se aber auch die Poli­tik bei­tra­gen. Die Kam­mer selbst will dafür ihre Lob­by­ar­beit fortführen.

Im Jahr 2023 wur­den im ober­frän­ki­schen Hand­werk 1.887 neue Lehr­ver­trä­ge abge­schlos­sen und Aus­bil­dun­gen begon­nen, wie die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken mit­teil­te. Dies ent­spricht einem Zuwachs von 3,1 Pro­zent gegen­über dem Vor­jahr. Mit der Stei­ge­rung ist der Kam­mer­be­zirk in Bay­ern füh­rend. „Unse­re vie­len Initia­ti­ven und Kam­pa­gnen zei­gen Wir­kung“, sagt Mat­thi­as Graß­mann, Prä­si­dent der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken (HWK). „Jetzt gilt für uns und unse­re Betrie­be: dran­blie­ben, wei­ter­ma­chen. Denn natür­lich brau­chen wir noch mehr jun­ge Men­schen, die sich für das Hand­werk entscheiden.“

Auch die Bot­schaf­ten des Hand­werks wür­den, so die Mit­tei­lung wei­ter, stär­ker wahr­ge­nom­men wer­den. „Eine Kar­rie­re im Hand­werk ist wirt­schaft­lich inter­es­sant und für jeden Ein­zel­nen auch per­sön­lich attrak­tiv. Sie bie­tet lang­fris­tig bes­te Per­spek­ti­ven“, sagt Graß­mann. Daher wür­den Handwerker:innen heu­te wie­der die gesell­schaft­li­che Aner­ken­nung bekom­men, die sie und das Hand­werk verdienen.

„Wir sind über die­se guten Zah­len sehr froh“, sagt auch der Haupt­ge­schäfts­füh­rer der HWK, Rein­hard Bau­er. „Wir haben unse­re Haus­auf­ga­ben gemacht und wer­den auch wei­ter­hin enga­giert blei­ben. Zur Sicher­stel­lung die­ser Ent­wick­lung muss aber auch die Poli­tik beitragen.“

Zwar sei­en die Mit­tel für die Beruf­li­che Bil­dung trotz der Spar­dis­kus­sio­nen um den Bun­des­haus­halt 2024 für das lau­fen­de Jahr bei­be­hal­ten wor­den, doch reich­ten die­se nicht aus. „Die beruf­li­che Bil­dung muss drin­gend bes­ser­ge­stellt und damit bes­ser finan­ziert werden.“

Lob­by­ar­beit bleibt hoch

Ent­spre­chend will die HWK ihr poli­ti­sches Enga­ge­ment, also Lob­by­ar­beit, fort­füh­ren. „Wir haben 2023 sehr vie­le, sehr inten­si­ve Kon­tak­te gehabt: Mit der Bun­des­mi­nis­te­rin für Bil­dung und For­schung, mit unse­ren Abge­ord­ne­ten in Bund und Land, wir waren viel­fach in Ber­lin und Mün­chen“, sagt Bau­er. „Dar­auf wer­den wir in die­sem Jahr auf­bau­en und ver­su­chen, noch mehr für das ober­frän­ki­sche Hand­werk zu erreichen.“

Vor allem auch im Hin­blick auf den wei­ter stei­gen­den Fach­kräf­te- und Qua­li­fi­zie­rungs­be­darf inves­tie­re die Hand­werks­kam­mer in ihre Bil­dungs­stät­ten. „Hier brau­chen wir die Rücken­de­ckung der Poli­tik und lang­fris­ti­ge Pla­nungs­si­cher­heit für unse­re Finan­zie­run­gen“, for­dert Mat­thi­as Graß­mann. „Die Akteu­re in Ber­lin müs­sen sich zusam­men­rei­ßen und die Her­aus­for­de­run­gen gemein­sam ange­hen. Mit Blick auf unse­re Wirt­schaft muss dazu ein über­par­tei­li­cher Kon­sens mög­lich sein.“

„Bas­ket­ball meets Handwerk“

„Tag des Hand­werks an baye­ri­schen Schu­len“ in der Bro­se Arena

600 Schüler:innen haben in der Bro­se Are­na unter dem Mot­to „It´s a MATCH – Bas­ket­ball meets Hand­werk“ an einem ver­pflich­ten­den „Tag des Hand­werks an baye­ri­schen Schu­len“ teil­ge­nom­men. Das Ziel des Tages ist es den­noch, Jugend­li­chen hand­werk­li­che Tätig­kei­ten näher zu bringen.

