Die Handwerkskammer für Oberfranken und das Aufseesianum Bamberg kooperieren bei der Unterbringung von Auszubildenden im Handwerk, die im Bildungszentrum Bamberg der HWK
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Unterbringung von Auszubildenden
Aufseesianum und Handwerkskammer kooperieren
Die Handwerkskammer für Oberfranken und das Aufseesianum Bamberg kooperieren bei der Unterbringung von Auszubildenden im Handwerk, die im Bildungszentrum Bamberg der HWK einen Kurs der Überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung (ÜLU) besuchen und nicht täglich nach Hause fahren können. Dies teilt die Handwerkskammer für Oberfranken mit. Damit gehen zwei Partner eine Zusammenarbeit ein, die gemeinsame Werte und Traditionen verbindet.
Die Handwerkskammer für Oberfranken und das Aufseesianum Bamberg haben eine Kooperationsvereinbarung geschlossen: Auszubildende, die im Bildungszentrum Bamberg der HWK eine Maßnahme der Überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung belegen und eine Übernachtungsmöglichkeit benötigen, werden jetzt in dem Internat am Michelsberg untergebracht. „Wir sind sehr froh, dass wir mit dem Aufseesianum Bamberg einen hoch angesehenen Partner gefunden haben, mit dem wir sicherstellen können, dass unsere Auszubildenden für notwendige Übernachtungen auf eine geeignete, pädagogisch betreute Unterkunft zurückgreifen können“, sagt Matthias Graßmann, Präsident der HWK für Oberfranken. Zumal die Partner gut harmonieren würden. „Die Traditionen und Werte des Handwerks und des Internats passen hervorragend zusammen.“
Das Aufseesianum Bamberg in Trägerschaft der Freiherr von Aufsees’sche Seminarstiftung beherbergt seit 1738 Schülerinnen und Schüler aller Schularten – und jetzt auch Auszubildende des Handwerks. Diesen stehen nicht nur wertige Einzel- oder Doppelzimmer für die Übernachtung zur Verfügung. Sie erhalten zudem einen umfassenden Verpflegungsservice, können die Aufenthalts- und Sporträume wie den Fitnessraum nutzen und sämtliche Freizeitangebote des Internats in Anspruch nehmen. Wichtiger noch ist der Handwerkskammer aber die pädagogische Betreuung, die im Aufseesianum gewährleistet ist. „Die Auszubildenden im Handwerk sind mitunter sehr jung. Dafür ist es für uns und natürlich auch für die Eltern wichtig, dass sie während der ÜLU, sollte eine Übernachtung notwendig sein, in einem betreuten Umfeld wohnen können“, erklärt Rainer Beck, Geschäftsführer bei der Handwerkskammer.
„Wir wollen, dass sich die jungen Handwerkerinnen und Handwerker auf ihre Ausbildung konzentrieren können, und sich gleichzeitig bei uns wohlfühlen“
Hintergrund ist: In den ÜLU-Kursen im Bildungszentrum erwerben Auszubildende einzelbetriebsübergreifende fachliche Qualifikationen. Rainer Beck: „Viele Handwerksbetriebe haben sich spezialisiert und können deshalb nicht alle Ausbildungsinhalte in der vollen Breite und Tiefe unterweisen. Hier setzt die ÜLU im Handwerk als ein unverzichtbarer Bestandteil der betrieblichen Ausbildung an. In ein- oder auch mehrwöchigen Kursen werden die Auszubildenden – ergänzend zur Ausbildung im Betrieb – in den Bildungszentren der Handwerkskammer in den neuesten Technologien und Techniken unterwiesen, damit eine ganzheitliche Ausbildung gewährleistet wird.“
Die ÜLU-Kurse umfassen je nach Beruf bis zu mehreren Wochen während der Ausbildung, zudem wird nicht jeder Beruf an jedem Standort gelehrt. Daher haben Auszubildende mitunter eine weitere Anfahrt zu dem jeweiligen Bildungszentrum und müssen daher vor Ort zu übernachten.
Inzwischen haben die ersten Übernachtungen von Auszubildenden stattgefunden und durch deren Feedback wurden im Aufseesianum letzte Details für die HWK-Gäste optimiert. „Wir haben beispielsweise die Frühstückszeit für die Auszubildenden nach vorne gezogen, damit diese im Anschluss den Bus zum Bildungszentrum erreichen können – und pünktlich in ihrem ÜLU-Kurs sind“, bestätigt Ulrike Linz, Stiftungsdirektorin des Aufseesianum. „Und diesen gleichzeitig eine besser Verbindung herausgesucht. Wir wollen schließlich, dass sich die jungen Handwerkerinnen und Handwerker auf ihre Ausbildung konzentrieren können, und sich gleichzeitig bei uns wohlfühlen.“
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Deutlichere Erhöhung des Handwerkskammerbeitrags
Vollversammlung mit Zeichen für die Zukunftsstrategie
Die Vollversammlung der Handwerkskammer für Oberfranken hat grundlegende Weichen für die Zukunft gestellt. Neben der Feststellung des 50,21 Millionen Euro umfassenden Haushaltsplans 2025 hat sie sich mit der Verabschiedung des aktualisierten Politischen Positionspapiers der HWK einen Rahmen für die politische Arbeit im kommenden Jahr gegeben und eine ab 2025 greifende Erhöhung des Handwerkkammerbeitrags beschlossen.
