Die Handwerkskammer für Oberfranken möchte im Bamberger Osten ein neues Bildungszentrum bauen und lobte dafür einen Architektenwettbewerb aus. Nun gab die HWK den Siegerentwurf für das Gebäude bekannt.
Im Bamberger Osten, auf einem etwa 30.000 Quadratmeter großen Grundstück an der Forchheimer Straße, soll das Bildungszentrum Bamberg der Handwerkskammer für Oberfranken entstehen. 7.500 Quadratmeter davon sollen Nutzfläche für unter anderem Werkstätten, Seminarräume, eine Mensa und einen Verwaltungstrakt sein.
Um das Bauvorhaben, das 2026 beginnen und Ende 2028 fertig sein soll, umzusetzen, lobte die HWK im Juli einen Architekturwettbewerb zur Gestaltung des Gebäudes aus. Nun hat die Handwerkskammer in einer Mitteilung den Siegerentwurf bekanntgegeben. Gewonnen haben die beiden Münchner Architekturbüros Schwinde Architekten Partnerschaft und mk.landschaft.
„Wir haben uns einen starken Entwurf gewünscht, der ein stolzes und gut sichtbares Statement unserer Branche ist und das Bild des modernen und innovativen Handwerks in Oberfranken widerspiegelt“, sagte HWK-Präsident Matthias Graßmann. „Ich finde, diesen haben wir bekommen.“ Der Entwurf der Bietergemeinschaft aus München wurde vom Preisgericht des Wettbewerbs aus 20 Wettbewerbsteilnahmen einstimmig ausgewählt.
Kriterien der Entscheidung
„Die gelungene Positionierung der kammartigen Gebäudestruktur und des fünfgeschossigen Kubus, die ausgewogene Ensemble-Erscheinung, eine funktionale Werkstattanordnung, eine gelungene Verbindung zwischen inneren und äußeren Lernbereichen und eine gute Verzahnung mit der umgebenden Landschaft“ seien die Kriterien gewesen, so die HWK weiter, die letztendlich das Votum der Jury bestimmten hatten.
Für den Vorsitzenden des Preisgerichts, Albrecht Randecker, seines Zeichens Architekt aus Stuttgart, sei vor allem die „sehr überzeugende Setzung im Stadtraum und die hohe Strahlkraft ausschlaggebend“ gewesen. „Das Gebäudeensemble bildet zur Forchheimer Straße eine klare Adresse aus, während die kammartige Struktur des Bildungszentrums eine natürliche Verzahnung mit der Landschaft zulässt. Der zentrale, würfelartige Hochpunkt markiert den Hauptzugang des Gebäudes. Die hier richtig verortete Mensa kann als gewünschte kommunikative Anlaufstelle dienen und sich im Zusammenspiel mit der Außenterrasse als einladender Willkommensort entwickeln. Entlang der neuen Querverbindung Richtung Grünachse am Main-Donau-Kanal entsteht ein äußerst attraktives Vorfeld mit Orientierung zum öffentlichen Raum.“
Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber, der als Architekt ebenfalls der Jury angehört, lobte außerdem die Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen und das Begrünungskonzept. „Wir sind überzeugt, dass der Siegerentwurf auch im Hinblick auf Energieeffizienz Maßstäbe setzen wird.“
Architekt Peter Schwinde freute sich indes über den 1. Platz. „Für uns stand zum einen im Vordergrund, mit dem Bildungszentrum einen Ankerpunkt zu setzen für künftige Quartiersentwicklung im Westen. Daher bilden lineare Baukörper mit der zentralen Überhöhung durch den fünfgeschossigen Cube eindeutige Platz- und Eingangsbereiche, die eine starke Außenwirkung und Identität entwickeln. Zum anderen soll das Bildungszentrum nicht nur moderne Werkstätten bieten, sondern auch kommunikative, interaktive Zonen schaffen.“
Die Freibereiche, die gemeinsam mit dem Landschaftsarchitekturbüro mk.landschaft entwickelt wurden, seien zudem nicht nur funktional. „Es werden gleichermaßen attraktive Zonen mit Lern- und Erholungszonen angeboten, vorhandene Biotope integriert. Ein Highlight kann die Dachterrasse werden, die der elektrotechnischen Ausbildung zur Verfügung steht, aber auch als Außenbereich eines Besprechungsraums dienen kann.“