Bereits ab dem 3. Juli diesen Jahres sind in Deutschland Wattestäbchen, Besteck, Teller, Trinkhalme, Rührstäbchen und Luftballonstäbe aus Kunststoff sowie To-go-Getränkebecher, Fast-Food-Verpackungen
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Bamberg will weg von Einwegverpackungen
Agenda 2030-Büro soll Initiative „1wegfrei bis 23“ voranbringen
Bereits ab dem 3. Juli diesen Jahres sind in Deutschland Wattestäbchen, Besteck, Teller, Trinkhalme, Rührstäbchen und Luftballonstäbe aus Kunststoff sowie To-go-Getränkebecher, Fast-Food-Verpackungen und Wegwerf-Essensbehälter aus Styropor nicht mehr erlaubt. Umweltreferent Jonas Glüsenkamp sieht darin Rückenwind für die städtische Initiative „1wegfrei bis 23“, die den Plastikmüll deutlich reduzieren will.
„Die Corona-Pandemie hat den Trend zu Einwegverpackungen nochmals verstärkt“, bedauerte der Zweite Bürgermeister. „Dabei ist es trotz Corona weiterhin möglich, eigene Behältnisse in Lebensmittelgeschäfte, Cafés und Gaststätten mitzubringen und befüllen zu lassen.“ Per Rundschreiben habe man Handel und Gastronomie in Bamberg ausdrücklich darauf hingewiesen.
Ziel der Anfang Februar vom Mobilitätssenat beschlossenen Kampagne „1wegfrei bis 23“ ist es, den Plastikmüll in Bamberg bis zum Jahr 2023 radikal zu reduzieren. Dabei soll insbesondere ein einheitliches Mehrwegsystem in der Gastronomie etabliert werden. „Ich freue mich, dass die Gastronomen in der Austraße dabei vorangegangen sind und mit Beginn des Monats Mai das neue System bereits eingeführt haben“, betonte Glüsenkamp.
Appell, die städtische Initiative zu unterstützen
Der Umweltreferent wies darauf hin, dass ab 2023 in der gesamten EU alle gastronomischen Betriebe mit einer Ladenfläche von über 80 Quadratmetern und mehr als fünf Mitarbeitern sowie alle Filialen von Ketten eine Mehrwegalternative für Essen und Getränke zum Mitnehmen anbieten müssten. Dabei dürfe die Mehrwegvariante nicht teurer sein als das in Einweg verpackte Produkt. Betriebe sollen den Kunden anbieten, ihre eigenen Behälter zu befüllen. Auf diese Möglichkeit sollen sie zudem ihre Kundschaft deutlich hinweisen.
„Wir gehen also nur mit etwas schneller voran, was sowieso durch die Gesetzgebung kommen wird“, argumentierte Glüsenkamp. An den Einzelhandel und die Gastronomie appellierte er, die städtische Initiative zu unterstützen. „Das Agenda 2030-Büro in unserem Klima- und Umweltamt steht als fachlicher Ansprechpartner für alle Fragen dazu gerne zur Verfügung. Es ist die zentrale Anlauf- und Koordinationsstelle für die Initiative.“ Das Büro werde im Herbst eine weitere „Mehrweg-Konferenz“ mit der Bamberger Gastronomie durchführen, kündigte der Bürgermeister an. „Wir müssen weg von der bisherigen Wegwerfkultur, die unsere Stadt vermüllt. Wir wollen dies durch Anreizsysteme tun und beobachten zugleich die Einführung der Einwegsteuer in Tübingen zum 01.01.2022.“ Die baden-württembergische Stadt erhebt eine Abgabe auf Verpackungen von Speisen und Getränken, die zur Mitnahme bestimmt sind.
- Juni 8, 2021
- Webecho Bamberg
- Quelle: Stadt Bamberg
Stadtrat bringt grüne Kampagne für weniger Einwegmüll auf den Weg
Mehrweg heißt Mitmachen
Bambergs Grüne haben dem Einwegmüll den Kampf angesagt und dafür ein Konzept samt Kampagne und aussagekräftigem Slogan vorgelegt. Die Stadtverwaltung – mit dem grünen Bürgermeister Jonas Glüsenkamp an der Spitze des Umweltreferats – griff damit einige Ideen aus dem Wahlprogramm der Grünen auf, wie Grünes Bamberg mitteilt. Sie waren vergangenes Jahr bereits im Rahmen einer Ideensammlung diskutiert worden und wurden nun vom Senat für Mobilität, Umwelt und Klima als Maßnahmenpaket „1wegfrei bis ´23?“ auf den Weg gebracht.
Andreas Eichenseher, Sprecher für Kreislaufwirtschaft der Fraktion Grünes Bamberg freut sich: „Damit legen wir den Grundstein für eine konzentrierte und zielgerichtete Reduktion des Einwegmülls durch to-go-Produkte, der insbesondere während der Corona-Pandemie deutlich zugenommen hat.“
Die Strategie des grünen Konzepts besteht im Wesentlichen aus vier Säulen: Erstens werden Gastronomien und weitere Akteur*innen vernetzt, damit möglichst schnell einheitliche Mehrweglösungen entstehen. Zweitens soll Mehrweg für Verbraucher*innen durch eine Verpackungsabgabe attraktiver sein. „Dann ist nämlich die Mehrwegalternative die günstigste Option“, erklärt Eichenseher. Drittens wird die Stadt die gesammelten Abfallmengen im öffentlichen Raum messen, als Anhaltspunkt für den Erfolg der Maßnahmen. Und viertens gibt es eine einschlägige Kampagne mit dem Titel „1wegfrei bis ´23?“.
„Der Titel ist dabei Programm“, sagt Eichenseher und hebt den Mitmach-Charakter des Projekts hervor. „Das Ziel lautet, bis 2023 den Einwegmüll möglichst stark zu reduzieren. Ob das gelingt, hängt letztlich von uns allen ab.“
Für Gastronomien sei die aktuelle Situation, bedingt durch die Pandemie, nicht einfach, räumt der Grünen-Stadtrat ein. Für den Umstieg auf Mehrwegsysteme brauche es deshalb auch Unterstützung und Beratung, welche die Stadt und zivilgesellschaftliche Akteur*innen anbieten wollen. Aber Mehrwegsysteme seien nicht nur erwiesenermaßen ökologisch vorteilhaft, ist er überzeugt. „Sie rechnen sich meist auch finanziell aufgrund der eingesparten Wegwerfverpackungen.“
Noch weitere Maßnahmen runden das Paket ab, etwa die Ahndung des so genannten „Littering“ (achtloses Wegwerfen von Müll auf den Boden oder in die Natur), die Erhöhung entsprechender Bußgelder sowie die finanzielle Förderung von Mehrwegangeboten.
Nachdem der Umweltreferent die grundsätzliche Zustimmung mit der Mehrheit der Stadtratsmitglieder des zuständigen Senats erhielt, werden nun die Details in der Stadtverwaltung weiter geprüft und vorbereitet, ehe noch im Sommer die konkreten Beschlüsse gefällt werden sollen.
- Februar 11, 2021
- Autor: Webecho Bamberg