Browse Tag

Bamberger Stadtmedaille

Aus­zeich­nung für beson­de­res Enga­ge­ment zum Wohl der Stadtgesellschaft

Acht Per­sön­lich­kei­ten erhal­ten Bam­ber­ger Stadtmedaille

Acht Per­sön­lich­kei­ten wur­den mit der Bam­ber­ger Stadt­me­dail­le geehrt, wie die Stadt Bam­berg mit­teilt. Der Stadt­rat hat­te in sei­ner Sit­zung am 29. Janu­ar 2025 die Aus­hän­di­gung der Aus­zeich­nung an die­se acht Per­sön­lich­kei­ten ein­stim­mig beschlossen.

Mit der Bam­ber­ger Stadt­me­dail­le wer­den seit 1989 Per­sön­lich­kei­ten geehrt, die „all­ge­mei­nes Anse­hen genie­ßen und sich durch beson­de­re Leis­tun­gen um das Wohl der Stadt und ihrer Bür­ge­rin­nen und Bür­ger beson­de­re Ver­diens­te erwor­ben haben“, so der Sat­zungs­text für die Ver­lei­hung der Stadt­me­dail­le. „Sie dient als Zei­chen des Dan­kes, der per­sön­li­chen Wert­schät­zung und der öffent­li­chen Aner­ken­nung“, so Bam­bergs Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke in sei­ner Laudatio.


Mari­an­ne Benz

Sie ist seit 35 Jah­ren ers­te Vor­sit­zen­de des Jazz­clubs Bam­berg. Im Jahr 1974 gegrün­det, gehört der Jazz­club Bam­berg mitt­ler­wei­le zu den eta­blier­ten und gro­ßen Jazz­clubs in Deutsch­land. Er zählt über 500 Mit­glie­der und fei­er­te im Jahr 2024 sein 50-jäh­ri­ges Bestehen. „Ohne Mari­an­ne Benz wäre der Jazz­club nicht das, was er gewor­den ist: ein wich­ti­ger Leucht­turm in der Bam­ber­ger Musik­welt, aner­kannt und berühmt in der Jazz-Sze­ne“ so Ober­bür­ger­meis­ter Star­ke in sei­ner Lau­da­tio. Unter dem Vor­sitz von Mari­an­ne Benz fan­den in den ver­gan­ge­nen drei­ein­halb Jahr­zehn­ten weit mehr als 1000 Kon­zer­te statt. Neben loka­len und regio­na­len Künst­lern wur­den im Lau­fe der Zeit zahl­rei­che inter­na­tio­na­le Stars der Jazz­sze­ne nach Bam­berg gelockt zum Bei­spiel Jim­my Cobb, Till Brön­ner, Don Men­za und vie­le ande­re. Seit dem Jahr 2021 enga­giert sich Mari­an­ne Benz zudem als Sach­ver­stän­di­ge in der Kul­tur­kom­mis­si­on der Stadt Bam­berg, ein wich­ti­ges Begleit­gre­mi­um der Kulturentwicklungsplanung.


Mar­ti­ne Bringuier

Mar­ti­ne Brin­gu­ier ist eine der Initia­to­ren des Schü­ler­aus­tau­sches zwi­schen Bam­berg und Rodez. Im Jahr 1974 kam sie in die­sem Zusam­men­hang zum 1. Mal nach Bam­berg und seit­her enga­giert sie sich lei­den­schaft­lich für die­se beson­de­re Städ­te­part­ner­schaft. Als Haupt­ver­ant­wort­li­che des Schü­ler­aus­tau­sches beglei­tet sie die Grup­pen im jähr­li­chen Wech­sel nach Bam­berg. Sie nimmt an ver­schie­de­nen und zahl­rei­chen Ver­an­stal­tun­gen und Tref­fen der bei­den Städ­te teil. Als Über­set­ze­rin sorgt sie stets für das gute Ver­ständ­nis unter­ein­an­der. Die Part­ner­schaft zwi­schen Bam­berg und Rodez besteht seit 55 Jah­ren und ist damit die ältes­te der sechs Städ­te­part­ner­schaf­ten und auch dank des außer­ge­wöhn­li­chen Enga­ge­ments von Mar­ti­ne Brin­gu­ier so erfolg­reich. Seit 1974 ist sie Mit­glied im Part­ner­schafts­ko­mi­tee in Rodez. Im Jahr 2012 hat sie dort als Prä­si­den­tin den Vor­sitz übernommen.


