Pilot­pro­jekt

HVO100: Stadt­wer­ke betrei­ben Bus­flot­te mit Pflanzenöl

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HVO100
Von links: Martin Schultz, Werkleiter Bosch Bamberg, Technikpartner des Projekts, Andreas Starke, Peter Scheuenstuhl, Aufsichtsratsvorsitzender Stadtwerke, Foto: Eduard Hettich
Auf dem Weg zu einem mög­li­cher­wei­se CO2-frei­en ÖPNV tes­ten die Stadt­wer­ke Bam­berg, ihre Bus­flot­te mit Pflan­zen­öl zu betrei­ben. Das Pilot­pro­jekt beginnt Mit­te April mit zwei Bus­sen. Ab Som­mer sol­len alle Bus­se der Stadt­wer­ke mit dem Kraft­stoff HVO100 betankt werden.

Der Treib­stoff HVO100 (Hydro­trea­ted Vege­ta­ble Oil) setzt laut Stadt­wer­ke Bam­berg etwa 90 Pro­zent weni­ger CO2-Emis­sio­nen frei als tra­di­tio­nel­ler Die­sel. So bestehe der Bio­kraft­stoff aus­schließ­lich aus bio­lo­gi­schen Rest- und Abfall­stof­fen und sei frei von Palm­öl. Wei­ter­hin garan­tie­re der Her­stel­ler den Stadt­wer­ken, dass die Pro­duk­ti­on nicht mit Nah­rungs- und Fut­ter­mit­tel­er­zeu­gung kon­kur­riert und kei­ne schäd­li­chen Anbau­me­tho­den fördert.

Zudem sei HVO100 aktu­ell zwar teu­rer als her­kömm­li­cher Die­sel­kraft­stoff, Fahr­gäs­te der Stadt­wer­ke Bam­berg müss­ten des­halb aber nicht mit stei­gen­den Ticket­prei­sen rech­nen. Im Rah­men einer Reform der Kfz-Steu­er möch­te die Bun­des­re­gie­rung der­ar­ti­ge Kraft­stof­fe sub­ven­tio­nie­ren. Außer­dem stre­ben die Stadt­wer­ke ihrer­seits eine För­de­rung des Pro­jekts an.

Auf dem Weg zur E‑Flotte

Ab Mit­te April möch­ten die Stadt­wer­ke zwei ihrer Bus­se mit HVO 100 betrei­ben und auf Test­fahrt schi­cken. Für den Pilot­be­trieb soll an der Geor­gen­stra­ße eine mobi­le Tank­stel­le ent­ste­hen, an der die Fahr­zeu­ge den Kraft­stoff aus hydrier­ten Pflan­zen­ölen tan­ken können.

Wäh­rend der Pilot­pha­se sol­len die Motor­leis­tun­gen beob­ach­tet und die Abga­se der Bus­se ana­ly­siert wer­den. Bewährt sich der Kraft­stoff, sol­len ab Som­mer alle 57 Bus­se der Stadt­wer­ke aus­schließ­lich den Treib­stoff tan­ken und jähr­lich 1.100.000 Liter kon­ven­tio­nel­len Die­sel­kraft­stoff ein­spa­ren. Auf die­sem Weg möch­ten die Stadt­wer­ke zusätz­lich mehr als 2.600 Ton­nen CO2 ein­spa­ren. Durch den Wech­sel zu HVO100 sol­len zudem die Fein­staub­emis­sio­nen der Bus­se um bis zu einem Drit­tel redu­ziert werden.

Mit dem laut Stadt­wer­ken bun­des­weit ein­ma­li­gen Kli­ma­schutz­pro­jekt möch­te das Unter­neh­men, bis zur voll­stän­di­gen Umrüs­tung der Bus­flot­te auf emis­si­ons­frei­en Elek­tro-Antrieb, mit den vor­han­de­nen Die­sel­bus­sen sofort und ohne wei­te­re Inves­ti­tio­nen 90 Pro­zent CO2-Emis­sio­nen ein­spa­ren. In den kom­men­den Jah­ren sol­len dann alle Die­sel­bus­se durch Elek­tro­bus­se ersetzt wer­den. In die­se voll­stän­di­ge Dekar­bo­ni­sie­rung möch­ten die Stadt­wer­ke einen hohen zwei­stel­li­gen Mil­lio­nen­be­trag investieren.

„Wenn wir die Auto­mo­bil­in­dus­trie in ihrem Wan­del nicht abwür­gen wol­len“, sag­te Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke, „müs­sen wir offen für neue Ideen und Brü­cken­tech­no­lo­gien sein. Um eine sol­che han­delt es sich beim HVO-Kraft­stoff, des­sen All­tags­taug­lich­keit wir nun durch den Pilot­be­trieb in den Stadt­wer­ke-Bus­sen tes­ten möch­ten. Er kann kurz­fris­tig einen wich­ti­gen Bei­trag für den Kli­ma­schutz leisten.“

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