Beim Nationalparktag in Ebrach kamen am Wochenende UnterstützerInnen des Vereins „Nationalpark Steigerwald“ zusammen, um sich für die Ausweisung des Waldes als Nationalpark
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Nationalparktag in Ebrach
Prominente Unterstützung für Nationalpark Steigerwald
Beim Nationalparktag in Ebrach kamen am Wochenende UnterstützerInnen des Vereins „Nationalpark Steigerwald“ zusammen, um sich für die Ausweisung des Waldes als Nationalpark einzusetzen. Auch Prominenz war anwesend.
Etwa 98 Prozent der Waldflächen in Deutschland werden wirtschaftlich genutzt. Nur ein geringer Teil des Waldes steht noch unberührt. Auch der Steigerwald ist Nutzwald. Der Verein „Nationalpark Steigerwald“ fordert jedoch, mindestens 10.000 Hektar des Waldgebiets als Schutzgebiet auszuweisen.
In Ebrach trafen sich am Sonntag, 18. Juni, UnterstützerInnen des Vereins zum Nationalparktag Steigerwald, um sich für diese Forderung einzusetzen. Wie der Verein mitteilte, war auch Prominenz anwesend, als Bergsteiger Alexander Huber und Musiker Hans Well von der Band Wellbappn das Wort ergriffen. „Es muss doch machbar sein“, sagte Alexander Huber, „neun Prozent des Naturparks Steigerwald als Nationalpark zu schützen, wenn davon nur Staatswald betroffen ist.“
Huber setzt sich außerdem für den Nationalpark als Leuchtturmprojekt für Tourismus ein. Der Steigerwald sei eine sinnvolle Ergänzung der Nationalparkidee in Bayern. Huber selbst lebt in der Nationalparkregion Berchtesgaden. „Die Menschen in der Region profitieren extrem vom Nationalpark, das wäre auch im Steigerwald so.“
Hans Well forderte von der Staatsregierung zudem, „unsinnige Projekte im Straßenbau oder in der Energiepolitik einzustellen und stattdessen sinnvolle Projekte wie den Nationalpark Steigerwald umzusetzen“.
Steigerwald bestens als Nationalpark geeignet
Zuvor hatte Hubert Weiger, Ehrenvorsitzende des BUND Naturschutz’, ähnlich argumentiert. „Wir werben dafür, dass die nächste Staatsregierung im Steigerwald den ersten fränkischen Nationalpark auf den Weg bringt.“ Auch betonte Weiger, wie wichtig der Nationalpark für das Überleben alter Wälder sei. „Wir brauchen hier geschlossene alte Wälder als zentrale Klimaschutzwälder, nicht einzelne Altbäume oder einige Altholzinseln in Wirtschaftswäldern.“
Liebhard Löffler, 1. Vorsitzender des Nationalparkvereins, forderte in seiner Rede beim Nationalparktag in Ebrach, auch den Willen der Bevölkerung in der Steigerwaldregion zu berücksichtigen. Denn 75 Prozent sprächen sich für einen Nationalpark aus.
Ralf Straußberger, Waldreferent des BUND Naturschutz, ging schließlich auf ein jüngst vorgestelltes Gutachten des Waldexperten Prof. Dr. Hannes Knapp ein. „Dieses bekräftigt, dass der Steigerwald aus fachlicher Sicht bayern- und bundesweit die am besten geeignete Fläche für einen Nationalpark ist. Wir setzen darauf, dass die CSU, die die zwei ersten Nationalparks Deutschlands vor mehr als 40 Jahren geschaffen hat, an ihre Wurzeln anknüpft und wieder zu einer Partei der Nationalparks wird.“
Zum Abschluss des Nationalparktages spielten die Wellbappn mit Tabea, Jonas und Hans Well ein Konzert.