Bei einer ersten Informations- und Fachveranstaltung gab das Team des kommunalen Projekts „Bamberger Deradikalisierungsnetzwerk – Mindshift“ der Stadt Bamberg Einblicke in die
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Wie sich Radikalisierung einschleichen kann
Deradikalisierungsnetzwerk startet Zusammenarbeit
Bei einer ersten Informations- und Fachveranstaltung gab das Team des kommunalen Projekts „Bamberger Deradikalisierungsnetzwerk – Mindshift“ der Stadt Bamberg Einblicke in die Themen Radikalisierung und Extremismus. Geladen waren zahlreiche kommunale Akteurinnen und Akteure aus den Bereichen Bildung, Sicherheit und Zivilgesellschaft.
Bambergs Dritter Bürgermeister Wolfgang Metzner erinnerte in seiner Rede daran, dass sich Bamberg ein Zeichen gegen jegliche Form von Extremismus und Menschenhass setzen möchte. Metzner betonte, dass für den Erfolg eines solchen Projekts die Bündelung der kommunalen Ressourcen von Nöten sei.
Projektvorträge kamen unter anderem von Iris Exo, Mitarbeiterin im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, die das Bundesprojekt „MoDeRad: Modellkommune Deradikalisierung“ vorstellte. David Köster, Projektleiter des Bamberger Deradikalisierungsnetzwerks „Mindshift“, ging in seinem Vortrag besonders darauf ein, welche Extremismusbereiche es in Bamberg gibt.
Einen fachlichen Beitrag leistete Prof. Dr. Claus-Christian Carbon, Leiter des Lehrstuhls für Allgemeine Psychologie und Methodenlehre der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Er gewährte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen Einblick in die Entstehung von Verschwörungsmythen aus der Sicht der Psychologie. Der Fachmann erläuterte, wie und warum sich Menschen von Verschwörungstheorien angesprochen fühlen.
Diskussionsrunde mit Jonas Miller
Ein weiterer Schwerpunkt an diesem Abend im Hegelsaal war auch das Digitale: Es ging um die gezielte und subtile Verbreitung radikaler beziehungsweise extremistischer Ideologien in Online Foren und Social Media. Maral Jekta von „Ufuq e.V. Berlin“ referierte darüber, wie eine Anwerbung durch die extremistische Szene über das Internet aussehen kann.
In einer Diskussionsrunde wurden die Themen näher betrachtet und Fragen aus dem Publikum beantwortet. Moderator war Jonas Miller, Journalist beim Bayerischen Rundfunk.
Die Veranstaltung stellt den Auftakt einer effektiven Vernetzung von Stadtverwaltung, Behörden und Zivilgesellschaft dar. Im weiteren Verlauf des Projekts sollen zusätzliche Strukturen für die Deradikalisierungsarbeit in Bamberg ausgebaut werden.
Das Projekt
Das „Bamberger Deradikalisierungsnetzwerk – Mindshift“ ist eines von bundesweit sechs kommunalen Projekten innerhalb des Förderprogramms „MoDeRad: Modellkommune Deradikalisierung“, das vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat umgesetzt wird. Die individuellen, auf kommunaler Ebene gesammelten Erfahrungen in der Deradikalisierungsarbeit werden im Anschluss vom Bundesinnenministerium aufbereitet und Kommunen zur Verfügung gestellt. So unterstützt der Bund die kommunale Deradikalisierungsarbeit und stärkt die Vernetzung im Themenfeld zwischen der Bundesebene und Kommunen, sowie zwischen Kommunen untereinander.
Zur Umsetzung ihres Projektes strebt die Stadt Bamberg die Vernetzung verschiedener Akteure aus den Bereichen Sicherheit, Bildung, Soziales, Sport und Kultur an. Eine solche Vernetzung untereinander dient nicht nur einem Erfahrungs- und Informationsaustausch zum Thema „Radikalisierung“. Sie soll auch dabei helfen, Hilfsangebote so individuell wie möglich zu gestalten und schnell zu vermitteln. Das Projekt unterstützt so bereits radikalisierte Personen auf ihrem Weg des Bewusstseinswandels.