Bevor am Abend das Liga­spiel der Bam­berg Bas­kets gegen Ratio­ph­arm Ulm statt­fand, öff­ne­te der Ver­ein bereits am Nach­mit­tag des zurück­lie­gen­den Frei­tags (19. Janu­ar) die Bro­se Are­na. Dort fand anläss­lich des „Tages des Hand­werks an baye­ri­schen Schu­len“ die zusam­men mit der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken (HWK) orga­ni­sier­te Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung „It‘s a MATCH: Bas­ket­ball meets Hand­werk“ statt. Das Spiel der Bas­kets ging zwar ver­lo­ren – die Ver­an­stal­tung sei für die mehr als 600 Jugend­li­chen und die Hand­werks­be­trie­be, die teil­nah­men, ein Gewinn gewe­sen, wie die HWK mitteilte.

„Mit unse­rer Akti­on haben wir einen beein­dru­cken­den „Tag des Hand­werks an baye­ri­schen Schu­len“ hin­ge­legt“, sag­te Mat­thi­as Graß­mann, Prä­si­dent der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken nach der Ver­an­stal­tung. „Dass so vie­le Schü­le­rin­nen und Schü­ler zu Besuch kamen und in direk­ten Kon­takt mit Betrie­ben und dem Hand­werk gekom­men sind, ist ein gro­ßer Erfolg.“

Die Teil­nah­me an einer sol­chen Ver­an­stal­tung war aller­dings ver­pflich­tend da im ver­gan­ge­nen Schul­jahr für Schüler:innen aller all­ge­mein­bil­den­den Schu­len Bay­erns ein ver­pflich­ten­der „Tag des Hand­werks“ ein­ge­führt wur­de. Das Ziel ist es den­noch, den Jugend­li­chen hand­werk­li­che Tätig­kei­ten näher zu brin­gen und die Berufs­fel­der des Hand­werks pra­xis­nah neben dem regu­lä­ren Unter­richt vorzustellen.

Ab 15 Uhr konn­ten sich die Schüler:innen aus Bam­berg und dem west­li­chen Ober­fran­ken ent­spre­chend in ver­schie­de­nen Hand­werks­be­ru­fe aus­pro­bie­ren und sich von anwe­sen­den Handwerker:innen infor­mie­ren las­sen. Elf Betrie­be, die Nach­wuchs­ab­tei­lung der HWK und die Fach­hoch­schu­le des Mit­tel­stands prä­sen­tier­ten dabei ins­ge­samt 13 Aus­bil­dungs­be­ru­fe und klär­ten über Kar­rie­re­per­spek­ti­ven im Hand­werk auf.

Julia Chi­li­an und Pas­cal Büschel

Deut­sche Meis­ter­schaft im Hand­werk: Zwei Titel gehen nach Oberfranken

Julia Chi­li­an und Pas­cal Büschel, bei­de aus Ober­fran­ken, haben bei der Deut­schen Meis­ter­schaft im Hand­werk gewon­nen. In Ber­lin wur­den sie nun ausgezeichnet.

Die Medi­en­tech­no­lo­gin Julia Chi­li­an und der Elek­tro­ni­ker der Fach­rich­tung Ener­gie- und Gebäu­de­tech­nik, Pas­cal Büschel, bei­de aus Coburg, sind die bes­ten Nach­wuchs­ge­sel­lin und der bes­te Nach­wuchs­ge­sel­le ihres Faches in Deutsch­land, wie die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken mit­teil­te. Die bei­den setz­ten sich bei der „Deut­schen Meis­ter­schaft im Hand­werk – Ger­man Craft Skills 2023“ in ihren Gewer­ken durch. Nun wur­den sie im Ber­li­ner Con­gress Cen­ter als Deut­sche Meis­te­rin und Deut­scher Meis­ter aus­ge­zeich­net. Die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken wird die bei­den Bun­des­bes­ten, wei­te­re Lan­des­sie­ger und die bes­ten Gesel­lin­nen und Gesel­len auf Kam­mer­ebe­ne zusätz­lich bei ihrer Abschluss­fei­er des Wett­be­werbs am 26. Janu­ar 2024 in Bam­berg ehren.