Die Erhöhung sei gemäß Darstellung der HWK notwendig, um die Eigenmittel für die vor der HWK liegenden Investitionen in ihre Bildungszentren nachweisen zu können.
Handwerkskammerpräsident Matthias Graßmann ging in seinem Bericht auf die instabile politische Lage ein. Er forderte die Vollversammlung als Vertretung des oberfränkischen Handwerks auf, kühlen Kopf und Ruhe zu bewahren und die Versprechen, für die das Handwerk steht, gerade jetzt einzulösen. „Wir sind die stabilste Kraft der Wirtschaft, wir sind die Branche, die schwierige Zeiten am besten meistern kann. Wer also, wenn nicht wir, soll Stabilität vermitteln?“ Das Handwerk stehe für Kontinuität und die Fähigkeit, Herausforderungen anzugehen und zu meistern. „Diese Botschaft müssen wir jetzt aussenden. Die Menschen dieses Landes brauchen diese Sicherheit. Und für uns ist es wichtig, dass das Handwerk positiv und als stark wahrgenommen wird“, so Graßmann.
Gleichwohl werde die intensive politische Arbeit fortgesetzt und die politischen Botschaften dabei noch deutlicher formuliert. Als Grundlage dafür dient das Politische Positionspapier, das die Voll-versammlung in aktualisierter Form verabschiedet hat. Graßmann versprach dabei: „Wir werden im Wahlkampf als deutliche Stimme wahrnehmbar sein – parteipolitisch neutral, auf die Sachthemen fokussiert.“
Ein Schwerpunkt der politischen Arbeit der vergangenen Monate war die Finanzierung der Beruflichen Bildung und vor allem der Investitionen in die Überbetrieblichen Bildungsstätten (ÜBS) durch Bund und Land. Denn: Bisher übernimmt der Staat lediglich bis zu 75 Prozent der Kosten. Dies führt dazu, dass die Handwerkskammer für die Modernisierung ihrer Bildungszentren in Bamberg (Neubau), Bayreuth und Coburg nach aktuellen Schätzungen rund 40 Millionen Euro an Eigenmitteln aufbringen werden muss. „Dieser Betrag kann nicht aus den von uns erwirtschafteten Überschüssen und der Rücklage finanziert werden“, erklärte der HWK-Präsident. Daher hat der Vorstand der Vollversammlung die Erhöhung der Handwerkskammerbeiträge vorgeschlagen. Einer Empfehlung, der das Gremium mit einer Änderung folgte: Eine deutliche Mehrheit setzte durch (gegen sechs Stimmen), dass der Grundbetrag nun auf 210 anstatt wie ursprünglich vorgesehen 195 Euro erhöht wird. Hintergrund: Die Handwerkskammer hat zuletzt 2010 die Beiträge erhöht. Setzt man hier nur die Preissteigerungen der vergangenen 15 Jahre an, müsste der Grundbeitrag fast auf 250 Euro erhöht werden. Festgelegt wurde im Zuge der Erhöhung der Beiträge auch, dass die Einnahmen aus den erhöhten Beitragszahlungen ausschließlich für die Investitionen in die Bildungszentren genutzt werden. Entsprechend nahm die Vollversammlung den Beschlussvorschlag an, dass ab 2025 bei einem Beitragsvolumen von mehr als 14 Millionen Euro jedes Jahr mindestens 2,2 Millionen Euro (erwartete Mehreinnahme durch die Erhöhung) in die eigens für die Baumaßnahmen geschaffene, zweckgebundene Rücklage für Grundstücks‑, Bau- und Ausstattungsmaßnahmen übertragen werden.
Deutlich höherer Haushaltsansatz
Der veränderte Handwerkskammerbeitrag fließt bereits in den Haushaltsplan 2025 ein, den die Vollversammlung einstimmig beschloss. Insgesamt umfasst die Planung ein Volumen von 50,21 Millionen Euro, wobei der Verwaltungshaushalt 39,92 Millionen Euro einnimmt. Mehr als die Hälfte der Ausgaben im Verwaltungshaushalt werden für die Bildungszentren aufgebracht (51 Prozent), weitere neun Prozent für die Berufsbildung. Diesen Ausgaben stehen Einnahmen gegenüber, die zu 42 Prozent durch die Kammer selbst erwirtschaftet werden. Dabei schlägt sich die noch immer sehr hohe Nachfrage nach den Meisterschulen der Handwerkskammer nieder, die zum Teil bis zu drei Jahre im Voraus ausgebucht sind.
Der Vermögenshaushalt wird 2025 mit 10,29 Millionen Euro angesetzt. Wichtigste Posten darin sind die Ausgaben für Baukosten (3,45 Millionen Euro, darunter zwei Millionen Euro für den Neubau des BZ Bambergs) und für sogenannte ergänzende Ausstattungen (2,72 Millionen Euro, vor allem Digitalisierung der Werkstätten).
