Wie die Handwerkskammer für Oberfranken mitteilte, ist der Geschäftsklimaindex des oberfränkischen Handwerks im vierten Quartal 2022 leicht gestiegen. Auch der Ausblick auf
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Handwerkskammer für Oberfranken
Trotz turbulentem Umfeld: Handwerk mit verbesserter Geschäftslage
Wie die Handwerkskammer für Oberfranken mitteilte, ist der Geschäftsklimaindex des oberfränkischen Handwerks im vierten Quartal 2022 leicht gestiegen. Auch der Ausblick auf die kommende Geschäftsentwicklung helle auf – der Anteil der Betriebe, die eine positive Geschäftsentwicklung erwarten, habe sich im Vergleich zum Vorquartal sogar fast verdoppelt. Besonders in einem Handwerksbereich kühlt die Stimmung aber ab.
„Wir hoffen, hier eine Bodenbildung der konjunkturellen Entwicklung zu sehen“, sagt Matthias Graßmann, Präsident der Handwerkskammer (HWK) für Oberfranken. „Betrachten wir die einzelnen Handwerkszweige so zeigen sich zwar Unterschiede im Schlussquartal 2022, aber gerade im Vergleich zu den von der Corona-Pandemie geprägten Vorjahren sehen wir klar, dass wir diese Krise hinter uns haben.“ Insbesondere bei den in den Jahren 2020 und 2021 von strengen Beschränkungen betroffenen Gewerken wie die Friseur- und Kosmetikbetriebe zeigt sich im Jahresvergleich eine positive Entwicklung der Geschäftslage. Der Anteil an Betrieben mit mindestens befriedigender Geschäftslage stieg laut HWK von 49 Prozent (4. Quartal 2021) auf nun 74 Prozent.
Aber: „Während die Corona-Pandemie überwunden ist, spüren wir die Auswirkungen und die durch den Ukraine-Krieg entstanden wirtschaftlichen Unsicherheiten auch im Schlussquartal 2022 noch“, so Reinhard Bauer, Hauptgeschäftsführer der HWK für Oberfranken. „Aber auch hier hellt sich die Lage tendenziell auf, vor allem wenn wir uns an die Unsicherheiten am Energiemarkt in der Mitte des vergangenen Jahres zurückerinnern.“
Einschätzungen einzelner Handwerkszweige: Fast überall Erholung
Im Vergleich zum Vorjahr und dem Vorquartal kühlt sich die Lage in den Bau- und Ausbauhandwerke auf hohem Niveau weiter ab. Bei Zulieferern und Betrieben des gewerblichen Bedarfs zeigt sich die wirtschaftliche Lage fester als im Vorquartal, der negative Trend scheint gestoppt. Mit 71 Prozent der Betriebe melden wieder mehr als zwei Drittel eine mindestens zufriedenstellende Geschäftslage, nach 63 Prozent im dritten Quartal. Der Wert liegt jedoch unter dem Vorjahreswert von 74,5 Prozent.
Die Erholung im Kfz-Handwerk hält weiter an. Im Schlussquartal vermelden 85 Prozent der Betriebe eine gute oder zufriedenstellende Geschäftslage. Die Nahrungsmittelhandwerke scheint die Talsohle durchschritten. Während im Vorquartal 40 Prozent der Betriebe eine schlechte Geschäftslage meldeten, sind es zum Jahresende 27 Prozent.
Nach einer Erholungsphase zur Mitte des Jahres geht in den Gesundheitshandwerken die Bewertung der Geschäftslage gegenüber dem Vorquartal deutlich zurück und liegt nun wieder unter dem Vorjahreswert. Aktuell bewerten 70,5 Prozent der Betriebe ihre Situation als gut oder befriedigend (3. Quartal 2022: 89 Prozent).
Im Friseur- und Kosmetikhandwerk setzte der Erholungstrend weiter fort. Aktuell bewerten 74 Prozent der Betriebe ihre Lage als mindestens befriedigend oder gar gut (3. Quartal 2022: 64,4 Prozent). Die Entwicklung gegenüber den Vorjahren zeigt dabei, wie stark die Auswirkung der Pandemie in diesem Handwerkszweig waren. 2021 bewerteten nur 49 Prozent der Betriebe ihre Geschäftslage im Schlussquartal als gut oder befriedigend. Im Jahr 2020 lag der Wert mit 24,5 Prozent noch einmal deutlich niedriger.