Julia Chi­li­an wohnt in Groß­hei­rath und hat ihre Aus­bil­dung bei der Schrei­ner Coburg absol­viert. Pas­cal Büschel aus Mee­der lern­te sei­nen Beruf bei Kirch­ner Elek­tro­tech­nik, eben­falls in Coburg. Neben den bei­den Bun­des­bes­ten erhielt ein wei­te­rer Hand­wer­ker aus Ober­fran­ken einen Preis bei der Deut­schen Meis­ter­schaft im Hand­werk. Jan Weiß aus Stamm­bach erreich­te beim Bun­des­ent­scheid den drit­ten Platz. Sei­ne Aus­bil­dung zum Anla­gen­me­cha­ni­ker für Sanitär‑, Hei­zungs- und Kli­ma­tech­nik absol­vier­te er bei Otto Mün­zer Sohn in Schauenstein.

Die Deut­sche Meis­ter­schaft im Hand­werk ist laut HWK in Deutsch­land und Euro­pa ein­zig­ar­tig. In mehr als 130 Gewer­ken mes­sen sich in bis zu vier auf­ein­an­der auf­bau­en­den Ebe­nen die bes­ten Absol­ven­tin­nen und Absol­ven­ten einer beruf­li­chen Aus­bil­dung. Das heißt: Mehr als 3.000 Jugend­li­che star­ten jedes Jahr deutsch­land­weit in den Wett­be­werb um den Bun­des­ti­tel in ihrem Gewerk.

Der Wett­be­werb steht unter der Schirm­herr­schaft von Bun­des­prä­si­den­ten Frank-Wal­ter Stein­mei­er. Aus­rich­ter sind der Zen­tral­ver­band des Deut­schen Hand­werks und die Stif­tung für Begab­ten­för­de­rung im Hand­werk. Dabei wer­den sie vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Wirt­schaft und Kli­ma­schutz unterstützt.

Hand­werks­kam­mer für Oberfranken

Neu­bau Bil­dungs­zen­trum Bam­berg: Preis­trä­ger des Archi­tek­ten­wett­be­werbs ste­hen fest

Die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken möch­te im Bam­ber­ger Osten ein neu­es Bil­dungs­zen­trum bau­en und lob­te dafür einen Archi­tek­ten­wett­be­werb aus. Nun gab die HWK den Sie­ger­ent­wurf für das Gebäu­de bekannt.

Im Bam­ber­ger Osten, auf einem etwa 30.000 Qua­drat­me­ter gro­ßen Grund­stück an der Forch­hei­mer Stra­ße, soll das Bil­dungs­zen­trum Bam­berg der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken ent­ste­hen. 7.500 Qua­drat­me­ter davon sol­len Nutz­flä­che für unter ande­rem Werk­stät­ten, Semi­nar­räu­me, eine Men­sa und einen Ver­wal­tungs­trakt sein.

Um das Bau­vor­ha­ben, das 2026 begin­nen und Ende 2028 fer­tig sein soll, umzu­set­zen, lob­te die HWK im Juli einen Archi­tek­tur­wett­be­werb zur Gestal­tung des Gebäu­des aus. Nun hat die Hand­werks­kam­mer in einer Mit­tei­lung den Sie­ger­ent­wurf bekannt­ge­ge­ben. Gewon­nen haben die bei­den Münch­ner Archi­tek­tur­bü­ros Schwin­de Archi­tek­ten Part­ner­schaft und mk.landschaft.

„Wir haben uns einen star­ken Ent­wurf gewünscht, der ein stol­zes und gut sicht­ba­res State­ment unse­rer Bran­che ist und das Bild des moder­nen und inno­va­ti­ven Hand­werks in Ober­fran­ken wider­spie­gelt“, sag­te HWK-Prä­si­dent Mat­thi­as Graß­mann. „Ich fin­de, die­sen haben wir bekom­men.“ Der Ent­wurf der Bie­ter­ge­mein­schaft aus Mün­chen wur­de vom Preis­ge­richt des Wett­be­werbs aus 20 Wett­be­werbs­teil­nah­men ein­stim­mig ausgewählt.

