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Handwerkskammer für Oberfranken - Page 2

Hand­werks­kam­mer für Oberfranken

Neu­bau Bil­dungs­zen­trum Bam­berg: Preis­trä­ger des Archi­tek­ten­wett­be­werbs ste­hen fest

Die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken möch­te im Bam­ber­ger Osten ein neu­es Bil­dungs­zen­trum bau­en und lob­te dafür einen Archi­tek­ten­wett­be­werb aus. Nun gab die HWK den Sie­ger­ent­wurf für das Gebäu­de bekannt.

Im Bam­ber­ger Osten, auf einem etwa 30.000 Qua­drat­me­ter gro­ßen Grund­stück an der Forch­hei­mer Stra­ße, soll das Bil­dungs­zen­trum Bam­berg der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken ent­ste­hen. 7.500 Qua­drat­me­ter davon sol­len Nutz­flä­che für unter ande­rem Werk­stät­ten, Semi­nar­räu­me, eine Men­sa und einen Ver­wal­tungs­trakt sein.

Um das Bau­vor­ha­ben, das 2026 begin­nen und Ende 2028 fer­tig sein soll, umzu­set­zen, lob­te die HWK im Juli einen Archi­tek­tur­wett­be­werb zur Gestal­tung des Gebäu­des aus. Nun hat die Hand­werks­kam­mer in einer Mit­tei­lung den Sie­ger­ent­wurf bekannt­ge­ge­ben. Gewon­nen haben die bei­den Münch­ner Archi­tek­tur­bü­ros Schwin­de Archi­tek­ten Part­ner­schaft und mk.landschaft.

„Wir haben uns einen star­ken Ent­wurf gewünscht, der ein stol­zes und gut sicht­ba­res State­ment unse­rer Bran­che ist und das Bild des moder­nen und inno­va­ti­ven Hand­werks in Ober­fran­ken wider­spie­gelt“, sag­te HWK-Prä­si­dent Mat­thi­as Graß­mann. „Ich fin­de, die­sen haben wir bekom­men.“ Der Ent­wurf der Bie­ter­ge­mein­schaft aus Mün­chen wur­de vom Preis­ge­richt des Wett­be­werbs aus 20 Wett­be­werbs­teil­nah­men ein­stim­mig ausgewählt.

Kri­te­ri­en der Entscheidung

„Die gelun­ge­ne Posi­tio­nie­rung der kamm­ar­ti­gen Gebäu­de­struk­tur und des fünf­ge­schos­si­gen Kubus, die aus­ge­wo­ge­ne Ensem­ble-Erschei­nung, eine funk­tio­na­le Werk­statt­an­ord­nung, eine gelun­ge­ne Ver­bin­dung zwi­schen inne­ren und äuße­ren Lern­be­rei­chen und eine gute Ver­zah­nung mit der umge­ben­den Land­schaft“ sei­en die Kri­te­ri­en gewe­sen, so die HWK wei­ter, die letzt­end­lich das Votum der Jury bestimm­ten hatten.

Für den Vor­sit­zen­den des Preis­ge­richts, Albrecht Ran­de­cker, sei­nes Zei­chens Archi­tekt aus Stutt­gart, sei vor allem die „sehr über­zeu­gen­de Set­zung im Stadt­raum und die hohe Strahl­kraft aus­schlag­ge­bend“ gewe­sen. „Das Gebäu­de­en­sem­ble bil­det zur Forch­hei­mer Stra­ße eine kla­re Adres­se aus, wäh­rend die kamm­ar­ti­ge Struk­tur des Bil­dungs­zen­trums eine natür­li­che Ver­zah­nung mit der Land­schaft zulässt. Der zen­tra­le, wür­fel­ar­ti­ge Hoch­punkt mar­kiert den Haupt­zu­gang des Gebäu­des. Die hier rich­tig ver­or­te­te Men­sa kann als gewünsch­te kom­mu­ni­ka­ti­ve Anlauf­stel­le die­nen und sich im Zusam­men­spiel mit der Außen­ter­ras­se als ein­la­den­der Will­kom­mens­ort ent­wi­ckeln. Ent­lang der neu­en Quer­ver­bin­dung Rich­tung Grün­ach­se am Main-Donau-Kanal ent­steht ein äußerst attrak­ti­ves Vor­feld mit Ori­en­tie­rung zum öffent­li­chen Raum.“

Bay­erns Umwelt­mi­nis­ter Thors­ten Glau­ber, der als Archi­tekt eben­falls der Jury ange­hört, lob­te außer­dem die Ver­wen­dung von nach­wach­sen­den Roh­stof­fen und das Begrü­nungs­kon­zept. „Wir sind über­zeugt, dass der Sie­ger­ent­wurf auch im Hin­blick auf Ener­gie­ef­fi­zi­enz Maß­stä­be set­zen wird.“

Archi­tekt Peter Schwin­de freu­te sich indes über den 1. Platz. „Für uns stand zum einen im Vor­der­grund, mit dem Bil­dungs­zen­trum einen Anker­punkt zu set­zen für künf­ti­ge Quar­tiers­ent­wick­lung im Wes­ten. Daher bil­den linea­re Bau­kör­per mit der zen­tra­len Über­hö­hung durch den fünf­ge­schos­si­gen Cube ein­deu­ti­ge Platz- und Ein­gangs­be­rei­che, die eine star­ke Außen­wir­kung und Iden­ti­tät ent­wi­ckeln. Zum ande­ren soll das Bil­dungs­zen­trum nicht nur moder­ne Werk­stät­ten bie­ten, son­dern auch kom­mu­ni­ka­ti­ve, inter­ak­ti­ve Zonen schaffen.“

Die Frei­be­rei­che, die gemein­sam mit dem Land­schafts­ar­chi­tek­tur­bü­ro mk.landschaft ent­wi­ckelt wur­den, sei­en zudem nicht nur funk­tio­nal. „Es wer­den glei­cher­ma­ßen attrak­ti­ve Zonen mit Lern- und Erho­lungs­zo­nen ange­bo­ten, vor­han­de­ne Bio­to­pe inte­griert. Ein High­light kann die Dach­ter­ras­se wer­den, die der elek­tro­tech­ni­schen Aus­bil­dung zur Ver­fü­gung steht, aber auch als Außen­be­reich eines Bespre­chungs­raums die­nen kann.“

„Ein Sams­tag für dei­ne Zukunft“

Berufs­mes­se des Hand­werks Bamberg

Auf der Berufs­mes­se des Hand­werks in Bam­berg kön­nen sich Jugend­li­che über beruf­li­che Per­spek­ti­ven infor­mie­ren, die das Hand­werk bie­tet. Unter dem Mot­to „Ein Sams­tag für dei­ne Zukunft“ stel­len sich Mit­te Okto­ber einen Tag lang ver­schie­dens­te Bran­chen und Berufs­bil­der vor.

