Stefan Meißel wies als Trainer der D-Junioren des 1. FC 1911 Baunach in der Partie gegen die DJK Don Bosco Bamberg II
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Fairplay wichtiger als drei Punkte auf dem Konto
Baunachs Trainer Stefan Meißel ist „Fair ist mehr“-Landessieger
Stefan Meißel wies als Trainer der D‑Junioren des 1. FC 1911 Baunach in der Partie gegen die DJK Don Bosco Bamberg II die Schiedsrichterin auf die Korrektheit eines Treffers des Gegners hin, den diese wegen vermeintlicher Abseitsstellung zunächst nicht gegeben hatte. Dafür wurde Meißel heute vom Bayerischer Fußball-Verband e.V. als „Fair ist mehr“-Landessieger ausgezeichnet.
Jugendtrainerinnen und ‑trainer haben im Amateurfußball eine ganz besondere Verantwortung. Ihre Aufgabe ist es, Kindern und Jugendlichen den Spaß am Fußball zu vermitteln und ihnen gleichzeitig das spielerische, technische und taktische Rüstzeug mit auf den Weg zu geben, von dem die Spielerinnen und Spieler profitieren. Soweit die sportliche Seite. Aber moderne, zeitgemäße Trainerinnen und Trainer sind auch als Vorbilder und Pädagogen gefragt, die Werte wie Toleranz, Solidarität, Integrationsfähigkeit, Teamgeist oder Fairplay nicht nur mit Worten vermitteln, sondern mit Taten vorleben und untermauern.
So wie der bayerische „Fair ist mehr“-Landessieger 2020//21 Stefan Meißel (Trainer der D‑Junioren des 1. FC 1911 Baunach) in der D‑Junioren-Kreisliga des Kreises Bamberg/Bayreuth/Kulmbach in der Partie gegen den späteren Staffelmeister DJK Don Bosco Bamberg II. Mit einem bereits sicheren Zwei-Tore-Vorsprung im Rücken erzielten die Gäste nach 20 Minuten das vorentscheidende 3:0 – durch einen regelkonformen Treffer, dem Schiedsrichterin Paula Gerhardt allerdings die Anerkennung wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung zunächst verweigerte. Aus einer Fehlentscheidung einen sportlichen Vorteil ziehen? Das kam für Meißel nicht in Frage. Er wies die junge Schiedsrichterin auf die Korrektheit des Treffers hin, so dass sie ihre Entscheidung revidieren konnte. Am Ende unterlagen die Baunacher Kicker knapp mit 3:4.
„Ich war genau auf Ballhöhe und habe sofort gesehen, dass bei dem Treffer alles korrekt war. Ich musste auch nicht lange überlegen, wie ich mich verhalten soll. Für mich ist es selbstverständlich, dass man zugibt, wenn etwas nicht gepasst hat. Egal ob das ein mit der Hand erzielter Treffer ist oder eben ein korrektes Tor, das wegen Abseits zurückgepfiffen wird. Natürlich haben wir die Situation im Nachgang auch mit den Jungs besprochen und ihnen erklärt, warum Fairplay immer wichtiger ist als drei Punkte auf dem Konto. Und es war keiner dabei, der das nicht verstanden hätte oder meine Entscheidung auf dem Platz kritisiert hätte“, sagt Stefan Meißel.
„Wahre Größe bewiesen“
„Wer auf dem Platz steht, will am Ende auch gewinnen. Aber bei allem gesunden sportlichen Ehrgeiz sollte man den respektvollen Umgang mit Mitspielern, Gegnern, Schiedsrichtern und Zuschauern dabei nie aus den Augen verlieren. Schließlich ist es genau der faire Umgang miteinander, der den Fußball auszeichnet und so einzigartig macht. Stefan Meißel hat mit seiner Entscheidung wahre Größe bewiesen und ein wichtiges Zeichen dafür gesetzt, dass der Fairplay-Gedanke immer an erster Stelle steht und niemals dem eigenen Vorteil geopfert werden sollte. Ich hoffe, dass sich viele Trainerinnen und Trainer Stefan Meißel zum Vorbild nehmen und in vergleichbaren Situationen ähnlich entschlossen handeln”, erklärt der Vizepräsident und Fairplay-Beauftragte des BFV, Jürgen Pfau, der Meißel im Rahmen der DFB-Pokal-Erstrundenpartie zwischen der SpVgg Bayreuth und Arminia Bielefeld (3:6) einen Gutschein für zwei Länderspiel-Tickets sowie die „Fair ist mehr“-Urkunde überreichte.
BFV schreibt Fairplay groß
Der BFV kürt jeden Monat einen „Fair ist mehr“-Monatssieger, der für sein vorbildliches Verhalten auf oder neben dem Platz ein Präsent erhält. Nach Saisonende wählt der Verband aus den monatlichen Gewinnern dann den bayerischen Landessieger. Trotz der langen Unterbrechungen hat der BFV in der Corona-Saison 2019//21 56 Personen für ihr vorbildliches Verhalten ausgezeichnet. Faire Gesten können jederzeit unter fairplay@bfv.de gemeldet werden.
- August 7, 2021
- Webecho Bamberg
- Quelle: Bayerischer Fußball-Verband
- Foto: Bayerischer Fußball-Verband