Kri­te­ri­en der Entscheidung

„Die gelun­ge­ne Posi­tio­nie­rung der kamm­ar­ti­gen Gebäu­de­struk­tur und des fünf­ge­schos­si­gen Kubus, die aus­ge­wo­ge­ne Ensem­ble-Erschei­nung, eine funk­tio­na­le Werk­statt­an­ord­nung, eine gelun­ge­ne Ver­bin­dung zwi­schen inne­ren und äuße­ren Lern­be­rei­chen und eine gute Ver­zah­nung mit der umge­ben­den Land­schaft“ sei­en die Kri­te­ri­en gewe­sen, so die HWK wei­ter, die letzt­end­lich das Votum der Jury bestimm­ten hatten.

Für den Vor­sit­zen­den des Preis­ge­richts, Albrecht Ran­de­cker, sei­nes Zei­chens Archi­tekt aus Stutt­gart, sei vor allem die „sehr über­zeu­gen­de Set­zung im Stadt­raum und die hohe Strahl­kraft aus­schlag­ge­bend“ gewe­sen. „Das Gebäu­de­en­sem­ble bil­det zur Forch­hei­mer Stra­ße eine kla­re Adres­se aus, wäh­rend die kamm­ar­ti­ge Struk­tur des Bil­dungs­zen­trums eine natür­li­che Ver­zah­nung mit der Land­schaft zulässt. Der zen­tra­le, wür­fel­ar­ti­ge Hoch­punkt mar­kiert den Haupt­zu­gang des Gebäu­des. Die hier rich­tig ver­or­te­te Men­sa kann als gewünsch­te kom­mu­ni­ka­ti­ve Anlauf­stel­le die­nen und sich im Zusam­men­spiel mit der Außen­ter­ras­se als ein­la­den­der Will­kom­mens­ort ent­wi­ckeln. Ent­lang der neu­en Quer­ver­bin­dung Rich­tung Grün­ach­se am Main-Donau-Kanal ent­steht ein äußerst attrak­ti­ves Vor­feld mit Ori­en­tie­rung zum öffent­li­chen Raum.“

Bay­erns Umwelt­mi­nis­ter Thors­ten Glau­ber, der als Archi­tekt eben­falls der Jury ange­hört, lob­te außer­dem die Ver­wen­dung von nach­wach­sen­den Roh­stof­fen und das Begrü­nungs­kon­zept. „Wir sind über­zeugt, dass der Sie­ger­ent­wurf auch im Hin­blick auf Ener­gie­ef­fi­zi­enz Maß­stä­be set­zen wird.“

Archi­tekt Peter Schwin­de freu­te sich indes über den 1. Platz. „Für uns stand zum einen im Vor­der­grund, mit dem Bil­dungs­zen­trum einen Anker­punkt zu set­zen für künf­ti­ge Quar­tiers­ent­wick­lung im Wes­ten. Daher bil­den linea­re Bau­kör­per mit der zen­tra­len Über­hö­hung durch den fünf­ge­schos­si­gen Cube ein­deu­ti­ge Platz- und Ein­gangs­be­rei­che, die eine star­ke Außen­wir­kung und Iden­ti­tät ent­wi­ckeln. Zum ande­ren soll das Bil­dungs­zen­trum nicht nur moder­ne Werk­stät­ten bie­ten, son­dern auch kom­mu­ni­ka­ti­ve, inter­ak­ti­ve Zonen schaffen.“

Die Frei­be­rei­che, die gemein­sam mit dem Land­schafts­ar­chi­tek­tur­bü­ro mk.landschaft ent­wi­ckelt wur­den, sei­en zudem nicht nur funk­tio­nal. „Es wer­den glei­cher­ma­ßen attrak­ti­ve Zonen mit Lern- und Erho­lungs­zo­nen ange­bo­ten, vor­han­de­ne Bio­to­pe inte­griert. Ein High­light kann die Dach­ter­ras­se wer­den, die der elek­tro­tech­ni­schen Aus­bil­dung zur Ver­fü­gung steht, aber auch als Außen­be­reich eines Bespre­chungs­raums die­nen kann.“

1 2 3