Das deutsche Quartett Echoes gilt als eine der erfolgreichsten Pink Floyd-Tribute-Bands weltweit. Mit ihren Liveshows im In- und Ausland machen sie dem
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Akustik-Tour
Pink Floyd-Tribute-Band Echoes
von Frank Keil
Das deutsche Quartett Echoes gilt als eine der erfolgreichsten Pink Floyd-Tribute-Bands weltweit. Mit ihren Liveshows im In- und Ausland machen sie dem Original alle Ehre, vor allem seit unser Interviewpartner, Sänger und Gitarrist Oliver Hartmann, im Jahr 2002 einstieg. 2015 entschieden sich Echoes zusätzlich für einen zusätzlichen musikalischen Weg. Unter dem Namen Barefoot To The Moon starteten sie ein Pink Floyd-Akustikprojekt. Zusammen mit Oliver Hartmann blicken wir hinter die Kulissen von Echoes, die 2020 ihr 25jähriges Bandjubiläum feierten und am 15. Januar im Kulturboden in Hallstadt auftreten.
Die 1965 gegründete britische Rockband Pink Floyd wurde durch ihre opulente Musik und die visuelle Gestaltung ihrer Platten und Liveshows weltweit bekannt. Funktionieren deren Songs überhaupt akustisch?
Oliver Hartmann: Es funktioniert durchaus, dafür haben wir das Quintett um Gäste, Backgroundsängerinnen und ein Streichquartett aus Prag erweitert. Und gleichermaßen haben wir geschaut, wie man die eher bombastischen Originale von Pink Floyd minimalisiert ohne den Songs ihren Kern zu nehmen. Aber man muss sich jeden Titel einzeln anschauen, bei dem Titel „Echoes“ hat es zwei Jahre lang gedauert, bis er programmtauglich arrangiert war.
Der Initiator der Idee eines Akustikprogramms warst du. Wie wichtig sind deine Mitmusiker dabei?
Oliver Hartmann: Der Anstoß kam tatsächlich von mir und es hat mich auch viel Überzeugungsarbeit gekostet, es allen schmackhaft zu machen. Wir spielen ja nicht nur einfach nach, sondern setzen uns mit der Musik unserer Idole ernsthaft auseinander. Ich kümmere mich hauptsächlich um die Arrangements, auch für die Streicher, aber jeder in der Band trägt seinen Teil zum Kreativprozess bei. Es hat sich auch als sinnvoll erwiesen, die Echoes-Shows elektrisch von dem Barefoot To The Moon-Projekt zu trennen und jeweils in Blöcken auf Tournee zu gehen. Im Januar bis März 2023 werden wir daher ausschließlich mit dem Acoustic-Programm unterwegs sein. Da legen wir die Essenz von Pink Floyd dann wieder frei.
Ein Livealbum zu diesem Projekt erschien bereits 2015, die DVD dazu schaffte es in die Top 20 der Media Control-Charts. Erfolge, die euch zum Weitermachen angespornt haben?
Oliver Hartmann: Auf jeden Fall. Wir wollten das Konzept weiterverfolgen und definitiv ausbauen. So haben wir unseren Tourneekalender jedes Jahr um eine reine Acoustic-Tour ergänzt, ohne Echoes zu vernachlässigen. 2018 haben wir dann mit international namhaften Gästen wie Geoff Tate, Ex-Queensryche, Michael Sadler von Saga, Midge Ure von Ultravox und Visage, und Claude Leonetti von Lazuli auf der Bühne gestanden. Das Konzert wurde aufwendig mitgeschnitten und im März 2019 unter dem Titel „Live From The Dark Side“ in diversen Formaten veröffentlicht. Die Reaktionen und Pressekritiken dazu fielen hervorragend aus.
Gibt es von eurer Seite bereits konkrete Pläne für weitere Aufnahmen und Veröffentlichungen?
Oliver Hartmann: Nein, die sind für die Live-Shows sowie unsere jeweiligen Soloaktivitäten bis auf Weiteres hintangestellt. Aber zukünftig natürlich nicht ausgeschlossen.
Zwischen 1965 und 2015 gab es verschiedene Ären von Pink Floyd, die vor allem mit den Mitgliedern Syd Barret, Roger Waters, Nick Mason und David Gilmour zusammenhingen. Auf welche Phase habt ihr euch bei den beiden Programmen spezialisiert?
Oliver Hartmann: Elektrisch und akustisch gilt unsere Ausrichtung der späteren Phase von Pink Floyd. Also ab den Alben „The dark side of the moon”, „Wish you were here”, „Animals” und „The wall” aus den 1970ern – und auf den einen oder anderen Songs aus späteren Phasen ab 1985, in denen dann Roger Waters nicht mehr in der Band war. „Learning to fly“ aus dem Jahr 1987 ist ein solcher Titel. Auch haben wir Solo-Titel der einzelnen Bandmitglieder im Programm. Für die kommende Tour wird es zudem einige neue Stücke geben, so zum Beispiel „Set the controls for the heart of the sun“, um weder bei bei uns noch beim Publikum Langeweile aufkommen zu lassen.
Gibt es auch Eigenkompositionen von Echoes, die in den beiden separaten Programmen ihren Platz finden?
Oliver Hartmann: Nein, die gibt es tatsächlich nicht. Wir hatten innerhalb der Band zwar Gespräche und Diskussionen über das Thema, haben uns aber als Echoes gegen diese Art von Kreativität entschieden. Dafür gibt es bei den einzelnen Musikern ja ihre jeweiligen Solokarrieren.
Kommen wir auf die aufwendigen Licht-Shows von Pink Floyd zu sprechen. Wie sieht das Bühnendesign bei Barefoot To The Moon aus?
Oliver Hartmann: Wir haben das Visuelle auf das Notwendige, aber noch Schöne reduziert. Natürlich gibt es eine Light-Show und einige Specials, aber im Vordergrund stehen die akustisch umgesetzten Stücke, die vom Visuellen nicht erschlagen werden sollen.