Zuversicht durch Zukunftsfähigkeit
In den Zahlen für den Haushaltsplan 2025 steckt viel Zuversicht und Zukunftsfähigkeit. „Wir setzen darauf, dass sich das Handwerk insgesamt weiter stabil entwickelt“, sagt Hauptgeschäftsführer Reinhard Bauer. Ebenso darauf, dass die Politik künftig zumindest im bisherigen Umfang fördert. „Auch wenn in der aktuellen politischen Lage nicht absehbar ist, welche Entscheidungen getroffen werden, sind wir zuversichtlich. Schließlich haben uns die Mandatsträger aller Parteien ihre Unterstützung signalisiert.“
Zuversicht – das ist auch die Haltung, die die bundesweite Imagekampagne des Handwerks mit der neuen Staffel 2024 bis 2029 transportieren wird. Eine Haltung, die das Handwerk absolut glaubwürdig vertreten kann. Denn Zuversicht, so die Ableitung der Agentur, sei mehr als naiver Optimismus, sondern immer eine begründete Perspektive. „Die Zuversicht speist sich aus den Attributen des Handwerks: Es ist unverzichtbar, meistert jede Herausforderung, ist innovativ und vielfältig.“ Daher wird die Kampagne ab 2025 unter dem Motto „Wir können alles, was kommt“ überzeugt, unerschrocken und mit einem klaren Blick und Drang nach vorne auftreten.
Tochterunternehmen erzielen Gewinne
Dass das Handwerk sich diese Haltung und Zuversicht leisten kann, bestätigten beide Grußwortredner der Vollversammlung. Der Landrat des Landkreises Forchheim Dr. Hermann Ulm, betonte die starke Rolle des Handwerks in der Region Forchheim, Forchheims Oberbürgermeister Dr. Uwe Kirschstein die intensive Partnerschaft der Kommune mit dem Handwerk und der Handwerksorganisation vor Ort.
Neben einem kurzen Abriss über die Tätigkeiten der HWK in den vergangenen fünf Monaten durch Hauptgeschäftsführer Reinhard Bauer, standen die Sachstandberichte zu den Tochterunternehmen GTO (Gewerbe-Treuhand Oberfranken Steuerberatungsgesellschaft mbH) und IFGO GmbH auf der Tagesordnung. Beide Unternehmen arbeiten erfolgreich und führen Gewinn an die Handwerkskammer ab. Bei der GTO nutzt die Rosenschon und Partner GmbH Steuerberatungsgesellschaft (ROP), die die Hälfte der Anteile hält, das bei der Restrukturierung bis 31. Dezember 2024 eingeräumte Ankaufsrecht.
Handwerkskammer für Oberfranken
Berufsmesse des Handwerks in der Ohmstraße
Am Samstag veranstaltet die Handwerkskammer für Oberfranken eine Berufsmesse des Handwerks für Eltern und Jugendliche. Einen Tag lang kann man sich über die Möglichkeiten und Perspektiven des Handwerks informieren und mit Fachleuten ins Gespräch kommen.
Etwa 30 Handwerksbetriebe aus Bamberg und Forchheim stehen morgen (19. Oktober) bereit. Bei der Berufsmesse des Handwerks informieren und beraten sie Jugendliche und ihre Eltern, welche Chancen auf eine Ausbildung und eine Karriere im Handwerk gegeben sind. Die Messe beginnt um 9 Uhr im Staatlichen Beruflichen Schulzentrum Bamberg an der Ohmstraße.
„Die Erfahrung hat gezeigt, dass die gemeinsame Information sowohl für die Familien als auch für die Betriebe einen wichtigen Mehrwert bietet“, zitiert eine Mitteilung der Organisation Bernd Sauer, Geschäftsführer der Handwerkskammer für Oberfranken. „Alle Fragen werden in einem persönlichen Gespräch geklärt, man kann sich gegenseitig beschnuppern und zum Beispiel direkt vor Ort Praktika ausmachen.“
Um die Berufe möglichst praxisnah erleben zu können, bieten die ausstellenden Handwerksunternehmen in der Regel kleine Praxisarbeiten an, an denen sich die Jugendlichen ausprobieren und eine erste grobe Vorstellung entwickeln können, was sich hinter einer Berufsbezeichnung tatsächlich versteckt. „Dabei wird manche längst überholte Vorstellung geradegerückt“, erklärt der HWK-Geschäftsführer. „Denn viele unserer Besucherinnen und Besucher kommen mit dem Wissen aus der eigenen Jugend beziehungsweise Zeit der eigenen Berufswahl. Das Handwerk hat sich aber enorm entwickelt und verbindet klassischerweise traditionelle Arbeitstechniken mit modernen Maschinen und Prozessen.“ Daher sei es entscheidend, sich einen eigenen, neuen und vor allem vorurteilsfreien Einblick zu verschaffen.
