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Bayerische Wirtschaft

Lan­des­amt für Statistik

Expor­te der baye­ri­schen Wirt­schaft stie­gen im Juli deutlich

Laut dem Lan­des­amt für Sta­tis­tik sind die Expor­te der baye­ri­schen Wirt­schaft im Juli gegen­über dem Vor­jah­res­mo­nat gewach­sen. Die Impor­te nah­men hin­ge­gen ab. Beschwer­den wur­den unter­des­sen aus einer Inter­es­sens-Ver­tre­tung der Wirt­schaft laut.

Die Expor­te der baye­ri­schen Wirt­schaft sind im Juli gegen­über dem Vor­jah­res­mo­nat um 8,7 Pro­zent auf 19,6 Mil­li­ar­den Euro gestie­gen. Dies teil­te das baye­ri­sche Lan­des­amt für Sta­tis­tik heu­te (13. Sep­tem­ber) mit. Bay­erns Impor­te nah­men laut Lan­des­amt im Juli hin­ge­gen um 4,4 Pro­zent auf 19,6 Mil­li­ar­den Euro ab.

Die höchs­ten Ein­fuhr­wer­te nach Bay­ern ver­zeich­nen dabei Chi­na, Öster­reich, Tsche­chi­en, Ita­li­en, Polen, Ungarn und die USA. Die füh­ren­den Aus­fuhr­län­der für die baye­ri­sche Wirt­schaft waren im Juli mit einem Export­wert von mehr als einer Mil­li­ar­de Euro die USA, Chi­na, Öster­reich, Ita­li­en, Frank­reich, das Ver­ei­nig­te König­reich und die Niederlande.

Von Janu­ar bis Juli 2023 stie­gen zudem die Gesamt­ex­por­te gegen­über dem Vor­jah­res­zeit­raum um 11,5 Pro­zent auf 134,5 Mil­li­ar­den Euro, die Impor­te lagen kon­stant bei knapp 141,8 Mil­li­ar­den Euro.

Die wich­tigs­ten Export­gü­ter der baye­ri­schen Wirt­schaft sind laut Sta­tis­tik Per­so­nen­kraft­wa­gen und Wohn­mo­bi­le, Gerä­te zur Elek­tri­zi­täts­er­zeu­gung und Auto­tei­le. Der Export­wert von Per­so­nen­kraft­wa­gen und Wohn­mo­bi­len ist dabei im Juli um 44,3 Pro­zent gegen­über dem Vor­jah­res­mo­nat auf mehr als 4,1 Mil­li­ar­den Euro gestie­gen. Deut­lich zuge­nom­men, um 49,8 Pro­zent auf 0,6 Mil­li­ar­den Euro, haben zudem die Expor­te von phar­ma­zeu­ti­schen Erzeugnissen.

VBW beschwert sich

„Das Export­plus im Juli ist posi­tiv. Aber es konn­te bei wei­tem nicht in allen wich­ti­gen Märk­ten und in allen Waren­grup­pen ein Zuwachs erzielt wer­den“, beschwert sich unter­des­sen Bert­ram Bros­sardt, Haupt­ge­schäfts­füh­rer der wirt­schaft­li­chen Inter­es­sens-Ver­tre­tung „VBW – Ver­ei­ni­gung der Baye­ri­schen Wirt­schaft“. „Die Welt­kon­junk­tur lahmt und das hat Fol­gen für die export­ori­en­tie­re baye­ri­sche Wirtschaft.“

Die Expor­te in die USA haben laut VBW im Juli gegen­über dem Vor­jah­res­mo­nat um 22,8 Pro­zent zuge­legt, beim Export nach Euro­pa ver­zeich­net Bay­ern ein Plus von 8,2 Pro­zent. Die Aus­fuh­ren nach Chi­na lagen im Juli dage­gen aller­dings um 5,7 Pro­zent unter dem Vor­jah­res­ni­veau. „Chi­na hat neben den USA eine beson­de­re Bedeu­tung für Bay­ern. Aber die Kon­junk­tur der Volks­re­pu­blik schwä­chelt. Das drückt auf die Nach­fra­ge nach Pro­duk­ten aus dem Frei­staat. Chi­na lei­det unter einem schwa­chen Bin­nen­kon­sum auf der einen und unter der gebrems­ten glo­ba­len Nach­fra­ge auf der ande­ren Seite.“

