Der emeritierte Bamberger Erzbischof Ludwig Schick ruft zum „Dialog der Wahrheit und der Liebe“ mit dem Islam auf. Die Gottesmutter Maria werde
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Erzbischof Schick predigt beim Rosenkranzfest
Aufruf zum „Dialog der Wahrheit und der Liebe“ mit den Muslimen
Der emeritierte Bamberger Erzbischof Ludwig Schick ruft zum „Dialog der Wahrheit und der Liebe“ mit dem Islam auf. Die Gottesmutter Maria werde im Koran an vielen Stellen genannt und hoch geehrt. „Mit Maria und nach ihrem Vorbild kann die Geschichte mit dem Islam und den Muslimen neu beginnen. Es muss eine Geschichte des Friedens und des Heiles werden“, sagte Schick heute in einem Gottesdienst zum Rosenkranzfest mit der Bürgerkongregation Maria vom Sieg in Ingolstadt.
Eine marianische Haltung von Christen und Muslimen könne deutlich machen, dass es keinen Gott der Christen, der Muslime und der Juden et cetera gebe, sondern nur einen einzigen Gott, der alle Menschen miteinander verbinde. „Zu ihm müssen Menschen finden, ihn anerkennen und ihm dienen. Maria zeigt uns, wie das geht: Sie wird im Neuen Testament und auch im Koran beschrieben als eine, die sich von Gott sagen lässt, wer er ist und wie er ist, was er mit den Menschen vorhat und von ihnen verlangt.“ Diese marianische Haltung mache Christen, Muslime und alle Menschen offen für den einen Gott und seinen Willen des Friedens und Heils für alle Menschen.
Die marianische Spiritualität müsse erneuert werden, die gerade in Deutschland abhanden gekommen sei. „Die Erneuerung der Kirche wird nicht in Rom geschehen, auch nicht bei Synoden, sondern sie wird vor Ort beginnen, in den Pfarreien und Seelsorgebereichen, in den Städten und Dörfern und dann die ganze Kirche erfassen“, so Schick. „Dort, wo Christinnen und Christen von marianischer Haltung geprägt sind, sind sie offen auch für Mitmenschen, die nicht den gleichen Glauben haben. Sie werden fähig sein für den interreligiösen Dialog, der in unserer pluralen Gesellschaft so wichtig ist wie die Luft zum Atmen.“
Das Rosenkranzfest geht auf die Seeschlacht von Lepanto am 7. Oktober 1521 zurück, als eine christliche Flotte in einem blutigen Kampf die Expansionsbestrebungen der muslimischen und arabischen Welt stoppte. Das Mittelmeer wurde wieder zum christlichen Einflussgebiet. Der Sieg wurde auf die Fürsprache der Gottesmutter zurückgeführt. Papst Leo XIII. machte den Oktober zum Rosenkranzmonat. Auch heute gebe es noch Auseinandersetzungen zwischen Christen und Muslimen, sagte Schick. Das Rosenkranzfest müsse heute ein Friedensfest sein. „Gegen die Muslime darf kein Krieg mehr geführt werden, und von ihnen sollen keine Kriege oder Terrorakte ausgehen.“ Der Erzbischof betonte: „Es muss alles getan werden, um Toleranz und Frieden in der ganzen Welt zu erreichen.“