Neben Handwerksbetrieben und Innungen sind bei der Berufsmesse auch die Agentur für Arbeit, verschiedene Schulen und das Team Nachwuchswerbung der HWK vor Ort. So werden auch allgemeine Fragen rund um eine Ausbildung im Handwerk, zur Berufsschule, zu Karrieremöglichkeiten und zu wohnortnahen Ausbildungsstellen beantwortet.
Konjunkturerhebung
Geschäftsklimaindex im oberfränkischen Handwerk sinkt erneut
Der Geschäftsklimaindex im oberfränkischen Handwerk ist zum zweiten Mal in Folge gesunken. Als Arbeitgeber bleibt die Branche aber gefragt.
Im zweiten Quartal des Jahres hat sich das oberfränkische Handwerk kaum vom trüben Umfeld beeindrucken lassen, so die Handwerkskammer für Oberfranken in einer Mitteilung. Nun hätten Handwerkerinnen und Handwerker ihren Optimismus jedoch etwas eingebüßt. Das würden die Zahlen einer Konjunkturerhebung für das dritte Quartal 2024 zeigen, die die Handwerkskammer gemacht hat. „Leider hat sich die politische Landschaft nicht so entwickelt, wie wir uns das erhofft haben“, sagt Matthias Graßmann, Präsident der Handwerkskammer. „Statt notwendige Reformen und Anstöße auf die Straße zu bringen, streitet die Politik weiter. Die Auswirkungen spürt die Wirtschaft – und damit auch wir.“
Entsprechend sei der Geschäftsklimaindex zum zweiten Mal in Folge gesunken. Aktuell liegt er nur bei 88 Punkten – ein Minus von drei Punkten im Vergleich zu den Sommermonaten 2024. „Auffällig ist, dass die Erwartungen, also der Blick in die Zukunft, trüber werden“, sagt Graßmann. „Das oberfränkische Handwerk glaubt nicht mehr daran, dass es eine schnelle Erholung geben wird.“
So bewerten 80 Prozent der befragten Betriebe die aktuelle Geschäftslage als gut oder befriedigend (44,5 Prozent) – ein Minus von vier Punkten gegenüber dem zweiten Quartal 2024. Allerdings glauben nur noch zehn Prozent daran, dass sie auch in den kommenden Monaten gute Geschäfte machen werden. Mehr als ein Fünftel geht davon aus, dass die Lage noch schlechter werden wird (22 Prozent).
Dennoch bleiben die Handwerksbetriebe laut HWK ein stabiler Arbeitgeber. „Das macht unsere Stärke aus“, sagt Reinhard Bauer, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Oberfranken. „Während Konzerne schnell von Stellenabbau reden, wissen unsere Chefinnen und Inhaber, was sie an ihren Leuten haben.“ So würden 86 Prozent der befragten Unternehmen ihre Belegschaft stabil halten oder diese ausbauen.
Leichter Zuwachs bei den Auszubildenden
„Es ist noch nicht zu spät, in die Ausbildung zu starten“
Das Handwerk in Oberfranken erlebt einen Aufschwung, was die Ausbildung angeht. Die Handwerkskammer für Oberfranken hat 1.767 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge zum 30. August gemeldet.
Immer mehr junge Menschen erkennen die Chancen und starten ihre erfolgreiche Karriere im Handwerk, einem der vielseitigsten und zukunftssichersten Berufsfelder. Nach der Zunahme um vier Prozent im Jahr 2023 haben sich zum 1. September 2024 mit 1.767 Lehrlingen (Stand: 30. August 2024) fast zwei Prozent mehr junge Menschen für eine Ausbildung im Handwerk entschieden als im Vorjahr. „Diese Zahlen stimmen uns absolut positiv“, freut sich der HWK-Hauptgeschäftsführer Reinhard Bauer. Dies gelte auch vor dem Hintergrund, dass man kontinuierlich seit Jahresbeginn 2024 die monatlichen Vergleichszahlen des Vorjahres übertroffen habe. Mal um fünf Prozent, mal um fast elf Prozent wie beispielsweise im Juni.
„Das zeigt uns, dass immer mehr Schülerinnen und Schüler die ausgezeichneten Berufs- und Karriereperspektiven im Handwerk erkennen und sich für einen der 130 Berufe in unserer Branche entscheiden.“ Eine generelle Trendwende in der gesellschaftlichen Einstellung zum Handwerk oder gar hin zu einer kompletten Besetzung aller angebotenen Ausbildungsplätze sei dies allerdings noch nicht. Bauer: „Bei der Herausforderung offener Lehrstellen gibt uns nach wie vor die demographische Entwicklung mit sinkenden Schülerzahlen den Takt vor. Wir stehen in einem harten Wettbewerb um die besten Köpfe mit allen anderen Wirtschaftszweigen wie Industrie und Handel aber auch dem Dienstleistungssektor und dem öffentlicher Dienst.“
Auch HWK-Präsident Matthias Graßmann stimmt die Entwicklung am Ausbildungsmarkt positiv: „Es ist gut, dass dieses gesteigerte Interesse an einer handwerklichen Ausbildung quer durch alle Schularten zu beobachten ist.“ Zudem gebe es auch immer mehr Quereinsteiger, wie beispielsweise Studienabbrecher, die eine praxisorientierte Ausbildung einer eher theoretischen Qualifikation vorziehen. Deshalb sei man im Handwerk motiviert, alle bisherigen öffentlichkeitswirksamen Aktionen in Sachen Berufsorientierung, die offensichtlich gefruchtet hätten, weiter zu forcieren. „Noch nie“, so Graßmann, „waren die Einstiegs- und Karrierechancen im Handwerk so gut wie jetzt!“ Die Ausbildungsbetriebe seien offen für alle Schularten, Quereinsteiger und Personen mit Migrationshintergrund. Gemäß dem Slogan aus der Handwerkskampagne: „Es zählt nicht, wo man herkommt, sondern wo man hinwill“.