Mehr als 30 Betrie­be und Beru­fe, Bera­tung direkt vor Ort, per­sön­li­cher Kon­takt zu künf­ti­gen Aus­bil­dungs­meis­te­rIn­nen – das bie­tet die Berufs­mes­se des Hand­werks, wie die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken mit­teilt. Unter dem Mot­to „Ein Sams­tag für dei­ne Zukunft“ fin­det sie am 14. Okto­ber im Bil­dungs­zen­trum der HWK für Ober­fran­ken (Hertz­stra­ße 24a) statt.

Dort kön­nen sich Jugend­li­che über die Bil­dungs­we­ge und Per­spek­ti­ven, die das Hand­werk heu­te zu bie­ten hat, infor­mie­ren. Vie­le Betrie­be wer­den mit Per­so­nal vor Ort sein, außer­dem gibt es unter­schied­lichs­te Beratungsangebote.

„Macht euch ein kla­res Bild vom moder­nen Hand­werk“, sagt HWK-Geschäfts­füh­rer Bernd Sau­er in Rich­tung derer, die vor dem Ein­stieg in eine beruf­li­che Kar­rie­re ste­hen. „Das Hand­werk ist die Zukunfts­bran­che mit Weit­blick. Hand­werk macht Sinn, erfüllt und wird gebraucht. Egal ob es um Ener­gie­wen­de, Elek­tro­mo­bi­li­tät, Bau oder Ernäh­rung geht.“

Das moder­ne Hand­werk hat ent­spre­chend viel zu bie­ten, so die Hand­werks­kam­mer wei­ter, und wer­de bestimmt von einer Mischung aus High-Tech und Hand­ar­beit. „Das erle­ben die Besu­cher der Berufs­mes­se des Hand­werks“, sagt Bernd Sauer.

Wich­tig sei der Hand­werks­kam­mer, den Kreis­hand­wer­ker­schaf­ten, Innun­gen und Betrie­ben, dabei auch, Vor­ur­tei­le zu berich­ti­gen. „Vie­le ver­bin­den Hand­werk noch immer mit Schwerst­ar­beit, gerin­gem Ver­dienst und wenig Auf­stiegs­mög­lich­kei­ten. Das Gegen­teil ist aber häu­fig der Fall.“

So arbei­te das Hand­werk heu­te teil­wei­se mit Droh­nen, digi­ta­len Werk­zeu­gen, 3D-Anwen­dun­gen oder moderns­te Maschi­nen. Auch lie­gen Zukunfts­auf­ga­ben wie die Kli­ma- und Ener­gie­wen­de, E‑Mobilität, ener­gie­ef­fi­zi­en­ter Wohn­raum oder Smart-Homes vor dem Hand­werk. Außer­dem beweist laut HWK die Sta­tis­tik: Gut qua­li­fi­zier­te Hand­wer­ke­rin­nen und Hand­wer­ker sind in der Regel nicht arbeitslos.

Hand­werks­kam­mer für Oberfranken

Mehr Aus­zu­bil­den­de im ober­frän­ki­schen Handwerk

Zum 31. August hat die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken 1.730 neu abge­schlos­se­ne Aus­bil­dungs­ver­trä­ge regis­triert. Trotz­dem gäbe es immer noch weni­ger Aus­zu­bil­den­de als in der Vor-Corona-Zeit.

Zum 1. Sep­tem­ber star­ten laut Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken mehr jun­ge Men­schen eine Aus­bil­dung im Hand­werk als im Vor­jahr. So hat die HWK mit 1.730 Ver­trä­gen knapp vier Pro­zent mehr neue Aus­zu­bil­den­de als im August 2022.

„Wir haben es offen­sicht­lich geschafft, das Hand­werk wie­der bes­ser zu posi­tio­nie­ren und die Kar­rie­re­chan­cen und erst­klas­si­gen Per­spek­ti­ven sicht­ba­rer zu machen“, sagt Rein­hard Bau­er, Haupt­ge­schäfts­füh­rer der HWK „Jetzt arbei­ten wir dar­an, dass sich die­se Ent­wick­lung in den kom­men­den Jah­ren fort­setzt und zu einer ech­ten Trend­um­kehr füh­ren wird.“

Eine Zunah­me ver­zeich­net die Hand­werks­kam­mer auch bei den Aus­bil­dungs­be­trie­ben. 2051 Betrie­be aus Ober­fran­ken und aus unter­schied­lichs­ten Gewer­ken bil­den der­zeit aus (2022: 1902). Dabei zei­ge sich, dass die Betrie­be stär­ker akti­viert wer­den konn­ten und die Not­wen­dig­keit, Fach­kräf­te aus­zu­bil­den, über­all ange­kom­men sei. „Die­se Zahl zeigt, wie wich­tig der Meis­ter­brief für die Aus­bil­dung im Hand­werk ist“, sagt Bauer.

