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Aromatherapie

Äthe­ri­sche Öle

Aro­ma­the­ra­pie: Kein Tag ohne Wohlgeruch

Aro­ma­the­ra­pie ist ein Teil­be­reich der Natur­heil­kun­de. Anhand äthe­ri­scher Öle soll Lin­de­rung von Krank­hei­ten oder eine Stei­ge­rung des Wohl­be­fin­dens erreicht wer­den. Eine Aro­ma­the­ra­pie kann aus­glei­chend und har­mo­ni­sie­rend wirken.

Düf­te bezie­hungs­wei­se Erin­ne­run­gen dar­an beglei­ten uns durch das gan­ze Leben. Sie sind die ers­ten Bot­schaf­ter von Lebe­we­sen zu Lebe­we­sen. Man ver­mu­tet, dass es schon vor mehr als 5000 Jah­ren so etwas wie eine Duft­kul­tur gab. Mit dem Ver­bren­nen von Har­zen, Höl­zern und aro­ma­ti­schen Pflan­zen drück­ten vor­ge­schicht­li­che Men­schen ihre Ver­eh­rung für ihre Göt­ter aus. Rauch­op­fer soll­ten hel­fen, die Gesun­den zu stär­ken, die Kran­ken zu hei­len und die Toten zu schützen.

Heu­ti­ge aro­ma­ther­peu­ti­sche Ansät­ze set­zen auf äthe­ri­sche Öle. „Äthe­risch“ kommt von „aither“, was im Grie­chi­schen „Him­mels­duft“ bedeu­tet. Bei kör­per­li­chen Beschwer­den kön­nen äthe­ri­sche Öle hel­fen. Meist wer­den sei ein­ge­at­met oder über die Haut bei Mas­sa­gen, Ein­rei­bun­gen oder Bädern aufgenommen.

Die Düf­te kön­nen auf die­se Wei­se vor allem das zen­tra­le Ner­ven­sys­tem beein­flus­sen. Der Riech­reiz wird von den Sin­nes­zel­len auf­ge­nom­men, wei­te­re Rei­zun­gen erfol­gen dann über Hirn­ner­ven direkt ins lim­bi­sche Sys­tem, der Bereich im Ger­hirn, wo Emo­tio­nen ver­ar­bei­tet wer­den. Dort wer­den vie­le Reak­tio­nen für den gesam­ten Orga­nis­mus aus­ge­löst, zum Bei­spiel Moti­va­ti­on, Sym­pa­thie, Anti­pa­thie (die Wen­dung „jeman­den nicht rie­chen zu kön­nen“ kommt nicht unge­fähr), Sexua­li­tät, Erin­ne­run­gen, Kreativität.

Qua­li­täts­merk­ma­le äthe­ri­scher Öle

Syn­the­ti­sche, natur­iden­ti­sche Öle sind kei­ne rei­nen äthe­ri­schen Öle und ent­hal­ten nur einen Bruch­teil natür­li­cher, pflanz­li­cher Inhalts­stof­fe. Rei­nes Laven­del­öl zum Bei­spiel ent­hält 160 Inhalts­stof­fe, syn­the­ti­sches Laven­del­öl nur etwa 20 Inhaltsstoffe.

Was die Dekla­ra­ti­on angeht, bedarfs es auf der Ver­pa­ckung der Öle des deut­schen und des voll­stän­di­gen bota­ni­schen Names. Auch muss das Ursprungs­land ange­ge­ben wer­den, der Teil der Pflan­ze aus dem das Öl gewon­nen wur­de, das Gewin­nungs­ver­fah­ren und die Qua­li­tät (kon­trol­lier­ter bio­lo­gi­scher Anbau oder Wildsammlung).

Han­delt es sich um 100-pro­zen­tig rei­nes äthe­ri­sches Öl, zur Wohn­rau­m­a­ro­ma­ti­sie­rung bei­spiels­we­sie, soll­te es kin­der­si­cher auf­be­wahrt wer­den. Außer­dem sind äthe­ri­sche Öle licht­emp­find­lich und soll­ten daher in brau­nen oder blau­en Fla­schen abge­füllt sein, denn sonst ver­lie­ren sie schnell an Qualität.