Nach wie vor hoch ist auch die Zahl an Ausbildungsbetrieben. 1.997 Betriebe aus ganz Oberfranken und aus den unterschiedlichsten Gewerken bilden aus. „Es sind diese Betriebe, die sich stark engagieren, um den enormen Fachkräftebedarf zu decken“, so Reinhard Bauer. Den größten Teil der ausbildenden Betriebe stellen mit 1.810 Handwerksunternehmen Betriebe aus der Anlage A, also aus Berufen, die der sogenannten Meisterpflicht unterliegen. „Diese Zahl zeigt ganz nebenbei, wie wichtig der Meisterbrief für die Ausbildung im Handwerk ist“, verdeutlicht HWK-Hauptgeschäftsführer Bauer.
Noch etwa 600 Angebote für eine Ausbildung
Zudem weist die Handwerkskammer darauf hin, dass es noch jede Menge offener Ausbildungsplätze im oberfränkischen Handwerk gibt. Auch wenn die Betriebe diese nicht an die Handwerkskammer nicht melden müssen, gibt die sogenannte „Lehrstellenbörse“ der HWK. Dort tragen Handwerksbetriebe auf freiwilliger Basis ihre offenen Stellen ein. Zum 30. August 2024 sind hier insgesamt 600 Angebote aus insgesamt 65 Gewerken beziehungsweise Fachrichtungen zu finden. Potenziellen Auszubildenden werden hier nach Beruf und Region die offenen Lehrstellen und Praktika angezeigt. „Jugendliche, die sich noch unsicher sind oder sich noch nicht entschieden haben, wohin der berufliche Weg gehen soll, finden dort einen detaillierten Überblick, welche Berufe sie in Oberfranken und vor allem wohnortnah erlernen können“, so Reinhard Bauer. Die Tür zu einer Lehrstelle bleibt auch nach dem offiziellen Ausbildungsstart in 2024 offen. Bis mindestens Ende Oktober ist der Einstieg in das aktuelle Ausbildungsjahr noch möglich. Darüber hinaus können Interessierte zu jeder Zeit des Jahres einen Lehrvertrag in Handwerk unterschreiben.
Berufsmessen des Handwerks
Unentschlossene sollten sich auch unbedingt die Berufsmessen des Handwerks am 19. Oktober in Bayreuth und Bamberg sowie am 26. Oktober in Coburg in den Kalender eintragen. Unter dem Motto „Ein Samstag für Deine Zukunft“ erhalten Eltern zusammen mit den Schülerinnen und Schülern dort jeweils von 9 bis 14 Uhr von 30 bis 50 Handwerksbetrieben detaillierte Informationen darüber, wie eine Ausbildung abläuft und was die einzelnen Berufe zu bieten haben. Es darf geschraubt, gesägt und gehämmert werden. Durch den direkten Kontakt bietet sich auch oft auch gleich die Chance zu einem Praktikum oder einem Ausbildungsplatz.
Qualitativ hochwertiges Lehr- und Lernkonzept
Meisterschule der Handwerkskammer ist nun anerkannte Schulungsstätte
Die Meisterschule für Land- und Baumaschinenmechatroniker im Bildungszentrum Bayreuth der Handwerkskammer für Oberfranken ist nach erfolgreichem Audit nun anerkannte Schulungsstätte. Dies teilte die Handwerkskammer mit.
Das Bildungszentrum Bayreuth der Handwerkskammer für Oberfranken wurde vom Bundesverband Landbautechnik e.V. mit ihrer Meisterschule für Land- und Baumaschinenmechatroniker als ausgezeichnete Schulungsstätte anerkannt. Damit ist sie eine von 13 Institutionen deutschlandweit, die diese Auditierung erreicht haben. Um sicherzustellen, dass die strengen Maßgaben der Auditoren erfüllt sind, wurden die Ressourcen und Prozesse der Kammer sorgfältig auf ihre Eignung geprüft. Dazu gehören die fachliche Qualifikation des Personals ebenso wie die technische Ausstattung der Lehrwerkstatt und die Bandbreite der Unterrichtsthemen. Die offizielle Urkunde sowie ein Publikationsschild überreichten der Bundesinnungsmeister für Land- und Baumaschinenmechatroniker, Norbert Stenglein sowie der Geschäftsführer Landtechnik im LandBauTechnik Bundesverband e.V., Ulrich Beckschulte.