Trotz der posi­ti­ven Zah­len mahnt der HWK-Haupt­ge­schäfts­füh­rer aber auch: „Man muss klar sehen, dass wir trotz der guten Stei­ge­rung noch immer hin­ter dem Niveau von 2019 zurück­lie­gen und die Coro­na-Del­le noch nicht aus­ge­merzt ist.“

Ver­bun­den mit dem immer grö­ßer wer­den Bedarf an Fach­kräf­ten, müss­ten die Anstren­gun­gen unver­min­dert fort­ge­setzt wer­den. Zumal noch immer vie­le Lehr­stel­len unbe­setzt blie­ben. So sind in der Lehr­stel­len­bör­se der Hand­werks­kam­mer aktu­ell 445 offe­ne Aus­bil­dungs­plät­ze ein­ge­stellt. (31. August). „Hier fin­den alle Jugend­li­chen, die sich noch nicht ent­schie­den haben, einen schnel­len Über­blick, wel­che Beru­fe sie in Ober­fran­ken erler­nen kön­nen. Die Bot­schaft lau­tet: Es ist nicht zu spät! Ihr könnt auch jetzt noch eine Aus­bil­dung beginnen.“

Nach­wuchs­kam­pa­gne des baye­ri­schen Handwerks 

Influen­cer brin­gen Bay­erns Hand­werk auf die Überholspur!

Der Baye­ri­sche Hand­werks­tag (BHT) bil­det auf Insta­gram ein Influen­cer-Netz­werk aus ech­ten Hand­wer­ke­rin­nen und Hand­wer­kern, wie die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken mit­teilt. Dar­un­ter sind aus Ober­fran­ken Kachel­ofen­bau­meis­te­rin Sophia Lam­precht und Maler­meis­ter Kevin Förtsch.

Hand­werk und Influen­cer – zwei Wel­ten, die per­fekt zusam­men­pas­sen. Der Baye­ri­sche Hand­werks­tag (BHT) setzt mit sei­ner mehr­fach preis­ge­krön­ten Nach­wuchs­kam­pa­gne “Macher gesucht!” schon immer auf moder­ne Nach­wuchs­för­de­rung. Jetzt bil­det er auf Insta­gram ein Influen­cer-Netz­werk aus ech­ten Hand­wer­ke­rin­nen und Hand­wer­kern. Mit­ten drin sind Kachel­ofen­bau­meis­te­rin Sophia Lam­precht und Maler­meis­ter Kevin Förtsch aus Oberfranken.

Bei­de freu­en sich auf die Akti­on. „Wir sind von der Idee total begeis­tert, das Hand­werk auf Insta­gram gemein­sam dar­zu­stel­len, und sind mega­hap­py, als Bot­schaf­te­rin und Bot­schaf­ter in dem Netz­werk dabei zu sein“, wer­den sie in der Mit­tei­lung der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken zitiert. Das neue Influen­cer-Netz­werk des baye­ri­schen Hand­werks star­te im August mit ins­ge­samt zehn Bot­schaf­te­rin­nen und Bot­schaf­tern und sol­le dann Stück für Stück wach­sen und dich­ter werden.

Die Idee hin­ter dem Netz­werk ist ein­fach, aber wir­kungs­voll: Influen­cer aus ver­schie­de­nen hand­werk­li­chen Beru­fen geben auf dem gemein­sa­men Insta­gram-Account von „Macher gesucht“ und auf ihren eige­nen Kanä­len einen authen­ti­schen Ein­blick in ihren Beruf und Arbeits­all­tag. Dabei ste­hen die per­sön­li­chen Geschich­ten und Lei­den­schaf­ten der Influen­cer im Mit­tel­punkt, um den jun­gen Men­schen völ­lig unge­fil­tert zu ver­mit­teln, wie erfül­lend und berei­chernd eine Kar­rie­re im Hand­werk sein kann. Ziel sei, dass sich immer mehr Influen­cer – in die­sem Fall nur ech­te Hand­wer­ke­rin­nen und Hand­wer­ker – fin­den, die sich über „Macher gesucht“ ver­net­zen und gemein­sam für eine posi­ti­ve Aus­strah­lung und ein coo­les Image für das Hand­werk sorgen.

Der rich­ti­ge Kommunikationskanal

Gera­de in der heu­ti­gen Zeit ist es eine Her­aus­for­de­rung, jun­ge Men­schen gezielt zu errei­chen. Mit dem Influen­cer-Netz­werk von “Macher gesucht!” möch­te der BHT daher eine Brü­cke zwi­schen den jun­gen Ziel­grup­pen, deren Inter­es­sen und dem Hand­werk schla­gen. „Unse­re Bot­schaf­te­rin­nen und Bot­schaf­ter sind abso­lut begeis­ter­te Hand­wer­ke­rin­nen und Hand­wer­ker und zei­gen ihre Beru­fe vol­ler Stolz genau so, wie sie sie erle­ben“, sagt Sarah Becker von der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken, die das Pro­jekt für den BHT betreut. „Wir sind sicher: eine bes­se­re Anspra­che kann es nicht geben.“

Das Netz­werk star­tet mit elf Hand­wer­ke­rin­nen und Hand­wer­kern aus Bayern:

▪ Sophia Lam­precht aus Ober­fran­ken (@soffla.angefeuert)

▪ Kevin Förtsch aus Ober­fran­ken (@perfectpaintingmalermeister)

▪ Mara Pischl, Schrei­ne­rin aus Mit­tel­fran­ken (@meetmybuildingsite)

▪ Jen­ni Kon­sek, Speng­ler­meis­te­rin aus Ober­bay­ern (@jenni_vom_dach)

▪ Maren Kog­ge, Maler­meis­te­rin & Miss Hand­werk 2023 aus Ober­bay­ern (@malermeisterin.maren)

▪ Juli­an Dittrich, Elek­tro­tech­ni­ker aus Mit­tel­fran­ken (@elektromeister_julian)

▪ San­dra Gall­ner, Elek­tri­ke­rin aus Ober­bay­ern (@electricsandy)

▪ Vanes­sa Pfis­ter, Gla­se­rin aus Mit­tel­fran­ken (@nuernbergs.glaserin)

▪ Jus­tus Kiß­ner, Tisch­ler aus Ber­lin (@woodandwaves)

▪ Sebas­ti­an Teni­us, Zwei­rad­me­cha­ni­ker­meis­ter aus Ober­bay­ern (@mobiler_motorradservice_in)

▪ Lau­ra Schön­ber­ger, Kon­di­tor­meis­te­rin aus Niederbayern/​Oberpfalz (@heavens_taste_)