Rei­ner Dietz

Er ist ehe­ma­li­ger und lang­jäh­ri­ger Vor­sit­zen­der des Bür­ger­ver­eins Bam­berg Mit­te. 1905 gegrün­det, ist dies einer der ältes­ten Bür­ger­ver­ei­ne der Stadt. Von 2008 bis 2012 war Rei­ner Dietz zunächst Schatz­meis­ter, dann von 2012 bis 2018 zwei­ter Vor­sit­zen­der und schließ­lich von 2018 bis 2023 ers­ter Vor­sit­zen­der. Zu Beginn sei­ner ehren­amt­li­chen Tätig­keit war die Haupt­ak­ti­vi­tät die­ses Bür­ger­ver­eins noch der Antik­markt. Unter der Füh­rung von Rei­ner Dietz wur­den die Akti­vi­tä­ten des Bür­ger­ver­eins kon­ti­nu­ier­lich aus­ge­wei­tet. Grö­ße­re Pro­jek­te waren bei­spiels­wei­se die Fuß­gän­ger­fäh­re an der Vil­la Con­cor­dia, das Quar­tier an der Stadt­mau­er oder die Rea­li­sie­rung des Hexen­denk­mals vor Schloss Gey­ers­wörth. Auch das Maga­zin „Insel­rund­schau“ trägt die Hand­schrift von Rei­ner Dietz. Wäh­rend sei­ner Amts­zeit stei­ger­te sich die Mit­glie­der­zahl des Bür­ger­ver­eins von anfangs 160 auf mehr als 630.


Elfrie­de Eichfelder

Elfrie­de Eich­fel­der enga­giert sich seit Jahr­zehn­ten vor allem im sozia­len und kirch­li­chen Bereich. Beson­ders am Her­zen liegt ihr das Frau­en­haus. Seit der Grün­dung im Jahr 1986 ist sie die­ser Ein­rich­tung sehr ver­bun­den. Auch in der Kom­mu­nal­po­li­tik hat sie Spu­ren hin­ter­las­sen: Von 2002 bis 2020 war Elfrie­de Eich­fel­der Stadt­rä­tin und setz­te sich vor allem für die Senioren‑, Frauen‑, Kin­der- und Fami­li­en­po­li­tik ein. Als Mit­glied im Senio­ren­bei­rat ist sie bis heu­te tat­kräf­tig dabei, um die Inter­es­sen und Anlie­gen der älte­ren Men­schen Bam­bergs zur Gel­tung zu brin­gen. In der Wun­der­burg, aber nicht nur dort, wo sie die Kam­pa­gne „Bam­berg nimmt Rück­sicht“ maß­geb­lich unter­stützt hat, weiß man um die Bedeu­tung der Leis­tun­gen von Elfrie­de Eich­fel­der. Bereits seit 2001 unter­stützt die­se enga­gier­te Bam­ber­ger Per­sön­lich­keit zudem als Kir­chen­pfle­ge­rin die Pfar­rei Maria Hilf.