- November 5, 2021
- Webecho Bamberg
- Quelle: Stadt Bamberg
Vermittlung von Informationen und Hilfsangeboten
Stadt richtet Anlaufstelle zum Thema „Radikalisierung“ ein
Eine neue Anlaufstelle bietet Hilfe für alle Menschen, die bei Personen in ihrem Umfeld Anzeichen einer möglichen Radikalisierung bemerken.
Unter der Telefonnummer 0951÷87−1155 sowie über die E‑Mail-Adresse mindshift@stadt.bamberg.de können sich Bürgerinnen und Bürger mit Fragen und Hilfeersuchen zum Thema Radikalisierung an die Stadt Bamberg wenden. Auch Unternehmen, Verbänden oder Bildungseinrichtungen steht die Anlaufstelle offen.
Die Hotline ist jeweils montags und mittwochs von 9 Uhr bis 11 Uhr sowie von 17 Uhr bis 19 Uhr zu erreichen. Die Gespräche sind kostenfrei und können auf Wunsch vertraulich und in anonymisierter Form stattfinden.
„Bamberg steht für das friedliche Miteinander aller Glaubensgemeinschaften, politischer Haltungen und Weltanschauungen. Mit der neuen Anlaufstelle wollen wir auch präventiv handeln, weil die Radikalisierung einzelner Personen nie auszuschließen ist“, sagt Oberbürgermeister Andreas Starke.
Das Angebot ist Teil des Projektes „Bamberger Deradikalisierungsnetzwerk – Mindshift“, das vom Bundesinnenministerium gefördert wird. Es richtet sich insbesondere an Menschen, die Unterstützung im Umgang mit Menschen in ihrem Umfeld benötigen, die antidemokratische Einstellungen entwickeln, extremistische Ansichten teilen oder sich radikalen religiösen Ideologien zugewandt haben. Die Anlaufstelle kann Informationen und Hilfsangebote vermitteln und soll auf diese Weise dabei helfen, Menschen aus einem Radikalisierungsprozess oder einer bereits erfolgten Radikalisierung herauszuführen.
„Dass Bedarf für eine solche kommunale Anlaufstelle besteht, zeigt sich gerade in Zeiten der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Zunahme von teilweise demokratiefeindlichen und menschenverachtenden Ideologien und Verschwörungstheorien“, erläutert Sozialreferent Jonas Glüsenkamp. „Wer Rat und Unterstützung sucht, ist hier genau richtig“, betont der Zweite Bürgermeister.
Weitere Informationen
Das Projekt: Das „Bamberger Deradikalisierungsnetzwerk – Mindshift“ ist eines von bundesweit sechs kommunalen Projekten innerhalb des Förderprogramms „MoDeRad: Modellkommune Deradikalisierung“, das vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat umgesetzt wird. Die individuellen, auf kommunaler Ebene gesammelten Erfahrungen in der Deradikalisierungsarbeit werden im Anschluss vom Bundesinnenministerium aufbereitet und Kommunen zur Verfügung gestellt. So unterstützt der Bund die kommunale Deradikalisierungsarbeit und stärkt die Vernetzung im Themenfeld zwischen der Bundesebene und Kommunen, sowie zwischen Kommunen untereinander.
Zur Umsetzung ihres Projektes strebt die Stadt Bamberg die Vernetzung verschiedener Akteure aus den Bereichen Sicherheit, Bildung, Soziales, Sport und Kultur an. Eine solche Vernetzung untereinander dient nicht nur einem Erfahrungs- und Informationsaustausch zum Thema „Radikalisierung“. Sie soll auch dabei helfen, Hilfsangebote so individuell wie möglich zu gestalten und schnell zu vermitteln. Das Projekt unterstützt so bereits radikalisierte Personen auf ihrem Weg des Bewusstseinswandels.
- Juli 15, 2021
- Webecho Bamberg
- Quelle: Stadt Bamberg