Inves­ti­ti­ons­för­de­rung in Bil­dungs­stät­ten soll gestei­gert werden

Bun­des­bil­dungs­mi­nis­te­rin Stark-Watz­in­ger reagiert auf Handwerks-Kritik

Beim Bil­dungs­fo­rum des Wirt­schafts­clubs Bam­berg setz­te sich das Hand­werk mit Bun­des­bil­dungs­mi­nis­te­rin Bet­ti­na Stark-Watz­in­ger aus­ein­an­der. Auf die Kri­tik des Haupt­ge­schäfts­füh­rers der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken, Rein­hard Bau­er, hin­sicht­lich der finan­zi­el­len För­de­rung der Über­be­trieb­li­chen Lehr­lings­un­ter­wei­sung (ÜLU) und von Bil­dungs­stät­ten habe Frau Stark-Watz­in­ger reagiert und ver­si­chert, dass ihr Haus die Mit­tel für die Inves­ti­ti­ons­för­de­rung in die Über­be­trieb­li­chen Bil­dungs­stät­ten (ÜBS) trotz der schwie­ri­gen Haus­halts­si­tua­ti­on stei­gern und nicht schmä­lern werde.

Der Haupt­ge­schäfts­füh­rer hat­te in sei­ner Impuls­re­de die Grund­la­gen der hand­werk­li­chen Aus­bil­dung skiz­ziert. Ein wesent­li­cher Stütz­pfei­ler ist dabei die Über­be­trieb­li­che Lehr­lings­un­ter­wei­sung, die eine durch­gän­gig hohe Qua­li­tät in der Aus­bil­dung garan­tie­re. Die Kur­se in den Bil­dungs­zen­tren der Hand­werks­kam­mer stell­ten sicher, dass jede und jeder Aus­zu­bil­den­de fach­lich auf dem glei­chen Stand sei. Der Bund för­dert die­se ÜLU, die Mit­tel für 2024 sol­len aber von aktu­ell 70 auf 59 Mil­lio­nen Euro pro Jahr abge­senkt wer­den. „Hin­sicht­lich der mas­siv gestie­ge­nen Prei­se für Ener­gie, Mate­ri­al und auch Per­so­nal und auch hin­sicht­lich der neu­en Auf­ga­ben, die auf das Hand­werk zukom­men, ist das abso­lut nicht nach­voll­zieh­bar“, so Rein­hard Bauer.

Um die­se ÜLU-Kur­se abhal­ten zu kön­nen, hal­te die Hand­werks­kam­mer in ihren Bil­dungs­zen­tren die ent­spre­chen­den Fach­werk­stät­ten vor. Doch auch die Inves­ti­ti­ons­för­de­rung für die­se Bil­dungs­stät­ten sei in Gefahr. Denn: Stark-Watz­in­ger pla­ne ab 2024 eine Exzel­lenz­in­itia­ti­ve Beruf­li­che Bil­dung, durch die Bil­dungs­stät­ten beson­ders geför­dert wer­den sol­len, die einen exzel­len­ten Schwer­punkt haben. Laut der Bun­des­mi­nis­te­rin wür­den die Mit­tel dafür aus dem sonst aus­lau­fen­den Son­der­pro­gramm Digi­ta­li­sie­rung kom­men – und damit „ver­ste­tigt und gesi­chert“. Eine Rech­nung, die für den Haupt­ge­schäfts­füh­rer nicht auf­geht. „Die För­de­rung der Bil­dungs­zen­tren hat sich bis­her aus einer rund 42 Mil­lio­nen Euro star­ken Regel­för­de­rung und dem cir­ca 30 Mil­lio­nen Euro umfas­sen­den Son­der­pro­gramm Digi­ta­li­sie­rung zusam­men­ge­setzt. Bei­des Töp­fe, die für alle Bil­dungs­stät­ten erreich­bar waren.“ Wenn jetzt mit einem Anteil nur noch exzel­len­te Pro­jek­te geför­dert wür­den, gehe die­ser Ansatz nicht mehr in die Brei­te. „Um es klar zu sagen: Wir sehen die­se Exzel­lenz­in­itia­ti­ve durch­aus als inter­es­san­ten Weg. Die Mit­tel dafür müs­sen aber zwin­gend on top sein!“

Mit­tel­fris­tig „deut­li­che Stei­ge­run­gen“ vorgesehen

Bun­des­bil­dungs­mi­nis­te­rin Stark-Watz­in­ger habe in ihrer Nach­richt an die Hand­werks­kam­mer auf geplan­te Erhö­hun­gen der För­der­mit­tel hin­ge­wie­sen. Ihr Haus, so die Minis­te­rin, sehe für die Bil­dungs­stät­ten-För­de­rung „nach den mode­ra­ten Anpas­sun­gen“ in den Jah­ren 2023 und 2024 ab 2025 „deut­li­che Stei­ge­run­gen ins­be­son­de­re in der Regel­för­de­rung (mit­tel­fris­tig: 97 Mio. EUR)“ vor. Gleich­zei­tig aber sei es rich­tig, dass die ÜBS-För­de­rung des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für Wirt­schaft und Kli­ma (BMWK) struk­tu­rell abge­schmol­zen wer­den sol­le. Von aktu­ell 38 Mil­lio­nen Euro für 2023 auf 31 Mio. EUR für die Fol­ge­jah­re. Stark-Watz­in­ger: „Die­se Ent­schei­dung liegt in der Res­sort­kom­pe­tenz des BMWK.“

Die För­der­mit­tel aus dem Bun­des­bil­dungs­mi­nis­te­ri­um könn­ten damit künf­tig mög­li­cher­wei­se aus­rei­chen. Gleich­zei­tig wird bei der zwei­ten För­der­ge­ber­stel­le, dem Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um, das För­der­vo­lu­men gekürzt. Bau­er: „In der Sum­me wird das Pro­blem also zwi­schen zwei Minis­te­ri­en und zwei Par­tei­en ver­scho­ben, steht für die För­de­rung der Über­be­trieb­li­chen Bil­dungs­stät­ten künf­tig kaum mehr Geld zur Verfügung.“