Kon­rad Göller

Kon­rad Göl­ler gilt als beson­ne­ner und effek­ti­ver Gestal­ter der Hos­piz­be­we­gung. Er war Mit­be­grün­der des Hos­piz­ver­eins Bam­berg am 16.01.1990 und präg­te die­sen vie­le Jah­re als Ideen­ge­ber und Orga­ni­sa­tor. Ohne Kon­rad Göl­ler gäbe es die Hos­pi­z­aka­de­mie nicht. Göl­ler war die trei­ben­de und ent­schei­den­de Kraft für den Bau und die kon­zep­tio­nel­le Aus­ge­stal­tung des Hos­piz­hau­ses Bam­berg und setz­te sich nach­hal­tig auch für das Kin­der­hos­piz ein. Das „Chris­ti­ne Denz­ler-Labisch Haus, Hos­piz- und Pal­lia­tiv­zen­trum“ ist untrenn­bar mit ihm ver­bun­den. Im Jahr 2009, nach Chris­ti­ne Denz­ler-Labischs Tod, wur­de Herr Göl­ler auf ihren aus­drück­li­chen Wusch hin zum Ers­ten Vor­sit­zen­den des Ver­eins gewählt. Zuvor hat­te er als Stell­ver­tre­ter zahl­rei­che und neue Pro­jek­te für den Hos­piz­ver­ein ange­scho­ben und mit­ge­stal­tet. Nach 15 Jah­ren als ers­ter Vor­sit­zen­der über­gab er das ver­ant­wor­tungs­vol­le Amt an sei­nen Nach­fol­ger. Bis heu­te arbei­tet er in der Hos­pi­z­aka­de­mie mit. „Man kann ihn mit Fug und Recht als Visio­när der Hos­piz­be­we­gung bezeich­nen. Mitt­ler­wei­le ist das Bam­ber­ger Modell mit sei­ner ehren­amt­li­chen Ein­satz­lei­tung als Alter­na­ti­ve und Vor­bild über­all aner­kannt“, sag­te Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke bei der Ver­lei­hung der Stadtmedaille.


Dr. Bar­ba­ra Kahle

15 Jah­re war Dr. Bar­ba­ra Kah­le das Gesicht und die See­le des Kunst­ver­eins Bam­berg. Sie kon­zen­trier­te sich ins­be­son­de­re auf die För­de­rung zeit­ge­nös­si­scher Kunst, such­te stets die inter­es­sier­te Öffent­lich­keit und leg­te gro­ßen Wert auf die Qua­li­tät der künst­le­ri­schen Wer­ke. Ihre wort­ge­wal­ti­gen Bei­trä­ge mach­ten jede Aus­stel­lungs­er­öff­nung zu einem beson­de­ren Erleb­nis. Der Kunst­ver­ein konn­te im Jahr 2023 sein 200-jäh­ri­ges Bestehen fei­ern. Im April 2025 hat sich Frau Dr. Kah­le nach 15-jäh­ri­gem Vor­sitz aus der Vor­stand­schaft des Kunst­ver­eins zurück­ge­zo­gen. Aber sie und ihr Ehe­mann blei­ben dem Kunst­ver­ein Bam­berg wei­ter­hin eng ver­bun­den. Sie ist zudem Mit­glied der Jury für die Ver­lei­hung des Vol­ker-Hin­ni­ger-Prei­ses, Mit­glied im Gre­mi­um Kunst im öffent­li­chen Raum (KiöR) und Teil der Initia­ti­ve „Kunst­raum JETZT!“. Eben­falls Unter­stüt­ze­rin der „Lüpertz-Fens­ter für St. Eli­sa­beth“. Als Sach­ver­stän­di­ge für den Bereich Bil­den­de Kunst in der Kul­tur­kom­mis­si­on der Stadt Bam­berg bringt sie ihre Kom­pe­tenz wei­ter­hin ein.


