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Lesereihe

ETA Hoff­mann Theater

Ste­phan Ull­rich liest “Der Untertan”

Ste­phan Ull­rich setzt sei­ne Lese­rei­he in der Treff­bar des ETA Hoff­mann Thea­ters am kom­men­den Diens­tag, dem 19. Okto­ber, um 20 Uhr mit Hein­rich Manns „Der Unter­tan“ fort.

In der Lese­rei­he wid­met sich Ste­phan Ull­rich in der Spiel­zeit 2021/​/​2022 Hein­rich Manns “Der Unter­tan”. Im ers­ten Teil der Lesung wird den Erleb­nis­sen des Oppor­tu­nis­ten Diede­rich Heß­ling als Repräsentant einer Mentalitätsgeschichte des wil­hel­mi­ni­schen Kai­ser­reichs gefolgt und wie durch ein Brenn­glas auf eine sati­risch-ver­fratz­te Ver­si­on des klas­si­schen Bil­dungs­ro­mans geblickt. Heß­ling ent­wi­ckelt sich aus sei­ner fik­ti­ven Klein­stadt Netz­ig her­aus nicht zu einer ethisch und gesell­schaft­lich ver­ant­wort­li­chen Per­son, son­dern wird in die Macht­me­cha­nis­men des Kai­ser­reichs eingeführt und wächst zu des­sen per­fek­tem Unter­tan her­an, mit gera­de­zu maso­chis­ti­scher Lust an der Unter­wer­fung und der sadis­ti­schen Lust am Ausüben von Autorität.

Dabei ist er kei­ne blo­ße Witz­fi­gur, son­dern bie­tet durch vie­le empa­thi­sche Momen­te auch Iden­ti­fi­ka­ti­ons­spiel­raum: Steckt ein Stückchen Heß­ling nicht in uns allen?

Voll­endet wur­de “Der Unter­tan” 1914. Hein­rich Mann selbst schrieb rückblickend in sei­nen Memoi­ren, dass der Ers­te Welt­krieg “in dem Buch nahe und unaus­weich­lich erscheint. Auch die deut­sche Nie­der­la­ge. Der Faschis­mus gleich­falls schon: wenn man die Gestalt des ‘Unter­tan’ nachträglich betrach­tet. Als ich sie auf­stell­te, fehl­te mir von dem unge­bo­re­nen Faschis­mus der Begriff, und nur die Anschau­ung nicht.”

Eine Einführung gibt Prof. Andrea Bartl vom Lehr­stuhl für Neue­re deut­sche Lite­ra­tur­wis­sen­schaft an der Otto Friedrich-Universität Bam­berg, die auch das Nach­wort für eine 2021 erschie­ne­ne Neu­auf­la­ge von “Der Unter­tan” verfasste.

Ein Ein­stieg in die sechs­tei­li­ge Lese­rei­he ist jeder­zeit möglich. Fol­gen­de Lesun­gen sind geplant mit einem Ter­min im Monat:

I: Jugend (Diens­tag, 19. Oktober)

II: Dok­tor­ti­tel (Diens­tag, 9. November)

III: Zurück in Netzig

IV: Der Prozess

V: Auf­stieg

VI: Mann mit Schneid

Kar­ten sind erhält­lich an der Thea­ter­kas­se und im Web­shop unter https://theater.bamberg.de.

ETA Hoff­mann Theater

Ste­phan Ull­rich liest Ulysses

In sei­ner belieb­ten Lese­rei­he in der Treff­bar des ETA Hoff­mann Thea­ters wid­met sich Ste­phan Ull­rich ab Diens­tag, 8. Juni, wie­der James Joy­ces „Ulys­ses“.

James Joy­ces (1882−1941) “Ulys­ses” gilt mit sei­nem zen­tra­len Erzähl­ele­ment des Bewusst­seins­stroms als rich­tungs­wei­sen­der Roman der Moder­ne und gewinnt sei­nen beson­de­ren Reiz aus der uner­war­te­ten Kom­bi­na­ti­on, das alt­be­kann­te Mus­ter der Odys­see, des zehn Jah­re andau­ern­den home­ri­schen Epos auf einen ein­zi­gen Tag anzu­wen­den und so die Kom­ple­xi­tät des All­täg­li­chen ori­gi­nell zu ästhe­ti­sie­ren. Die deut­sche Über­set­zung wur­de geschaf­fen von Hans Woll­schlä­ger, der vie­le Jahr­zehn­te bis zu sei­nem Lebens­en­de in Bam­berg gewirkt hat und den Bam­ber­gern in zuge­wand­ter Erin­ne­rung geblie­ben ist.

Ein Ein­stieg in die Lese­rei­he ist jeder­zeit mög­lich. Auf­grund der redu­zier­ten Platz­ka­pa­zi­tät bie­tet das ETA Hoff­mann Thea­ter zwei Aben­de pro Ein­heit an. „Nestor/​Proteus“ fin­det jeweils am 8. und 22. Juni, „Kalyp­so“ jeweils am 6. und 20. Juli statt. Alle Ein­hei­ten begin­nen um 19:00 Uhr.

Kar­ten gibt es an der Thea­ter­kas­se und im Web­shop auf https://theater.bamberg.de . Es gel­ten die Schutz- und Hygie­ne­be­stim­mun­gen des ETA Hoff­mann Thea­ters, nach­zu­le­sen unter https://theater.bamberg.de