Den­noch freut sich der Haupt­ge­schäfts­füh­rer über die direk­te Ant­wort der Minis­te­rin. „Das zeigt, dass wir durch­aus durch­ge­drun­gen sind.“ Klar sei aber auch, dass das Hand­werk die­se För­der­ku­lis­se abso­lut nicht hin­neh­men kön­ne und wer­de. „Das hat nichts mit der ver­spro­che­nen Gleich­wer­tig­keit der Bil­dungs­we­ge zu tun. Und wirkt den Anfor­de­run­gen, die die Gesell­schaft und die Poli­tik an das Hand­werk stel­len, abso­lut kon­trär entgegen.“

Hand­werks­kam­mer für Oberfranken

Archi­tek­ten­wett­be­werb: Aus­lo­bung für Neu­bau eines Bildungszentrums

Am 4. Juli haben die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken und die Stadt Bam­berg einen Archi­tek­ten­wett­be­werb für den Neu­bau eines Bil­dungs­zen­trums an der Forch­hei­mer Stra­ße gestar­tet. 25 Archi­tek­tur­bü­ros sol­len Bau-Ideen für die Aus­bil­dungs­stät­te ent­wi­ckeln, deren Bau 2026 begin­nen soll.

„Heu­te star­tet der Archi­tek­ten­wett­be­werb für unser Neu­bau­vor­ha­ben, ab sofort den­ken die 25 betei­lig­ten Archi­tek­tur­bü­ros über inno­va­ti­ve Ent­wür­fe für unser neu­es Bil­dungs­zen­trum nach“, zitiert eine Mit­tei­lung der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken ihren Haupt­ge­schäfts­füh­rer Rein­hard Bau­er. Das bedeu­te, dass man spä­tes­tens Anfang nächs­ten Jah­res wis­sen wer­de, wie das neue Bil­dungs­zen­trum aus­se­hen wird.

Mat­thi­as Graß­mann, Prä­si­dent der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken, wies auf die Bedeu­tung hin, die sich die HWK vom Neu­bau für das ört­li­che Hand­werk erhofft. „Wir sind als Hand­werk in Bam­berg, Forch­heim und ganz Ober­fran­ken-West ein sehr star­ker Teil der Wirtschaft.“

Rund 9.800 Betrie­be beschäf­ti­gen laut HWK in der Regi­on knapp 50.000 Hand­wer­ke­rin­nen und Hand­wer­ker, bil­den rund 2800 Jugend­li­che aus und bil­den Fach­kräf­te wei­ter. „Durch unser neu­es Bil­dungs­zen­trum haben die­se Hand­wer­ke­rin­nen und Hand­wer­ker wie­der einen Leucht­turm, der die ent­spre­chen­de Strahl­kraft für die gan­ze Regi­on haben wird. Und: Das Hand­werk wird auch für die Öffent­lich­keit bes­ser sicht­bar“, sag­te Graßmann.

Um Sicht­bar­keit und Wahr­neh­mung gehe es auch der Stadt Bam­berg. „Die Stär­kung des Hand­werks ist für uns eine Her­zens­an­ge­le­gen­heit“, sag­te Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke, „weil die­se Fir­men das Rück­grat unse­rer loka­len Wirt­schaft bilden.

„Mar­kan­ter“ und „orts­bild­prä­gen­der Blickfang“

Für den Archi­tek­ten­wett­be­werb, der als soge­nann­ter Rea­li­sie­rungs­wett­be­werb aus­ge­lobt ist und an dem 25 Bie­ter­ge­mein­schaf­ten aus Archi­tek­ten und Land­schafts­pla­nern teil­neh­men, haben die Hand­werks­kam­mer und die Stadt Bam­berg gro­be Rah­men­be­din­gun­gen defi­niert. Auf dem etwa 30.000 Qua­drat­me­ter gro­ßen Grund­stück an der Forch­hei­mer Stra­ße soll das neue Bil­dungs­zen­trum nichts weni­ger als ein mar­kan­ter und orts­bild­prä­gen­der Blick­fang wer­den. Dafür soll auf etwa 7.500 Qua­drat­me­tern Nutz­flä­che Platz für Werk­stät­ten, Semi­nar­räu­me, Selbst­lern­be­rei­che, eine Men­sa und einen Ver­wal­tungs­trakt ent­ste­hen. Auch ein zukunfts­fä­hi­ges, nach­hal­ti­ges Ener­gie­kon­zept soll es geben.

2024 möch­te die HWK den Archi­tek­ten­wett­be­werb abge­schlos­sen haben und den Sie­ger­ent­wurf küren. Dann sol­len Fach­pla­ner in die Umset­zung des Ent­wurfs gehen. 2025 soll dann die Bau­ge­neh­mi­gung erteilt, die Aus­schrei­bun­gen erar­bei­tet und ver­öf­fent­licht wer­den. Die Bau­ar­bei­ten am Neu­bau des Bil­dungs­zen­trums sol­len 2026 begin­nen und Ende 2028 fer­tig sein.

Zur Unter­stüt­zung des Handwerks

Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken for­dert Bürokratieabbau

Um das ober­frän­ki­sche Hand­werk zu ent­las­ten, for­dert die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken Büro­kra­tie­ab­bau. Die Pro­ble­me, die die Bran­che durch Büro­kra­tie­be­las­tung erfah­re, sei­en gravierend.

In einer Mit­tei­lung vom 6. Juni for­dert die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken mehr Büro­kra­tie­ab­bau. Ange­sichts der her­aus­for­dern­den Zei­ten, in denen sich das Hand­werk befän­de, sei eine Ver­ein­fa­chung der Ver­wal­tungs­pro­zes­se uner­läss­lich, um die Zukunfts­fä­hig­keit der Bran­che und ein effi­zi­en­tes Arbei­ten sicher­zu­stel­len. Das Hand­werk in Ober­fran­ken ste­he vor erheb­li­chen Her­aus­for­de­run­gen, die nicht nur durch den Fach­kräf­te­man­gel, son­dern auch durch eine über­bor­den­de Büro­kra­tie ver­schärft würden.

Täg­lich müs­sen sich Hand­werks­be­trie­be, so die HWK wei­ter, mit einem unver­hält­nis­mä­ßi­gen Ver­wal­tungs­auf­wand aus­ein­an­der­set­zen. Die­ser bin­de Zeit, Geld sowie Res­sour­cen und beein­träch­ti­ge Inno­va­ti­ons­kraft und Wettbewerbsfähigkeit.