„Ziel dieser Auditierung ist es, die Qualität der Bildung zu steigern und ein flächendeckendes Netz an Qualifizierungsstätten auf höchstem Level in Deutschland zu etablieren“, erklärte Ulrich Beckschulte die Ausrichtung des Bundesverbandes. Damit erhielten alle potenziellen Meister-Interessenten eine klare Empfehlung für die qualifizierte Bildungsstätte. Dieser Meinung schloss sich auch Bundesinnungsmeister Norbert Stenglein an, der mit seinem Betrieb in Breitenlesau beheimatet ist und seinen Meistertitel vor vielen Jahren selbst in Bayreuth abgelegt hat: „Wir können hier in Oberfranken sehr stolz auf diese Auszeichnung sein. Diese erfolgreiche Auditierung wirbt für unsere Meisterschule im Land- und Baumaschinenmechatroniker-Handwerk.“
„Wir freuen uns außerordentlich über diese Anerkennung durch den Bundesverband“, bedankte sich HWK-Geschäftsführer Rainer Beck. „Damit wird der gute Ruf, den unsere Meisterschule auch über Oberfranken hinaus hat, weiter gestärkt.“ Bereits jetzt seien bis einschließlich 2026 alle Meisterkurse in diesem Gewerk ausgebucht. Interessenten können sich auf Wartelisten für diese Jahre setzen lassen, oder ab dem Jahr 2027 wieder Kurse buchen.
Die bestandene Auditierung zeigt und sichert die hohe Qualität der Ausbildung, Die Bayreuther Meisterschule ist daneben auch in der Lage, mit den ausgeschriebenen Bildungsangeboten weiterhin schnell auf die kommenden technologischen Entwicklungen zu reagieren. „So ist es möglich, die immer komplexer werdende Technik den Fachkräften in diesem Handwerksbereich zukunftssicher zu vermitteln“, zeigt sich Beck überzeugt. Bereits 2022 wurde die gleiche Meisterschule vom LandBauTechnik Bundesverband als Hochvolt-Schulungsstätte auditiert. „Damit schaffen wir für unsere Betriebe einen echten Mehrwert und nehmen – wie schon im Kfz-Bereich – eine Vorreiterrolle ein.“
Zuwachs von 3,1 Prozent
Handwerkskammer für Oberfranken: Mehr Lehrverträge als 2022
Die Handwerkskammer Oberfranken konnte für das Jahr 2023 2.000 neu abgeschlossene Lehrverträge verzeichnen. Zur Sicherstellung dieser Entwicklung müsse aber auch die Politik beitragen. Die Kammer selbst will dafür ihre Lobbyarbeit fortführen.
Im Jahr 2023 wurden im oberfränkischen Handwerk 1.887 neue Lehrverträge abgeschlossen und Ausbildungen begonnen, wie die Handwerkskammer für Oberfranken mitteilte. Dies entspricht einem Zuwachs von 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mit der Steigerung ist der Kammerbezirk in Bayern führend. „Unsere vielen Initiativen und Kampagnen zeigen Wirkung“, sagt Matthias Graßmann, Präsident der Handwerkskammer für Oberfranken (HWK). „Jetzt gilt für uns und unsere Betriebe: dranblieben, weitermachen. Denn natürlich brauchen wir noch mehr junge Menschen, die sich für das Handwerk entscheiden.“
Auch die Botschaften des Handwerks würden, so die Mitteilung weiter, stärker wahrgenommen werden. „Eine Karriere im Handwerk ist wirtschaftlich interessant und für jeden Einzelnen auch persönlich attraktiv. Sie bietet langfristig beste Perspektiven“, sagt Graßmann. Daher würden Handwerker:innen heute wieder die gesellschaftliche Anerkennung bekommen, die sie und das Handwerk verdienen.
„Wir sind über diese guten Zahlen sehr froh“, sagt auch der Hauptgeschäftsführer der HWK, Reinhard Bauer. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und werden auch weiterhin engagiert bleiben. Zur Sicherstellung dieser Entwicklung muss aber auch die Politik beitragen.“
Zwar seien die Mittel für die Berufliche Bildung trotz der Spardiskussionen um den Bundeshaushalt 2024 für das laufende Jahr beibehalten worden, doch reichten diese nicht aus. „Die berufliche Bildung muss dringend bessergestellt und damit besser finanziert werden.“
Lobbyarbeit bleibt hoch
Entsprechend will die HWK ihr politisches Engagement, also Lobbyarbeit, fortführen. „Wir haben 2023 sehr viele, sehr intensive Kontakte gehabt: Mit der Bundesministerin für Bildung und Forschung, mit unseren Abgeordneten in Bund und Land, wir waren vielfach in Berlin und München“, sagt Bauer. „Darauf werden wir in diesem Jahr aufbauen und versuchen, noch mehr für das oberfränkische Handwerk zu erreichen.“
Vor allem auch im Hinblick auf den weiter steigenden Fachkräfte- und Qualifizierungsbedarf investiere die Handwerkskammer in ihre Bildungsstätten. „Hier brauchen wir die Rückendeckung der Politik und langfristige Planungssicherheit für unsere Finanzierungen“, fordert Matthias Graßmann. „Die Akteure in Berlin müssen sich zusammenreißen und die Herausforderungen gemeinsam angehen. Mit Blick auf unsere Wirtschaft muss dazu ein überparteilicher Konsens möglich sein.“
„Basketball meets Handwerk“
„Tag des Handwerks an bayerischen Schulen“ in der Brose Arena
600 Schüler:innen haben in der Brose Arena unter dem Motto „It´s a MATCH – Basketball meets Handwerk“ an einem verpflichtenden „Tag des Handwerks an bayerischen Schulen“ teilgenommen. Das Ziel des Tages ist es dennoch, Jugendlichen handwerkliche Tätigkeiten näher zu bringen.