Vor allem Ener­gie­im­por­te belas­ten Außenhandelsbilanz

Außen­han­dels­de­fi­zit für Bay­ern im Jahr 2022

Das Baye­ri­sche Lan­des­amt für Sta­tis­tik hat die Außen­han­dels­zah­len Bay­erns ver­öf­fent­licht. Dem­nach hat der Frei­staat von Janu­ar bis Novem­ber 2022 mehr als im ent­spre­chen­den Vor­jah­res­zeit­raum expor­tiert. Trotz­dem ergab sich ein Außenhandelsdefizit.

Um 13,6 Pro­zent, auf eine Sum­me von 197,8 Mil­li­ar­den Euro, ist laut Baye­ri­schem Lan­des­amt für Sta­tis­tik Bay­erns Außen­han­del gewach­sen. „Die­se Stei­ge­rung“, sagt Bert­ram Bros­sardt, Haupt­ge­schäfts­füh­rer der Ver­ei­ni­gung der Baye­ri­schen Wirt­schaft, „ist jedoch zu gro­ßen Tei­len infla­ti­ons­be­dingt. Die Welt­kon­junk­tur ent­wi­ckelt sich wei­ter schwach und das drückt auf die Nach­fra­ge nach Pro­duk­ten aus dem Freistaat.“

Nichts­des­to­trotz leg­te der Wert der Aus­fuh­ren im Zeit­raum von Janu­ar bis Novem­ber in allen drei zen­tra­len Märk­ten für baye­ri­sche Pro­duk­te zu. Der Han­del mit dem euro­päi­schen Markt wuchs um 11,7 Pro­zent, der mit den USA um 25,9 Pro­zent und der mit Chi­na um 5 Prozent.

Aber: „Auch die­se Zuwäch­se müs­sen wir vor dem Hin­ter­grund der Infla­ti­on sehen. Zwar pro­fi­tiert der Han­del mit den USA vom schwa­chen Euro, aber die Ent­wick­lung in Chi­na berei­tet uns gro­ße Sor­ge. Die stren­ge Null-Covid-Poli­tik drück­te lan­ge auf die Kon­junk­tur Chi­nas. Aber seit der Locke­rung der Maß­nah­men erlebt Chi­na eine mas­si­ve Coro­na-Wel­le. Damit dro­hen erneu­te Belas­tun­gen in den Lie­fer­ket­ten und nega­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf die Nach­fra­ge nach Pro­duk­ten aus Bayern.“

Da der Wert der Impor­te nach Bay­ern zwi­schen Janu­ar und Novem­ber 2022 jedoch um 19,3 Pro­zent auf 229,5 Mil­li­ar­den Euro eben­falls zunahm, ergab sich ein Außen­han­dels­de­fi­zit von 31,7 Mil­li­ar­den Euro. „Ver­ant­wort­lich dafür sind vor allem die hohen Aus­ga­ben für Ener­gie­im­por­te. Von Janu­ar bis Novem­ber hat Bay­ern in Sum­me 17,2 Mil­li­ar­den Euro für Erd­öl- und Erd­ga­sim­por­te aus­ge­ge­ben. Das ent­spricht einer Stei­ge­rung um 53,4 Pro­zent gegen­über 2021. Zusätz­lich haben sich zahl­rei­che wei­te­re Vor­leis­tungs­gü­ter mas­siv ver­teu­ert. Die­se Kos­ten kön­nen die Betrie­be nicht oder nicht im vol­len Umfang an ihre Kun­den auf den Welt­märk­ten weitergeben.“