Die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken for­der­te dar­um von der Poli­tik ein ent­schlos­se­nes Han­deln, um die Büro­kra­tie­be­las­tung im Hand­werk zu redu­zie­ren. Dazu sei eine umfas­sen­de Über­prü­fung und Ent­schla­ckung der bestehen­den Vor­schrif­ten und Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren nötig. Auch müss­ten Geset­ze adres­sa­ten­ge­recht for­mu­liert und gestal­tet sein. Dies wür­de zu einer bes­se­ren Ver­ständ­lich­keit Vor­schrif­ten führen.

„Das Hand­werk ist das Rück­grat unse­rer regio­na­len Wirt­schaft“, sag­te Mat­thi­as Graß­mann, Prä­si­dent der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken. „Es schafft Arbeits­plät­ze und trägt zur Sta­bi­li­tät unse­rer Gemein­den bei. Doch die zuneh­men­de Büro­kra­tie stellt eine erheb­li­che Belas­tung für unse­re Hand­werks­be­trie­be dar.“

Bam­ber­ger mit 85 Jah­ren verstorben

Trau­er um HWK-Ehren­prä­si­dent Kurt Seelmann

Das ober­frän­ki­sche Hand­werk trau­ert um einen sei­ner gro­ßen Ver­tre­ter: Der Ehren­prä­si­dent der Hand­werks­kam­mer, Dipl.-Ing. (FH) Kurt Seel­mann ist im Alter von 85 Jah­ren ver­stor­ben, wie die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken (HWK) mitteilt.

„Wir ver­lie­ren mit Kurt Seel­mann eine der ganz gro­ßen Per­sön­lich­kei­ten des ober­frän­ki­schen Hand­werks. Er hat sich nicht nur für das Hand­werk in Bam­berg und ganz Ober­fran­ken, son­dern auch für sei­ne Hei­mat­re­gi­on außer­or­dent­lich ver­dient gemacht hat“, wür­digt HWK-Prä­si­dent Mat­thi­as Graß­mann das Enga­ge­ment Kurt Seelmanns.

Wie umfang­reich das Wir­ken von Kurt Seel­mann war, zei­gen Aus­schnit­te sei­nes Lebens­lau­fes in einer von der HWK ver­öf­fent­lich­ten Pressemitteilung.

Kurt Seel­mann wur­de in Bam­berg gebo­ren und erlern­te im väter­li­chen Betrieb das Mau­rer­hand­werk. Nach sei­ner Gesel­len­prü­fung besuch­te er die Fach­hoch­schu­le in Coburg und leg­te dort 1959 die Prü­fung zum Dipl.-Ing. (FH) ab. Anschlie­ßend trat er wie­der in den väter­li­chen Betrieb ein. 1967 wur­de Kurt Seel­mann geschäfts­füh­ren­der Gesell­schaf­ter der Kon­rad Seel­mann GmbH & Co. KG. Seit 1981 war er dann Geschäfts­füh­rer und allei­ni­ger Gesell­schaf­ter des Bau­un­ter­neh­mens Kon­rad Seel­mann GmbH. Der renom­mier­te Betrieb habe sich vor allem im Bereich der Restau­rie­rung und Stadt­sa­nie­rung einen her­vor­ra­gen­den Ruf erworben.


Bun­des­ver­dienst­kreuz 1. Klasse

Von 1975 bis 1989 war Kurt Seel­mann Ober­meis­ter der Bau-Innung Bam­berg und von 1979 bis 1989 Kreis­hand­werks­meis­ter der Kreis­hand­wer­ker­schaft Bam­berg. Der Voll­ver­samm­lung der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken gehör­te er seit 1984 an und war von 1989 bis zu sei­ner Wahl zum Prä­si­den­ten der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken am 17. Juni 1992 er Vize­prä­si­dent der Kam­mer. Das Prä­si­den­ten­amt führ­te er bis ins Jahr 2009, seit­dem gehör­te er dem ober­frän­ki­schen Gewer­be­rat an.

Als Prä­si­dent der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken habe er sich gro­ße Ver­diens­te um die Wei­ter­ent­wick­lung des ober­frän­ki­schen Hand­werks erwor­ben. In den Bil­dungs­zen­tren der Kam­mer in Bay­reuth, Bam­berg und Hof ist in sei­ner Amts­zeit aus Mit­teln der High-Tech-Offen­si­ve Bay­ern ein Kom­pe­tenz­zen­trum für Fer­ti­gungs­tech­nik im Hand­werk ent­stan­den, das bun­des­weit den Ruf der HWK als Tech­no­lo­gie­kam­mer gestärkt habe. Dane­ben sei­en auch die Bera­tungs­diens­te der Kam­mer wei­ter aus­ge­baut worden.

Beson­ders enga­giert habe sich Prä­si­dent Kurt Seel­mann bei der Hil­fe zur Selbst­hil­fe für das Hand­werk in den neu­en Bun­des­län­dern, ins­be­son­de­re in den Bezir­ken der Hand­werks­kam­mern Halle/​Saale, Gera und Chem­nitz, für die die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken als Treu­hand­kam­mer ein­ge­setzt war. Enge Kon­tak­te pfleg­te er auch mit der Chambre de Métiers de l’Aude in Car­cas­son­ne, der fran­zö­si­schen Part­ner­kam­mer der Hand­werks­kam­mer für Oberfranken.

Als Vor­stands­mit­glied der Regio­nal­mar­ke­ting­initia­ti­ve „Ober­fran­ken-Offen­siv“ setz­te sich Kurt Seel­mann zudem für die gesamt­wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung Ober­fran­kens ein. Dane­ben gehör­te er dem Stif­tungs­rat der Ober­fran­ken-Stif­tung an. Im Baye­ri­schen Senat ver­trat der Ehren-Prä­si­dent die Inter­es­sen des baye­ri­schen Hand­werks. Im Lan­des­ver­band baye­ri­scher Bau-Innun­gen sowie im Zen­tral­ver­band Deut­sches Bau­ge­wer­be nahm er ehren­amt­li­che Auf­ga­ben in ver­schie­de­nen Gre­mi­en wahr.