Bevor am Abend das Ligaspiel der Bamberg Baskets gegen Ratiopharm Ulm stattfand, öffnete der Verein bereits am Nachmittag des zurückliegenden Freitags (19. Januar) die Brose Arena. Dort fand anlässlich des „Tages des Handwerks an bayerischen Schulen“ die zusammen mit der Handwerkskammer für Oberfranken (HWK) organisierte Informationsveranstaltung „It‘s a MATCH: Basketball meets Handwerk“ statt. Das Spiel der Baskets ging zwar verloren – die Veranstaltung sei für die mehr als 600 Jugendlichen und die Handwerksbetriebe, die teilnahmen, ein Gewinn gewesen, wie die HWK mitteilte.
„Mit unserer Aktion haben wir einen beeindruckenden „Tag des Handwerks an bayerischen Schulen“ hingelegt“, sagte Matthias Graßmann, Präsident der Handwerkskammer für Oberfranken nach der Veranstaltung. „Dass so viele Schülerinnen und Schüler zu Besuch kamen und in direkten Kontakt mit Betrieben und dem Handwerk gekommen sind, ist ein großer Erfolg.“
Die Teilnahme an einer solchen Veranstaltung war allerdings verpflichtend da im vergangenen Schuljahr für Schüler:innen aller allgemeinbildenden Schulen Bayerns ein verpflichtender „Tag des Handwerks“ eingeführt wurde. Das Ziel ist es dennoch, den Jugendlichen handwerkliche Tätigkeiten näher zu bringen und die Berufsfelder des Handwerks praxisnah neben dem regulären Unterricht vorzustellen.
Ab 15 Uhr konnten sich die Schüler:innen aus Bamberg und dem westlichen Oberfranken entsprechend in verschiedenen Handwerksberufe ausprobieren und sich von anwesenden Handwerker:innen informieren lassen. Elf Betriebe, die Nachwuchsabteilung der HWK und die Fachhochschule des Mittelstands präsentierten dabei insgesamt 13 Ausbildungsberufe und klärten über Karriereperspektiven im Handwerk auf.
Julia Chilian und Pascal Büschel
Deutsche Meisterschaft im Handwerk: Zwei Titel gehen nach Oberfranken
Julia Chilian und Pascal Büschel, beide aus Oberfranken, haben bei der Deutschen Meisterschaft im Handwerk gewonnen. In Berlin wurden sie nun ausgezeichnet.
Die Medientechnologin Julia Chilian und der Elektroniker der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik, Pascal Büschel, beide aus Coburg, sind die besten Nachwuchsgesellin und der beste Nachwuchsgeselle ihres Faches in Deutschland, wie die Handwerkskammer für Oberfranken mitteilte. Die beiden setzten sich bei der „Deutschen Meisterschaft im Handwerk – German Craft Skills 2023“ in ihren Gewerken durch. Nun wurden sie im Berliner Congress Center als Deutsche Meisterin und Deutscher Meister ausgezeichnet. Die Handwerkskammer für Oberfranken wird die beiden Bundesbesten, weitere Landessieger und die besten Gesellinnen und Gesellen auf Kammerebene zusätzlich bei ihrer Abschlussfeier des Wettbewerbs am 26. Januar 2024 in Bamberg ehren.
Julia Chilian wohnt in Großheirath und hat ihre Ausbildung bei der Schreiner Coburg absolviert. Pascal Büschel aus Meeder lernte seinen Beruf bei Kirchner Elektrotechnik, ebenfalls in Coburg. Neben den beiden Bundesbesten erhielt ein weiterer Handwerker aus Oberfranken einen Preis bei der Deutschen Meisterschaft im Handwerk. Jan Weiß aus Stammbach erreichte beim Bundesentscheid den dritten Platz. Seine Ausbildung zum Anlagenmechaniker für Sanitär‑, Heizungs- und Klimatechnik absolvierte er bei Otto Münzer Sohn in Schauenstein.