Hei­ner Kemmer

Seit Jahr­zehn­ten bringt sich Hei­ner Kem­mer, ehe­ma­li­ger Geschäfts­füh­rer der Stadt­bau GmbH, in beson­de­rer Wei­se als gewähl­tes Mit­glied der Kir­chen­ver­wal­tung der Kir­chen­stif­tung „Unse­rer Lie­ben Frau“ ein. Einst war er das jüngs­te Mit­glied die­ses Gre­mi­ums und war seit­dem in vie­le Vor­ha­ben ein­ge­bun­den. Etwa in die umfang­rei­che Sanie­rung der Obe­ren Pfar­re oder den not­wen­di­gen und umfang­rei­chen Neu­bau des Kin­der­gar­tens St. Johan­nes. Wegen sei­ner beson­de­ren Nähe zur gestal­ten­den Kunst hat Hei­ner Kem­mer den Thea­ter­ver­ein mit­ge­grün­det und ist seit 2008 des­sen stell­ver­tre­ten­der Vor­sit­zen­der. Der Ver­ein, und eben auch Hei­ner Kem­mer, war eine trei­ben­de Kraft für die geglück­te Thea­ter­sa­nie­rung. Im Jahr 2002 trat er dem Rota­ry-Club Bam­berg-Dom­rei­ter bei und wur­de für die Amts­zeit 2007/​/​2008 des­sen Prä­si­dent. Wäh­rend sei­ner Prä­si­dent­schaft wur­de das über­re­gio­nal beach­te­te Pro­jekt Bas­KID­ball ins Leben geru­fen. Hei­ner Kem­mer war 2007 mit Dirk Nowitz­ki und Hol­ger Gschwind­ner einer der Erfin­der und Grün­der von „Bas­KID­ball“ und leis­te­te damit einen gro­ßen Bei­trag zur Jugend­hil­fe und zur sozia­len Ent­wick­lung in der Gereuth. Seit 2011 ist er in der Vor­stand­schaft des För­der­ver­eins Sozia­le Stadt tätig. Von 2015 bis 2024 war Hei­ner Kem­mer außer­dem Vor­sit­zen­der des Ver­eins „Freun­de der Bam­ber­ger Sym­pho­ni­ker e.V.“ Schließ­lich war der neue Trä­ger der Stadt­me­dail­le trei­ben­de Kraft hin­ter der Lan­des­gar­ten­schau 2012 in Bam­berg sowie der Ansied­lung der Uni­ver­si­tät auf der Erba-Insel.


Hans Lyer

Pfar­rer Hans Lyer ist weit über die Stadt­gren­zen hin­aus als ein den Men­schen zuge­wand­ter, belieb­ter, weil unkon­ven­tio­nel­ler katho­li­scher Pries­ter, bekannt. Wäh­rend sei­ner lang­jäh­ri­gen Tätig­keit in der Gefäng­nis­seel­sor­ge ermu­tig­te er gestrau­chel­te Men­schen, neue Per­spek­ti­ven für ihr Leben zu fin­den. Hans Lyer hat Häft­lin­ge ein Stück auf ihrem Lebens­weg beglei­tet, bemüh­te sich um eine erfolg­rei­che Wie­der­ein­glie­de­rung und Reso­zia­li­sie­rung. Dar­über hin­aus hat er in sei­ner Zeit als Gefäng­nis­seel­sor­ger in Ebrach und Bam­berg beacht­li­che Kunst- und Kul­tur­pro­jek­te durch­ge­führt. Sie waren vor allem für jugend­li­che Straf­ge­fan­ge­ne gedacht. Die Moti­va­ti­on von Hans Lyer war immer die­sel­be: Den Jugend­li­chen Mut machen, Selbst­be­wusst­sein ver­mit­teln und neue Ansich­ten und Hoff­nun­gen zu eröff­nen. Als ehe­ma­li­ger Pfar­rer der Gemein­de von St. Eli­sa­beth kämpf­te er zudem für die Initia­ti­ve „Glas­fens­ter Mar­kus Lüpertz“. Zu Beginn des Ukrai­ne-Krie­ges fand außer­dem am drit­ten Advents­sonn­tag 2022 auf Ein­la­dung der katho­li­schen und der evan­ge­li­schen Kir­che unter dem Mot­to „Mache Dich auf und wer­de Licht – ein Frie­dens­feu­er zum Advent“ eine Ver­an­stal­tung vor Klein Vene­dig statt. Initia­tor und Orga­ni­sa­tor der Akti­on war Pfar­rer Hans Lyer.


Bam­bergs Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke, Zwei­ter Bür­ger­meis­ter und Sozi­al­re­fe­rent Jonas Glüsen­kamp sowie Drit­ter Bür­ger­meis­ter Wolf­gang Metz­ner dank­ten den acht neu­en Trä­ge­rin­nen und Trä­gern der Stadt­me­dail­le von Her­zen und über­reich­ten fei­er­lich die Aus­zeich­nung. Die Geehr­ten tru­gen sich außer­dem ins Gol­de­ne Buch der Stadt Bam­berg ein.