Die gro­ßen Ver­diens­te von Kurt Seel­mann um Hand­werk und Wirt­schaft in Ober­fran­ken wur­den durch die Ver­lei­hung des Bun­des­ver­dienst­kreu­zes 1. Klas­se, den baye­ri­schen Ver­dienst­or­den, die Staats­me­dail­le für beson­de­re Ver­diens­te um die baye­ri­sche Wirt­schaft, die Ehren­me­dail­le des Bezir­kes Ober­fran­ken in Sil­ber, den Ehren­meis­ter­brief der HWK für Ober­fran­ken, den Gol­de­nen Ehren­ring des Lan­des­ver­bands Baye­ri­scher Bau­in­nun­gen sowie das Hand­werks­zei­chen in Gold des Zen­tral­ver­ban­des des Deut­schen Hand­werks ent­spre­chend gewürdigt.

Kurt Seel­mann hat in sei­nen viel­fäl­ti­gen Funk­tio­nen viel erlebt. Eines der prä­gends­ten Ereig­nis­se dürf­te aber sicher 1993 die Wie­der­eröff­nung der Six­ti­ni­schen Kapel­le im Vati­kan gewe­sen sein, bei der Papst Johan­nes Paul II. den Jubi­lar mit den Wor­ten „So, ein Bam­ber­ger ist er“ begrüßte.

Hand­werks­kam­mer für Oberfranken

Trotz tur­bu­len­tem Umfeld: Hand­werk mit ver­bes­ser­ter Geschäftslage

Wie die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken mit­teil­te, ist der Geschäfts­kli­ma­in­dex des ober­frän­ki­schen Hand­werks im vier­ten Quar­tal 2022 leicht gestie­gen. Auch der Aus­blick auf die kom­men­de Geschäfts­ent­wick­lung hel­le auf – der Anteil der Betrie­be, die eine posi­ti­ve Geschäfts­ent­wick­lung erwar­ten, habe sich im Ver­gleich zum Vor­quar­tal sogar fast ver­dop­pelt. Beson­ders in einem Hand­werks­be­reich kühlt die Stim­mung aber ab.

„Wir hof­fen, hier eine Boden­bil­dung der kon­junk­tu­rel­len Ent­wick­lung zu sehen“, sagt Mat­thi­as Graß­mann, Prä­si­dent der Hand­werks­kam­mer (HWK) für Ober­fran­ken. „Betrach­ten wir die ein­zel­nen Hand­werks­zwei­ge so zei­gen sich zwar Unter­schie­de im Schluss­quar­tal 2022, aber gera­de im Ver­gleich zu den von der Coro­na-Pan­de­mie gepräg­ten Vor­jah­ren sehen wir klar, dass wir die­se Kri­se hin­ter uns haben.“ Ins­be­son­de­re bei den in den Jah­ren 2020 und 2021 von stren­gen Beschrän­kun­gen betrof­fe­nen Gewer­ken wie die Fri­seur- und Kos­me­tik­be­trie­be zeigt sich im Jah­res­ver­gleich eine posi­ti­ve Ent­wick­lung der Geschäfts­la­ge. Der Anteil an Betrie­ben mit min­des­tens befrie­di­gen­der Geschäfts­la­ge stieg laut HWK von 49 Pro­zent (4. Quar­tal 2021) auf nun 74 Prozent.

Aber: „Wäh­rend die Coro­na-Pan­de­mie über­wun­den ist, spü­ren wir die Aus­wir­kun­gen und die durch den Ukrai­ne-Krieg ent­stan­den wirt­schaft­li­chen Unsi­cher­hei­ten auch im Schluss­quar­tal 2022 noch“, so Rein­hard Bau­er, Haupt­ge­schäfts­füh­rer der HWK für Ober­fran­ken. „Aber auch hier hellt sich die Lage ten­den­zi­ell auf, vor allem wenn wir uns an die Unsi­cher­hei­ten am Ener­gie­markt in der Mit­te des ver­gan­ge­nen Jah­res zurückerinnern.“

Ein­schät­zun­gen ein­zel­ner Hand­werks­zwei­ge: Fast über­all Erholung

Im Ver­gleich zum Vor­jahr und dem Vor­quar­tal kühlt sich die Lage in den Bau- und Aus­bau­hand­wer­ke auf hohem Niveau wei­ter ab. Bei Zulie­fe­rern und Betrie­ben des gewerb­li­chen Bedarfs zeigt sich die wirt­schaft­li­che Lage fes­ter als im Vor­quar­tal, der nega­ti­ve Trend scheint gestoppt. Mit 71 Pro­zent der Betrie­be mel­den wie­der mehr als zwei Drit­tel eine min­des­tens zufrie­den­stel­len­de Geschäfts­la­ge, nach 63 Pro­zent im drit­ten Quar­tal. Der Wert liegt jedoch unter dem Vor­jah­res­wert von 74,5 Prozent.

Die Erho­lung im Kfz-Hand­werk hält wei­ter an. Im Schluss­quar­tal ver­mel­den 85 Pro­zent der Betrie­be eine gute oder zufrie­den­stel­len­de Geschäfts­la­ge. Die Nah­rungs­mit­tel­hand­wer­ke scheint die Tal­soh­le durch­schrit­ten. Wäh­rend im Vor­quar­tal 40 Pro­zent der Betrie­be eine schlech­te Geschäfts­la­ge mel­de­ten, sind es zum Jah­res­en­de 27 Prozent.

Nach einer Erho­lungs­pha­se zur Mit­te des Jah­res geht in den Gesund­heits­hand­wer­ken die Bewer­tung der Geschäfts­la­ge gegen­über dem Vor­quar­tal deut­lich zurück und liegt nun wie­der unter dem Vor­jah­res­wert. Aktu­ell bewer­ten 70,5 Pro­zent der Betrie­be ihre Situa­ti­on als gut oder befrie­di­gend (3. Quar­tal 2022: 89 Prozent).