Die Deutsche Meisterschaft im Handwerk ist laut HWK in Deutschland und Europa einzigartig. In mehr als 130 Gewerken messen sich in bis zu vier aufeinander aufbauenden Ebenen die besten Absolventinnen und Absolventen einer beruflichen Ausbildung. Das heißt: Mehr als 3.000 Jugendliche starten jedes Jahr deutschlandweit in den Wettbewerb um den Bundestitel in ihrem Gewerk.
Der Wettbewerb steht unter der Schirmherrschaft von Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier. Ausrichter sind der Zentralverband des Deutschen Handwerks und die Stiftung für Begabtenförderung im Handwerk. Dabei werden sie vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz unterstützt.
Handwerkskammer für Oberfranken
Neubau Bildungszentrum Bamberg: Preisträger des Architektenwettbewerbs stehen fest
Die Handwerkskammer für Oberfranken möchte im Bamberger Osten ein neues Bildungszentrum bauen und lobte dafür einen Architektenwettbewerb aus. Nun gab die HWK den Siegerentwurf für das Gebäude bekannt.
Im Bamberger Osten, auf einem etwa 30.000 Quadratmeter großen Grundstück an der Forchheimer Straße, soll das Bildungszentrum Bamberg der Handwerkskammer für Oberfranken entstehen. 7.500 Quadratmeter davon sollen Nutzfläche für unter anderem Werkstätten, Seminarräume, eine Mensa und einen Verwaltungstrakt sein.
Um das Bauvorhaben, das 2026 beginnen und Ende 2028 fertig sein soll, umzusetzen, lobte die HWK im Juli einen Architekturwettbewerb zur Gestaltung des Gebäudes aus. Nun hat die Handwerkskammer in einer Mitteilung den Siegerentwurf bekanntgegeben. Gewonnen haben die beiden Münchner Architekturbüros Schwinde Architekten Partnerschaft und mk.landschaft.
„Wir haben uns einen starken Entwurf gewünscht, der ein stolzes und gut sichtbares Statement unserer Branche ist und das Bild des modernen und innovativen Handwerks in Oberfranken widerspiegelt“, sagte HWK-Präsident Matthias Graßmann. „Ich finde, diesen haben wir bekommen.“ Der Entwurf der Bietergemeinschaft aus München wurde vom Preisgericht des Wettbewerbs aus 20 Wettbewerbsteilnahmen einstimmig ausgewählt.
Kriterien der Entscheidung
„Die gelungene Positionierung der kammartigen Gebäudestruktur und des fünfgeschossigen Kubus, die ausgewogene Ensemble-Erscheinung, eine funktionale Werkstattanordnung, eine gelungene Verbindung zwischen inneren und äußeren Lernbereichen und eine gute Verzahnung mit der umgebenden Landschaft“ seien die Kriterien gewesen, so die HWK weiter, die letztendlich das Votum der Jury bestimmten hatten.
Für den Vorsitzenden des Preisgerichts, Albrecht Randecker, seines Zeichens Architekt aus Stuttgart, sei vor allem die „sehr überzeugende Setzung im Stadtraum und die hohe Strahlkraft ausschlaggebend“ gewesen. „Das Gebäudeensemble bildet zur Forchheimer Straße eine klare Adresse aus, während die kammartige Struktur des Bildungszentrums eine natürliche Verzahnung mit der Landschaft zulässt. Der zentrale, würfelartige Hochpunkt markiert den Hauptzugang des Gebäudes. Die hier richtig verortete Mensa kann als gewünschte kommunikative Anlaufstelle dienen und sich im Zusammenspiel mit der Außenterrasse als einladender Willkommensort entwickeln. Entlang der neuen Querverbindung Richtung Grünachse am Main-Donau-Kanal entsteht ein äußerst attraktives Vorfeld mit Orientierung zum öffentlichen Raum.“
Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber, der als Architekt ebenfalls der Jury angehört, lobte außerdem die Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen und das Begrünungskonzept. „Wir sind überzeugt, dass der Siegerentwurf auch im Hinblick auf Energieeffizienz Maßstäbe setzen wird.“
Architekt Peter Schwinde freute sich indes über den 1. Platz. „Für uns stand zum einen im Vordergrund, mit dem Bildungszentrum einen Ankerpunkt zu setzen für künftige Quartiersentwicklung im Westen. Daher bilden lineare Baukörper mit der zentralen Überhöhung durch den fünfgeschossigen Cube eindeutige Platz- und Eingangsbereiche, die eine starke Außenwirkung und Identität entwickeln. Zum anderen soll das Bildungszentrum nicht nur moderne Werkstätten bieten, sondern auch kommunikative, interaktive Zonen schaffen.“
Die Freibereiche, die gemeinsam mit dem Landschaftsarchitekturbüro mk.landschaft entwickelt wurden, seien zudem nicht nur funktional. „Es werden gleichermaßen attraktive Zonen mit Lern- und Erholungszonen angeboten, vorhandene Biotope integriert. Ein Highlight kann die Dachterrasse werden, die der elektrotechnischen Ausbildung zur Verfügung steht, aber auch als Außenbereich eines Besprechungsraums dienen kann.“