Duf­t­ebe­nen

Bei äthe­ri­schen Ölen wer­den drei Duf­t­ebe­nen unterschieden:

1. Kopf­no­te oder Geis­t­ebe­ne: Kopf­no­ten ent­wi­ckeln sich bei Expo­si­ti­on sofort in der Raum­luft, ver­flie­gen aber auch schnell wie­der. Düf­te wie Ber­ga­mot­te, Cle­men­ti­ne, Lemon­gras, Limet­te, Man­da­ri­ne, Oran­ge, Zitro­ne, Grape­fruit, Euka­lyp­tus, Min­ze oder Ros­ma­rin wer­den oft zur Ver­bes­se­rung der Raum­luft ver­wen­det. Sie sind kon­zen­tra­ti­ons­för­dernd, wir­ken erhel­lend und erfrischend.

2. Herz­no­te oder See­len­ebe­ne: Herz­no­ten sind inten­si­ve, blu­mi­ge, wei­che Düf­te. Hier­zu gehö­ren vor allem Gera­nie, Jas­min, Laven­del extra, Rose, Ner­o­li, Ylang Ylang, Melis­se und Myr­te. Die­se Düf­te wir­ken öff­nend, lösend und ent­span­nend bei see­li­schen Schmer­zen und Ungleichgewichtszuständen.

3. Basis­no­te oder Kör­per­ebe­ne: Basis­no­ten zeich­nen sich durch einen eigen­wil­li­gen Cha­rak­ter aus, sind erdig oder har­zig und auch nach Stun­den noch wahr­nehm­bar. Fich­te, Pat­schouli, San­del­holz, Weih­rauch, Weiß­tan­ne, Zeder, Zimt, Rosen­holz, Zir­bel­kie­fer gehö­ren hierzu.

Die meis­ten die­ser Öle wir­ken im Lun­gen­be­reich und kön­nen stär­kend und erdend sein. Sie kön­nen zur zur psy­chi­schen Sta­bi­li­sie­rung bei­tra­gen und wie ein Baum im Wald Atem­luft reinigen.

Ver­wen­dungs­ar­ten

Die Duft­lam­pe ist die belieb­tes­te Art, äthe­ri­sche Öle ver­damp­fen zu las­sen. Der Abstand zwi­schen Tee­licht und Was­ser­scha­le der Lam­pe darf dabei auf kei­nen Fall zu klein sein, da sonst die Tem­pe­ra­tur zu hoch wird und die Öle oxi­die­ren. Fül­len Sie die Ver­duns­ter­scha­le mit genü­gend Was­ser und trop­fen Sie cir­ka fünf bis zehn Trop­fen äthe­ri­sches Öl auf die Was­ser­ober­flä­che.
Bei Mas­sa­gen mit äthe­ri­schen Ölen brau­chen Sie ein Basis­öl (Man­del­öl, Jojob­a­öl, Wei­zen­keim­öl), das kalt­ge­presst und unraf­fi­niert sein sollte.

Vie­le Krank­hei­ten gehen vom Gehirn aus. Hier setzt man Äthe­ri­sches Öl als Heil­mit­tel bei Ängs­ten, Depres­sio­nen, Trau­rig­keit, Ärger und Stress ein. Bit­te nie unver­dünnt auf Schleim­häu­te, Augen, offe­ne Wun­den (Aus­nah­me Laven­del) geben.

In der Küche kön­nen äthe­ri­sche Öle Spei­sen aro­ma­ti­scher und bekömm­li­cher machen. Sala­te, Gebäck, Honig, Quark, Joghurt, Pud­ding las­sen sich mit eini­gen Trop­fen Öl verfeinern.

Die Wahl der äthe­ri­schen Öle hängt von Ihrer per­sön­li­chen Vor­lie­be ab. Las­sen Sie sich von Ihrer Nase lei­ten. Alle Düf­te, die Ihnen gefal­len, kön­nen Ihr Wohl­be­fin­den ver­bes­sern und zudem Kon­zen­tra­ti­on, Krea­ti­vi­tät und Wohl­be­fin­den beein­flus­sen. Schon eine flüch­ti­ge Begeg­nung mit ange­neh­men Düf­ten kann das Stim­mungs­ba­ro­me­ter höher klet­tern lassen.

Schon Hil­de­gard von Bin­gen sag­te: „Die Augen sind die Wege des Men­schen. Die Nase ist sein Verstand!“