Im Fri­seur- und Kos­me­tik­hand­werk setz­te der Erho­lungs­trend wei­ter fort. Aktu­ell bewer­ten 74 Pro­zent der Betrie­be ihre Lage als min­des­tens befrie­di­gend oder gar gut (3. Quar­tal 2022: 64,4 Pro­zent). Die Ent­wick­lung gegen­über den Vor­jah­ren zeigt dabei, wie stark die Aus­wir­kung der Pan­de­mie in die­sem Hand­werks­zweig waren. 2021 bewer­te­ten nur 49 Pro­zent der Betrie­be ihre Geschäfts­la­ge im Schluss­quar­tal als gut oder befrie­di­gend. Im Jahr 2020 lag der Wert mit 24,5 Pro­zent noch ein­mal deut­lich niedriger.

Drit­tes Quar­tal 2022

Kon­junk­tur­um­fra­ge: Ober­frän­ki­sches Hand­werk zufrie­den mit 3. Quartal

Eine Kon­junk­tur­um­fra­ge im ober­frän­ki­schen Hand­werk für das drit­te Quar­tal 2022 hat ein dif­fe­ren­zier­tes Bild von wirt­schaft­li­cher Lage und kon­junk­tu­rel­lem Aus­blick gezeich­net. Zwar ist der Groß­teil der regio­na­len Unter­neh­men der­zeit zufrie­den, etwa ein Drit­tel sehen aber eine kon­junk­tu­rel­le Ver­schlech­te­rung kom­men. Vor allem ein Hand­werks­zweig hat eine schlech­te Geschäftslage.

Laut einer Kon­junk­tur­um­fra­ge im ober­frän­ki­schen Hand­werk berich­ten fast 83 Pro­zent der befrag­ten Unter­neh­men aktu­ell von einer guten oder befrie­di­gen­den Geschäfts­la­ge. Mehr als 36 Pro­zent gehen aller­dings von einer Ver­schlech­te­rung in den kom­men­den Wochen und Mona­ten aus. Nur noch vier Pro­zent der Betrie­be erwar­ten eine wirt­schaft­li­che Erholung.

Mehr als drei Vier­tel der befrag­ten Betrie­be hiel­ten dem­ge­mäß im drit­ten Quar­tal 2022 ihre Mit­ar­bei­ten­den­zahl sta­bil oder stei­ger­ten die­se. Das ent­spricht dem Niveau des II. Quar­tals 2022. Der Trend bei den Umsät­zen zei­ge bei hoher Infla­ti­on indes seit­wärts. Zwar konn­ten mit 54,5 Pro­zent mehr Betrie­be als im Vor­quar­tal ihren Umsatz sta­bil hal­ten – im zwei­ten Quar­tal lag der Anteil noch bei 50,5 Pro­zent. Der Anteil der Betrie­be mit stei­gen­den Umsät­zen ging jedoch von 27,5Prozent im zwei­ten Quar­tal auf nun 21,5 Pro­zent zurück.

Was Auf­trags­ein­gän­ge betref­fe, gebe jeder zwei­te Betrieb in der Kon­junk­tur­um­fra­ge kon­stan­te Nach­fra­ge an. Mit 14,5 Pro­zent sei der Anteil der Unter­neh­men mit wach­sen­den Auf­trags­ein­gän­gen aber nied­ri­ger als wäh­rend der Corona-Jahre.

„Mit Blick auf die vie­len Kri­sen, von brü­chi­gen Lie­fer­ket­ten über eine his­to­risch hohe Infla­ti­on bis hin zur Ener­gie­kri­se, sehen wir einen star­ken Nach­fra­ge­rück­gang“, sagt Mat­thi­as Graß­mann, Prä­si­dent der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken. „In die­ser Situa­ti­on pro­fi­tie­ren Betrie­be vie­ler Gewer­ke zwar von noch vol­len Auf­trags­bü­chern, aber die Auf­trags­be­stän­de schmel­zen doch rapi­de ab.“

Kon­junk­tur­um­fra­ge zu ein­zel­nen Hand­werks­zwei­gen: Bau auf hohem Niveau, Nah­rungs­mit­tel­hand­werk auf schlechtem

Im Ver­gleich zum Vor­jahr prä­sen­tie­ren sich die Bau- und Aus­bau­hand­wer­ke auf hohem Niveau etwas schwä­cher. Auch im Kfz-Hand­werk geben mehr als 80 Pro­zent der Betrie­be ihre Geschäfts­la­ge als gut oder zufrie­den­stel­lend an.

In den Gesund­heits­hand­wer­ken geht die Bewer­tung der Geschäfts­la­ge gegen­über dem Vor­quar­tal leicht zurück. Sie zeigt jedoch wei­ter­hin eine deut­li­che Erho­lung gegen­über dem Vor­jah­res­quar­tal. Aktu­ell bewer­ten 89 Pro­zent der Betrie­be ihre Situa­ti­on als gut oder befriedigend.

Im Fri­seur- und Kos­me­tik­hand­werk setz­te sich der Erho­lungs­trend aus dem Vor­quar­tal nicht fort. Aktu­ell bewer­ten noch 64,5 Pro­zent der Betrie­be ihre Situa­ti­on als gut oder befrie­di­gend. Die­se Ein­schät­zung liegt sowohl unter der des Vor­jah­res­ni­veaus (67,5 Pro­zent) als auch unter der des Vor­quar­tals­ni­veaus (70 Prozent).

Bei den Zulie­fe­rern und Betrie­ben des gewerb­li­chen Bedarfs setzt sich der nega­ti­ve Trend aus dem Vor­quar­tal fort. Mit 37 Pro­zent mel­den wei­ter­hin mehr als ein Drit­tel der Betrie­be eine aktu­ell schlech­te Geschäftslage.

Im Nah­rungs­mit­tel­hand­wer­ken ver­schlech­tert sich die wirt­schaft­li­che Lage am deut­lichs­ten. Der Anteil der Betrie­be, die ihre Situa­ti­on als schlecht bewer­ten, hat sich gegen­über dem Vor­jah­res­quar­tal von 12 Pro­zent auf 40 Pro­zent mehr als ver­drei­facht. Nur noch 15 Pro­zent der Hand­werks­be­trie­be im Nah­rungs­mit­tel­be­reich bewer­tet die aktu­el­le Geschäfts­la­ge als gut.